Psychopharmaka - Zurückhaltung bei der Verordnung

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Risiko durch kritische Medikamente

Beitrag von Presse » 26.11.2011, 07:45

Seniorinnen droht erhöhtes Risiko durch kritische Medikamente

Hamburg – Frauen ab 65 Jahre bekommen häufiger als gleichaltrige Männer Medikamente verordnet, die gefährliche Neben- oder Wechselwirkungen hervorrufen können. Das zeigt eine Auswertung von Versichertendaten der Techniker Krankenkasse (TK).

Demnach erhielten zwischen Januar und August 2011 im Schnitt vier von zehn Seniorinnen ein für ihre Altersgruppe potenziell gefährliches Arzneimittel. Bei Männern sind es etwa drei von zehn Senioren. Der Anteil kritischer Medikamente ist damit bei Frauen im Rentenalter rund ein Drittel höher als bei Männern. .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... amente.htm

zum Thema
http://www.priscus.net
Deutsches Ärzteblatt print
Potenziell inadäquate Medikation für ältere Menschen: Die PRISCUS-Liste
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=77776
+++
Die vier gefährlichsten Medikamente bei Senioren
25. November 2011
Trotz der jüngsten Diskussion über die Sicherheit von Pradaxa: Das gefährlichste Medikament ist derzeit mit Abstand Warfarin/Marcumar. Das orale Antikoagulans ist laut einer Analyse von Daniel Budnitz von den US-Centers for Disease Control and Prevention für 33 Prozent aller medikationsbedingten Notfallaufnahmen bei Senioren verantwortlich. .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/blogs/48175/D ... nioren.htm

WernerSchell
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Psychopharmaka: Pro und Contra

Beitrag von WernerSchell » 10.12.2011, 07:16

Hilfe zur Selbsthilfe
Veranstaltungen mit Matthias Seibt, Diplompsychologe,
Bundesverband Psychiatrieerfahrener (BPE) e.V.


Sa, 10. Dezember, 18:30 Uhr
Vortrag: Psychopharmaka: Pro und Contra

So, 11. Dezember, 11-16:30 Uhr
Seminar: Psychopharmaka selbstständig dosieren und Verrücktheit steuern


Ort: Durchblick e.V., Mainzer Str.7, 04109 Leipzig

Für das Seminar bitte anmelden bei Herrn Albrecht unter 0341 / 14061417 oder kbs@durchblick-ev.de!

Seminarthemen

Psychopharmaka
- Was sind Psychopharmaka?
- Wie wirken verschiedene ausgewählte Psychopharmaka?
- Wie lerne ich die individuelle Wirkung der Psychopharmaka auf mich selbst kennen?
- Psychopharmaka in der Krise
- Psychopharmaka zur Vorbeugung
- Reduzieren und Absetzen von Psychopharmaka
- Psychopharmaka und Niedergeschlagenheit (Depression)

Verrücktheit steuern
- Erkennen, "wann es wieder losgeht"
- Psychopharmaka selbständig dosieren
- Alternative Methoden, alltagspraktische Tipps
- Begleitung durch Freunde und Bekannte

Seminare für Psychiatrieerfahrene Durchblick e.V., Mainzer Str.7, 04109 Leipzig
Für das Seminar bitte anmelden bei Herrn Albrecht unter 0341 / 1406 1417 oder kbs@durchblick-ev.de!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Re: Psychopharmaka - Zurückhaltung bei der Verordnung

Beitrag von sos-pflege » 10.12.2011, 11:15

[quote]
stellt sich vor dem Hintergrund, dass ein frühzeitiger und unkritischer Einsatz dieser Arzneimittel den Patienten mehr schadet als nutzt, die skizzierte Verordnungsentwicklung als besorgniserregend dar.
[/quote]

zur potenziell inadäquaten Medikation für ältere Patienten können m. E. auch ganz banale Schmerzmedikamente , wie z. B. Acemetacin zählen.

Acemetacin wird als schmerzlinderndes, fiebersenkendes und entzündungshemmendes Medikament ausgegeben, das bereits 1985 in der Schweiz zugelassen wurde und sich seither regen Zuspruchs erfreut.

