Lücken in der Versorgung nach einem Krankenhausaufenthalt

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Spezialisierte Palliativversorgung zügig umsetzen

Beitrag von Presse » 04.07.2009, 07:46

Spezialisierte Palliativversorgung zügig umsetzen, Pflegeausbildung zusammenführen!
bpa begrüßt Forderungen der Gesundheitsministerkonferenz 2009


Berlin (ots) - Die Gesundheitsminister der Länder und des Bundes haben in ihrer Jahreskonferenz in Erfurt zahlreiche Beschlüsse zu aktuellen gesundheits- und pflegepolitischen Themen gefasst und damit auch präzise Forderungen verknüpft. Im Bereich Pflege haben die Gesundheitsminister ausdrücklich begrüßt, dass mit einer gesetzlichen Änderung des § 37 b SGB V auf der Grundlage der Gesundheitsreform die Voraussetzungen für die häusliche Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen erheblich verbessert worden sind. Gleichzeitig forderten sie die Krankenkassen dazu auf, zügig Verträge nach § 132 d SGB V mit ambulanten Pflegediensten zu schließen, um ein flächendeckendes Angebot zur spezialisierten Palliativversorgung auch konkret umzusetzen und zu etablieren.

Bernd Tews, Geschäftsführer des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), der bundesweit über 6.200 private Pflegeeinrichtungen repräsentiert: "Wir begrüßen, dass die Gesundheitsminister unserem wiederholten Appell an die Krankenkassen Nachdruck verliehen haben: Der gesetzliche Anspruch Versicherter auf eine spezialisierte Palliativversorgung muss endlich umgesetzt werden!" Bereits seit dem Inkrafttreten der Gesundheitsreform 2007 besteht dieser Anspruch. Allerdings fehlt es in der Regel immer noch an Verträgen mit den Krankenkassen, die es Ärzten und Pflegediensten ermöglichen, die spezialisierte Palliativversorgung in der Praxis tatsächlich zu erbringen. "In einigen wenigen Fällen existieren zwischenzeitlich Verträge, durch die Angehörige entlastet und sterbende Menschen speziell versorgt, unterstützt und begleitet werden können. Die weiteren Betroffenen, ob in der Häuslichkeit oder im Heim, warten dagegen weiterhin auf die Leistungen oder müssen Rechtsmittel gegen ihre Krankenkasse einlegen", so Tews.

Im Hinblick auf eine Weiterentwicklung der Pflegeberufe haben die Gesundheitsminister auch einstimmig beschlossen, die bereits vorliegenden Empfehlungen zu einer Zusammenführung der Pflegeausbildungen zu unterstützen. Das Bundesgesundheitsministerium und das Bundesseniorenministerium, so heißt es in dem Beschluss, sollten "gemeinsam die Initiative für die Zusammenführung der Pflegeausbildungen ergreifen". Die Erfahrungen aus den nunmehr abgeschlossenen Pflegeausbildungsmodellen sollten zeitnah in einen Reformprozess einmünden. Bernd Tews: "Das Modellvorhaben ?Pflegeausbildung in Bewegung' hat deutlich gezeigt, dass es keine Hindernisse für eine Zusammenführung der Pflegeausbildungen gibt."

Aus Sicht des bpa, der an der Durchführung des Modells aktiv beteiligt war, hat eine bundesweite Reform der Pflegeausbildung höchste Priorität. Bernd Tews: "Angesichts des demographischen Wandels steht die Pflege in Deutschland vor ganz neuen Herausforderungen." In dem Maße, wie die Menschen immer älter werden, nehmen chronische sowie gerontopsychiatrische Erkrankungen zu. Ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen stehen somit vor vielfältigen neuen Aufgaben. Hinzu kommen der medizinische Fortschritt und eine immer höhere Erwartungshaltung der Bevölkerung gegenüber Pflegeleistungen. "Somit ist es dringend erforderlich, gemeinsam neue Wege zu gehen."

