Pflegenoten zeigen gute und schlechte Qualität der Heime

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Noten des Pflege-TÜVs sind weichgespült

Beitrag von Presse » 03.12.2009, 10:18

Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung:
Noten des Pflege-TÜVs sind weichgespült und geschönt / Die Würde Zehntausender wird Tag für Tag verletzt

Berlin. "Die jetzt im Internet veröffentlichten Noten für Pflegeheime sind weichgespült und geschönt. Transparenz in der Pflege wird durch sie wenn überhaupt nur bedingt erreicht. Dass ambulante Dienste im Schnitt schlechter abschneiden als Pflegeheime, liegt nur daran, dass dort Kuschelkriterien fehlen", kommentiert der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, die aktuelle Debatte um den so genannten Pflege-TÜV. "Nicht die Ergebnisse der ambulanten Dienste sollten darum zurückgehalten und überprüft werden, sondern das Bewertungssystem für Heime gehört auf den Prüfstein." Dass laut Ersatzkassenverband vdek bislang rund fünf Prozent der untersuchten Heime trotz Weichspülkriterien eine schlechte Gesamtnote erhalten haben, bezeichnet Brysch als alarmierend: "Dieses Ergebnis heißt im Klartext: Die Würde von mindestens 40.000 Menschen wird Tag für Tag aufs Neue verletzt. Und: Wahrscheinlich liegt die Zahl der Menschen, die in unseren Pflegeheimen schlecht behandelt werden, noch weit darüber."

Nicht nur Kontrolle - sondern auch Motivation

Um die Situation für die Menschen in den Heimen zu verbessern, fordert Brysch moderne Gehaltsstrukturen für die Mitarbeiter. "Die Frage muss lauten: Wie motiviere ich die Pflegenden? Gute Noten für ein Heim sollten sich zu einem gewissen Teil in der Bezahlung widerspiegeln. Statt nur auf Kontrolle sollten wir mehr auf Motivation setzen", regt Brysch an. "Außerdem ist es unverständlich, warum Transparenz bei den Noten Halt machen sollte. Zur Transparenz gehört auch, dass Heime Kennzahlen ihrer Jahresabschlüsse veröffentlichen: Bislang sind sie nicht verpflichtet, mitzuteilen, wie viel Gewinn sie einstreichen. Das muss sich ändern."

Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern.

Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Matthias Hartmann: Tel.: 030/ 2 84 44 84 2 hartmann@hospize.de
http://www.hospize.de

Quelle: Pressemitteilung vom 3.12.2009

KPHNeuss
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Re: Noten des Pflege-TÜVs sind weichgespült

Beitrag von KPHNeuss » 03.12.2009, 10:47

Presse hat geschrieben:.... "Die Frage muss lauten: Wie motiviere ich die Pflegenden? ....
Hallo Forum!

Die vielfache Kritik an den Schulnoten - ambulant wie stationär - ist nicht verwunderlich. Die Kriterien, die insoweit Anwendung finden, sind völlig unzureichend und lassen ein "Weichspülen" der Benotung zu.
Andererseits muss man aber auch sehen, dass durch Noten allein nichts besser werden kann. Die Pflegekräfte stehen seit Jahren unter erheblichem Druck, so dass weiterer Druck per Noten kontraproduktiv wirken muss. Die Pflegenden sind aufgrund unzulänglicher Personalausstattung ohnehin bis über die vertretbaren Grenzen hinaus belastet.
Die einzig vernünftige Lösung: Mehr Pflegepersonal, und zwar deutlich mehr! Ich setze mit Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk darauf, dass wir in dieser Richtung beim Pflegetreff am 27.04.2010 die nötigen Maßnahmen konkret benennen und die Politik veranlassen können, endlich die richtigen Reformanstrengungen zu unternehmen. Auch wenn es teurer wird.

MfG KPH Neuss
Für eine uneingeschränkt gute Pflege müssen wir alle eintreten - die Verfassung enthält die entscheidenden Wertegrundsätze: Die Menschenwürde ist unantastbar!

thorstein
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Beitrag von thorstein » 03.12.2009, 10:50

Damit ist die Diskussion über den sogenannten Pflegenotstand ja wohl vom Tisch. Den gibt es überhaupt nicht. Bei gerade mal 5% ausreichenden oder mangelhaften Einrichtungen können wir doch nicht einfach weiter herumjammern und so tun, als ob es gravierende Misstände gäbe. Das sind offensichtlich nur Einzelfälle. Also Schluss mit der Nörgelei. Unsere Heime sind super, die Erde ist eine Scheibe und der Mond ist aus Käse.