Besonders bei älteren Patienten kam es jedoch in der Vergangenheit bei verstärkter Einnahme häufig zu GI-Blutungen - Perforationen oder Ulzerationen, die nicht selten einen tödlich Verlauf nahmen.

bekannten Kontra-Indikationen, wie: Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz, Leberfunktions-störungen, nach By-Pass-Operationen oder generell erhöhter Blutungsneigung, die die regelmäßige Einnahme des Medikaments in Frage stellen, wird m. E. nicht in ausreichendem Maße auf den Grund gegangen, da viele Patienten aufgrund kognitiver Defizite keine aktuelle Befindlichkeit äussern können.
Bei Neigung zu epileptischen Anfällen oder einer bereits diagnostizierten Parkinson-Erkrankung wird sogar deutlich vor der Einnahme von Acemetacin gewarnt,
doch selbst hier wird alternativen medikamentös-therapeutischen wie nicht-medikamentösen Maßnahmen, z.B. : Vergabe v. Paracetamol, Kühlung der betroffenen Körperregionen, physikalische Therapien oder psychotherapeutisch unterstützte Strategien zur Schmerzbewältigung (Meditation, Entspannungstherapie) kaum Aufmerksamkeit geschenkt.
Dabei wären viele dieser Maßnahmen nicht nur erfolg-verheißender, sondern gleichzeitig auch preisgünstiger durchführbar.

Ich finde es besorgniserregend, dass den monetären Interessen der "allmächtigen" Pharma-Industrie und ihrer Lobbyisten soviel politische Aufmerksamkeit gilt - und nicht den "kleinsten" Protagonisten dieses Gesundheitssystems: nämlich den Kranken
cogito, ergo suum - selbst dann, wenn ich kognitive Defizite aufweisen würde

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Nachtwache statt Psychopharmaka

Beitrag von Taube » 09.01.2012, 18:13

.... Dazu habe ich geoutet. Siehe im Forum unter
viewtopic.php?p=63877#63877
Pflegesystem reformieren - Pflegebegriff erweitern und Finanzierung nachhaltig sichern!
Ich unterstütze daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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Konkrete Verbesserungen in der Pflege gefordert

Beitrag von WernerSchell » 05.03.2012, 07:17

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.


Pflegeheime: Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk fordert konkrete Verbesserungen in der pflegerischen Versorgung der HeimbewohnerInnen

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat mit Datum vom 05.03.2012 ein Schreiben an die stationären Pflegeeinrichtungen (Pflegeheime) im Rhein-Kreis Neuss gefertigt und darin Verbesserungsmöglichkeiten in der pflegerischen und sonstigen Versorgung angesprochen. Eine pdf-Datei mit dem Brieftext steht auf Anfrage zur Verfügung. Es geht vornehmlich um folgende Themen:

• ärztliche Versorgung in den Heimen (mit Vermeidung von unnötigen Krankenhauseinweisungen),
• medikamentöse Versorgung der älteren und pflegebedürftigen Menschen,
• freiheitseinschränkende Maßnahmen (einschließlich Psychopharmaka zur Ruhigstellung) und
• Fort- und Weiterbildung der Krankenpflegekräfte zum Thema Demenz (offensichtlich gibt es Defizite).

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk würde es sehr begrüßen, wenn wir bei der Umsetzung der hiesigen Anregungen eine breite Unterstützung erfahren könnten. Es ist dabei auch daran gedacht, die Themen beim nächsten Pflegetreff am 15.05.2012 anzusprechen – siehe dazu die aktuellen Hinweise unter
viewtopic.php?t=16058
Bei diesem Treff wird zusätzlich das Thema „Entbürokratisierung in der Pflege“ anstehen. Wir wollen uns dann – hoffentlich mit zahlreichen engagierten Gästen – auch für eine Pflegereform einsetzen (demonstrieren), die diesen Namen verdient.

Es ist im Übrigen vorgesehen, die den Neusser Pflegeeinrichtungen unterbreiteten Vorschläge demnächst auch bundesweit bekannt zu machen. Möglicherweise wird es sich als sinnvoll ergeben, die Themen bei einem Pflegetreff Ende Oktober / Anfang November 2012 nochmals vertiefend zu erörtern und auch darzustellen, was erreicht worden ist.

