Serviceroboter im Altenheim ... beliebt ?

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Serviceroboter im Altenheim ... beliebt ?

Beitrag von Presse » 13.07.2011, 06:25

Serviceroboter im Altenheim – bei Bewohnern und Pflegekräften gleichermaßen beliebt

Einfache Bedienung, Nutzen und Akzeptanz des Roboterassistenten »Care-O-bot® 3« standen in einem Praxistest auf dem Prüfstand

Im Rahmen des Projekts »WiMi-Care« wurden Einsatzmöglichkeiten des am Fraunhofer IPA entwickelten Roboterassistenten »Care-O-bot®« zur Versorgung der Bewohner einer stationären Altenpflegeeinrichtung mit Getränken und als Unterhaltungsplattform untersucht. In Rahmen mehrerer Praxisevaluierungen konnten sowohl die einfache Bedienung des Roboters durch die Pflegekräfte, der Nutzen durch den Robotereinsatz sowie die Akzeptanz durch die Bewohner verifiziert werden.

Putzen, Wäsche waschen, Essen zubereiten und servieren, die Wäsche versorgen: Aufgaben, die viele Menschen nicht gerne erledigen oder aufgrund zunehmender körperlicher Gebrechen nicht mehr erledigen können. In Zukunft sollen diese und ähnliche Arbeiten von Servicerobotern übernommen werden. Damit wird nicht nur älteren und pflegebedürftigen Personen länger ein eigenständiges Leben zuhause ermöglicht. Der Einsatz von Servicerobotern in stationären Pflegeeinrichtungen bietet zudem das Potenzial, Pflegekräfte von zeitaufwändigen Routinetätigkeiten zu entlasten. Damit wird diesen mehr Zeit verschafft, sich mit den Bewohnern zu beschäftigen.

Das Fraunhofer IPA befasst sich seit über zehn Jahren mit der Entwicklung eines mobilen Roboterassistenten »Care-O-bot®« zur Unterstützung des Menschen im täglichen Leben. Zukünftig soll älteren und pflegebedürftigen Personen durch den Einsatz solch fortgeschrittener technischer Assistenzsysteme länger ein eigenständiges Leben zuhause er möglicht und somit trotz des erwarteten Pflegenotstands eine angemessene Lebensqualität erhalten werden. Der inzwischen dritte »Care-O-bot®«-Prototyp ist als interaktiver Butler bereits in der Lage, verschiedene Hol- und Bringdienste durchzuführen. »Aufgrund seines produktnahen Designs ist der Roboter besonders gut für die Evaluierung durch potenzielle Endnutzer geeignet«, erläutert Dr. Birgit Graf, die am Fraunhofer IPA die Gruppe
Haushalts- und Assistenzrobotik leitet.

In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt »WiMi-Care« wurde Care-O-bot® erstmals in der Interaktion mit älteren und pflegebedürftigen Personen erprobt. Anhand einer Bedarfsanalyse in einer stationären Altenpflegeein richtung wurden zwei Einsatzszenarien für den Roboter identifiziert: die Versorgung der Bewohner mit Getränken und die Nutzung als Unterhaltungsplattform. »Entscheidend für die Auswahl der Szenarien war, dass der Roboter den Pflegekräften mehr Zeit verschafft, um sich mit den Bewohnern zu beschäftigen«, meint Graf.

In zwei Praxistests mit Pflegekräften und Senioren musste sich der Roboter in diesen Anwendungen bewähren. »Ziel für die zweite Testphase war es, die ausgewählten Einsatzszenarien auf dem Care-O-bot® so umzusetzen, dass dieser von den Pflegekräften gesteuert und somit im Rahmen ihrer täglichen Arbeit eingesetzt werden kann«, so Graf. Dabei wurden die einfache Bedienung des Roboters durch die Pflegekräfte, der Nutzen durch den Robotereinsatz und die Akzeptanz durch die Bewohner evaluiert.

Für die Versorgung der Bewohner mit Getränken ist Care-O-bot® mit Hilfe seines Roboterarms in der Lage, selbstständig Becher an einem Wasserspender zu befüllen und diese den Bewohnern auf seinem Tablett zu servieren. Die Anbindung einer Bewohnerdatenbank ermöglicht es dem Roboter, die einzelnen Bewohner der Station zu identifizieren. Auf Basis des ebenfalls in der Datenbank verfügbaren Trinkprotokolls steuert der Roboter während seiner Fahrt durch die Station
speziell die Personen an, die noch nicht genug getrunken haben. »Durch die gezielte Ansprache der Bewohner und aktives Nachhaken konnten wir sicherstellen, dass die Bewohner die Getränke nicht nur nehmen, sondern auch davon trinken«, so Fraunhofer-Forscher Theo Jacobs, der die Praxistests vor Ort begleitet hat.

