Soziale Menschenrechte älterer Personen in Pflege
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Gefahren für alte Menschen in der Pflege
Siehe ergänzend auch
Gefahren für alte Menschen in der Pflege – Leitfaden des Landespräventionsrates NRW, April 2006
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... ge0406.pdf
Gefahren für alte Menschen in der Pflege – Leitfaden des Landespräventionsrates NRW, April 2006
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... ge0406.pdf
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de
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Chartatext muss verbindlich werden!
Das Menschenrechtsinstitut empfiehlt u.a. dem Bundesgesundheitsministerium, die 2005 vom Runden Tisch Pflege ausformulierte
„Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen“
unter den Betroffenen und den an der Pflege beteiligten Akteuren bekannt zu machen und die systematisch e Anwendung der Charta durch Programme bundesweit zu fördern.
Chartatext hier:
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... 120505.PDF
Texte dazu im Forum unter:
viewtopic.php?t=2760
Eine Empfehlung reicht nicht nicht aus - eine konsequente Verbindlichkeitserklärung per Gesetz ist nötig!
Siehe hierzu die Kritik:
„Man erfährt in den Medien manchmal von schlimmen Pflegezuständen. …. Freilich gibt es auch Pflege- und Altenheime, die in jeder Beziehung vorbildlich sind. Es soll sogar Einrichtungen geben, wo empfohlen wird, die Menschenwürde zu achten. Etwas großspurig wurde von einer Arbeitsgruppe `Runder Tisch Pflege` beim Bundesministerium für Soziales in Berlin eine ´Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen` verabschiedet. Diese Charta besteht im Wesentlichen in der ausführlichen Beschreibung von selbstverständlichen Grund- und Menschenrechten, die sowieso schon jedem Menschen im Grundgesetz zugesichert sind. Die Teilnehmer am `Runden Tisch Pflege` konnten sich nach langen erbitterten Diskussionen dazu durchringen, diese selbstverständlichen Menschenrechte zur Einhaltung in den Pflegeheimen zu empfehlen! Das Wort Forderung war nicht konsensfähig!
In der Bundesrepublik Deutschland wird die Einhaltung der Menschenrechte empfohlen. Auf diesem Gebiet gehören wir sicher zur Weltspitze.“
Zitat aus dem Buch von Bruno Jonas „Kaum zu glauben und doch nicht wahr“, Blessing Verlag
„Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen“
unter den Betroffenen und den an der Pflege beteiligten Akteuren bekannt zu machen und die systematisch e Anwendung der Charta durch Programme bundesweit zu fördern.
Chartatext hier:
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... 120505.PDF
Texte dazu im Forum unter:
viewtopic.php?t=2760
Eine Empfehlung reicht nicht nicht aus - eine konsequente Verbindlichkeitserklärung per Gesetz ist nötig!
Siehe hierzu die Kritik:
„Man erfährt in den Medien manchmal von schlimmen Pflegezuständen. …. Freilich gibt es auch Pflege- und Altenheime, die in jeder Beziehung vorbildlich sind. Es soll sogar Einrichtungen geben, wo empfohlen wird, die Menschenwürde zu achten. Etwas großspurig wurde von einer Arbeitsgruppe `Runder Tisch Pflege` beim Bundesministerium für Soziales in Berlin eine ´Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen` verabschiedet. Diese Charta besteht im Wesentlichen in der ausführlichen Beschreibung von selbstverständlichen Grund- und Menschenrechten, die sowieso schon jedem Menschen im Grundgesetz zugesichert sind. Die Teilnehmer am `Runden Tisch Pflege` konnten sich nach langen erbitterten Diskussionen dazu durchringen, diese selbstverständlichen Menschenrechte zur Einhaltung in den Pflegeheimen zu empfehlen! Das Wort Forderung war nicht konsensfähig!
In der Bundesrepublik Deutschland wird die Einhaltung der Menschenrechte empfohlen. Auf diesem Gebiet gehören wir sicher zur Weltspitze.“
Zitat aus dem Buch von Bruno Jonas „Kaum zu glauben und doch nicht wahr“, Blessing Verlag
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de
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Studie - kaum bewusste Defizite im Pflegesystem
Wo bleiben die Ärzte in Altenheimen?