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 032012.pdf

PS. Zu unserer Kritik an der geplanten Förderung von Wohngemeinschaften finden Sie eine aktuelle Texteinstellung unter folgender Adresse:
viewtopic.php?t=17041

+++
Diskussionen zum Thema möglich u.a. unter:
viewtopic.php?t=16756&highlight=fixierung
viewtopic.php?t=5281&highlight=fixierung
viewtopic.php?t=16457&highlight=fixierung
viewtopic.php?t=17041
viewtopic.php?t=3387&highlight=%E4rztliche
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Wenn Pillen ins Gewicht fallen

Beitrag von Presse » 10.03.2012, 08:10

Wenn Pillen ins Gewicht fallen / Welche Medikamente zu einer Gewichtszunahme führen können

Baierbrunn (ots) - Manche Arzneimittel machen nicht nur gesund, sondern auch dick. Bekannt ist die Nebenwirkung bei Kortisonpräparaten und bei einigen Diabetesmitteln. Meistens werden die Patienten bei diesen Medikamenten darüber aufgeklärt. Aber auch Betablocker und Psychopharmaka können zu einer Gewichtszunahme beitragen, berichtet die "Apotheken Umschau". Betroffen sind vor allem Menschen, die die Mittel langfristig einnehmen müssen. Die Medikamente deswegen wegzulassen ist die schlechteste, manchmal eine gefährliche Lösung. Wer seine Medikation im Verdacht hat, auf die Pfunde zu schlagen, sollte unbedingt seinen Arzt darauf ansprechen.

Dieser Text ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Die Inhalte weiterführender Links, auf die in dieser Pressemitteilung verwiesen wird, unterliegen dem Copyright des jeweiligen Anbieters der verlinkten Seite.

Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 3/2012 A liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Quelle: Pressemitteilung vom 10.03.2012 Wort und Bild - Apotheken Umschau
Pressekontakt: Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
http://www.wortundbildverlag.de
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Ungeeignete Medikamente für Senioren

Beitrag von Presse » 28.03.2012, 07:08

Jeder vierte Senior bekam 2011 potenziell ungeeignete Medikamente - Techniker Krankenkasse unterstützt Ärzte mit neuem Service
viewtopic.php?p=65298#65298

Hamburg (ots) - Jeder vierte Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) über 65 Jahre hat im Jahr 2011 mindestens ein Medikament verordnet bekommen, das insbesondere bei älteren Patienten
Neben- oder Wechselwirkungen verursachen kann. Insgesamt haben rund 261.000 Betroffene knapp 762.000 Medikamenten-Packungen verschrieben bekommen, die einen möglicherweise ungeeigneten Wirkstoff beinhalten. Statistisch betrachtet bekam somit jeder von ihnen pro Kopf drei Packungen mit Wirkstoffen verordnet, die auf der sogenannten Priscus-Liste stehen.

Die Priscus-Liste enthält 83 Arzneimittelwirkstoffe, die für Senioren eingeschränkt zu empfehlen sind. Ärzte sollten diese Medikamente deshalb nur nach einer genauen Nutzen-Risiko-Bewertung verordnen, denn ältere Menschen können unter Umständen empfindlicher auf diese Arzneimittel reagieren und dadurch häufiger an unerwünschten Arzneimittelwirkungen leiden. Wissenschaftler haben die Wirkstoff-Übersicht im Auftrag des Bundesforschungsministeriums erstellt. Professor Dr. Petra Thürmann, Direktorin des Philipp-Klee-Instituts für klinische Pharmakologie am HELIOS Klinikum Wuppertal, hat maßgeblich an dem Projekt mitgewirkt. Sie erklärt dazu: "Ziel der Priscus-Liste ist es, die Arzneimitteltherapie von älteren Patienten sicherer zu machen. Wir möchten informieren, nicht verunsichern. Patienten, die ein entsprechendes Medikament einnehmen, sollten es daher auf keinen Fall eigenmächtig absetzen. Stattdessen sollten sie die weitere Therapie mit ihrem behandelnden Arzt besprechen."

Aus diesem Grund erweitert die TK ihren Arzneimittelreport (AMR) für niedergelassene Ärzte ab sofort um Informationen zur Priscus-Liste. Der AMR enthält eine Übersicht, die dem Arzt zeigt, welche Medikamente er den TK-Versicherten im zurückliegenden Quartal verordnet hat. Wenn der Arzt einem Patienten über 65 Jahre ein Priscus-Medikament verschrieben hat, bekommt er künftig einen entsprechenden Hinweis angezeigt. "Mit dem neuen Service möchten wir die Ärzte in ihrem Praxisalltag unterstützen, um mit ihnen gemeinsam eine qualitativ hochwertige Arzneimitteltherapie zu gewährleisten", erläutert Tim Steimle, Apotheker und Fachbereichsleiter "Arzneimittel" bei der TK. "Der Arzneimittelreport beschreibt die potenziellen Risiken der 83 Wirkstoffe, um die Mediziner für dieses Thema zu sensibilisieren", so Steimle weiter.

