Pflegebedürftigkeitsbegriff & das Alibipapier

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

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Pflegebericht: Die Krux mit den zwei Milliarden

Beitrag von Presse » 28.06.2013, 05:42

Pflegebericht: Die Krux mit den zwei Milliarden
Jetzt ist es amtlich: Die Republik hat einen neuen Begriff für Pflegebedürftigkeit. Bloß wieviel Geld dafür benötigt wird,
darüber schweigt sich der Bericht des Pflegebeirats aus - zumindest offiziell. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=841 ... orm&n=2802

Kommentar zum Pflegebegriff: Der Nächste bitte!
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=841 ... orm&n=2802

Kritik an Pflegepolitik: Nur "Drückebergerei"?
Kurz vor den Parlamentsferien rief die Opposition zur Pflegedebatte: Der Wahlkampfmodus bestimmte die Redebeiträge.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=841 ... orm&n=2802

Gaby Modig
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Altenpflege - vielfältige Hilfen nötig - Hausbesuche ....

Beitrag von Gaby Modig » 01.07.2013, 07:14

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post berichtet am 01.07.2013:
"Verlierer im System sind die Alten"
VON EVA QUADBECK - zuletzt aktualisiert: 01.07.2013 - 06:25
Der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patienten-Schutz, Eugen Brysch, sprach mit unserer Redaktion über die Versorgung alter Menschen, Pflege und Patientenrechte.
... weiter unter: http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.3505095

Experte fordert Seniorenämter
VON EVA QUADBECK - zuletzt aktualisiert: 01.07.2013
Berlin (RP). Patientenschützer Eugen Brysch plädiert für ein Eingreifen bei hilflosen Älteren.Experten fordern mehr öffentliche Fürsorge für alte Menschen. "Wir sollten bei der Betreuung alter Menschen ähnliche Wege gehen wie in der Jugend- und Familienarbeit. In allen Kommunen gibt es Jugendämter. Warum gibt es keine Anlaufstellen für Senioren in Not?", ....
In Deutschland müsse ein flächendeckendes Beratungsangebot für Senioren ausgebaut werden, das jeden erreiche, forderte er. Sinnvoll wäre es, dies mit "präventiven Hausbesuchen" zu verbinden. ...
(mehr) .... http://nachrichten.rp-online.de/titelse ... -1.3505055

+++
Da ich seit vielen Jahren die Aktivitäten von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk intensiv verfolge und auch die Pflegetreffs überwiegend besucht habe, kann ich sagen:
Was heute in der RP ausgeführt wird, ist bereits wiederholt und mit konstruktiven Vorschlägen untermauert von Pro Pflege .... vorgetragen und erläutert worden.
Offensichtlich haben die Medien diese Vorschläge nicht angemessen und zeitgerecht aufgenommen. Jetzt vor der Wahl kommen die "dicken Schlagzeilen".
Aber jetzt läuft das Parlament auseinander ....


Gaby Modig
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

Rob Hüser
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Hat das Minutenzählen in der Pflege bald ein Ende?

Beitrag von Rob Hüser » 01.07.2013, 09:06

Die Medien berichten lebhaft:
Hat das Minutenzählen in der Pflege bald ein Ende?
Jeder dritte Antrag auf Pflegebeihilfe scheitert – auch weil das Begutachtungssystem den Bedürftigen nicht gerecht wird. Ein neues Modell käme den Demenzkranken zugute.
Quelle: Die Welt
http://www.welt.de/finanzen/article1175 ... -Ende.html
+++
Dazu eine Anmerkung:
Ein neuer Pflegebegriff ist zwar notwendig, er wird aber allein kaum die vielfach beschriebenen Pflegeprobleme lösen. Mehr Personal ist nötig. Nur mehr Personal kann gewährleisten, dass mehr Zuwendungszeit zur Verfügung steht. Ergänzend sind natürlich auch weitere Aktivitäten geboten.

Rob Hüser
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

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Pflegebedürftigkeitsbegriff erneuern !

Beitrag von Presse » 01.07.2013, 17:55

Ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff muss eingeführt
werden!