Eine Studie entdeckt kaum bewusste Defizite im Pflegesystem
Ein Beitrag von Eckart Klaus Roloff
Die „Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen“ erforscht, wie die ärztliche Versorgung von HeimbewohnerInnen geregelt ist. Die Ergebnisse sind erschreckend: Es gibt kaum HeimärztInnen, die meisten BewohnerInnen haben keine Möglichkeit, in eine Arztpraxis zu gelangen, und die fachärztliche Versorgung ist fast nicht vorhanden.
Es gibt sie selbstverständlich dort, wo viele Patienten sind: in Krankenhäusern und Reha-Kliniken. Es gibt sie auch da, wo weniger zu behandeln ist: in großen Betrieben und Haftanstalten. Und sogar auf Kreuzfahrtschiffen. In Alten- und Pflegeheimen aber mit sehr vielen Schwerstkranken gibt es sie extrem selten: ÄrztInnen.
Auf dieses öffentlich kaum bewusste, dennoch schwere Defizit macht die „Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen“ aufmerksam. An ihr haben für die Stiftung „Daheim im Heim“ mitgewirkt: die Gerontologin und frühere Bundesgesundheitsministerin Ursula Lehr, die frühere Bundesseniorenministerin Hannelore Rönsch, die Pflegewissenschaftlerin Christel Bienstein und der Epidemiologe Johannes Hallauer.
Diese Studie, erschienen im Verlag Vincentz Network Hannover, ist einmalig, auch wenn sie nur eine scheinbar alltägliche Frage aufwirft: Welche Rolle spielen ÄrztInnen in Alten- und Pflegeheimen, ob als niedergelassene Mediziner von außerhalb oder als Ärzte in Heimen? Diese Frage wurde schriftlich und bundesweit an 8.775 Heime gestellt, von denen 782 (gleich 8,9 Prozent) antworteten. Das ist unbefriedigend, erlaubt aber Auskunft über knapp 65.000 Pflegeplätze in allen 16 Bundesländern. Möglich ist, „dass die antwortenden Heime besonders gut organisiert sind“, heißt es in der Studie. Mit anderen Worten: Die Realität ist noch schlimmer.
1,02 Prozent der Heime haben eigene ÄrztInnen
Das zentrale Ergebnis der Arbeit: Nur acht der 782 Heime, also 1,02 Prozent, werden ausschließlich durch angestellte HeimärztInnen versorgt, weitere zwölf zum Teil durch solche. Für 93 Prozent der Bewohner gilt die Pflegestufe 1 bis 3; sie sind also deutlich eingeschränkt. Sie haben Probleme mit dem Hören und Sehen, mit Herz, Kreislauf und Atmung, mit den Zähnen, der Verdauung, der Mobilität. Viele sind inkontinent, depressiv und dement. Nichts müsste näher liegen, als für sie Ärzte unter demselben Dach zu haben, so wie in Kliniken. Doch die sind weit weg.
Für 81 Prozent der BewohnerInnen ist ein Praxisbesuch unmöglich
Nun sind Heimärzte, so viel sie auch zu tun hätten, nicht unbedingt das beste Rezept. Es käme sehr auf deren Kompetenz, Erfahrung und Mitmenschlichkeit an. Auch dürfte es keinen Zwang geben, zu ihnen zu gehen. Wir haben schließlich freie Arztwahl – obwohl diese in Krankenhäusern, vielen kaum bewusst, durchaus eingeschränkt ist. Ein Ausweg wäre die Einbeziehung der Ärzte aus nahen Praxen. Doch viele von ihnen, so die Studie, gehen nicht in Heime; die Bewohner müssen zu ihnen kommen. Das aber schafften (bezogen auf den Monat vor der Befragung) selbstständig nur 3,3 Prozent, weitere 15,8 Prozent in Begleitung. Für knapp 81 Prozent war ein Praxisbesuch unmöglich. Das ist ein ebenso alarmierender Befund wie der folgende: Allgemeinmediziner treten zwar relativ häufig auf, aber die ebenso wichtigen Internisten, Neurologen, Augenärzte, Urologen, Zahnärzte, HNO-Ärzte, Pneumologen und Orthopäden spielen eine völlig nachrangige Rolle. Die Gründe dafür sind vielfältig: Oft glauben Angehörige und Betreuer, das Heim allein sei für Arztvisiten verantwortlich, doch das ist umstritten. Viele Bewohner können ihre Bedürfnisse nicht mehr klar artikulieren. Hausbesuche durch Kassenärzte sind ohnehin seltener als früher. Und die Regelung ihrer Vergütung (EBM 2000plus) ist unbefriedigend.