Neben Ärzten stellt die TK auch ihren Versicherten Informationen zur Priscus-Liste zur Verfügung. Bereits seit einem Jahr sind Hinweise zu der Wirkstoffliste in der TK-Versicherteninformation Arzneimittel (TK-ViA) integriert. Ähnlich wie bei einem Kontoauszug listet die TK-ViA sämtliche zu Lasten der TK verordnete Medikamente des vergangenen Quartals auf. Hat ein Versicherter, der 65 Jahre oder älter ist, ein Priscus-Medikament verordnet bekommen, wird dies im Arzneimittel-Kontoauszug hervorgehoben. "Die Patienten können mit dieser Information auf ihren Arzt zugehen und mit ihm mögliche Alternativen besprechen", erklärt der Arzneimittelexperte Steimle.

Mehr Informationen zum TK-AMR sowie zur TK-ViA sind im Internet unter http://www.tk.de, Webcodes 152302 beziehungsweise 095542 zu finden. Die aktuelle "Priscus-Liste" ist unter http://www.priscus.net online abrufbar.

Quelle: Pressemitteilung vom 26.03.2012
TK Techniker Krankenkasse
Pressekontakt: Nicole Ramcke, TK-Pressestelle
Tel. 040-6909-3431
E-Mail: nicole.ramcke@tk.de
+++

Siehe auch Forum unter:
viewtopic.php?t=17044
viewtopic.php?t=14576&highlight=medikation
viewtopic.php?t=16653&highlight=medikation
viewtopic.php?t=17109&highlight=medikation
viewtopic.php?t=17117&highlight=medikation
viewtopic.php?t=17108&highlight=medikation
viewtopic.php?t=15675&highlight=medikation
viewtopic.php?t=16457&highlight=medikation
viewtopic.php?t=3387&highlight=medikation

Weitere Beiträge können im Forum mit "Suchen" und Eingabe von "Medikation" aufgefunden werden!

Gaby Modig
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Registriert: 13.11.2005, 13:58

Sozialforscher: 240.000 Demenzkranke werden ruhiggestellt

Beitrag von Gaby Modig » 01.04.2012, 06:38

Sozialforscher: 240.000 Demenzkranke werden ruhiggestellt

Ich begrüße es sehr, dass Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk in einem Anschreiben an die Heime im Rhein-Kreis Neuss deutliche Verbesserungen für pflegebedürftige Menschen, vor allem auch bei der Medikation, eingefordert hat. Man darf gespannt sein, ob und wie die diesbezüglichen Aktivitäten aufgegriffen werden:

Konkrete Verbesserungen in der Pflege gefordert
viewtopic.php?t=17044

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post brachte am 26.03.2012 genau zu dem Anliegen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk einen Kurzbericht, dessen Titel vielsagend wie folgt lautete:

"Sozialforscher: 240.000 Demenzkranke werden ruhiggestellt"

Aus dem Bericht ergibt sich, dass nach Berechnungen der Universität Bremen rd. 1/4 Millionen Demenkranke inn Deutschland mit Psychopharmaka ruhiggestellt werden, um Geld und Personal zu sparen. "In diesen Fällen werden die Medikamente nicht verschrieben, um die Leiden der Patienten zu lindern, sondern um Personal einzupsaren und smit Heimbetreibern höhere Gewinne zu bescheren". So die Aussage des Sozialforschers Gerd Glaeske gegenüber der "Welt am Sonntag". Offensichtlich haben sich nun einige Verbände zu Wort gemeldet, und mehr Geld für die Absicherung von Demenzkranken gefordert.

Der medizinisch nicht begründbare Einsatz von Psychopharma, so, wie in Glaeske beschreibt, geht letztlich auf die miesen Pflege-Rahmenbedingungen zurück. Und insoweit ist der Gesetzgeber gefordert. Die nach den Stellenschlüsseln geforderten Personalstellen sind nach den Berichten der Heimaufsichten nahezu immer besetzt. Insoweit gibt es keine Lücken. Nein, die Stellenschlüssel reichen nicht und da liegt der "Hase im Pfeffer". Das wird leider bei allen kritischen Statements vergessen.

