Pflegevollversicherung ist die Lösung - ver.di-Forderung
Verfasst: 16.11.2012, 07:53
Vgl. auch Texte ab 22.07.2013
Sozialbericht 2013 - keine Pflegevollversicherung möglich ..
viewtopic.php?t=19311
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Pflegevollversicherung ist bezahlbar
15. November 2012 |Mit einer Beitragssatzsteigerung um 1,3 Prozentpunkte könnte eine gesetzliche Pflegevollversicherung finanziert werden. Zu diesem Schluss komm Markus Lüngen, Gesundheitsökonom an der Hochschule Osnabrück, in einem Gutachten, das er im Auftrag von ver.di erstellt hat. Damit widerlegt er das Argument, dass eine Pflegevollversicherung nicht finanzierbar sei. Rechnet man aus dem Mehrbedarf die Summen heraus, die schon heute über Steuermittel finanziert werden, liegt der Anstieg sogar nur bei 0,7 Prozentpunkten, hälftig finanziert von Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
„Damit haben wir einen zweifachen Paradigmenwechsel", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske bei der Vorstellung des Gutachtens heute in Berlin. Zum einen werde klar, dass eine Pflegevollversicherung bezahlbar. Zum anderen sorge sie für eine bessere Qualität der Versorgung und des Leistungsangebots. Derzeit ist die Pflegeversicherung eine Teilversicherung. Sie sieht bei ihren Leistungen Anteile vor, die selbst bezahlt werden müssen. Eine Vollversicherung hingegen werde den Betroffenen und ihren Angehörigen die Sorge vor der Finanzierung einer Pflegebedürftigkeit im Alter nehmen, sagte Markus Lüngen.
Die Vorteile einer Vollversicherung sieht Lüngen darin, dass sie Qualitätsstandards setze und mehr Wert auf Prävention lege. Dadurch stärke sie auch die Pflegekäfte. Bei seinen Berechnungen ist Lüngen bewusst vom Ist-Zustand der Pflegeversicherung ausgegangen. In sie fließen heute rund 21,5 Milliarden Euro. Durch die Umstellung von der Teil- zur Vollversicherung würden rund 10 Milliarden fällig, hinzu kämen Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung. Ein Teil der heutigen Leistungen ist über die Sozialhilfe steuerfinanziert. Wenn er die beiden letztgenannten Anteile wieder rausrechnet, kommt Lüngen auf einen Finanzierungsbedarf von 28,9 Milliarden Euro.
Die Erweiterung des Pflegebegriffs und die bessere Bezahlung von Beschäftigten sei bewusst nicht berechnet worden. Die Kosten für diese notwendigen Änderung würden auch im jetztigen System anfallen, sagte Bsirske. Auch die Umstellung auf eine Bürgerversicherung sei in dem Gutachten nicht thematisiert worden, um die Vergleichbarkeit zum heutigen System gewährleisten zu können. ver.di wolle jetzt die finanzierbare Pflegevollversicherung in der öffentlich diskutieren und Bündnispartner in der Politik und bei Wohlfahrtsverbänden suchen. Mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr sagte Bsirske: „Es ist ein relevantes Thema für alle Parteien, die ernst genommen werden wollen."
Quelle: ver.di-Pressemitteilung vom 15.11.2012
http://www.verdi.de/presse/pressemittei ... 19b9e321cb
http://www.verdi.de/themen/nachrichten/ ... 540059119e
Kurzfassung des Gutachtens zur Pflegevollversicherung PDF (149 kB)
http://www.verdi.de/++file++50a4d3d86f6 ... herung.pdf
https://www.verdi.de/++edit++/presse/do ... 19b9e321cb
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Ärzte Zeitung, 15.11.2012
ver.di - Pflegevollversicherung ist die Lösung
2013 tritt ein Teil der Pflegereform in Kraft. Der Ruf nach noch mehr Reform wird deshalb nicht leiser.
Neu im Angebot: die Pflegevollversicherung. Doch nicht allen gefällt die Idee von ver.di.
Von Anno Fricke
BERLIN. Die Debatte um die Zukunft der Sozialversicherungen wird den bevorstehenden Bundestagswahlkampf prägen.
Am Donnerstag hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ein neues Fass aufgemacht: Eine Pflegevollversicherung soll her, forderte ver.di-Chef Frank Bsirske in Berlin.
Dafür müsse der Beitragssatz nur moderat steigen, auf der Basis der Zahlen von 2010 um knapp einen Prozentpunkt.
... weiter lesen unter ....