Die Studie belegt eine Zwei-Alters-Klassen-Medizin. Je älter und kränker Menschen werden, desto geringer ist ihre Chance, medizinisch individuell versorgt zu werden. Doch Heime mit ihren oft hohen Kostensätzen müssten speziell ausgebildete Ärzte haben. Kinder- und Jugendärzte gibt es viele. Gut so! Wo aber sind die Mediziner für die andere Seite des Lebens? Ursula Lehr ist sich sicher: „Wie oft könnte eine Facharztbehandlung nicht nur der Lebensqualität und größeren Selbstständigkeit der Bewohner helfen, sondern auch den Pflegeaufwand reduzieren!“ Und: „Die Mängel bei den medizinischen Standards in Heimen müssen uns wachrütteln.“ Wird das geschehen?
Der Autor:
Eckart Klaus Roloff, geb. 1944, ist Medizinjournalist. Er leitet das Ressort Wissenschaft und Praxis der Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“.
Quelle: Zeitschrift „Dr. med. Mabuse – Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe“ Nr. 162 - Juli / August 2006, Seite 8
http://www.mabuse-verlag.de
Die Vorstellung des Beitrages erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Verlag und Autor – Danke!
Eine Studie entdeckt kaum bewusste Defizite im Pflegesystem
Ein Beitrag von Eckart Klaus Roloff
Die „Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen“ erforscht, wie die ärztliche Versorgung von HeimbewohnerInnen geregelt ist. Die Ergebnisse sind erschreckend: Es gibt kaum HeimärztInnen, die meisten BewohnerInnen haben keine Möglichkeit, in eine Arztpraxis zu gelangen, und die fachärztliche Versorgung ist fast nicht vorhanden.
Es gibt sie selbstverständlich dort, wo viele Patienten sind: in Krankenhäusern und Reha-Kliniken. Es gibt sie auch da, wo weniger zu behandeln ist: in großen Betrieben und Haftanstalten. Und sogar auf Kreuzfahrtschiffen. In Alten- und Pflegeheimen aber mit sehr vielen Schwerstkranken gibt es sie extrem selten: ÄrztInnen.
Auf dieses öffentlich kaum bewusste, dennoch schwere Defizit macht die „Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen“ aufmerksam. An ihr haben für die Stiftung „Daheim im Heim“ mitgewirkt: die Gerontologin und frühere Bundesgesundheitsministerin Ursula Lehr, die frühere Bundesseniorenministerin Hannelore Rönsch, die Pflegewissenschaftlerin Christel Bienstein und der Epidemiologe Johannes Hallauer.
Diese Studie, erschienen im Verlag Vincentz Network Hannover, ist einmalig, auch wenn sie nur eine scheinbar alltägliche Frage aufwirft: Welche Rolle spielen ÄrztInnen in Alten- und Pflegeheimen, ob als niedergelassene Mediziner von außerhalb oder als Ärzte in Heimen? Diese Frage wurde schriftlich und bundesweit an 8.775 Heime gestellt, von denen 782 (gleich 8,9 Prozent) antworteten. Das ist unbefriedigend, erlaubt aber Auskunft über knapp 65.000 Pflegeplätze in allen 16 Bundesländern. Möglich ist, „dass die antwortenden Heime besonders gut organisiert sind“, heißt es in der Studie. Mit anderen Worten: Die Realität ist noch schlimmer.
1,02 Prozent der Heime haben eigene ÄrztInnen
Das zentrale Ergebnis der Arbeit: Nur acht der 782 Heime, also 1,02 Prozent, werden ausschließlich durch angestellte HeimärztInnen versorgt, weitere zwölf zum Teil durch solche. Für 93 Prozent der Bewohner gilt die Pflegestufe 1 bis 3; sie sind also deutlich eingeschränkt. Sie haben Probleme mit dem Hören und Sehen, mit Herz, Kreislauf und Atmung, mit den Zähnen, der Verdauung, der Mobilität. Viele sind inkontinent, depressiv und dement. Nichts müsste näher liegen, als für sie Ärzte unter demselben Dach zu haben, so wie in Kliniken. Doch die sind weit weg.