Ich denke, dass schnellstens gehandelt werden muss. Die jetzt geplante Neuausrichtung der Pflegeversicherung bringt insoweit nichts:

Neuausrichtung der Pflegeversicherung - Kabinettbeschluss
viewtopic.php?t=17124

Das muss mit größtem Bedauern gesagt werden. Und kaum jemand regt sich auf. Auch die Kanzlerin hat das sog. Pflege-Reformpaket von Herrn Bahr durchgewunken. Ist das Unwissenheit oder Ignoranz gegenüber den pflegebedürftigen Menschen?

Gaby Modig
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

WernerSchell
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Medikamentengabe bei pflegebedürftigen Menschen - oft zuviel

Beitrag von WernerSchell » 23.04.2012, 06:53

Text aus Forum
viewtopic.php?t=17044

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
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Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".


Ein Zwischenruf!

Medikamentengabe bei pflegebedürftigen Menschen - oft zuviel und falsch

Zur Medikation bei pflegebedürftigen - meist älteren - Menschen gibt es in jüngster Zeit besorgniserrgende Studien und Bericht. Hinsichtlich der Fehlentwicklung bei der Medikation gibt es offensichtlich keine Erkenntnis-, sondern allenfalls Durchsetzungsprobleme. Und insoweit fehlt es oft am guten Willen der infrage kommenden Personen bzw. Institutionen. Dies geht alles zu Lasten der pflegebedürftigen Menschen und wird auf dem Rücken der Pflegekräfte und der Angehörigen ausgetragen.
Wir haben in den Neusser Pflegetreffs viewtopic.php?t=11655 wiederholt auch die Medikation angesprochen und haben überwiegend "taube Ohren" angetroffen. Nun hat Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk nach Kontaktaufnahme mit dem MDS eine modellhafte Initiative gestartet, um die ärztliche Versorgung mit der dazu gehörigen Medikation (einschließlich der freiheitseinschränkenden Maßnahmen - z.B. durch Psychopharmaka) auf den Prüfstand zu stellen. Es wurde, nachdem vor einigen Wochen die hiesige Pflegekonferenz kurz darüber beraten hat, beantragt, am 23.05.2012 die Gesundheitskonferenz mit der Angelegenheit zu befassen und dann - modellhaft - Maßnahmen zu ergreifen, die vielfach angesprochenen Probleme auflösen helfen. Sie finden dazu zahlreiche Beiträge im hiesigen Forum, z.B.:
Konkrete Verbesserungen in der Pflege gefordert viewtopic.php?t=17044
Medikamentöse Versorgung alter Menschen in Heimen viewtopic.php?t=16457
In den stationären Pflegeeinrichtungen werden wir die vielfach beklagten Pflegemängel nicht minimieren können, wenn es nicht endlich gelingt, mehr Personal auf den Weg zu bringen. Leider wird dieses Thema - wahrscheinlich aus Kostenerwägungen - ignoriert. Dennoch: Wir haben in den Heimen einen chronischen Pflegekräftemängel (und damit meine ich noch nicht einmal den vielfach beschriebenen und verstärkt auf uns zukommenden Fachkräftemangel), weil die Stellenschlüssel unzureichend sind. Man kann davon ausgehen, dass die Stellenschlüssel den wirklichen Bedarf in der Pflege nur zu rd. 70% abdecken. Dazu habe ich u.a. in zahlreichen Stellungnahmen, auch gegenüber dem BMG und den Abgeordneten des Bundestages, nähere Ausführungen gemacht. In meinem Buch "100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen" habe ich das alles ebenfalls deutlich angesprochen: viewtopic.php?t=15822
Siehe auch unter viewtopic.php?t=16644

Werner Schell - Dozent für Pflegerecht
http://www.wernerschell.de - Pflegerecht und Gesundheitswesen -
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de - Menschenwürdige Pflege - jetzt und überall -
Infos auch bei http://www.facebook.com/

Aktuelle Hinweise
Pflegetreff am 15.05.2012, 18.00 - 20.00 Uhr, Kontakt Neuss-Erfttal - Pflegereform und Entbürokratisierung in der Pflege ... (weitere Infos folgen) … viewtopic.php?t=16058
Buchtipp! >>> Schell, Werner: "100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen" viewtopic.php?t=15822
Pflegemängel – schnelle Hilfe für den Notfall viewtopic.php?t=15828

Siehe auch den TV-Tipp für den 23.04.2012
Mediziner warnen: Krank durch zu viele Vitaminpillen
Sendetermin: Montag, 23. April, 21.00 Uhr, NDR Fernsehen
viewtopic.php?t=17243
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Pillen statt Pflege - TV-Tipp für den 31.05.2012

