Polypharmazie - unerwünschten Wirkungen ein Kernproblem

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Polypharmazie - unerwünschten Wirkungen ein Kernproblem

Beitrag von WernerSchell » 27.09.2009, 07:13

Polypharmazie - unerwünschten Wirkungen ein Kernproblem

Auch hier gilt: "Weniger ist oft mehr"!

Multimorbidität führt zu vermehrten Arztkontakten, häufigeren und längeren Krankenhausaufenthalten sowie einer steigenden Zahl von Arzneimittelverordnungen (Polypharmazie). So erhalten etwa 35% der Männer und 40% der Frauen über 65 Jahre neun und mehr Wirkstoffe in Dauertherapie. In diesem Kontext bilden unerwünschte Arzneimittelwirkungen ein Kernproblem der Versorgung alter Menschen. Nach einer Studie der nationalen Pharmakovigilanzzentren entfielen 10,2% der stationären Aufnahmen wegen unerwünschter Arzneimittelwirkungen auf Digitalisglykosid-assoziierter Störwirkungen. Betroffen waren besonders ältere Frauen. Bei älteren Männern mit Demenz erlangen unerwünschte Wirkungen und Wechselwirkungen eine besondere Bedeutung. Dabei ist insbesondere die Verordnung von Neuroleptika bei Patieten mit Demenz äußerst kritisch zu beurteilen, da die Anwendung mit einer höheren Sterblichkeit einhergeht.

Quelle: Sondergutachten 2009 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen mit dem Titel "Koordination und Integration - Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens"
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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