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Pflegenoten befinden sich weiterhin im Kreuzfeuer

Beitrag von Presse » 05.12.2009, 08:17

Pressemitteilung:
04. Dezember 2009


Pflegenoten befinden sich weiterhin im Kreuzfeuer

Zum Start der Veröffentlichung der Pflegenoten für Alten- und Pflegeheime als auch ambulante Pflegedienste erklärt Elisabeth Scharfenberg MdB, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik von Bündnis 90/Die Grünen:

Mit dem „Pflege-TÜV“ geht ein von Anfang an höchst umstrittenes Projekt jetzt in die Öffentlichkeit. Die Bekanntgabe der Noten erfolgt nun schrittweise und sorgt für großen Unmut. Kritikerstimmen gab es von Anfang zuhauf. Die bayerische Sozialministerin Haderthauer erteilte dem ganzen eine Absage. Nun folgt ihr die rheinland-pfälzische Sozialministerin, die die Noten für Pflegedienste nicht veröffentlichten lassen möchte.

Wir Grüne haben immer wieder auf die Schwachstellen dieser vermeintlichen „Transparenzoffensive“ hingewiesen. Die Kategorien aus denen sich die Pflegenote zusammensetzt, bilden nur einen Teil der Pflege- und Betreuungsqualität eines Heimes ab. Trotz Verfehlungen in einem Bereich kann das Heim in der Gesamtnote doch noch ein passables Ergebnis erzielen. Kann es also immer noch dazu kommen, dass eine gute und lückenlos geführte Dokumentation eine schlecht durchgeführte Pflege und rüde Umgangsformen ausgleicht? Da nützt auch der Hinweis auf die Teilnoten zu achten nichts. Verbraucherfreundlichkeit und Transparenz sieht für uns Grüne anders aus. Noch dazu wird in Pflegeeinrichtungen, bei denen gravierende Mängel festgestellt werden, nicht sofort dagegen vorgegangen. Vielmehr folgt ein langwieriges Procedere mit Bescheiden und Fristensetzung, bevor wirklich eine Konsequenz für die Pflegeeinrichtungen erfolgt. Es kann nicht sein, dass erst bei schwerwiegenden Vergehen sofort gehandelt wird. Dieses Vorgehen ist auch gegenüber den guten Pflegeeinrichtungen unfair.

Das Gezerre um die Schulnoten für Pflegeheime und ambulante Dienste wird noch weiter gehen. Solange sich die Urheber nicht zu einer wirklichen Reform durchringen können, wird das Benotungssystem keine Vertrauen schaffen. Hier gilt es nicht zu kleckern, sondern zu klotzen.
_______________________________

Elisabeth Scharfenberg, MdB
Bündnis 90/DIE GRÜNEN

im Deutschen Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel: 030 227 74 531
Fax: 030 227 76 655
elisabeth.scharfenberg@bundestag.de

Wahlkreisbüro
Kreuzstraße 6
95111 Rehau
Tel: 09283 89 81 940
Fax: 09283 89 81 941
elisabeth.scharfenberg@wk.bundestag.de

Web: http://www.elisabeth-scharfenberg.de

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Pflegeeinrichtungen: Noten im Internet veröffentlicht

Beitrag von Presse » 11.12.2009, 18:36

Dtsch Arztebl 2009; 106(50)

fos
Pflegeeinrichtungen: Noten im Internet veröffentlicht
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=67135

Zum Portal „Pflegelotse“
http://www.pflegelotse.de

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Kriterien für Benotung von Pflegeheimen

Beitrag von Presse » 19.12.2009, 07:59

Kriterien für Benotung von Pflegeheimen sollen überarbeitet werden

München – Bereits kurz nach dem Start der neuen Pflegenoten für Heime und ambulante Dienste prüfen die Krankenkassen, wie diese für Ratsuchende verlässlicher gemacht werden können. Vorstand Klaus-Dieter Voß vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung sagte dem Magazin „Focus“, im Januar wolle er sich mit Experten beraten. „Auf dieser Grundlage entscheiden wir dann, ob die Pflegenoten gegebenenfalls kurzfristig nachjustiert werden müssen“, sagte er.Anfang Dezember hatten die Kassen [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=33779

