Pflegestützpunkte - Pro und Contra -

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

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Pflegestützpunkte - Mittelabruf

Beitrag von Presse » 05.04.2012, 13:50

Im Bundestag notiert: Pflegestützpunkte
Gesundheit/Kleine Anfrage
Berlin: (hib/HLE) Welche Erkenntnisse die Bundesregierung darüber hat, warum die Mittel für die Anschubfinanzierung der Pflegestützpunkte von fast allen Bundesländern nicht vollständig abgerufen wurden, will die SPD-Fraktion mit einer Kleinen Anfrage (17/9203 http://dip.bundestag.de/btd/17/092/1709203.pdf ) von der Bundesregierung erfahren. Die Regierung soll auch angeben, in welcher Weise sich die private Pflegeversicherung an den Pflegestützpunkten beteiligt.

Quelle: Pressemitteilung vom 05.04.2012
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Herbert Kunst
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Pflegestützpunkte - Mittelabruf

Beitrag von Herbert Kunst » 05.04.2012, 13:55

Presse hat geschrieben: ... Pflegestützpunkte
... Welche Erkenntnisse die Bundesregierung darüber hat, warum die Mittel für die Anschubfinanzierung der Pflegestützpunkte von fast allen Bundesländern nicht vollständig abgerufen wurden, will die SPD-Fraktion mit einer Kleinen Anfrage (17/9203 http://dip.bundestag.de/btd/17/092/1709203.pdf ) von der Bundesregierung erfahren. Die Regierung soll auch angeben, in welcher Weise sich die private Pflegeversicherung an den Pflegestützpunkten beteiligt. ....
Pflegestützpunkte wurden bereits vor ihrer Einführung 2008 heftig kritisiert, für überflüssig erachtet. Daher ist der zögerliche Mittelabruf erklärbar. Im Übrigen scheinen die abgerufenen Mittel auch teilweise nur deshalb eingesetzt worden zu sein, weil man das Geld nicht "verfallen lassen" wollte. Pflegestützpunkte sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Geld der Beitragszahler verbraten wird, statt für sinnvollere Zwecke, z.B. Verbesserung der Stellenschlüssel, auszugeben.

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Pflegestützpunkte

Beitrag von Presse » 10.05.2012, 06:28

Im Bundestag notiert: Pflegestützpunkte
Gesundheit/Antwort
Berlin: (hib/MPI) Die Bundesregierung plant derzeit keine weiteren Maßnahmen, um die Arbeit der Pflegestützpunkte zu verbessern. Dies geht aus der Antwort der Regierung (17/9313 http://dip.bundestag.de/btd/17/093/1709313.pdf ) auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion (17/9203 http://dip.bundestag.de/btd/17/092/1709203.pdf ) hervor. Die Regierung weist darauf hin, dass auch nach dem geplanten Pflege-Neuausrichtungsgesetz „die Pflegeberatung primär durch die Pflegekassen zu erfolgen hat“.

Quelle: Pressemitteilung vom 09.05.2012
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Ausbau der Pflegeinfrastruktur vorantreiben

Beitrag von Presse » 12.01.2013, 07:37

Bayern: SPD und VdK wollen Ausbau der Pflegeinfrastruktur vorantreiben
Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Ulrike Mascher, fordert einen raschen Ausbau der Pflegeinfrastruktur in Bayern.
Von den angedachten 60 Pflegestützpunkten im Freistaat seien in den vergangenen Jahren nur acht verwirklicht worden ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52989

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Mehr Pflegestützpunkte gefordert

Beitrag von Herbert Kunst » 07.05.2014, 17:57

Das Deutsche Ärzteblatt berichtet:

Baden-Württemberg fordert mehr Pflegestützpunkte
Baden-Württembergs Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) fordert von den Kranken-und Pflegekassen mehr Pflegestützpunkte im Land aufzubauen. Sie greift damit die Empfehlungen aus einer Evaluation auf, die das ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... uetzpunkte

Pflegestützpunkte: Kuratorium Deutsche Altershilfe bestätigt Nutzen
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... uetzpunkte
Modellprojekt bereitet auf die Pflege von Angehörigen vor
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... erigen-vor

+++
Pflegestützpunkte brauchen wir eher nicht. Die Ausgestaltung von altengerechten Quartierskonzepten wäre wichtiger.
Im Rahmen einer solchen Quartiersarbeit würden ohnehin alle Aspekte der Unterstützung wie bei einem Pflegestützpunkt mit berücksichtigt.


H.K.
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Patientenberatung - nahe bei den BürgerInnen gestalten!

Beitrag von WernerSchell » 25.07.2015, 07:02

Aus Forum:
viewtopic.php?f=2&t=21191

Patientenberatung - nahe bei den BürgerInnen gestalten!