Für Rückfragen:
Bernd Tews, Herbert Mauel, 030 / 30 87 88 60

Quelle: Pressemitteilung vom 3.7.2009
bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste

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Krankenkassen leisten keine optimale Anschlussversorgung

Beitrag von Presse » 17.07.2009, 18:02

DKG zum Beitrag "Hilflose Patienten" in der Sendung "Panorama" vom 16. Juli 2009
Krankenkassen leisten keine optimale Anschlussversorgung

Im Beitrag "Hilflose Patienten" kritisiert Panorama, dass Patienten aus den Krankenhäusern entlassen werden, ohne dass sie zur weiteren Versorgung einen Pflegeplatz hätten.

„Vorwürfe an die Adresse der Krankenhäuser sind nicht gerechtfertigt. Krankenhäuser dürfen die Patienten gar nicht länger bei sich behalten, selbst wenn sie nur helfen wollten“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum. Baum erinnert an den Fall eines Behinderten, den ein Krankenhaus solange bei sich behielt, bis es einen Pflegeplatz für ihn gefunden hatte. Die für diese Tage entstandenen Kosten durfte die Klinik – laut Feststellung des Bundessozialgerichts – nicht abrechnen. Das Anliegen der DKG, die zugrundeliegende gesetzliche Regelung zu ändern, ist von der Politik bislang nicht aufgenommen worden.

Im internationalen Vergleich ist die Verweildauer in den Krankenhäusern in Deutschland überdurchschnittlich hoch, wofür die Krankenhäuser von der Politik regelmäßig kritisiert werden. „Das zentrale Problem ist, dass eine patientengerechte Anschlussversorgung – und hier insbesondere die sofortige Verfügbarkeit der häuslichen Pflege – von den Krankenkassen nicht ausreichend geleistet wird. Der Verweis der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium Caspers-Merk auf Nachbarschaftshilfe ist in diesem Zusammenhang nicht hilfreich“, kritisiert Baum.

Dateien
2009-07-17_PM-DKG-zum-Panoramabeitrag-hilflose-Patienten (doc, 33 KB)
http://www.dkgev.de/media/file/6237.200 ... ienten.doc
2009-07-17_PM-DKG-zum-Panoramabeitrag-hilflose-Patienten (pdf, 18 KB)
http://www.dkgev.de/media/file/6236.200 ... ienten.pdf

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder - 16 Landesverbände und 12 Spitzenverbände - in der Bundespolitik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben wahr. Die 2.087 Krankenhäuser versorgen jährlich über 17,2 Mio. Patienten mit 1,1 Mio. Mitarbeitern. Bei 63,9 Mrd. Euro Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.

Quelle: Pressemitteilung vom 17.09.2009
Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)
Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Wegelystraße 3
10623 Berlin

Kontakt:
Moritz Quiske (Ltg.)
Holger Mages
Daniel Wosnitzka
Tel. (030) 3 98 01 -1022 / -1023

Sekretariat
Stephanie Lemm
Tel. (030) 3 98 01 -1021
Fax (030) 3 98 01 -3021
e-mail: pressestelle@dkgev.de
web: http://www.dkgev.de

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Blutig entlassen - TV-Tipp für den 17.08.2009

Beitrag von WernerSchell » 15.08.2009, 07:14

Siehe auch den TV-Tipp für den 17.08.2009
Blutig entlassen ? .....
viewtopic.php?t=12607
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Ambulante Versorgungslücken

Beitrag von Presse » 03.09.2009, 11:08

Volkshochschule Bremerhaven
"Gesellschaft – Politik – Umwelt"
Beratung: Jutta Redlich, Tel. 5 90-47 39


Ambulante Versorgungslücken
Stößt die Solidarität im Gesundheitswesen
an ihre Grenzen?
in Kooperation mit SeniorPartner Diakonie
und Kirche und dem Diakonischen Werk Bremerhaven
e.V.