Beim Einsatz als Unterhaltungsplattform können auf dem Touchscreen des Roboters Gesellschaftsspiele oder Programme zum Gedächtnistraining gestartet, Musik abgespielt oder Gedichte vorgelesen werden. Die Kommandierung des Roboters durch die Pflegekräfte erfolgt mit Hilfe einer speziell entwickelten graphischen Benutzeroberfläche. »Mit wenigen Klicks kann eine Pflegekraft Care-O-bot® dort seine Aufträge für den Tag erteilen – und sich dann weiter den Bewohnern widmen«, so Jacobs.

Während der Testphase wurde der Roboter an drei aufeinanderfolgenden Tagen vormittags und nachmittags jeweils für ein bis zwei Stunden eingesetzt. Berührungsängste mit dem Roboter gab es – wie schon während der ersten Praxisevaluierung – nicht. »Die Bewohner haben Care-O-bot® neugierig begutachtet und fanden es spannend, ihm bei der Arbeit zuzusehen. Auf der Demenzstation haben einige Bewohner den Roboter sogar richtig ins Herz geschlossen«, berichtet Jacobs. Auch die Pflegekräfte können sich gut vorstellen, in Zukunft mit einem Serviceroboter zusammenzuarbeiten.

Die Entwicklung des Care-O-bot® wird am Fraunhofer IPA auch über das Projektende von WiMi-Care hinaus fortgesetzt. Im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte werden insbesondere die Fähigkeiten des Roboters zur Unterstützung älterer Personen im häuslichen Umfeld kontinuierlich erweitert und erprobt. Das von der EU geförderte Projekt SRS (Multi Role Shadow Robotic System for Independent Living) nutzt dabei die Möglichkeit, den Roboter über Angehörige fernzusteuern, um so dessen Einsatzfelder zu erweitern. Damit die Verständigung zwischen Mensch und Roboter auch in einer intuitiven und sozial verträglichen Weise erfolgt, sollen im EU-Projekt Accompany (Acceptable robotiCs COMPanions for AgeiNg Years) neue Schnittstellen und Komponenten zur Benutzerinteraktion entwickelt werden. Auch in diesen beiden Projekten sind umfangreiche Praxistests geplant, um den Roboter ständig entsprechend der Anforderungen der Nutzer weiterentwickeln zu können.

Doch es genügt nicht, nur den Roboter allein zu betrachten. »Um die Robotertechnologie in echte Applikationen zu überführen, wird es in Zukunft insbesondere wichtig sein, den Roboter nicht als einzelnes System zu betrachten, sondern als Teil eines Gesamtszenarios, eingebettet in ein umfassendes Dienstleistungskonzept«, erläutert Ulrich Reiser, der am Fraunhofer IPA die Entwicklung von Care-O-bot® koordiniert. Im vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderten ProjektTech4P werden deshalb Strategien entwickelt, wie personenbezogene Dienstleistungen durch den Einsatz von Robotertechnologie unterstützt werden können. »Diese Gesamtsicht schließt unter anderem die Möglichkeit mit ein, dass die Roboter gezielt an eine spezielle Applikation angepasst werden«, so Reiser weiter. »Nichtsdestotrotz ist der alltagstaugliche Alleskönner weiterhin unser ultimatives Entwicklungsziel.«

Weitere Informationen:
http://www.care-o-bot.de
http://www.wimi-care.de
http://www.srs-project.eu

Quelle: Pressemitteilung vom 12.07.2011
Hubert Grosser Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

http://idw-online.de/de/news432787

WernerSchell
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Roboter in der Pflege - unwürdig und abwertend

Beitrag von WernerSchell » 23.12.2011, 16:09

Roboter in der Pflege - unwürdig und abwertend
Siehe den Beitrag PRO und CONTRA in Zeitschrift "Dr.med.Mabuse", Ausgabe Januar/Februar 2012:
http://www.mabuse-verlag.de/Zeitschrift ... 2/id/96324
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Sabrina Merck
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Mehr Pflegekräfte braucht das Land

Beitrag von Sabrina Merck » 24.12.2011, 08:42

Diejenigen, die sog. Pflege-Roboter für eine wichtige ergänzende Hilfe bei der Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Menschen halten,
haben offensichtlich nicht begriffen, dass es im Pflegesystem auf die personale Zuwendung ankommt. Daher sind Aktivitäten notwendig, den Pflegenotstand zu beseitigen.
Verbesserte Stellenschlüssel und mehr Pflegekräfte braucht das Land.