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Pflegequalität in Kliniken: ... für mehr Transparenz

Beitrag von Presse » 21.12.2009, 17:11

Dtsch Arztebl 2009; 106(51-52): A-2532
Hibbeler, Birgit

Pflegequalität in Kliniken: Ersatzkassen für mehr Transparenz

Bezüglich der Pflegequalität in Kliniken fordert der Verband der Ersatzkassen (vdek) mehr Transparenz. „Die Pflegequalität in Krankenhäusern ist eine Blackbox“, kritisierte Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des vdek. Das müsse sich im Interesse der Versicherten und auch des Pflegepersonals ändern. Die Pflegekräfte hätten ein Recht darauf, dass ihre Arbeit abgebildet und gewürdigt werde.
.... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=67183

Deutsches Ärzteblatt print
Pflegeeinrichtungen: Noten im Internet veröffentlicht
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=67135
Alle Links dieser Ausgabe
http://www.aerzteblatt.de/v4/plus/zusat ... eftid=3124

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Wissenschaftler kritisiert Pflegenoten

Beitrag von Presse » 11.01.2010, 18:14

Wissenschaftler kritisiert Pflegenoten

Die neuen Qualitätsnoten für Pflegeheime werden nach Ansicht des Wissenschaftlers Stephan Dorschner dem Anspruch nach mehr Orientierung für Pflegebedürftige und deren Angehörige nicht gerecht. Die Bewertungskriterien seien oft unverständlich für Laien formuliert, die Noten für sie nur schwer einzuordnen, kritisierte der Pflegeprofessor von der Fachhochschule Jena in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Heime können schlechte Bewertungen im Kerngeschäft Pflege mit guten in der Hauswirtschaft ausgleichen, so dass am Ende doch eine gute oder sehr gute Durchschnittsnote steht“, erklärte Dorschner. „Das ist irreführend.“ (dpa)

Quelle: Pressemitteilung vom 11.01.2010
Bibliomed - Medizinische Verlagsgesellschaft mbH
Stadtwaldpark 10
D-34212 Melsungen
Website: http://www.bibliomed.de
E-Mail: info@bibliomed.de

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Schulnotensystem ist eine Täuschung

Beitrag von Presse » 12.01.2010, 12:47

Münchenstift-Geschäftsführer Peter:
Schulnotensystem ist eine Täuschung

München. Die ersten Noten für Pflegeeinrichtungen sind veröffentlicht, doch die Kritik am Bewertungssystem reißt nicht ab. Besonders scharfe Worte fand jetzt Gerd Peter, Geschäftsführer des Pflegeanbieters Münchenstift GmbH. "Das Schulnotensystem des MDK ist eine Täuschung – andere würden sagen ein Betrug am Verbraucher und das Schlimme ist: die Verursacher des Prüfsystems wussten, was sie anrichten. Die Geprüften durften ja auch von Anfang an über das System mitbestimmen." Peter kritisiert, dass die Noten für Pflegeheime zu gut ausfallen und über die Probleme der Branchen hinwegtäuschten. !Die guten Noten sind die politisch gewollte Ruhigstellung und das Leugnen der Probleme einer zentralen Branche in unserer Gesellschaft, nämlich der Altenpflege. Es ist eine Schande, auf diese Art und Weise weiter auf dem Rücken wehrloser alter Menschen Politik, auch Interessenspolitik, zu betreiben", so Peter.

Quelle: Pressemitteilung vom 12.01.2010
Vincentz Network, Hannover, http://www.vincentz.net

johannes
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Beitrag von johannes » 23.01.2010, 18:07

Wir können stolz sein, die Bewertung mit 1,3 ist doch gut, oder?

Ja, auf den ersten Blick scheint es so. Aber bei genauerer Betrachtung kommen ernsthafte Zweifel auf, ob die Politiker und Kassenwarte wohl wissen, was sie da tun.