Resolution der Mitgliederversammlung des Verbandes katholischer Altenhilfe in
Deutschland e.V. im Rahmen seiner 18. Bundestagung am 13. Juni 2013 in Köln


Problemanzeige
Seit der Einführung der Pflegeversicherung stehen der dem Gesetz zugrunde
gelegte einseitig auf körperliche Einschränkungen orientierte
Pflegebedürftigkeitsbegriff und das darauf basierende Begutachtungsverfahren
zur Erteilung einer bestimmten Pflegestufe in der Kritik.
Vor diesem Hintergrund wurde in der Legislaturperiode 2005 - 2009 vom
Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ein Beirat zur Überprüfung des
Pflegebedürftigkeitsbegriffs einberufen. Der erarbeitete Vorschlag für einen
neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein neues Begutachtungsverfahren zeigte
den politisch Verantwortlichen Handlungsoptionen für eine gerechte und
angemessene Leistungsgewährung für die zunehmende Zahl der von Demenz
betroffenen alten Menschen. Seitdem gibt es einen breiten gesellschaftlichen
Konsens, den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff in der Sozialen
Pflegeversicherung einzuführen. In dieser Legislaturperiode wurden im Vorgriff
auf die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs mit der
Pflegeversicherungsreform 2012 einzelne Leistungsverbesserungen für
demenziell Erkrankte verabschiedet. Zur Klärung offener Fragen wurde erneut
ein Beirat mit Arbeitsgruppen eingesetzt. Die gesetzliche Implementierung des
neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und des darauf basierenden
Begutachtungsverfahrens stehen aber weiterhin aus.

Erwartungen an die Bundespolitik
Die Mitgliederversammlung des Verbandes der katholischen Altenhilfe in Deutschland erwartet von
allen Parteien vor der Bundestagswahl 2013 verbindliche Zusagen, dass sie den neuen
Pflegebedürftigkeitsbegriff in der kommenden Legislaturperiode einführen wollen. Die Umsetzung
dieses neuen, gerechteren Pflegebedürftigkeitsbegriffs wird zusätzliche Leistungen für Menschen
mit kognitiven Einschränkungen auslösen. Dazu müssen die Einnahmen der Pflegeversicherung
erhöht werden. Auch hierzu erwartet die Mitgliederversammlung deutliche und verlässliche
Aussagen vor der Wahl.
Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff und seine Umsetzung gehören nicht weiter auf die lange Bank
sondern an die Spitze der Agenda der kommenden Bundesregierung. Die Demenzkranken und
ihre Angehörigen haben ebenso wie die Pflegenden lange genug gewartet. Es ist Zeit zu handeln.

Pressemitteilung vom 01.07.2013

Herausgegeben vom
Verband katholischer Altenhilfe
in Deutschland e. V.
Fachverband im Deutschen Caritasverband
Geschäftsstelle
Postfach 420, 79004 Freiburg i. Br.
Karlstraße 40, 79104 Freiburg i. Br.
Lorenz-Werthmann-Haus
Telefon-Durchwahl 0761 200-460
Telefax 0761 200-710
V.i.S.d.P.: Andreas Leimpek-Mohler
vkad@caritas.de
www.verband-katholische-altenhilfe.de

Kontakt: Hanno Heil
Vorsitzender
Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V.
Tel.: 06482-5428
Fax: 06482 919254
Mobil: 0173-3155289
heil.vkad@googlemail.com

Karl Büser
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Pflegebedürftigkeitsbegriff mehr als übefällig

Beitrag von Karl Büser » 02.07.2013, 06:59

Presse hat geschrieben:Vorbemerkung der Moderation:
Die Vorlage des nachfolgend angesprochenen Berichts war angekündigt und ist schon im Vorfeld ausreichend kommentiert worden - nahezu uneingeschränkt negativ. Das Papier hat offensichtlich nur Alibifunktion. Interessent und mehr als aufschlusreich ist folgende Notiz:

Pflegebedürftigkeitsbegriff – Neuer Beiratsbeschluss mit Alibifunktion
Zitat der Woche in CAREkonkret, Die Wochenzeitung für Entscheider in der Pflege (14.06.2013):
"Wir werden eine inhaltsleere Frechheit überreichen,
ohne dass ersichtlich wird, was für die Pflegebedürftigen dabei herum kommt."