Beitrag von WernerSchell » 20.05.2012, 07:34

31.05.2012, 22.00 - 22.30 Uhr, SWR-Fernsehen, Odysso

Thema:
Pillen statt Pflege

Weil die Pflege zu aufwendig ist werden einer neuen Studie zu Folge ca. 360.000 Demenzkranke mit Psychopharmaka ruhig gestellt. Damit nicht genug. Offenbar kassieren manche Pflegeheime trotzdem die höchste Pflegestufe und verdienen so am Leiden der Patienten. Ein Skandal, zumal viele der eingesetzten Psychopharmaka tödliche Risiken für Demenzkranke haben. "Odysso" berichtet über eine tickende Zeitbombe in Pflegeheimen, zeigt warum zu viel Fastfood depressiv machen kann und wie Psychotherapie das Gehirn verändert.

Moderator: Dennis Wilms

+++ Siehe den Bericht unter +++
Demenz: Pillen statt Pflege
http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/n ... 0/1kfofju/
Zuletzt geändert von WernerSchell am 08.08.2013, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Fixierung als Normalfall kann nicht unsere Lebenswirklichkei

Beitrag von WernerSchell » 25.05.2012, 14:54

Siehe auch Forum:
viewtopic.php?p=66443#66443

Pressemitteilung vom 24.05.2012:

"Fixierung als Normalfall kann nicht unsere Lebenswirklichkeit sein." NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens hat sich erneut gegen die hohe Zahl von Fixierungen in Pflegeheimen, Krankenhäusern und psychiatrischen Einrichtungen ausgesprochen. Zur Eröffnung des JuraHealth Congress 2012 sagte die Ministerin am Morgen in Köln, an erster Stelle müsse immer das Selbstbestimmungsrecht des Menschen stehen, auch im Alter oder im Krankheitsfall. Zum Kongress senden wir Ihnen unten stehend eine aktuelle Medieninformation. Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Martin v. Berswordt-Wallrabe


"Menschenrechte dürfen nicht an Personalengpässen scheitern."

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens spricht sich beim JuraHealth Congress gegen Fixierungen und Videoüberwachung in der Pflege aus

"Fixierung als Normalfall kann nicht unsere Lebenswirklichkeit sein." NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens hat sich erneut gegen die hohe Zahl von Fixierungen in Pflegeheimen, Krankenhäusern und psychiatrischen Einrichtungen ausgesprochen. Zur Eröffnung des JuraHealth Congress 2012 sagte die Ministerin am Morgen in Köln, an erster Stelle müsse immer das Selbstbestimmungsrecht des Menschen stehen, auch im Alter oder im Krankheitsfall. Steffens erläuterte auch die Abschaffung der Videoüberwachungen in psychiatrischen Einrichtungen in NRW. Viele Einrichtungen gingen nun neue Wege, die natürlich auch entsprechendes Personal benötigten. Steffens betonte jedoch: "Menschenrechte dürfen nicht an Personalengpässen scheitern."
Ursachen von Gewalt im Gesundheitswesen und Strategien zu deren Vermeidung standen im Mittelpunkt des zum bereits fünften Mal stattfindenden pflege- und medizinrechtlichen Fachkongresses. Rund 250 Juristen, Mediziner und Pflegeexperten besprachen die juristischen und organisatorischen Rahmenbedingungen, die Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Wohnanlagen oder Therapiezentren schaffen müssen, um Übergriffe zwischen Pflegenden und Patienten zu verhindern oder zu entschärfen. Dabei ging es auch um Alternativen zu Fixierungen und freiheitsentziehenden Maßnahmen.

Dr. Helmut Frohnhofen, der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Geriatrie der Kliniken Essen-Mitte, verwies eindrucksvoll auf die Gefahren beispielsweise durch einen Muskelverlust, die mit der langen Bewegungsunfähigkeit fixierter Personen einhergehen kann. "Bettruhe ist so gefährlich, dass wir die Patienten eigentlich medizinisch aufklären müssten", sagte der Mediziner. Zusammenhängend mit Gewaltsituationen war zudem der Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen und deren juristische Bewertung Thema auf dem Fachkongress in den Kölner Sartory-Sälen. Dabei lieferte die in NRW vorbereitete Abschaffung der Videoüberwachung bei Fixierungen in psychiatrischen Einrichtungen einen aktuellen und brisanten Anlass und sorgte für intensive Diskussionen um die damit einhergehenden personellen und organisatorischen Herausforderungen.
In Leipzig, Berlin und Dresden hatte der JuraHealth Congress in den vergangenen Jahren Themen an der Schnittstelle von Recht und Gesundheit aufgegriffen, wie beispielsweise die Delegation ärztlicher Aufgaben auf die Pflege oder die Neuorganisation von Personalsystemen im Gesundheitswesen. Der JuraHealth Congress 2013 soll sich mit den juristischen Dimensionen der Hygiene in Krankenhäusern, Arztpraxen und
Pflegeeinrichtungen beschäftigen.