Für 81 Prozent der BewohnerInnen ist ein Praxisbesuch unmöglich
Nun sind Heimärzte, so viel sie auch zu tun hätten, nicht unbedingt das beste Rezept. Es käme sehr auf deren Kompetenz, Erfahrung und Mitmenschlichkeit an. Auch dürfte es keinen Zwang geben, zu ihnen zu gehen. Wir haben schließlich freie Arztwahl – obwohl diese in Krankenhäusern, vielen kaum bewusst, durchaus eingeschränkt ist. Ein Ausweg wäre die Einbeziehung der Ärzte aus nahen Praxen. Doch viele von ihnen, so die Studie, gehen nicht in Heime; die Bewohner müssen zu ihnen kommen. Das aber schafften (bezogen auf den Monat vor der Befragung) selbstständig nur 3,3 Prozent, weitere 15,8 Prozent in Begleitung. Für knapp 81 Prozent war ein Praxisbesuch unmöglich. Das ist ein ebenso alarmierender Befund wie der folgende: Allgemeinmediziner treten zwar relativ häufig auf, aber die ebenso wichtigen Internisten, Neurologen, Augenärzte, Urologen, Zahnärzte, HNO-Ärzte, Pneumologen und Orthopäden spielen eine völlig nachrangige Rolle. Die Gründe dafür sind vielfältig: Oft glauben Angehörige und Betreuer, das Heim allein sei für Arztvisiten verantwortlich, doch das ist umstritten. Viele Bewohner können ihre Bedürfnisse nicht mehr klar artikulieren. Hausbesuche durch Kassenärzte sind ohnehin seltener als früher. Und die Regelung ihrer Vergütung (EBM 2000plus) ist unbefriedigend.
Die Studie belegt eine Zwei-Alters-Klassen-Medizin. Je älter und kränker Menschen werden, desto geringer ist ihre Chance, medizinisch individuell versorgt zu werden. Doch Heime mit ihren oft hohen Kostensätzen müssten speziell ausgebildete Ärzte haben. Kinder- und Jugendärzte gibt es viele. Gut so! Wo aber sind die Mediziner für die andere Seite des Lebens? Ursula Lehr ist sich sicher: „Wie oft könnte eine Facharztbehandlung nicht nur der Lebensqualität und größeren Selbstständigkeit der Bewohner helfen, sondern auch den Pflegeaufwand reduzieren!“ Und: „Die Mängel bei den medizinischen Standards in Heimen müssen uns wachrütteln.“ Wird das geschehen?
Der Autor:
Eckart Klaus Roloff, geb. 1944, ist Medizinjournalist. Er leitet das Ressort Wissenschaft und Praxis der Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“.
Quelle: Zeitschrift „Dr. med. Mabuse – Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe“ Nr. 162 - Juli / August 2006, Seite 8
http://www.mabuse-verlag.de
Die Vorstellung des Beitrages erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Verlag und Autor – Danke!
Verletzung der Menschenrechte - „Willkommen in Burundi“
Verletzung der Menschenrechte - „Willkommen in Burundi“
Die Zeitschrift „Altenpflege“ berichtete in ihrer Ausgabe 7/2006 über die Studie des Deutschen Instituts für Menschenrecht und titelte „Willkommen in Burundi“. Autor: Dr. Holger Jenrich
Mein Leserbrief zu Ihrem Artikel
ein großes Dankeschön an Sie, sehr geehrter Herr Dr. Jenrich, daß Sie mutig die Realität von Menschenrechtsverletzungen in der Bundesrepublik mit Ihrem Titel „Willkommen in Burundi“ bei Namen nennen. Täglich erfahren wir über unseren Pflegestammtisch was sich für Pflegedramen in den Pflegeheimen „abspielen“.
Von unserem „Forum zur Verbesserung der Situation Pflegebedürftiger in Deutschland“ ( http://www.verhungern-im-heim.de )
wurde die Bundesrepublik im Jahr 2001 bei der UN in Genf angeklagt. Die UN machte der Bundesrepublik zur Auflage, die Misstände in Pflegeheimen zu beheben und der UN Bericht darüber zu erstatten. Soweit uns bekannt ist, wurde noch kein Bericht über die Behebung der menschenunwürdigen Zustände und der Menschenrechtsverletzungen – sprich Mord auf Raten - in Pflegeheimen von unserer Regierung an die UN gesandt. Mit erhobenem Zeigefinger wird sofort von unserer Regierung bei Menschenrechtsverletzungen in Drittländer gezeigt, statt vor der eigenen Haustür zu kehren. Täglich geschehen in unseren Pflegeheimen Menschenrechtsverletzungen, welche oft sogar zum Tode führen. Mit der Einführung eines Barcodes würde die Pflegequalität sofort verbessert, eine Transparenz würde herbeigeführt und das Pflegepersonal wäre vor Kraftausbeutung und Nichtbezahlen von Überstunden geschützt. Pflegeheimbetreibern, die ihre Fürsorgepflicht vernachlässigen, Phantompersonal „beschäftigen“ um ihrer maßlosen Gier nach immer noch größeren Gewinnen nachzukommen, gehört die Lizenz zum Betreiben von Heimen entzogen.
