Pflegeausbildung: ... zu wenig Ausbildungsplätze

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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WernerSchell
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Pflegeausbildung: ... zu wenig Ausbildungsplätze

Beitrag von WernerSchell » 25.07.2009, 07:17

Pflegeausbildung: Koalition schafft mehr Bewerber für zu wenig Ausbildungsplätze

Pressemitteilung der Bundestagsabgeordneten Elisabeth Scharfen vom 23.7.2009 inklusive Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Stand und Zukunft der Ausbildung in den Pflegeberufen“ der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN hier
http://www.wernerschell.de/Rechtsalmana ... ildung.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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johannes
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Beitrag von johannes » 26.07.2009, 09:43

Vielleicht sollte auch einmal darüber nachgedacht werden, daß die Politik selbst das Interesse an Ausbildungsplätzen empfindlich stört.

In Baden-Württemberg liegt die Situation vor daß jene, die ausbilden, dafür auch noch belastet werden. Ich kenne keine Branche in Deutschland, in der solcher Unsinn praktiziert wird!

Wenn Betriebe, die nicht ausbilden, mit einer Ausbildungsumlage belastet werden, ist das übliche Praxis. Aber daß Betriebe, die tatsächlich ausbilden, diese Umlage zahlen sollen, das gibt es m. W. nur in der Pflege. Hierzu muß man wissen, daß mit der Umlage auch nur 1/3 der Ausbildungskosten abgedeckt werden. 2/3 hat der Betrieb zu tragen, obwohl er nur zu 1/3 den Auszubildenden im eigenen Betrieb zur Verfügung hat.

Hinzu kommt, daß die erhobene Umlage sogar höher sein kann als der Rückfluß an den ausbildenden Betrieb. Daß unter solchen Umständen ein Interesse an Ausbildung reduziert wird - schließlich wird der Ausbildungsbetrieb schlechter gestellt als der nichtausbildende Betrieb - läßt sich leicht nachvollziehen.
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Pflegeausbildung und Zugangsvoraussetzungen

Beitrag von Presse » 03.08.2009, 17:50

geehrte Damen und Herren,

am 23. Juli 2009 haben wir Ihnen Elisabeth Scharfenbergs Pressemitteilung zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der grünen Bundestagsfraktion zur Pflegeausbildung zugesandt (s.u.). Im Nachgang möchten wir Sie nun hinweisen auf eine ausführlichere Bewertung der Antwort unter:
http://www.gruene-bundestag.de/cms/pfle ... pfleg.html

Mit freundlichen Grüßen
i.A. Christian Hans
--
Christian Hans
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Abgeordnetenbüro Elisabeth Scharfenberg MdB
Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen
Tel.: ++49 (0)30 227 -74532, Fax: -76655
E-Mail: elisabeth.scharfenberg.ma01@bundestag.de
Web: http://www.elisabeth-scharfenberg.de
Postanschrift:
Deutscher Bundestag, 11011 Berlin
Elisabeth Scharfenberg MdB
Pressemitteilung vom 23. Juli 2009

Pflegeausbildung: Koalition schafft mehr Bewerber für zu wenig Ausbildungsplätze
Wir haben im Juli eine Kleine Anfrage zur Pflegeausbildung an die Bundesregierung gerichtet (BT-Drs. 16/13736) – darin auch Fragen zur umstrittenen, von der großen Koalition beschlossenen Absenkung der Zugangsvoraussetzungen zur Pflegeausbildung. Zur nunmehr vorliegenden Antwort der Bundesregierung erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflegepolitik:

Planlosigkeit und blinder Aktionismus. Das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf unsere Anfrage. Sie offenbart, dass die von Schwarz-Rot beschlossene Gesetzesänderung wohl kaum etwas gegen den Fachkräftemangel in der Pflege beitragen kann.

Die Bundesregierung produziert stattdessen noch mehr erfolglose Bewerbungen um Ausbildungsplätze. Denn sie räumt ein, dass es nicht zu wenige Bewerberinnen und Bewerber, sondern eher zu wenige Ausbildungsplätze gibt. Seit einigen Jahren stagniert die Zahl der Ausbildungsplätze oder geht gar zurück. Es dürfen sich nun also mehr Menschen um einen Ausbildungsplatz bewerben, obwohl sie keine Chance haben, ihn zu bekommen. In der Altenpflege, so die Bundesregierung weiter, hätten es viele Pflegeeinrichtungen in manchen Regionen schwer, geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Wir sind skeptisch, dass die neue Gesetzeslage dieses Problem aus der Welt schafft.

Die Neuregelung greift zudem direkt nur in vier Bundesländern. Der Fachkräftemangel ist aber ein bundesweites Problem. Es könnten zwar in Einzelfällen auch Schülerinnen und Schüler aus anderen Ländern zur Ausbildung zugelassen werden, so die Bundesregierung. Welche Länder und Einzelfälle dies aus welchen Gründen sind, kann sie jedoch nicht sagen.

Man könnte die Gesetzesänderung ansatzweise verstehen, wenn die große Koalition mehr Ausbildungsplätze in der Pflege geschaffen und die Pflegeausbildung grundlegend reformiert hätte. Hat sie aber nicht. Auf die Frage, ob die Bundesregierung die Notwendigkeit einer solchen Reform sehe, antwortet sie nur, sie habe "ihren Entscheidungsprozess in dieser Frage noch nicht abgeschlossen". Nach einem schlüssigen Konzept klingt das wirklich nicht.

Statt unüberlegter Aktionen müssen wir hin zu einem abgestuften und durchlässigen Ausbildungssystem. Nur so erhalten auch Hauptschülerinnen und –schüler eine echte (!) Chance, diesen Beruf zu erlernen. Zudem zeigt die Antwort der Bundesregierung eindrücklich, dass mehr in die Schaffung von Ausbildungsplätzen in der Pflege investiert werden muss.

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Finanzierungssystem der Altenpflegeausbildung

Beitrag von Presse » 18.08.2009, 17:42

Pflegekräfte und Pandemie

Mit dem derzeitigen Finanzierungssystem der Altenpflegeausbildung gelangten zu wenige ausgebildete Altenpflegefachkräfte auf den Markt, problematisiert die SPD-Fraktion. Außerdem sei die Altenpflegeausbildung mit all ihren gesellschaftlichen Bedingungen in einer Umbruchphase. Die Fraktion fordert eine unbürokratische Umlagefinanzierung zum Ausbildungsjahr 2009/2010. Zu diesem Thema nehmen Fachleute am Mittwoch (19.08.09) im Rahmen einer öffentlichen Anhörung http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/do ... -1600.html im Ausschuss für Arbeit und Soziales (Vorsitz Günter Garbrecht, SPD) Stellung.

Im Anschluss an die Anhörung berichtet die Landesregierung im Ausschuss über eine Influenza-Pandemieplanung und darüber, wie die Versorgung der Bevölkerung mit Impfstoffen sichergestellt werden kann. ...mehr: http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/do ... -1604.html

Quelle: Mitteilung vom 18.8.2009
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40221 Düsseldorf

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