Nun, es ist wohl so, daß die Bewertung der Dokumentation die Grundlage der Schulnoten darstellt. Das Notensystem hat mit der Pflegewirklichkeit wohl sehr wenig zu tun. Hier wird nicht, wie von manchen behauptet, von 1 bis 10 in der Skala bewertet, ob die konkrete Pflege in Ordnung ist, sondern nur "ist die Dokumentation entsprechend den Prüfungsfragen vollständig". Dafür gibts entweder eine 1 oder eine 5. So einfach.

Um konkret zu werden (schließlich wird das ja alles veröffentlicht):

Frage 6: Wird das individuelle Dekubitusrisiko erfasst? (5 x) Laut Doku ja, also eine 1.
Frage 7: Werden erforderliche Dekubitusprophylaxen durchgeführt? (3 x) Laut Doku nein (es lag bei den überprüften Bewohnern in der Realität kein konkretes Dekubitusrisiko vor), also eine 2,9.
Frage 8: Sind Ort und Zeitpunkt der Entstehung der chronischen Wunde/des Dekubitus nachvollziehbar? (1 x) Laut Doku nein (schließlich gab es weder eine chronische Wunde noch einen Dekubitus), also eine 5.
Frage 9: Erfolgt eine differenzierte Dokumentation bei chronischen Wunden oder Dekubitus (aktuell, Verlauf nachvollziehbar, Größe, Lage, Tiefe)? (1 x) Laut Doku nein (schließlich gab es weder eine chronische Wunde noch einen Dekubitus), also eine 5.
Frage 10: Basieren die Maßnahmen zur Behandlung der chronischen Wunden oder des Dekubitus auf dem aktuellen Stand des Wissens? (1 x) Laut Doku nein (schließlich gab es weder eine chronische Wunde noch einen Dekubitus), also eine 5.
Frage 11: Werden die Nachweise zur Behandlung chronischer Wunden oder des Dekubitus (z.B. Wunddokumentation) ausgewertet und die Maßnahmen ggf. angepasst? (2 x) Laut Doku nein (schließlich gab es weder eine chronische Wunde noch einen Dekubitus), also eine 4,1.

Wie die ermittelten Noten jeweils zustande kommen, liegt im Dunkeln. Schließlich sind die Prüfkriterien bis heute geheim!

Somit kommt für den Qualitätsbereich 1 bei 35 Fragen eine 1,4 zustande. Wie diese 1,4 zustande kommt ist ein Rätsel, denn 27 x 1, 1 x 2,9, 1 x 4,1 und 3 x 5 ergibt 49, macht im Durchschnitt 1,5 und nicht 1,4.

Selbst die behandelnden Ärzte schütteln bei solchen Methoden den Kopf.


Noch krasser ist es im Qualitätsbereich 3.

Frage 55: Verfügt die Pflegeeinrichtung über ein Beschwerdemanagement?

Nun, wir haben keine Beschwerdehierarchie mit mehreren Anlaufstellen. Hier sagt jeder direkt, was nicht passt und es wird direkt erledigt. Das passt aber nicht in den Fragekatalog. Darum gibts hier eine 5

Macht bei Zusammenfassung von 10 Fragen, die mit 1 oder 5 bewertet werden, eine 1,3. Wie diese 1,3 zustande kommt ist wieder ein Rätsel, denn neun x 1 und 1 x 5 ergibt 14, macht im Durchschnitt 1,4 und nicht 1,3.

Der Vogel wird abgeschossen beim Qualitätsbereich 5.

Frage 71: Können Sie beim Mittagessen zwischen verschiedenen Gerichten auswählen?

Uninteressant ist, daß die Zubereitung (und das wird gefordert) von Wahlmenues bei 17 Bewohnern weder ökologisch noch ökonomisch nachvollziehbar oder sinnvoll ist - außer das Prinzip der Wegwerfgesellschaft hat sich bewährt. Uninteressant ist, daß auf Bewohnerwünsche bei der Menueauswahl im ganzen Jahr eingegangen wird. Das ist schließlich nicht vorgesehen.

Die Frage wurde von 1 Bewohner beantwortet mit nein, also eine 5. Das ergibt auf alle Fragen eine 1,4.

Interessant ist, daß ja auch die Möglichkeit bestünde, bei bestimmten Fragen mit nicht zutreffend zu urteilen, wenn z. B. etwas gar nicht zutreffend ist.