Ein - anonym bleiben wollendes - Mitglied des Expertenbeirats zur Überarbeitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs gegenüber der ´taz`.
Quelle: viewtopic.php?t=19136
Die aktuellen Vorschläge zum seit Jahren geplanten neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff bringen im Kern nichts Neues. Es handelt sich um "alten Wein in neuen Schläuchen". Die kritischen Anmerkungen von Herrn Dr. Gohde bringen es auf den Punkt: Es fehlt bisher der politische Gestaltungswille. Die jetzt noch amtierende Berliner Koalition hatte sich um Koaltionsvertrag insoweit Ziele vorgegeben, die sie nicht annähernd erreicht hat. Das PNG als Erfolg zu bewerten, ist schon ein starkes Stück. Denn nahezu alle Pflege-Experten haben dieses PNG als völlig unzureichend eingestuft. Und dem kann man nur zustimmen.

K.B.
Die Würde des Menschen ist unantastbar - immer und ausnahmslos! Ich unterstütze daher Aktivitäten, die uns diesem Ziel näher bringen! Danke für Infos unter http://www.wernerschell.de

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Pflegebedürftigkeitsbegriff - Diskussionspapier

Beitrag von WernerSchell » 22.07.2013, 06:46

Zum Pflegebedürftigkeitsbegriff gibt es ein Diskussionspapier von Herrn Thorsten Meier, Altenpfleger - nachlesbar unter
http://www.pflege2011.de/der-neue-pfleg ... tsbegriff/
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs

Beitrag von Service » 08.09.2013, 06:44

Solides Fundament für Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs dringend notwendig

(Quelle: Diakonie Deutschland)Die Diakonie erwartet von der Bundesregierung, dass der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff zeitnah umgesetzt und auf ein solides finanzielles Fundament gestellt wird. "Wir begrüßen die Empfehlungen des Expertenbeirats, auf die die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen schon seit Langem warten. Aber: Ohne ausreichende Finanzierung der erforderlichen Leistungen, bleiben die dringend notwendigen Verbesserung für die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und die Pflegekräfte aus. Das darf nicht passieren", erklärt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland am Mittwoch in Berlin. Anlass ist die Übergabe des Berichts des Expertenbeirats am Donnerstag.
Damit die dringend nötigen Veränderungen im Zusammenhang mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs bei den Betroffenen ankommen, seien die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen und dürfe die Politik die Mehrausgaben nicht zu niedrig anzusetzen. "Die Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs kann nicht kostenneutral erfolgen. Dies zeigen die Modellrechnungen des Beirats und unsere Erfahrungen aus der Praxis. Die pflegebedürftigen Menschen, ihre Angehörigen sowie die Mitarbeitenden in den Einrichtungen und Diensten warten schon zu lange darauf", betont Loheide.
Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff stuft pflegebedürftige Menschen entsprechend ihrer Selbstständigkeit bezogen auf Aktivitäten und Lebensgestaltung ein. Dies wird sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Pflege zu Höherstufungen führen, da die bisherige Beschränkung auf bestimmte, körperbezogene Verrichtungen entfällt. "Diese Höherstufungen müssen mit höheren Leistungen der Pflegeversicherung einhergehen. In der stationären Pflege muss der Personalschlüssel entsprechend dem Hilfe- und Pflegebedarf der Bewohner erhöht werden. Der Mehrbedarf an Pflegekräften muss sich in den Pflegesätzen widerspiegeln", fordert Loheide.

Quelle: Mitteilung vom 07.09.2013
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Weißenburger Straße 12
44135 Dortmund
Tel.: 0231/ 579743
Fax: 0231/ 579754
E-Mail: info@vkm-rwl.de

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Pflege: Regierung hat Versprechen nicht gehalten

Beitrag von Service » 12.09.2013, 18:44

Prof. Weidner:„Diese Bundesregierung hat ihre Versprechen in Sachen Pflege nicht gehalten!“
geschrieben am 12. September 2013 von Harald Wendler

Prof. Dr. Frank Weidner, Pflegeforscher aus Köln, stellt der aktuellen Bundesregierung in Sachen Pflege ein denkbar schlechtes Zeugnis aus. Sie habe 2009 große Reformen versprochen, doch nicht Wort gehalten. “Das ist nicht nur unseriös, das ist ein Skandal”, sagte der Leiter des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (dip) im Interview mit dem Evangelischen Pressedienst (epd), “sie haben in ihrem Koalitionsvertrag 2009 nicht nur eine umfassende Pflegereform versprochen, sondern auch, die Altenpflege attraktiver zu machen, die Pflegeausbildung zu reformieren und die Bürokratie zu bekämpfen. Von alledem ist so gut wie nichts umgesetzt worden.”

