Pflegepersonal in Nordrhein-Westfalen gewinnen und halten

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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Presse
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Pflegepersonal in Nordrhein-Westfalen gewinnen und halten

Beitrag von Presse » 26.03.2011, 08:36

Pflegepersonal in Nordrhein-Westfalen gewinnen und halten
dip startet Online-Befragung leitender Pflegekräfte im Rahmen der Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW 2011

Köln, 23. März 2011. In Nordrhein-Westfalen werden aktuell mehr Pflegefachkräfte benötigt, um den Personalbedarf in Krankenhäusern, ambulanten Pflegediensten und teil-/ vollstationären Pflegeeinrichtungen decken zu können. Gleichzeitig ist es notwendig, die vorhandenen Pflegekräfte im Beruf zu halten. Dies sind u.a. Schlussfolgerungen aus der im vergangenen Jahr veröffentlichten Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW 2010. Zahlreichen weiterführenden Fragen geht das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) nun im Rahmen einer Befragung von Leitungskräften nach. Die Befragung wird im Auftrag des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA NRW) durchgeführt.

„Bislang ist zum Beispiel zu wenig bekannt über die Hintergründe, die zu einem so hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigung in der Pflege führen“, so Prof. Michael Isfort, Leiter der Studie. Einerseits können hier Gründe auf Seiten der Pflegekräfte selbst liegen, um mit der täglichen Belastung am Arbeitsplatz besser umgehen zu können. Andererseits ist es möglich, dass Arbeitgeber primär Teilzeitstellen anbieten, um den Personaleinsatz flexibler gestalten zu können. „Es ist wichtig, dass wir aktuelle Themen nicht über die Einrichtungen oder Pflegenden hinweg, sondern auf Basis ihrer konkreten Erfahrungen diskutieren“, so Isfort weiter. Deshalb wird eine breite Beteiligung ermöglicht.

Im Rahmen einer Online-Befragung werden ab sofort leitende Pflegekräfte zu spezifischen Fragen rund um die Themen „Teilzeitarbeit in der Pflege“, „Mitarbeiter aus Zeitarbeitsfirmen“, „Migranten in der Pflege“ und „Attraktivität der Pflegeberufe“ um ihre Einschätzung gebeten. Die Befragung dauert ca. 10-15 Minuten. Sie findet bis zum 20. April 2011 statt.

Mehr als 4.500 pflegerische Leitungskräfte in den nordrhein-westfälischen Einrichtungen des Gesundheitswesens wurden bereits vom dip angeschrieben und um ihre Teilnahme an der Befragung gebeten. Sie erhielten ein Kennwort, mit dem sie über die Homepage des dip ( http://www.dip.de ) an der Befragung teilnehmen können. Einrichtungen, die postalisch nicht erreicht werden konnten, können das Kennwort beim dip anfordern. Die vollständige Studie wird im Sommer dieses Jahres veröffentlicht.

Das gemeinnützige Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. finanziert sich überwiegend aus Projektmitteln und beschäftigt rund zwanzig Mitarbeiter/innen. Zum Angebot des dip gehört das gesamte Spektrum der Forschung, Entwicklung, Evaluation, Beratung, wissenschaftlichen Begleitung und Gutachtenerstellung im Pflege- und Gesundheitswesen. Es ist ein Institut an der Katholischen Hochschule NRW (KatHO NRW) in Köln und betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz.

Quelle: Pressemitteilung vom 23.03.2011
Kontakt:
Roland Brühe, Telefon: 0221 / 4 68 61 – 51, E-Mail: r.bruehe@dip.de

Rauel Kombüchen
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Pflegepersonal in Nordrhein-Westfalen gewinnen und halten