Hier hat u.E.der Staat jedoch bereits seine Zuständigkeit zum unmißverständlichen Durchgreifen verspielt, weil Politiker und Politikerinnen in den Gremien dieser Verbände sitzen. Wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing.
Auch hat Deutschland scheinbar nur ein Bundesland (Bayern!) in dem Pflegemisssstände herrschen, da von den übrigen 15 keine Minister/innen, die – wie Christa Stewens in Bayern - an die Öffentlichkeit gehen und sich diesen brennenden Pflegethemen - sprich Menschenrechtsverletzungen - in unserem Lande annehmen.
Unser Vorschlag an die Sozialminister und –ministerinnen, Abgeordnete usw. unseres Landes:
Tretet aus den Verbänden der Heimbetreiber/Wohlfahrtskonzerne usw. aus, nur so können Sie Kraft Ihres Amtes (für das Sie vom Bürger gewählt wurden!) dem Wohle der Bürger/Pflegebedürftigen dienen, Aufklärung betreiben, Entscheidungen fällen und somit die noch von allen Seiten gefürchtete Transparenz herbeiführen!
.
Aufruf an die Pflegekräfte:
Laßt Euch von den Heimbetreibern nicht länger durch deren Lob Eure Arbeitskraft ausbeuten. Ihr habt Euch auf Grund Eurer Ausbildung zu dieser Berufung zu Pflegen hingezogen gefühlt. Altenpfleger/in ist kein Beruf sondern eine sehr schöne Berufung, für die Ihr Euch entschieden habt. Also setzt diese Aufgabe – wie erlernt – einfach um, laßt es nicht mehr zu, daß ihr ausgebrannt, mit Schuldgefühlen nach Hause geht und nach ein paar Jahren den Pflegeberuf an den Nagel hängt, weil ihr nicht mehr könnt.
Roswitha Springer-Hiefinger
Mitinitiatiorin des Pflege-Stammtisches „IN WÜRDE ALT WERDEN – WIR KÄMPFEN DAFÜR!“ in München
Im Löwenbräukeller am Stiglmaier Platz
(meine Adresse für Ihre Unterlagen:
84106 Volkenschwand, Am Brunnhölzl 4
Tel. 08754 – 969 269
Fax 08754 – 969 362
Email: hiefinger@t-online.de .
Die Zeitschrift „Altenpflege“ berichtete in ihrer Ausgabe 7/2006 über die Studie des Deutschen Instituts für Menschenrecht und titelte „Willkommen in Burundi“. Autor: Dr. Holger Jenrich
Mein Leserbrief zu Ihrem Artikel
ein großes Dankeschön an Sie, sehr geehrter Herr Dr. Jenrich, daß Sie mutig die Realität von Menschenrechtsverletzungen in der Bundesrepublik mit Ihrem Titel „Willkommen in Burundi“ bei Namen nennen. Täglich erfahren wir über unseren Pflegestammtisch was sich für Pflegedramen in den Pflegeheimen „abspielen“.
Von unserem „Forum zur Verbesserung der Situation Pflegebedürftiger in Deutschland“ ( http://www.verhungern-im-heim.de )
wurde die Bundesrepublik im Jahr 2001 bei der UN in Genf angeklagt. Die UN machte der Bundesrepublik zur Auflage, die Misstände in Pflegeheimen zu beheben und der UN Bericht darüber zu erstatten. Soweit uns bekannt ist, wurde noch kein Bericht über die Behebung der menschenunwürdigen Zustände und der Menschenrechtsverletzungen – sprich Mord auf Raten - in Pflegeheimen von unserer Regierung an die UN gesandt. Mit erhobenem Zeigefinger wird sofort von unserer Regierung bei Menschenrechtsverletzungen in Drittländer gezeigt, statt vor der eigenen Haustür zu kehren. Täglich geschehen in unseren Pflegeheimen Menschenrechtsverletzungen, welche oft sogar zum Tode führen. Mit der Einführung eines Barcodes würde die Pflegequalität sofort verbessert, eine Transparenz würde herbeigeführt und das Pflegepersonal wäre vor Kraftausbeutung und Nichtbezahlen von Überstunden geschützt. Pflegeheimbetreibern, die ihre Fürsorgepflicht vernachlässigen, Phantompersonal „beschäftigen“ um ihrer maßlosen Gier nach immer noch größeren Gewinnen nachzukommen, gehört die Lizenz zum Betreiben von Heimen entzogen.