http://www.jurahealth.de
Pressekontakt Martin v. Berswordt-Wallrabe
030 / 20 25 – 35 73
presse@pwg-seminare.de
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Marlene Böttinger
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Psychopharmaka

Beitrag von Marlene Böttinger » 15.07.2012, 07:01

Es gibt anhaltende Berichte darüber, dass zuviele und vor allem die falschen Medikamente verordnet und verabreicht werden.
Der Umgang mit Psychopharmaka muss dabei mit besonderer Aufmerksamkeit betrachtet werden.
Es erscheint notwendig, insoweit so manche Verordnungspraxis zu hinterfragen und nach Alternativen zu suchen.
Wo sind die Kassenvertreter, die entsprechende Überprüfungsmaßnahmen nicht nur ansprechen, sondern auch durchsetzen?
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Psychopharmaka - Hilfe, Ruhigstellung und Abhängigkeit ?

Beitrag von Presse » 08.11.2012, 10:37

Psychopharmaka - zwischen lebensnotwendiger Hilfe, Ruhigstellung und Abhängigkeit? / Eine Faktenanalyse von therapie.de

München (ots) - Trotz einer sechzigjährigen Geschichte ist die Anwendung von Psychopharmaka immer noch sehr umstritten. Unter Psychopharmaka versteht man Substanzen, die sich auf die Steuerung von Prozessen im zentralen Nervensystem auswirken und so Einfluss auf verschiedene psychische Funktionen haben. Die einen lehnen die Präparate strikt ab, da sie vermeintlich abhängig machten oder man nur ruhig gestellt würde. Wiederum andere schwören auf sie, weil sie zumindest den Einstieg in die Behandlung erst ermöglichten und für neue Lebensqualität sorgen würden. Die Nebenwirkungen sind bei manchen Medikamenten so stark, so dass neue Probleme auf die Patienten zukommen. Der Verein Pro Psychotherapie e.V. informiert in seinem aktuellen Dossier über Psychopharmaka über Einsatzbereiche, Arten und deren Nebenwirkungen sowie Folgen der Behandlung für Betroffene.

Pro Jahr leidet ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland an einer psychischen Störung. Für die Betroffenen ist es sinnvoll, Psychotherapie und - wenn notwendig - medikamentöse Behandlung zusammen durchzuführen. Die Medikamente helfen den Menschen, wieder in normale Verhaltensbahnen zurück zu finden, und sind daher oft der Startpunkt für eine therapeutisch begleitete Besserung. Besonders wichtig ist, dass Psychopharmaka nur in ärztlicher, sehr regelmäßiger Betreuung eingenommen werden. Die spezialisierten Ärzte können das passende Medikament wählen und falls notwendig auch die Dosierung anpassen oder bei Unverträglichkeit auch eine Alternative besprechen.

Inzwischen geht die Forschung davon aus, dass viele der psychischen Erkrankungen durch Störungen im Haushalt der Neurotransmitter zustande kommen oder die Rezeptoren
(Empfangsstellen) von Nervenzellen verändert sind, und diese nervliche Fehlfunktion mit dem richtigen Mittel normalisiert werden kann. Eine Abhängigkeit im Sinne von Sucht passiert in den seltensten Fällen.

Antidepressiva (gegen die Depression) haben viele
Anwendungsgebiete: In erster Linie helfen sie gegen große Stimmungsschwankungen, wirken beruhigend oder auch aktivierend. Die angstlösende Wirkung findet jedoch auch in der Therapie von Angst- und Panikstörungen ihren Platz. Auch Schmerztherapie, Ess-, Zwangs- oder Schlafstörungen können in der Therapie mittels Psychopharmaka unterstützt werden.

Neuroleptika wirken gegen psychotische Störungen wie Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Sie haben auch beruhigende und dämpfende Wirkungen. Bekannt sind im Volksmund vor allem die Schizophrenie (mehrere Persönlichkeiten in einer Person) oder Manien (Ruhelosigkeit und Übererregung).