Sabrina
Dem Pflegesystem und den pflegebedürftigen Menschen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden! Daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

PflegeCologne
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Pflegekräfte - und nicht Roboter - braucht das Land

Beitrag von PflegeCologne » 27.12.2011, 08:31

Sabrina Merck hat geschrieben:Diejenigen, die sog. Pflege-Roboter für eine wichtige ergänzende Hilfe bei der Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Menschen halten, haben offensichtlich nicht begriffen, dass es im Pflegesystem auf die personale Zuwendung ankommt. Daher sind Aktivitäten notwendig, den Pflegenotstand zu beseitigen.
Verbesserte Stellenschlüssel und mehr Pflegekräfte braucht das Land. ....
Guten Morgen Sabrina und alle anderen im Forum,
über die Absichten, Roboter in der Pflege einzusetzen, sind schon die richtigen Hinweise gegeben worden. Es kann doch ernstlich nicht darum gehen, menschliche Zuwendung durch Maschinen zu ersetzen?! Ich gehe zunächst einmal davon aus, dass solche Ideen nicht aus dem politischen Raum kommen, sondern allein aus kommerziellen Erwägungen in Handeln umgesetzt werden (sollen). Allerdings müssen wir uns alle mit aller Kraft dagegen stämmen, dass die Apparatepflege Wirklichkeit wird. Ich sehe darin einen handfesten Verstoß gegen die Menschenwürde.
Lb. Grüße Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

Taube
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Serviceroboter im Altenheim ... beliebt ?

Beitrag von Taube » 02.01.2012, 09:02

Presse hat geschrieben:Serviceroboter im Altenheim – bei Bewohnern und Pflegekräften gleichermaßen beliebt
....Doch es genügt nicht, nur den Roboter allein zu betrachten. »Um die Robotertechnologie in echte Applikationen zu überführen, wird es in Zukunft insbesondere wichtig sein, den Roboter nicht als einzelnes System zu betrachten, sondern als Teil eines Gesamtszenarios, eingebettet in ein umfassendes Dienstleistungskonzept«, .....
Roboter können meiner Meinung nach in der Pflege nicht gänzlich verurteilt werden. Möglicherweilse können Sie bei gezielten Einsätzen auch gute Dienste leisten. Nicht akzeptabel wäre allerdings, gebotene personelle Zuwendung durch Roboter zu ersetzen. Dies ist aber auch wohl eher so nicht beabsichtigt. Daher ist Forschungsarbeit auf diesem Gebiet sicherlich nicht verkehrt.
Wenn an anderer Stelle statt Roboter der umfassende Einsatz von lebenden Tieren gefordert wird, mag dies zunächst einmal gut klingen. Solche Einsätze haben aber auch ihre Probleme und können wohl nicht generell für gut befunden werden.
Mein Ratschlag wäre: nicht alle Neuerungen vonvornherein verurteilen.

Taube
Pflegesystem reformieren - Pflegebegriff erweitern und Finanzierung nachhaltig sichern!
Ich unterstütze daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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Assistenzsysteme in der Pflege? –

Beitrag von WernerSchell » 04.03.2013, 08:09

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
Pro Pflege - Selbsthilfetzwerk ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.


Pressemitteilung vom 04.03.2013

Assistenzsysteme in der Pflege? – Menschliche Zuwendung muss im Mittelpunkt stehen
Hausnotruf und „Videotelefonie“ können Sinn machen

In der pflegerischen Versorgung ist die Zuwendung durch Menschen von besonderer Bedeutung, geht es doch oftmals um die Unterstützung bei verloren gegangenen körperlichen bzw. geistigen Fähigkeiten und damit verbundene körperliche Nähe. Dabei kommt es überwiegend auf Kontakte und wertschätzende Unterstützung und Betreuung an. Vorbehalte gegen zu viel Technik in der Medizin („Apparatemedizin“) und Pflege sind daher angebracht.