Hier hat u.E.der Staat jedoch bereits seine Zuständigkeit zum unmißverständlichen Durchgreifen verspielt, weil Politiker und Politikerinnen in den Gremien dieser Verbände sitzen. Wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing.
Auch hat Deutschland scheinbar nur ein Bundesland (Bayern!) in dem Pflegemisssstände herrschen, da von den übrigen 15 keine Minister/innen, die – wie Christa Stewens in Bayern - an die Öffentlichkeit gehen und sich diesen brennenden Pflegethemen - sprich Menschenrechtsverletzungen - in unserem Lande annehmen.
Unser Vorschlag an die Sozialminister und –ministerinnen, Abgeordnete usw. unseres Landes:
Tretet aus den Verbänden der Heimbetreiber/Wohlfahrtskonzerne usw. aus, nur so können Sie Kraft Ihres Amtes (für das Sie vom Bürger gewählt wurden!) dem Wohle der Bürger/Pflegebedürftigen dienen, Aufklärung betreiben, Entscheidungen fällen und somit die noch von allen Seiten gefürchtete Transparenz herbeiführen!
.
Aufruf an die Pflegekräfte:
Laßt Euch von den Heimbetreibern nicht länger durch deren Lob Eure Arbeitskraft ausbeuten. Ihr habt Euch auf Grund Eurer Ausbildung zu dieser Berufung zu Pflegen hingezogen gefühlt. Altenpfleger/in ist kein Beruf sondern eine sehr schöne Berufung, für die Ihr Euch entschieden habt. Also setzt diese Aufgabe – wie erlernt – einfach um, laßt es nicht mehr zu, daß ihr ausgebrannt, mit Schuldgefühlen nach Hause geht und nach ein paar Jahren den Pflegeberuf an den Nagel hängt, weil ihr nicht mehr könnt.
Roswitha Springer-Hiefinger
Mitinitiatiorin des Pflege-Stammtisches „IN WÜRDE ALT WERDEN – WIR KÄMPFEN DAFÜR!“ in München
Im Löwenbräukeller am Stiglmaier Platz
(meine Adresse für Ihre Unterlagen:
84106 Volkenschwand, Am Brunnhölzl 4
Tel. 08754 – 969 269
Fax 08754 – 969 362
Email: hiefinger@t-online.de .
Verstoß gegen Menschenrechte - Unheimlich gepflegt
Unheimlich gepflegt
Das Pflegeheim ist für immer mehr Alte die letzte Station im Leben. Aber in Deutschland sind die Zustände oft desolat. Eine Studie beklagt gar den Verstoß gegen Menschenrechte.
Das Mittagessen ist gerade vorüber, als der alte Herr mit Schwung seinen Rollstuhl um die Ecke lenkt. Pullunder und Krawatte lassen ihn ausgesprochen gepflegt aussehen, wäre da nicht die fleckenübersäte Serviette.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 16.07.2006
Fundstelle: http://www.faz.net
Das Pflegeheim ist für immer mehr Alte die letzte Station im Leben. Aber in Deutschland sind die Zustände oft desolat. Eine Studie beklagt gar den Verstoß gegen Menschenrechte.
Das Mittagessen ist gerade vorüber, als der alte Herr mit Schwung seinen Rollstuhl um die Ecke lenkt. Pullunder und Krawatte lassen ihn ausgesprochen gepflegt aussehen, wäre da nicht die fleckenübersäte Serviette.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 16.07.2006
Fundstelle: http://www.faz.net
Studie "Soziale Menschenrechte älterer Personen in Pfle
Studie "Soziale Menschenrechte älterer Personen in Pflege"
Am 14. Juni 2006 wurde die Studie "Soziale Menschenrechte älterer Personen in Pflege" (Autoren: Valentin Aichele, Jakob Schneider) erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie thematisiert die Rechte von pflegebedürftigen Männern und Frauen - wie das Recht auf Pflege und das Recht auf angemessene Unterbringung - und formuliert Fragen und Empfehlungen aus menschenrechtlicher Perspektive an Politik und
Gesellschaft.