Beitrag von Rauel Kombüchen » 08.04.2011, 15:04

Presse hat geschrieben: .... In Nordrhein-Westfalen werden aktuell mehr Pflegefachkräfte benötigt, um den Personalbedarf in Krankenhäusern, ambulanten Pflegediensten und teil-/ vollstationären Pflegeeinrichtungen decken zu können. Gleichzeitig ist es notwendig, die vorhandenen Pflegekräfte im Beruf zu halten. Dies sind u.a. Schlussfolgerungen aus der im vergangenen Jahr veröffentlichten Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW 2010. ....
Hallo,
natürlich muss es mehr Pflegekräfte im System geben. Voraussetzung ist aber, dass die Verantwortlichen in Politik und Trägerschaft für die notwendige Stellenausstattung sorgt. Wenn mehr Stellen ausgewiesen werden, gibt es automisch auch mehr Besetzungsmöglichkeiten. Aber, die vorhandenen und noch einzustellenden Pflegekräfte müssen pfleglicher behandelt werden. Sonst gehen sie wieder laufen. Die Arbeitsbedingungen stimmen zur Zeit nicht. Zum Teil ist der Arbeitsdruck kaum erträglich. Insoweit sollte man auch einmal alles auf den Prüfstand stellen.
MfG Rauel
Pflegeversicherung - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung nachhaltig sichern! BürgerInnen müssen mehr Informationen erhalten - z.B. wg. Individualvorsorge!

thorstein
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Personalschlüssel in Krankenhäusern und Heimen

Beitrag von thorstein » 08.04.2011, 21:32

Da werden wieder einmal öffentliche Gelder sinnlos verbrannt, und die Pflegewissenschaft macht munter mit. Immerhin müssen die Forscher ja auch von etwas leben.

Es wäre doch so einfach: Fragen wir den Herrn Professor Isfort, welche Personalschlüssel in Krankenhäusern und Heimen seiner pflegewissenschaftlichen Ansicht nach für eine angemessene Versorgung ausreicht? Kann er diese Frage nicht beantworten, sollte man ihm alle öffentlichen Mittel streichen, bis er sich zu einer Erkenntnis durchringen kann. Danach hätte man dann eine Grundlage, um über Arbeitsbedingungen zu sinnieren.

KPHNeuss
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Personalschlüssel in Krankenhäusern und Heimen

Beitrag von KPHNeuss » 09.04.2011, 07:37

thorstein hat geschrieben:Da werden wieder einmal öffentliche Gelder sinnlos verbrannt, und die Pflegewissenschaft macht munter mit. Immerhin müssen die Forscher ja auch von etwas leben.
Es wäre doch so einfach: Fragen wir den Herrn Professor Isfort, welche Personalschlüssel in Krankenhäusern und Heimen seiner pflegewissenschaftlichen Ansicht nach für eine angemessene Versorgung ausreicht? Kann er diese Frage nicht beantworten, sollte man ihm alle öffentlichen Mittel streichen, bis er sich zu einer Erkenntnis durchringen kann. Danach hätte man dann eine Grundlage, um über Arbeitsbedingungen zu sinnieren.
Hallo thorstein,
die Kritik bezüglich Pflegewissenschaft teile ich. Da wird m.E. zuviel Geld verbraten, was an anderer Stelle nützlicher eingesetzt wäre. Im Übrigen fehlt es tatsächlich an konkreten Vorschlägen für pflegegerechte Stellenschlüssel. Insoweit hätte sich die Pflegewissenschaft schon längst klar und deutlich äußern können.
Herr Prof Isfort war übrigens Anfang 2010 bei einem Neusser Pflegetreff *) und hat in seinen Statements klar den Pflegenotstand angesprochen. Das waren schon deutliche Worte, die viel Zustimmung fanden. Allerdings muss dies auch pflegewissenschaftlich aufbereitet, in die politischen Erörterungen eingespeist werden.
Die Bedingungen an den Pflegearbeitsplätzen lassen sich nur verbessern, wenn es mehr Personal gibt. Alle anderen Erwägungen lenken von diesem Kernproblem nur ab.
Viele Grüße KPH Neuss

*) Anmerkung der Moderation:
Es war der Pflegetreff am 27.04.2010:
viewtopic.php?t=12279&highlight=pflegetreff
Für eine uneingeschränkt gute Pflege müssen wir alle eintreten - die Verfassung enthält die entscheidenden Wertegrundsätze: Die Menschenwürde ist unantastbar!

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