Weiterhin gibt es Stimmungsstabilisierer, die vor allem dem Wiederausbrechen von Krankheiten entgegen wirken, und Beruhigungsmittel (auch bekannt als Tranquilizer). Zwei weitere Kategorien sind Schlafmittel und Psychostimulanzien. Das Bekannteste ist das Medikament für ADHS-Patienten (Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Störung).

Das ausführliche Dossier finden Sie hier:
http://www.therapie.de/psyche/info/glos ... hopharmaka

Quelle: Pressemitteilung vom 08.11.2012 pro psychotherapie e.V.
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Senioren - Einsamkeit treibt Psychopharmaka-Konsum

Beitrag von Presse » 04.04.2013, 07:27

Ärzte Zeitung, 04.04.2013
Senioren - Einsamkeit treibt Psychopharmaka-Konsum
Soziale Isolation macht traurig - und depressiv. Je einsamer sich alte Menschen fühlen, desto eher greifen sie zu Psychopharmaka. Wissenschaftler empfehlen daher soziale Netzwerke.
Von Ingeborg Bördlein
HEIDELBERG. Ältere Menschen, die sich sehr einsam und sozial isoliert fühlen, greifen eher "zur Pille gegen die Einsamkeit" als jene ohne starke Einsamkeitsgefühle.
Dies ist das Ergebnis der ESTHER-Kohortenstudie, die beim Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Heidelberg vorgestellt wurde (ESTHER: Epidemiologische Studie zu Chancen der Verhütung, Früherkennung und optimierten Therapie chronischer Erkrankungen in der älteren Bevölkerung).
.... (mehr) ....
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=836 ... nen&n=2628

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Sucht im Alter - Altenpfleger können helfen

Beitrag von WernerSchell » 03.05.2013, 06:53

Pressemitteilung von BARMER GEK und DHS vom 2. Mai 2013

Sucht im Alter – Altenpfleger können helfen

Berlin - Medikamente, Alkohol und Tabak sind unter alten Menschen in Deutschland weit verbreitet. Vor allem der Gebrauch von Medikamenten ist bei der Generation 60 plus oft problematisch. Häufig passiert dies in Alten- und Pflegeheimen, in denen bis zu einem Viertel der über 70-Jährigen von Psychopharmaka abhängig sein soll. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen bietet gemeinsam mit der BARMER GEK jetzt verstärkt Pflegekräften und Pflegedienstleitungen in den stationären Einrichtungen und der ambulanten Pflege Unterstützung beim Thema „Sucht im Alter“ an.

„Pflegerinnen und Pflegern kommt eine Schlüsselrolle zu im Kampf gegen Sucht im Alter. Sie können oft als Erste Veränderungen und gesundheitliche Probleme erkennen“, erläutert Andrea Jakob-Pannier, Präventionsexpertin bei der BARMER GEK. Den alten Menschen aus ihrer Sucht zu helfen lohne sich zu jedem Zeitpunkt und sei immer dann am erfolgreichsten, wenn Pflegende, Ärzte und Angehörige gemeinsam aktiv werden. „Der Umgang mit Medikamenten und der Konsum von Alkohol oder Tabak birgt bei alten Menschen schon weit vor einer Sucht hohe Risiken“, betont DHS-Geschäftsführer Dr. Raphael Gaßmann. Diese könnten oft beseitigt werden, zum Beispiel wenn in Absprache mit den behandelnden Ärzten Medikationen verändert werden.

Einen Einstieg in das Thema bietet die Broschüre „Medikamente, Alkohol, Tabak: Informationen für die Altenpflege“. Sie widmet sich vor allem dem Medikamenten- und Alkoholmissbrauch, streift aber auch die Tabakabhängigkeit. Sie wendet sich sowohl an Pflege- und Einrichtungsleitungen wie an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der ambulanten und stationären Altenpflege. Kurzgefasste wissenschaftliche Informationen werden durch Erfahrungen ausgewiesener Praktiker und Handlungsempfehlungen ergänzt. Die Broschüre kann kostenlos unter info@dhs.de oder in allen Geschäftsstellen der BARMER GEK angefordert werden. Weitere Informationen gibt es unter http://www.unabhaengig-im-alter.de
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BARMER GEK Pressestelle
Tel.: 0800 33 20 60 99 1420
presse@barmer-gek.de
Athanasios Drougias (Ltg.), Tel.: 0800 33 20 60 99 1421
Dr. Kai Behrens, Tel.: 0800 33 20 60 44 3020
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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