Valentin Aichele, Jakob Schneider: Soziale Menschenrechte älterer
Personen in Pflege. Berlin: Deutsches Institut für Menschenrechte, 2. überarbeitete Auflage 2006, ISBN 3-937714-20-0
Studie als pdf zum Download:
http://www.institut-fuer-menschenrechte ... php?id=147
Quelle: DIMR Newsletter, herausgegeben vom Deutschen Institut für
Menschenrechte - Doppelausgabe 07-08/2006, 10. August 2006 (Auszug)
Am 14. Juni 2006 wurde die Studie "Soziale Menschenrechte älterer Personen in Pflege" (Autoren: Valentin Aichele, Jakob Schneider) erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie thematisiert die Rechte von pflegebedürftigen Männern und Frauen - wie das Recht auf Pflege und das Recht auf angemessene Unterbringung - und formuliert Fragen und Empfehlungen aus menschenrechtlicher Perspektive an Politik und
Gesellschaft.
Valentin Aichele, Jakob Schneider: Soziale Menschenrechte älterer
Personen in Pflege. Berlin: Deutsches Institut für Menschenrechte, 2. überarbeitete Auflage 2006, ISBN 3-937714-20-0
Studie als pdf zum Download:
http://www.institut-fuer-menschenrechte ... php?id=147
Quelle: DIMR Newsletter, herausgegeben vom Deutschen Institut für
Menschenrechte - Doppelausgabe 07-08/2006, 10. August 2006 (Auszug)
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- Registriert: 13.11.2005, 13:58
Mehr unangemeldet Heimkontrollen erforderlich!
Zum Thema berichtete auch der Spiegel:
PFLEGE-MÄNGEL IN DEUTSCHLAND
Hunderttausende Alte müssen hungern
Von Anna Bilger
Eine menschenwürdige Grundversorgung in der Pflege gibt es in Deutschland nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Demnach bekommt etwa ein Drittel der Pflegebedürftigen zu wenig zu essen und zu trinken.
...
Mehr unangemeldete Kontrollen in Pflegeheimen?
Christina Kaleve, Vorsitzende des Berufsverbandes für Altenpflege (DBVA) sieht hingegen durchaus strukturelle Mängel, vor allem weil ungefähr ein Drittel der Pflegebetriebe in Deutschland schwarze Schafe seien.
...
Der Text ist weiter nachlesbar unter
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 40,00.html
PFLEGE-MÄNGEL IN DEUTSCHLAND
Hunderttausende Alte müssen hungern
Von Anna Bilger
Eine menschenwürdige Grundversorgung in der Pflege gibt es in Deutschland nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Demnach bekommt etwa ein Drittel der Pflegebedürftigen zu wenig zu essen und zu trinken.
...
Mehr unangemeldete Kontrollen in Pflegeheimen?
Christina Kaleve, Vorsitzende des Berufsverbandes für Altenpflege (DBVA) sieht hingegen durchaus strukturelle Mängel, vor allem weil ungefähr ein Drittel der Pflegebetriebe in Deutschland schwarze Schafe seien.
...
Der Text ist weiter nachlesbar unter
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 40,00.html
Mehr unangemeldet Heimkontrollen erforderlich!
Die Kontrolle der Heime muss massiv ausgeweitet werden. Dass wird seit geraumer Zeit von kompetenter, kundiger, Seite immer wieder geäußert. Geschehen ist aber bisher wenig bis nichts!Gaby Modig hat geschrieben: ... Mehr unangemeldete Kontrollen in Pflegeheimen? .... Christina Kaleve, Vorsitzende des Berufsverbandes für Altenpflege (DBVA) sieht hingegen durchaus strukturelle Mängel, vor allem weil ungefähr ein Drittel der Pflegebetriebe in Deutschland schwarze Schafe seien. ....
Es muss daher eingefordert werden, dass mit den nunmehr zu schaffenden Landes-Heimgesetzen der "große Wurf" gelingt und generell unangemeldete Kontrollen stattzufinden haben.
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- Registriert: 14.11.2005, 09:10
Menschenrechtsverletzungen nicht bestreitbar!