Aber das Bewertungssystem steht ja in der Kritik. Vielleicht wird es doch noch transparenter und ehrlicher!?
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Schulnoten - Pflege-TÜV im Streit

Beitrag von WernerSchell » 24.01.2010, 17:02

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Wir halten das vorliegende Bewertungssystem für nicht akzeptabel. Die Betroffenenseite war bei der Erstellung der Bewertungskriterien auch nicht beteiligt.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat sich zu Wort gemeldet und nicht einmal eine Rückantwort erhalten:

Verfahren zur Vergabe von „Schulnoten“ an ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen nach § 115 Abs. 1a SGB XI
Brief vom 23.02.2009 an den GKV – Spitzenverband Bund hier

http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... eilung.php

Im Forum gibt es umfangreiche kritische Texte; z.B.:
viewtopic.php?t=12946&highlight=schulnoten
viewtopic.php?t=13551&highlight=schulnoten
viewtopic.php?t=12282&highlight=schulnoten
viewtopic.php?t=13323&highlight=schulnoten
viewtopic.php?t=11284&highlight=schulnoten

Werner Schell - http://www.wernerschell.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflegenoten - Transparenz in der Pflege schreitet voran

Beitrag von Presse » 06.02.2010, 09:23

Gemeinsame Presseerklärung
der Verbände der Kranken- und Pflegekassen auf Bundesebene
02.02.2010

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), Berlin
AOK-Bundesverband, Berlin
BKK Bundesverband, Essen
IKK e. V., Berlin
Knappschaft, Bochum
Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung, Kassel


Pflegenoten - Transparenz in der Pflege schreitet voran
Landesdurchschnittsnoten für Pflegeheime liegen in den ersten zehn Bundesländern vor

Seit dem 1. Februar 2010 veröffentlichen die Verbände der Pflegekassen neben den Pflegenoten der einzelnen Einrichtungen in zehn Bundesländern auch die ersten Landesdurchschnittsnoten für Pflegeheime und sorgen so für noch mehr Transparenz bei der Qualität von Pflegeleistungen.

Ab sofort wird neben der Note des jeweiligen Pflegeheims auch die Durchschnittsnote aller geprüften Pflegeheime in dem jeweiligen Bundesland veröffentlicht. Voraussetzung hierfür ist, dass in dem jeweiligen Bundesland mindestens 20 Prozent der Einrichtungen geprüft sind, um einen belastbaren Durchschnitt bilden zu können. Bundesweit sind inzwischen von über 1.800 Einrichtungen die Pflegenoten im Internet von den Verbänden der Pflegekassen veröffentlicht worden. Damit wurde in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen die „20-Prozent-Hürde“ genommen.

Für Interessierte bietet diese Ergänzung den Vorteil, dass sie auf den ersten Blick erkennen können, ob eine Pflegeeinrichtung hinsichtlich der Qualität über- oder unterdurchschnittlich im Vergleich zu anderen Einrichtungen in dem jeweiligen Bundesland abschneidet. Dadurch erhalten Pflegebedürftige und ihre Angehörigen eine weitere wichtige Hilfestellung bei der Auswahl einer geeigneten Pflegeeinrichtung.

Seit Dezember 2009 veröffentlichen die Verbände der Pflegekassen die Ergebnisse der Qualitätsprüfungen von ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, die so genannten Pflegenoten, im Internet. Damit tragen sie vor allem zu mehr Transparenz über die Qualität in der Pflege bei. Zudem wird damit ein „Wettbewerb der Qualität“ zwischen den Heimen befördert. Beides kommt Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen zugute.

Die Verbände der Pflegekassen setzen sich im Namen ihrer Versicherten auch weiterhin für eine zügige und umfassende Veröffentlichung der Pflegenoten ein.

