
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Pressemitteilung vom 22.12.2015
Geschenkementalität der GroKo verletzt die Generationengerechtigkeit
Kritiker finden, die Große Koalition (GroKo) habe bei der Krankenhausreform und anderen Verbesserungen allzu sehr die Spendierhosen an. "Gröhe ist vielleicht einer der teuersten Gesundheitsminister, die das Land je hatte", sagt etwa der Gesundheitsökonom Boris Augurzky. Allein Gröhes Gesundheits- und Pflegereformen würden die gesetzlichen Kassen zwischen 2016 und 2019 zusätzlich 18,1 Milliarden Euro kosten. "Seit der vergangenen Legislaturperiode hat es nur Gesetze gegeben, die mehr Geld kosten", beklagt auch der Vorstandschef der Barmer GEK, Christoph Straub. "Wir haben Druck im System." Den Versicherten drohten in Zukunft noch höhere Beitragssprünge, warnen die Vertreter der Kassen. … Quelle: Rheinische Post vom 19.12.2015 > http://www.rp-online.de/wirtschaft/kran ... -1.5642725 / viewtopic.php?f=4&t=21087&p=89991#p89991
Die Bundesbank rechnet in den kommenden Jahren ebenfalls mit steigenden Pflegebeiträgen. Die mit der Pflegereform beschlossene Beitragsanhebung reiche nicht aus, so die Experten in ihrem Monatsbericht Dezember 2015. Quelle: viewtopic.php?f=4&t=21434
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk kann der Kritik an der Geschenkementalität der GroKo nur zustimmen. Mit Rücksicht auf die demografische Entwicklung ist die Flut von zum Teil fragwürdigen Leistungsverbesserungen im gesamten Sozialsystem nahezu eine Katastrophe. Zu bedenken ist nämlich, dass sich die Ausgaben in den nächsten Jahren / Jahrzehnten auftürmen werden und die nachrückende Generation die Zeche bezahlen muss. Es wird daher seit Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass angesichts der älter werdenden Gesellschaft mit immer weniger jüngeren Menschen Schwerpunkte gesetzt werden müssen und nicht jedem Wunsch auf Leistungsverbesserungen entsprochen werden kann.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hält ungeachtet solcher Erwägungen weiterhin mehr Pflegepersonal für die Krankenhäuser und Heime und die Gestaltung von kommunalen Quartierskonzepten für dringend geboten (> viewtopic.php?f=3&t=21363 ). Die Forderungen nach mehr Personal, ambulant und stationär, sind im Übrigen uralt - siehe dazu: DER WEISSE ALPTRAUM - SPIEGEL-Report über den Mangel an Krankenschwestern in der Bundesrepublik. Quelle: DER SPIEGEL 29/1963 - 17.07.1963. Näheres > http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-4 ... referrrer=
Bis zum Ende der Legislaturperiode 2017 bleibt der GroKo noch genügend Zeit für Korrekturen. Daher gilt: Nach der Reform ist vor der Reform! Dabei muss der Gestaltung von kommunalen Quartierskonzepten eine hohe Priorität zukommen. Nur so kann dem Grundsatz "ambulant vor stationär" dauerhaft Rechnung getragen werden. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat insoweit umfangreiche Vorschläge gemacht.
Werner Schell
Dozent für Pflegerecht, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk https://www.facebook.com/werner.schell.7
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).
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Die Medien berichten u.a. wie folgt:
http://www.openbroadcast.de/article/425 ... gkeit.html
http://www.presseanzeiger.de/pa/Geschen ... eit-813402
http://www.openpr.de/news/884856.html
http://www.ak-gewerkschafter.de/2015/12 ... itteilung/
http://www.mg-heute.de/42845/geschenkem ... chtigkeit/
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Siehe auch unter:
Neuregelungen 2016 im Bereich Gesundheit & Pflege
viewtopic.php?f=4&t=21439
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In einer Kolumne der Rheinischen Post vom 09.01.2016 hat sich Antje Hönning (Die Ökonomin) mit dem Finanzloch der Krankenkassen und der paritätischen Beitragsfinanzierung befasst und u.a. ausgeführt:
" ... Statt die Arbeitgeber erneut zu belasten, sollte die große Koalition dem Gesundheitsminister bei seiner Ausgaben-Orgie in den Arm fallen. Wann werden endlich die vielen überzähligen Kliniken geschlossen? Wann werden den forschenden Pharmaherstellern endlich die Mondpreise verboten, die sie in keinem Land sonst nehmen dürfen? ..."
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Ärzte Zeitung vom 11.01.2016:
Priorisierung: Neue Debatte ums "kluge Entscheiden"
Die Ärzteschaft wappnet sich für eine neue Debatte über Priorisierung und Rationierung von Gesundheitsdienstleistungen.
m Fokus steht die hausgemachte Überversorgung.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=902 ... tik&n=4717
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Am 12.01.2016 wurde bei Facebook gepostet:
Mit Rücksicht auf die demografische Entwicklung ist die Flut von zum Teil fragwürdigen Leistungsverbesserungen im gesamten Sozialsystem nahezu eine Katastrophe. Die Geschenkementalität der GroKo wird daher zunehmend kritischer gesehen. … Zu bedenken ist nämlich, dass sich die Ausgaben in den nächsten Jahren / Jahrzehnten auftürmen werden und die nachrückende Generation die Zeche bezahlen muss. … In einer Kolumne schreibt Anja Hönnig (Die Ökonomin) in der Rheinischen Post vom 09.01.2016, dass "die große Koalition dem Gesundheitsminister bei seiner Ausgaben-Orgie in den Arm fallen" sollte. Frau Hönnig fragt: "Wann werden endlich die vielen überzähligen Kliniken geschlossen? Wann werden den forschenden Pharmaherstellern endlich die Mondpreise verboten, die sie in keinem Land sonst nehmen dürfen?" > viewtopic.php?f=4&t=21435&p=90219#p90219 Die Arzneimittelversorgung wird Thema beim Neusser Pflegetreff am 27.04.2016 sein! > viewtopic.php?f=7&t=21371