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... 6-_-Pflege
Lesen Sie dazu auch den Kommentar:
Eine neue Pflegedebatte
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... batte.html
Sozialbericht 2013 - keine Pflegevollversicherung möglich ..
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Pflegevollversicherung ist bezahlbar
15. November 2012 |Mit einer Beitragssatzsteigerung um 1,3 Prozentpunkte könnte eine gesetzliche Pflegevollversicherung finanziert werden. Zu diesem Schluss komm Markus Lüngen, Gesundheitsökonom an der Hochschule Osnabrück, in einem Gutachten, das er im Auftrag von ver.di erstellt hat. Damit widerlegt er das Argument, dass eine Pflegevollversicherung nicht finanzierbar sei. Rechnet man aus dem Mehrbedarf die Summen heraus, die schon heute über Steuermittel finanziert werden, liegt der Anstieg sogar nur bei 0,7 Prozentpunkten, hälftig finanziert von Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
„Damit haben wir einen zweifachen Paradigmenwechsel", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske bei der Vorstellung des Gutachtens heute in Berlin. Zum einen werde klar, dass eine Pflegevollversicherung bezahlbar. Zum anderen sorge sie für eine bessere Qualität der Versorgung und des Leistungsangebots. Derzeit ist die Pflegeversicherung eine Teilversicherung. Sie sieht bei ihren Leistungen Anteile vor, die selbst bezahlt werden müssen. Eine Vollversicherung hingegen werde den Betroffenen und ihren Angehörigen die Sorge vor der Finanzierung einer Pflegebedürftigkeit im Alter nehmen, sagte Markus Lüngen.
Die Vorteile einer Vollversicherung sieht Lüngen darin, dass sie Qualitätsstandards setze und mehr Wert auf Prävention lege. Dadurch stärke sie auch die Pflegekäfte. Bei seinen Berechnungen ist Lüngen bewusst vom Ist-Zustand der Pflegeversicherung ausgegangen. In sie fließen heute rund 21,5 Milliarden Euro. Durch die Umstellung von der Teil- zur Vollversicherung würden rund 10 Milliarden fällig, hinzu kämen Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung. Ein Teil der heutigen Leistungen ist über die Sozialhilfe steuerfinanziert. Wenn er die beiden letztgenannten Anteile wieder rausrechnet, kommt Lüngen auf einen Finanzierungsbedarf von 28,9 Milliarden Euro.
Die Erweiterung des Pflegebegriffs und die bessere Bezahlung von Beschäftigten sei bewusst nicht berechnet worden. Die Kosten für diese notwendigen Änderung würden auch im jetztigen System anfallen, sagte Bsirske. Auch die Umstellung auf eine Bürgerversicherung sei in dem Gutachten nicht thematisiert worden, um die Vergleichbarkeit zum heutigen System gewährleisten zu können. ver.di wolle jetzt die finanzierbare Pflegevollversicherung in der öffentlich diskutieren und Bündnispartner in der Politik und bei Wohlfahrtsverbänden suchen. Mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr sagte Bsirske: „Es ist ein relevantes Thema für alle Parteien, die ernst genommen werden wollen."
Quelle: ver.di-Pressemitteilung vom 15.11.2012
http://www.verdi.de/presse/pressemittei ... 19b9e321cb
http://www.verdi.de/themen/nachrichten/ ... 540059119e
Kurzfassung des Gutachtens zur Pflegevollversicherung PDF (149 kB)
http://www.verdi.de/++file++50a4d3d86f6 ... herung.pdf
https://www.verdi.de/++edit++/presse/do ... 19b9e321cb
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Ärzte Zeitung, 15.11.2012
ver.di - Pflegevollversicherung ist die Lösung
2013 tritt ein Teil der Pflegereform in Kraft. Der Ruf nach noch mehr Reform wird deshalb nicht leiser.
Neu im Angebot: die Pflegevollversicherung. Doch nicht allen gefällt die Idee von ver.di.
Von Anno Fricke
BERLIN. Die Debatte um die Zukunft der Sozialversicherungen wird den bevorstehenden Bundestagswahlkampf prägen.
Am Donnerstag hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ein neues Fass aufgemacht: Eine Pflegevollversicherung soll her, forderte ver.di-Chef Frank Bsirske in Berlin.
Dafür müsse der Beitragssatz nur moderat steigen, auf der Basis der Zahlen von 2010 um knapp einen Prozentpunkt.
... weiter lesen unter ....
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... 6-_-Pflege
Lesen Sie dazu auch den Kommentar:
Eine neue Pflegedebatte
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... batte.html