In der ARD sagte Prof. Weidner: „Die Politik weiß, um was es geht und was es bedeutet, an Demenz erkrankte Menschen zu versorgen, aber der zur Verfügung gestellte Rahmen reicht nicht hin. Die CDU verspricht im neuen Wahlprogramm genau das wieder, was sie vor vier Jahren schon einmal versprochen, aber nicht umgesetzt hat. Es wurde versprochen, wir machen eine grundlegende Reform, und die ist nicht gemacht worden!“

Drei ARD-Reporter hatten zuvor Bürger in zwei Städten, Essen und Erfurt, befragt und ermittelten dabei, welche Probleme den Menschen am meisten auf den Nägeln brennen. Aus zehn vorgegebenen Themen entfielen die meisten Stimmen auf das Thema „Familie und Bildung“, gefolgt vom Thema „Arbeit und Löhne“. Bereits an dritter Stelle landete das Thema „Gesundheit und Pflege“. Drei Familien, die jeweils für eines dieser Themen standen, wurde die Gelegenheit gegeben, ihre Forderungen an die Politik direkt zu formulieren. Als Ansprechpartnerinnen standen Bundessozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) und die stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD, Manuela Schwesig, zur Verfügung.

Den Vorschlag der SPD, den Beitragssatz der Pflegeversicherung um 0,5% anzuheben und die daraus resultierenden jährlich fünf Mrd. Euro Mehreinnahmen für den Einsatz von 125.000 zusätzlichen Fachkräften in der Pflege zu nutzen, bezeichnete Weidner als einen Schritt in die richtige Richtung, auch wenn die konkrete Umsetzung noch Fragen aufwerfe.
Die Ideen der Oppositionsparteien, etwa mehr für Demenzkranke zu tun und die Pflegeausbildung attraktiver zu machen, gingen zwar in die richtige Richtung, sagte Weidner. Doch auch hier vermisse er ein “schlüssiges Gesamtkonzept”, in dem die “Fachkräftesicherung, eine leistungsorientierte Vergütung, bessere Arbeitsbedingungen, eine Ausbildungsreform und die Finanzierung der Pflege überzeugend beschrieben” seien.

Der gesamte Beitrag ist in der ARD-Mediathek abrufbar unter: http://www.ardmediathek.de/das-erste/re ... d=16708350

Quelle:
http://www.mg-heute.de/weidner-bundesre ... more-23289 und weitere Medienberichte
http://www.carekonkret.net/Pflegenews/W ... in-Skandal

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Pflegebegriff: Experten wollen rasche Umsetzung

Beitrag von Presse » 02.12.2013, 15:25

Pflegebegriff: Experten wollen rasche Umsetzung
Er muss kommen - und zwar schnell: Pflegeexperten fordern die zügige Umsetzung des neuen Begriffs
zur Pflegebedürftigkeit. Die Ankündigungen von Schwarz-Rot dürften keine leeren Worthülsen bleiben.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=851 ... ege&n=3140

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Zeit für den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff!

Beitrag von Presse » 12.03.2014, 08:08

100 Tage nach der Wahl - Zeit für den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff!

Das Bündnis für gute Pflege richtet am 2. April 2014, 14.00 bis 17.30 Uhr eine Fachveranstaltung in Berlin unter dem Motto: 100 Tage nach der Wahl - Zeit für den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff! aus.

Bereits im Juni 2013 fragte das Bündnis für gute Pflege in einer Veranstaltung kritisch nach: Das verflixte 7. Jahr – Kommt nun endlich der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff? Seitdem wurde der Bundestag neu gewählt, eine neue Bundesregierung und ein neuer Bundesgesundheitsminister, Hermann Gröhe, sind im Amt. 10 Monate nach der letzten Veranstaltung und 100 Tage nach dem Start der neuen Bundesregierung fragen wir erneut, wann endlich der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff umgesetzt wird.