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat eigene Vorstellung bezüglich der Beratung von kranken und pflegebedürftigen Menschen. Das bisherige und das geplante neue System der sog. unabhängigen Patientenberatung erscheint unzureichend. Informations- und Beratungsgespräche dieser Art gehören in die Zentren, die die altengerechte Quartiershilfen tragen - also vor Ort, nahe den Menschen. Dies ist nicht nur bürgerfreundlich, sondern auch kostengünstig zu gestalten. Diese Aussage stützt sich auf Erfahrungen, die ich selbst seit Mitte der 70er Jahre gesammelt habe. Im Zuge der von mir damals bereits in Gang gebrachten Aktivitäten kam es zur Herausgabe des ersten Patientenratgebers in Deutschland - der Titel "Arztpflichten - Patientenrechte".

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Darauf aufbauend wurde 2006 im Rhein-Kreis ein Patientenratgeber mit lokalem Bezug verfasst und öffentlich zugänglich gemacht. Mittlerweile sind die wesentlichen Aussagen zum Thema im sog. "Patientenrechtegesetz" kodifiziert.

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Dazu gibt es regelmäßig Informationsveranstaltungen, u.a. in der Volkshochschule Neuss. Ergänzt werden diese Informationsangebote durch Vorträge zu pflegerechtliche Fragestellungen. - Im Übrigen sind die Kranken- und Pflegekassen umfänglich verpflichtet, ihre MitgliederInnen über die Rechte und Pflichten im Gesundheits- und Pflegesystem allgemein zu informieren und in konkreten Einzelsituationen zu beraten. Dazu gehört auch die Unterstützung bei mutmaßlichen Behandlungs- und Pflegefehlern. - Damit sind auch die vielfach angesprochenen Pflegestützpunkte entbehrlich.

Werner Schell


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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Pflegestützpunkte: Zahl soll im Südwesten um 50 Prozent stei

Beitrag von WernerSchell » 13.11.2015, 07:32

Ärzte Zeitung vom 13.11.2015:
Pflegestützpunkte: Zahl soll im Südwesten um 50 Prozent steigen
Die Zahl der Pflegestützpunkte soll in Baden-Württemberg um 50 Prozent auf künftig 72 erhöht werden.
Darauf haben sich am Donnerstag Kassen- und Pflegekassen sowie die kommunalen Landesverbände geeinigt.
Pro neuem Stützpunkt ist ein Förderbetrag von 84.000 Euro vereinbart worden.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=898 ... ege&n=4613

Anmerkung der Moderation:
Wie bereits seit Jahren ausgeführt, sind Pflegestützpunkte eher keine gute Wahl. Wir brauchen zur Umsetzung des
Grundsatzes "ambulant vor stationär" die Gestaltung von altengerechten Quartiershilfen.
Insoweit sind die Kommunen mit in der Pflicht.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat in Neuss-Erfttal mit dem SKM e.V. Initiativen ergriffen mit der Folge,
dass hier insoweit vorbildlich gearbeitet wird. Allerdings sind solche Bemühungen nie abgeschlossen und
bedürfen einer ständigen Fortentwicklung.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflegestützpunkte sind überflüssig ...

Beitrag von WernerSchell » 19.05.2016, 12:36

Aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=10715&p=92389#p92389


Pflegestützpunkte in Deutschland: Neue Studie zeigt Regulierungsbedarfe für die Pflegeberatung

Pressemitteilung vom 18.05.2016
Dr. Volker Hielscher Pressestelle
Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso)


Das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) e.V. in Saarbrücken hat im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung erstmals eine bundesweite Studie zum Regelbetrieb der Pflegestützpunkte in Deutschland durchgeführt. Pflegestützpunkte sind örtliche Beratungsstellen, durch die der gesetzliche Anspruch von Pflegebedürftigen und Angehörigen auf unabhängige und fachlich kompetente Pflegeberatung eingelöst werden soll. Insgesamt existieren knapp 400 solcher Einrichtungen in Deutschland.