Die Pflegenoten können unter den folgenden Internetadressen aufgerufen werden:

http://www.pflegelotse.de
(Michaela Gottfried, Pressesprecherin Verband der Ersatzkassen e. V.,
Tel: (030) 269 31 12 00, E-Mail: Michaela.Gottfried@vdek.com

http://www.aok-pflegeheimnavigator.de
(Udo Barske, Pressesprecher AOK-Bundesverband,
Tel: (030) 346 46 2309, E-Mail: udo.barske@bv.aok.de

http://www.bkk-pflege.de
(Christine Richter, Pressesprecherin BKK Bundesverband,
Tel: (030) 223 12 120, E-Mail: richterc@bkk-bv.de

http://www.der-pflegekompass.de/ikk
(Fina Geschonneck, Pressesprecherin IKK e. V.,
Tel: (030) 202 491 11, E-Mail: fina.geschonneck@ikkev.de

http://www.der-pflegekompass.de
(Susanne Heinrich Pressesprecherin Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See,
Tel: (0234) 304 82100, E-Mail: presse@kbs.de

http://www.der-pflegekompass.de/lsv
(Albert Münz, Pressesprecher Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung,
Tel: (0561) 9359 – 240, E-Mail: presse1@bv.lsv.de
--------------------------------------------------------------------------------

Federführend für die Veröffentlichung:
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Askanischer Platz 1
10963 Berlin

Ihre Ansprechpartnerin:
Michaela Gottfried
Tel.: 0 30 / 2 69 31 - 12 00
Fax: 0 30 / 2 69 31 - 29 00
Mobil: 01 73 / 2 51 31 33
eMail: presse@vdek.com

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herbe Kritik am Pflege-TÜV

Beitrag von Presse » 08.02.2010, 18:20

Haderthauer übt herbe Kritik am Pflege-TÜV

München. Die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer hat eine vernichtende Zwischenbilanz des Pflege-TÜVs gezogen. In der Sendung Funkstreifzug im Bayerischen Rundfunk sagte die CSU-Politikerin: "Der Pflege-TÜV ist eine Totgeburt gewesen." Statt zu mehr Transparenz hätten die Prüfungen nur zu mehr Bürokratie geführt. Haderthauer fordert Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) auf, gründlich nachzubessern.

Quelle: Pressemitteilung vom 8.2.2010
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Lebens- und Ergebnisqualität in den Mittelpunkt !

Beitrag von WernerSchell » 12.02.2010, 08:03

Bewertungskriterien müssen uneingeschränkt auf die Lebens- und Ergebnisqualität abstellen

„Die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer hat eine vernichtende Zwischenbilanz des Pflege-TÜVs gezogen. In der Sendung Funkstreifzug im Bayerischen Rundfunk sagte die CSU-Politikerin: "Der Pflege-TÜV ist eine Totgeburt gewesen." Statt zu mehr Transparenz hätten die Prüfungen nur zu mehr Bürokratie geführt. Haderthauer fordert Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) auf, gründlich nachzubessern.“ - So lautet ein Statement aus "Altenheim-Online"

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk kann der Ministerin nur zustimmen. Die Kriterien für die Vergabe von Schulnoten verdienen selbst die Note "ungenüngend" und müssen grundlegend überarbeitet werden. Die Bewertungskriterien müssen uneingeschränkt auf die Lebens- und Ergebnisqualität abstellen. Nur so werden sie für die heimplatzsuchenden Menschen eine wirkliche Hilfe sein können. Im Übrigen ist es geboten, die Betroffenenseite einzubinden, so also auch Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk. Das SGB XI hat nämlich auch vorgegeben, dass die Selbsthilfe zu beteiligen ist. Dies ist beim GKV - Spitzenverband Bund und beim BMG angemahnt worden.

Werner Schell, Vorstand Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Qualitätsmängel von Pflegeheimen veröffentlichen

Beitrag von Presse » 29.05.2014, 10:24

KKH: Qualitätsmängel von Pflegeheimen veröffentlichen
16. Berliner Dialog: Benotungssystem verändern / Reform lässt Qualität außen vor