Für den Einsatz bestimmter technischer Hilfsmittel können in Medizin und Pflege aber gleichwohl vielfältige Einsatzgebiete gesehen werden: Diagnostik (als Ergänzung zur Anamnese), Operation einschließlich Intensivmedizin und -pflege, Rehabilitation, Hilfsmittel zur Arbeitserleichterung (z.B. Heben und Umbetten von Patienten, Dokumentation), Transportsysteme (z.B. Schmutzwäsche). Fortschrittliche Entwicklungen sind insoweit hilfreich, dürfen aber nicht zum Selbstzweck werden oder vornehmlich ökonomischen Interessen unterworfen sein!

Als hilfreiche Unterstützung älterer bzw. pflegebedürftiger Menschen haben sich seit längerer Zeit die Hausnotrufsysteme entwickelt. In einer Studie (2010) wurde dargestellt, dass mit einem jährlichen Aufwand von etwa 340 Millionen Euro für die Ausstattung aller Pflegebedürftigen mit einem Hausnotruf bis zu einer Milliarde Euro Pflegekosten pro Jahr eingespart werden könnten. Die Berechnung beruht auf der Annahme, dass der Hausnotruf für 10–20 Prozent der Senioren mit Pflegestufe den Übergang von der ambulanten in die stationäre Pflege um bis zu sechs Monate verzögert. Und die Ausstattung aller Pflegebedürftigen in Deutschland mit einem Hausnotrufgerät würde sich für die Pflegekassen bereits dann lohnen, wenn lediglich 10 Prozent dieser Nutzer dadurch vier Monate später in ein Pflegeheim kämen. Mit mehr Hausnotrufsystemen könnte das Gesundheitssystem also viel Geld sparen und gleichzeitig die Lebensqualität von Pflegebedürftigen deutlich steigern.
Wie schnell Hausnotrufdienste Hilfe organisieren und wie gut sie Kunden im Vorfeld und bei der Installation der Geräte beraten, hat die Stiftung Warentest in der Ausgabe 09/2011 ihrer Zeitschrift „test“ untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur drei von zwölf Hausnotrufdiensten schnitten mit „gut“ ab, vier mit „befriedigend“ und fünf mit „ausreichend“.
.... http://www.test.de/presse/pressemitteil ... 6-4271488/

Grundsätzlich ist nichts gegen „Videotelefonie“ einzuwenden. Diese Technik, ein „Assistenzsystem für Ältere“, wird von AOK und Telekom erprobt. Die TeilnehmerInnen an diesem System sollen per Videotelefonie darin unterstützt werden, ihre Versorgung zu organisieren, Alltagsdinge zu erledigen und soziale Kontakte zu pflegen. Ziel ist es, ihnen so ein längeres selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Pilot-Projekte machen daher Sinn.

Es wird sich zeigen, ob solche – auch technisch komplizierte – Einrichtungen angenommen werden und vor allem finanziert werden können. Denn solche technischen Dienstleister gibt es wohl nicht zum Nulltarif.

Der Einsatz von Assistenzsystemen in der Pflege wird vor allem gestützt auf den zukünftigen Fachkräftemangel, sozusagen als alternativlos bezeichnet! Solchen Argumenten muss aber entschieden entgegen getreten werden. Dazu hat Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk bereits am 17.09.2012 anlässlich der Diskussion über „Roboter für die Pflege“ ausgeführt:

„Denn der Pflegenotstand muss vorrangig durch deutlich verbesserte Stellenschlüssel bekämpft werden. Personalbemessungssysteme müssen geschaffen werden, um den Stellenbedarf exakt belegen zu können. Hinzu kommen müssen Ausbildungs- und Einstellungsoffensiven. Die vielfach vorgetragene Behauptung, Roboter sollten lediglich ergänzend eingesetzt werden und kein Personal verdrängen, erscheint als wenig glaubhaft. Natürlich werden Roboter Menschen ersetzen! Folglich sind auch einige Akteure so ehrlich und sprechen von einem gewaltigen Zukunftsmarkt!
Es stellen sich im Übrigen beim Einsatz von Robotern in der Pflege ungeklärte haftungsrechtliche Fragen! Die Umsetzung der allgemein anerkannten pflegewissenschaftlichen Standards hat nämlich unter Beachtung der bürgerlich-rechtlichen Sorgfaltspflichten zu erfolgen. Wer diesen Grundsätzen zuwider handelt, sieht sich möglicherweise Schadensersatzansprüchen aus Vertrag oder unerlaubter Handlung ausgesetzt. Vielfältige Fragen türmen sich bei näherem Hinsehen auf: Wer ist ggf. im Haftungsfall der Anspruchsgegner? Inwieweit greift das Medizinproduktegesetz? Werden nicht Roboter sogar zusätzliches Personal erfordern, das technisch geschult sein muss? Wer trägt die immensen Kosten für die Roboterbeschaffung? Wird es neuen bürokratischen Aufwand geben? Welche besonderen Fragestellungen gibt es bezüglich Datenschutz? Alles in allem ergeben sich im Zusammenhang mit dem Einsatz von Robotern in der Pflege mehr Fragen als Antworten.“
(Quelle: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 092012.pdf ).

Werner Schell – Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei
+++

Stand: 04.03.2013
Quelle: viewtopic.php?t=18627
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflegeroboter Meine rollende Nachtschwester heißt Rimo

Beitrag von Presse » 04.10.2013, 13:42

Pflegeroboter Meine rollende Nachtschwester heißt Rimo

28.09.2013 · Japan ist führend bei der Herstellung von Pflegerobotern. Noch gibt es keinen Massenmarkt für die elektronische Betreuung und Versorgung von Kranken. Doch eine schnell alternde Gesellschaft und ein wachsender Pflegenotstand werden das vermutlich bald ändern.
Von Carsten Germis, Tokio
ajime Kawano zeigt auf einen grauen Apparat, der etwas kleiner ist als er selbst und der schnurstracks auf ihn zurollt. Von dem quadratischen blinkenden Bildschirm aus, der auf dem grauen Kasten draufsitzt, schauen Kawano zwei große virtuelle Augen und ein grinsender Strichmund an. In diesem eckigen Apparat steckt viel Hoffnung, denn „Hospi“ ist kein gewöhnlicher Maschinenmensch; er ist ein Pflegeroboter. „Wir wollen mit ihm noch in diesem Jahr auf den Markt kommen“, sagt Kawano und legt dabei fast liebevoll seinen Arm auf Hospi.
.... (mehr) ... http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 95879.html

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Pflegeroboter nein danke

Beitrag von WernerSchell » 04.10.2013, 14:01

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat sich mit einem Statement vom 04,.03.2013 zu
"Assistenzsysteme in der Pflege? – Menschliche Zuwendung muss im Mittelpunkt stehen"
geäußert und deutlich gemacht, dass bei der Betreuung und Versorgung der pflegebedürftigen Menschen der Einsatz von Pflegepersonal im Vordergrund stehen muss. Der umfängliche Einsatz von Pflegerobotern kann die menschliche Zuwendung nicht ersetzen und muss daher als wenig hilfreich eingestuft werden. Trotz gegenteiliger Erklärungen würden im Zweifel solche Roboter auch dazu benutzt, um Personal einzustufen. Mit dem nachfolgend näher bezeichneten Bericht wird die Diskussion neu aufgerollt.
Werner Schell


Pflegeroboter Meine rollende Nachtschwester heißt Rimo

28.09.2013 • Japan ist führend bei der Herstellung von Pflegerobotern. Noch gibt es keinen Massenmarkt für die elektronische Betreuung und Versorgung von Kranken. Doch eine schnell alternde Gesellschaft und ein wachsender Pflegenotstand werden das vermutlich bald ändern.
Von Carsten Germis, Tokio
ajime Kawano zeigt auf einen grauen Apparat, der etwas kleiner ist als er selbst und der schnurstracks auf ihn zurollt. Von dem quadratischen blinkenden Bildschirm aus, der auf dem grauen Kasten draufsitzt, schauen Kawano zwei große virtuelle Augen und ein grinsender Strichmund an. In diesem eckigen Apparat steckt viel Hoffnung, denn „Hospi“ ist kein gewöhnlicher Maschinenmensch; er ist ein Pflegeroboter. „Wir wollen mit ihm noch in diesem Jahr auf den Markt kommen“, sagt Kawano und legt dabei fast liebevoll seinen Arm auf Hospi.
.... (mehr) ... http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 95879.html
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https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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