Gesundheitsminister Hermann Gröhe wurde angefragt, sich bei der Veranstaltung zur angekündigten Pflegereform der Bundesregierung zu äußern. Außerdem werden Vertreterinnen und Vertreter des Bündnis zu den Themen Pflegebedürftige, pflegende Angehörige und Beschäftigte in der Pflege diskutieren. Abschließen soll die Veranstaltung mit einer Podiumsdiskussion mit den pflegepolitischen Sprecherinnen und Sprechern aller im Bundestag vertretenen Parteien.

Informationen zum Programm und zur Anmeldung (bis 31.03.2014):
http://www.buendnis-fuer-gute-pflege.de ... 14__3_.pdf

Quelle: Mitteilung vom 11.03.2014
Peter Tackenberg MScN, RbP | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 |

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Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff - Erprobung startet

Beitrag von WernerSchell » 08.04.2014, 15:55

Aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=20361

Erprobung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs startet

Der Bundesminister für Gesundheit, Hermann Gröhe hat dem GKV-Spitzenverband heute die Zustimmung zur Durchführung von zwei Modellprojekten gegeben. Sie dienen der wissenschaftlichen Erprobung und Überprüfung eines neuen Begutachtungsverfahrens, das mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff in dieser Legislaturperiode eingeführt wird.

Hermann Gröhe: „Verbesserungen in der Pflege sind ein Schwerpunkt dieser Bundesregierung. Deshalb werden wir die Leistungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen schon zum 1. Januar 2015 deutlich verbessern. Ich habe dem Spitzenverband der Pflegekassen heute „grünes Licht“ für den Start einer Erprobungsphase für die umfassende Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs gegeben. Damit stellen wir sicher, dass die Verbesserungen auch tatsächlich bei den Pflegebedürftigen ankommen.“

Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes: „Die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs muss solide und verantwortungsvoll erprobt werden. Mit den beiden jetzt beginnenden Studien geschieht dies. Damit wird der erste Schritt auf dem Weg zur praktischen Einführung und damit zur spürbaren Leistungsverbesserung gemacht. Das ist ebenso richtig wie dringend notwendig.“

Der Expertenbeirat zur konkreten Ausgestaltung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs hat am 27. Juni 2013 seinen Bericht vorgelegt. Darin ist vorgesehen das bisherige System der drei Pflegestufen durch fünf Pflegegrade zu ersetzen. Dadurch kann dem individuellen Unterstützungsbedarf aller Pflegebedürftiger besser Rechnung getragen werden. Neben körperlichen Einschränkungen werden auch Einschränkungen einbezogen, die etwa bei Demenzkranken häufig vorkommen.

Das neue Begutachtungsverfahren soll nun in zwei Modellprojekten auf seine Alltagstauglichkeit und Wirkung getestet werden. Dazu werden zunächst Gutachterinnen und Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) geschult. Ab dem Sommer 2014 werden sie in allen Bundesländern insgesamt rund 4000 Begutachtungen durchführen.

Die Modellprojekte im einzelnen:

In der ersten Studie geht es um die Praktikabilität des neuen Begutachtungsverfahrens. In allen Bundesländern werden insgesamt rund 2.000 Begutachtungen in Pflegeeinrichtungen und bei der Pflege zu Hause vorgenommen. Begutachtet wird nach den alten und neuen Regeln. Ziel ist ein repräsentatives Abbild des Begutachtungsgeschehens zu gewinnen, Fragen zur Gestaltung des Umsetzungsprozesses und zur Akzeptanz bei den Versicherten zu beantworten und aktuelle Erkenntnisse über die Verteilung der Pflegebedürftigen in den neuen Pflegegrade zu erhalten. Die Studie wird vom Medizinischen Dienst des GKV-Spitzenverbandes koordiniert und von der Hochschule für Gesundheit in Bochum wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.
Im Rahmen einer zweiten Studie soll ermittelt werden, welchen Versorgungsaufwand die neuen Pflegegrade in stationären Pflegeeinrichtungen auslösen. Begutachtet werden ca. 2.000 Pflegebedürftige aus rund 40 Pflegeheimen in verschiedenen Bundesländern. Dazu wird jeweils erhoben, welcher zeitliche Aufwand mit der Erbringung der konkreten Pflegeleistungen verbunden ist. Die Studie wird von der Universität Bremen (Prof. Dr. H. Rothgang) durchgeführt.
Der GKV-Spitzenverband wird zu den beiden Vorhaben einen gemeinsamen Projektbeirat bilden, in dem Bund, Länder, Verbände und Wissenschaftler vertreten sind.