Hannover, 23. Mai 2014 – Das derzeitige Prüf- und Benotungssystem von ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen bildet die Realität nicht ab. Es muss deshalb weiter verbessert werden. Das forderte Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH Kaufmännische Krankenkasse, gestern im Rahmen des 16. Berliner Dialoges zum Thema „Pflegenotstand in Deutschland? Herausforderung für die Pflegeversicherung“. Denn obwohl den Pflegeheimen überwiegend die Note sehr gut attestiert wird, hat die KKH Kaufmännische Krankenkasse diverse Pflegemängel anhand ihrer Versichertendaten festgestellt. Diese Mängel bedeuten viel persönliches Leid für die Betroffenen und hohe Kosten für die Krankenkassen. In der gesamten gesetzlichen Krankenversicherung könnten beispielsweise fast 300 Millionen Euro gespart werden, würden nur ein Drittel aller Stürze und Frakturen von Pflegebedürftigen verhindert werden.
„Diese Qualitätsdebatte muss in der geplanten Pflegereform berücksichtigt werden“, appellierte der Kassenchef beim Berliner Dialog an anwesende Gesundheitspolitiker aus dem Deutschen Bundestag. „Die Pflegereform enthält viele wichtige Ansätze wie die Anhebung des Beitragssatzes zur Stabilisierung der Einnahmen oder den Aufbau eines Vorsorgefonds. Aber mehr Geld allein oder ein größerer Leistungsumfang an sich führen nicht automatisch zu mehr Qualität in der Versorgung“, so Kailuweit. Würden die Qualitätsprüfungen zukünftig als wirklich transparentes Bewertungsinstrument genutzt und ein realistisches Bild der Situation vor Ort aufzeigen, hätten Pflegeheime und Pflegedienste selbst ein Interesse an hohen Qualitätsstandards. „Ein verzerrtes Bild darf nicht entstehen. Bei schwerwiegenden Pflegemängeln muss eine Abwertung des Pflegeheimes oder des Pflegedienstes vorgenommen werden“, forderte Kassenchef Kailuweit. Außerdem empfiehlt er, zukünftig die Routinedaten der Krankenkassen in die Bewertung insbesondere zu pflegequalitätsrelevanten Indikatoren wie Dekubitusfällen oder Stürzen mit einzubeziehen.
Anna Kolberg, Regionalleiterin für die Region Brandenburg im Geschäftsbereich Externe Qualitätsprüfungen beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherung Berlin-Brandenburg e.V. (MDK), hat bereits eine Vielzahl von solchen Qualitätsprüfungen in Pflegeeinrichtungen absolviert. Vielerorts konnte sie damit Impulse für eine positive Entwicklung in Einrichtungen setzen. Die Expertin machte aber beim Berliner Dialog der KKH ebenfalls deutlich: „Das Bewertungssystem gibt es aktuell nicht her, dass für Verbraucher wesentliche Qualitätsunterschiede anhand des veröffentlichten Transparenzberichtes wirklich deutlich werden. Zwar wurden im vergangenen Jahr Anpassungen am Bewertungssystem vorgenommen, doch gute Ergebnisse in der Strukturqualität können weiterhin schlechte in der Ergebnisqualität aufwiegen, da es zum Beispiel keine stärkere Gewichtung von besonders bedeutsamen Fragen gibt." Außerdem müsse beachtet werden, dass mit dem Transparenzbericht nur die Bewertungen der Transparenzkriterien veröffentlicht werden, im Prüfbericht des MDK würde zu weit mehr Fragen Stellung genommen, so die Expertin.
„Damit Pflegemängel erst gar nicht entstehen, muss auch eine Entlastung des Personals von unnötiger Bürokratie erfolgen“, erklärte Kailuweit. Der MDK unterstützt die Bestrebungen zur Entbürokratisierung in der Pflege. Durch Entbürokratisierung werden unter anderem die Fachkompetenz und Zufriedenheit der Pflegekräfte und das Selbstbestimmungsrecht der pflegebedürftigen Menschen gestärkt. Damit diese Bestrebungen erfolgreich sein können, müsse die Bedeutung der Aus- und Weiterbildung stärker beachtet werden, so Anna Kolberg vom MDK.
Die KKH ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit 1,8 Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle in der gesetzlichen Krankenversicherung. Über 4.000 Mitarbeiter bieten einen exzellenten Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Das jährliche Haushaltsvolumen beträgt knapp fünf Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH ist Hannover.
Die Präsentation können Sie sich in unserem Presseportal unter http://www.kkh.de/fileserver/kkh2013/files/4157.pdf ansehen und herunterladen.

Quelle: Pressemitteilung vom 23.05.2014
KKH Kaufmännische Krankenkasse
Pressesprecherin: Daniela Preußner
Karl-Wiechert-Allee 61
30625 Hannover
Telefon 0511 2802-1610
Telefax 0511 2802-1699
presse@kkh.de
www.kkh.de

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