Heute hatte ich eine Begegnung mit Vertretern eines Wohlfahrtsverbandes. Dabei wurden auch die Zustände in der Versorgung von hilfe- und pflegebedürftigen Menschen erörtert. Es wurde doch dabei erneut von den genannten Vertretern rundweg bestritten, dass es Menschenrechtsverletzungen gebe. Es würde alles nur dramatisiert und hätte mit der Realität nichts zuu tun. Die Heimversorgung sei in Ordnung.
Es war unmöglich, diese Vertreter eines Wohlfahrtsverbandes von dem zu überzeugen, was doch eigentlich über Jahre hinweg seriös und belegbar ermittelt worden ist: z.B. von MDK, Landespräventionsrat NRW und Deutsches Institut für Menschenrechte!
Pflege ist schlicht in einer Vielzahl von Pflegesituationen von Mängeln behaftet. Das kann doch nicht ernsthaft bestritten werden. Allerdings kann man den Pflegekräften dafür in der Regel keinen Vorwurf machen. Sie mühen sich redlich und kämpfen gegen die unzulänglichen Arbeitsbedingungen an. Verantwortlich für die miese Situation ist die Politik und die Heimträgerschaft.
Siehe auch auf der Internetseite des Pflege-Selbsthilfeverbandes e.V. - http://www.pflege-shv.de ! Dort heißt es u.a.:
Auf politischer Ebene werden die Probleme in der Pflege nur am Rande wahrgenommen oder heruntergespielt. Solange Kommunen, Wohlfahrtsverbände und Trägerorganisationen vorgeben, unter ihren Pflegedächern sei alles in bester Ordnung, kann man von dieser Seite keine Abhilfe erwarten.
Fundstelle: http://www.pflege-shv.de/Aktuelles%20pflege-shv.htm
Karl
Es war unmöglich, diese Vertreter eines Wohlfahrtsverbandes von dem zu überzeugen, was doch eigentlich über Jahre hinweg seriös und belegbar ermittelt worden ist: z.B. von MDK, Landespräventionsrat NRW und Deutsches Institut für Menschenrechte!
Pflege ist schlicht in einer Vielzahl von Pflegesituationen von Mängeln behaftet. Das kann doch nicht ernsthaft bestritten werden. Allerdings kann man den Pflegekräften dafür in der Regel keinen Vorwurf machen. Sie mühen sich redlich und kämpfen gegen die unzulänglichen Arbeitsbedingungen an. Verantwortlich für die miese Situation ist die Politik und die Heimträgerschaft.
Siehe auch auf der Internetseite des Pflege-Selbsthilfeverbandes e.V. - http://www.pflege-shv.de ! Dort heißt es u.a.:
Auf politischer Ebene werden die Probleme in der Pflege nur am Rande wahrgenommen oder heruntergespielt. Solange Kommunen, Wohlfahrtsverbände und Trägerorganisationen vorgeben, unter ihren Pflegedächern sei alles in bester Ordnung, kann man von dieser Seite keine Abhilfe erwarten.
Fundstelle: http://www.pflege-shv.de/Aktuelles%20pflege-shv.htm
Karl
Die Würde des Menschen ist unantastbar - immer und ausnahmslos! Ich unterstütze daher Aktivitäten, die uns diesem Ziel näher bringen! Danke für Infos unter http://www.wernerschell.de
Menschenrechtsverletzungen nicht bestreitbar!
Dem stimme ich gerne zu. Tatsächlich ist es so, dass die Arbeitsbedingungen in der ambulanten und stationären Pflege z. T. katastrophal schlecht sind. Dagegen sind die Pflegekräfte, die in ihrer übergroßen Mehrzahl ordentliche Arbeit leisten wollen, machtlos. Sie sind einem System ausgesetzt, das sie selbst kaum beeinflussen und schon gar nicht ändern können.Karl Büser hat geschrieben:.... Pflege ist schlicht in einer Vielzahl von Pflegesituationen von Mängeln behaftet. Das kann doch nicht ernsthaft bestritten werden. Allerdings kann man den Pflegekräften dafür in der Regel keinen Vorwurf machen. Sie mühen sich redlich und kämpfen gegen die unzulänglichen Arbeitsbedingungen an. Verantwortlich für die miese Situation ist die Politik und die Heimträgerschaft. ...
Es muss daher Hilfe von anderer Seite kommen. Ich begrüße daher die Initiativen des Pflege-SHV!
Claer