Die Ergebnisse der Begutachtungen sollen Anfang 2015 vorliegen. Auf der Grundlage der Ergebnisse werden dann die gesetzgeberischen Arbeiten zur Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs beginnen. Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff soll noch in dieser Wahlperiode eingeführt werden.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums vom 08.04.2014
http://www.bmg.bund.de/ministerium/pres ... griff.html
http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateie ... egriff.pdf

+++
Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff wird auch ein Thema beim Neusser Pflegetreff am 13.05.2014 sein.
Dann nämlich wird vornehmlich über den Pflegenotstand zu sprechen sein. Ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff, der voraussichtlich zu einer größeren Zahl von Leistungsempfängern führen wird, löst den zu beklagenden Pflegenotstand nicht auf, sondern verstärkt ihn eher. Daher wird zu fordern sein, dass Personalbemessungssysteme eingeführt werden müssen, die endlich dazu beitragen helfen, dass für die pflegebedürftigenen Menschen Pflegefachkräfte in ausreichender Zahl qualifiziert und eingestellt werden können.
Näheres zum Pflegetreff am 13.05.2014 - immer aktuell - unter folgender Adresse:
viewtopic.php?f=7&t=19125

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Personalschlüssel in der Altenpflege deutlich verbessern ...

Beitrag von WernerSchell » 04.05.2014, 07:58

Aus Forum: "Personalschlüssel in der Altenpflege deutlich verbessern ..."
viewtopic.php?f=3&t=20410&p=80036#p80036

Deutlich angehobene Personalschlüssel in der Altenpflege
sind zwingende Voraussetzung für Verbesserungen der
Versorgungssituation


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Die Zeitschrift "Heilberufe" berichtet in ihrer Ausgabe von Mai 2014 (Seiten 8-9) u.a. über folgendes Thema:
"Das meinen die Experten: Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff -
ist er wirklich relevant für die Praxis?"


Dort wird u.a. ausgeführt:
"Wer es mit dem neuen Pflegegriff erst meint, dem ist klar, dass wir über eine
deutliche Kostenerhöhung und eine Verbesserung der Personalschlüssel reden."


Thorsten Meier, seit 25 Jahren in der Altenpflege, bringt es wie folgt auf den Punkt:
"Ohne deutlich verbesserte Personalschlüssel und damit erhebliche Mehrkosten
wird sich an der Versorgungssituation (auch für Demenzkranke) in den Heimen
nichts ändern. Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff ist dabei überflüssig, wenn
nicht sogar schädlich."

Thorsten Meier hat sich bereits seit Jahren in ähnlicher Weise geäußert und die Personalnot deutlich gemacht!
Daher wird auf die Ausführungen von Thorsten Meier auch in dem beim Pflegetreff am 13.05.2014 vorzulegenden Papier mit den
Anforderungen an die Pflegereform aufmerksam gemacht bzw. Bezug genommen.

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Näheres unter -> viewtopic.php?t=19125

Helmut Wallrafen-Dreisow, Geschäftsführer der Sozial-Holding in Möchengladbach, ergänzt u.a. wie folgt:
"Wir brauchen nur dann einen neuen Pflebebedürftigkeitsbegriff, wenn er den Pflege-
kräften mehr ermöglicht, als Pflege nach Minutentakt. Wer die derzeitige Dikussion
ernst meint und wirklich eine Veränderung will, dem ist klar, … dass wir über eine deutliche
Kostenerhöhung … und eine Verbesserung der Personalschlüssel reden. Nur dann will ich
eine Umsetzung. Geschrieben und gesagt wurde schon genug!"
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes

Beitrag von WernerSchell » 29.04.2015, 13:13

Siehe die weiteren Beiträge unter:
Wichtige Schritte zur Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes
viewtopic.php?f=4&t=21044
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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