Die vorliegenden Ergebnisse ermöglichen eine aktuelle Bestandsaufnahme zum Stand der Umsetzung, zu Erfolgen aber auch zu Handlungsbedarfen der Beratungspraxis in den Pflegestützpunkten. Zentrale Fragestellungen der Untersuchung waren u.a.:
Inwieweit gibt es Diskrepanzen zwischen den gesetzlichen Vorgaben und der Umsetzungspraxis? Wie ist diese Kluft ggf. zu erklären? Welche gesetzlichen Präzisierungen sind nötig, um sie zu schließen?
Wie muss Pflegeberatung organisiert werden, damit Care- und Case-Management erfolgreich durchgeführt werden können?
Wie kann neutrale – am Pflegebedürftigen orientierte – Beratung organisiert werden?
Welche berufliche Qualifikation brauchen Mitarbeiter/innen in Pflegestützpunkten und welche Qualitätsstandards sind wünschenswert?
Grundlage für die flächendeckende Errichtung von Pflegestützpunkten war das im Jahr 2008 in Kraft getretene Pflege-Weiterentwicklungsgesetz, mit dem ein Rechtsanspruch auf Pflegeberatung verankert wurde. Hintergrund der Gesetzesinitiative war die Erfahrung, dass Pflegebedürftige und deren Angehörige häufig mit der Beantragung und Organisation von Hilfen überfordert waren. In der Konsequenz wurden die in den Sozialgesetzbüchern verankerten Leistungen zu spät oder gar nicht in Anspruch genommen. Insbesondere fehlte es an neutralen Beratungsinstanzen, die in der Lage waren, eine qualitativ hochwertige und umfassende Unterstützung „aus einer Hand“ zu leisten. Mit den Pflegestützpunkten sollte eine flächendeckende Infrastruktur von wohnortnahen Anlaufstellen geschaffen werden, um eine umfassende und qualitativ hochwertige Beratung für alle Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen.
Trotz der bundesgesetzlichen Vorgaben herrscht mit Blick auf die konkrete Ausgestaltung der Pflegestützpunkte eine große Umsetzungsvielfalt. Dies schlägt sich in einer regional höchst unterschiedlichen Versorgungsdichte, in Varianzen bei der finanziellen, personellen und sächlichen Ressourcenausstattung sowie in Differenzen beim Aufgaben- und Zuständigkeitsverständnis der Pflegestützpunkte nieder. Insgesamt hat die Studie keinen Zweifel an der Sinnhaftigkeit und dem Nutzen von Pflegestützpunkten für die Bevölkerung aufkommen lassen, auch wenn viele Hinweise auf Optimierungsmöglichkeiten gefunden wurden. So hat die Befragung u.a. wichtige Impulse geliefert, wie die Organisation der Pflegestützpunkte zur Aufgabenerfüllung beitragen kann und an welchen Stellen präzisere Strukturvorgaben eine einheitliche und verbindliche Mindestqualität sicherstellen können.

Kirchen-Peters, S./ Nock, L. (2016): Pflegestützpunkte in Deutschland. Die Sicht der Mitarbeitenden. In: WISO DISKURS Nr. 7 Pflegestützpunkte in Deutschland – Die Sicht der Mitarbeitenden, der rechtliche Rahmen, die politische Intention. S. 5-36.

Weitere Informationen:
http://library.fes.de/pdf-files/wiso/12538.pdf

+++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vertritt - mit anderen - seit Jahren die Meinung, dass Pflegestützpunkte völlig überflüssig sind.
Die Pflegekassen haben bereits einen umfänglichen Beratungsauftrag, der nur verstärkt wahrgenommen werden muss.
Im Übrigen ist es erforderlichen, in den Kommunen Quartierskonzepte zu realisieren. Insoweit besteht Regulierungsbedarf, v.a.
im Rahmen des in Vorbereitung befindlichen Pflegestärkungsgesetzes III.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflegestärkungsgesetz III mehr als enttäuschend

Beitrag von WernerSchell » 23.05.2016, 06:20

Bei Facebook gepostet:
Pflegestärkungsgesetz III (PSG III - Referentenentwurf des BMG) mehr als enttäuschend. Denn es gibt keine Hinweise zur Gestaltung von dringend notwendigen kommunalen Quartierskonzepten und deren (Mit)finanzierung durch den Bund bzw. die Länder. Mehr Pflegeberatung im Sinne des PSG III brauchen wir nicht. Die bereits gesetzlich vorgegebenen Beratungsverpflichtungen müssen v.a. durch die Pflegekassen verstärkt wahrgenommen werden. Oder anders: Die Kassen müssen endlich ihren Verpflichtungen nachkommen. Pflegestützpunkte brauchen wir schon mal überhaupt nicht. Das sind behördliche Strukturen, die uns nicht weiter führen. Diejenigen, die solche Strukturen für sinnvoll und geeignet halten, sind wohl allein die (möglichen) Träger solcher Institutionen (= Profiteure). Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist davon überzeugt, dass die demografische Entwicklung mit einer rasant anwachsenden Zahl pflegebedürftiger Menschen nur bürgerfreundlich und wohnortnah gestaltet werden kann, wenn wir schnellstmöglich Strukturen entwickeln, die ein möglichst langes Verbleiben im Quartier gewährleisten. Dazu benötigen wir mit kommunaler Hilfe professionelle „Kümmerer“, die sich der Entwicklung solcher Informations- und Unterstützungssysteme, nahe bei den Menschen, annehmen und so den Grundsatz „ambulant vor stationär“ gestalten helfen und mit praktischer Lebenshilfe erfüllen.
Downlaod weiterer Hinweise unter:
viewtopic.php?f=4&t=21444&p=92372#p92372
viewtopic.php?f=4&t=21444
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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