Die Entlassung aus dem Krankenhaus steht an. Was
kommt auf Menschen zu, wenn sie nach einem
zumeist sehr kurzen Krankenhausaufenthalt, nach
einer Operation oder einer akuten Erkrankung nach
Hause entlassen werden?
Wer alleine lebt, gar älter ist, erlebt seit einigen Jahren
oftmals hautnah eine Argumentation und Logik,
die den Einzelnen mit Begriffen wie Eigenverantwortung
und Selbstbestimmung in den Mittelpunkt der
finanziellen Belastung des Heilungsverlaufes stellt.
Was tun, wenn im Genesungsprozess plötzlich die
persönliche Hilf- und Rechtlosigkeit dominiert?
Wenn statt ambulanter Hilfen eine tägliche Unterversorgung
entstanden ist? Immer öfter finden sich
dabei Menschen im Genesungsprozess zwischen
„allen Stühlen“ der Gesundheitspolitik wieder. Handelt
es sich um den „Ausverkauf“ unserer Solidarität
oder kaschiert dies nur die allseitige Hilflosigkeit?
Die Dozentin Elsbeth Rütten, Sprecherin und Initiatorin
des Vereins ,,Ambulante Versorgungslücken“,
wird dazu über persönliche Erfahrungen und neue
Antworten referieren.

Montag, 07.09.2009, 15:00 - 17:30 Uhr
Leitung: Elsbeth Rütten
Ort: Volkshochschule
Gebühr: 3 !
(3,33 UStd)
TN-Zahl: 100


Mit freundlichen Grüßen
Elsbeth Rütten
Verein Ambulante Versorgungslücken
Vorstand
Bismarckstr. 208
28205 Bremen
Tel. 0421-3809734 & 0163-4430020
http://ambulante-versorgungsluecke.de/index.html

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Grünes Licht für Modellversuch in Bremen

Beitrag von Presse » 22.09.2009, 06:52

Pressemitteilung vom 21.09.2009:

Bundesgesundheitsministerium gibt grünes Licht für Modellversuch im Bundesland Bremen!

Menschen, die aus dem Krankenhaus entlassen werden und noch nicht alleine zurecht kommen, können demnächst hoffentlich aufatmen!

Das Bundesminsterium für Gesundheit ist bereit ein entsprechendes Modellvorhaben im Stadtstaat Bremen zu bewilligen, wenn die Krankenkassen sich entschliessen sollten den Paragrafen 38 SGB V intensiv und gezielt nutzen zu wollen.

Der Paragraf regelt die Berechtigung nach einem Krankenhausaufenthalt eine Haushaltshilfe in Anspruch nehmen zu dürfen.

Wenn die Krankenkassen des kleinen Bundeslandes ein entsprechendes Modellvorhaben im Ministerium beantragen, erhalten sie grünes Licht.

Prof. Dr. Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik an der Universität Bremen hat sich bereit erklärt ein solches Projekt wissenschaftlich zu begleiten.

Auch von der Fachhochschule Frankfurt signalisiert man erstes Interesse, sich an der Beforschung zu beteiligen.

Außerdem wartet der Verein aus Bremen immer noch auf die Entscheidung des Petitionsausschusses der Bundesregierung.

Anfang März hatte die Bremer Gruppe bundesweit auf sich aufmerksam gemacht, als sie eine öffentliche, Petition auf den Weg gebracht. Das Thema: "Ambulante Krankenpflege - Ambulante Nachsorge".

Die Unterschriften und Beitritte zur Petition kamen aus allen Teilen der Republik.

Das Thema wurde plötzlich vielfältig diskutiert.

Wohlfahrtsverbände wie die Parität engagierten sich ebenso wie einzelne Landesverbände der Senioren-Union und die Gewerkschaftssenioren.

Das Engagemant kannte keine politischen Barrieren.

Elsbeth Rütten vom Verein Ambulante Versorgungslücken ist erleichtert.

Ihr Fazit: "Die Anstrengung hat sich gelohnt!"

Innerhalb eines Jahres ist es dem Bremer Verein gelungen bundesweites Interesse für das Thema der ambulanten Nachsorge an der Schnittstelle "Krankenhausentlassung" zu wecken.

Es sind zwar noch viele "wenn" und "aber" zu bewältigen, dennoch ist nicht zu übersehen, dass der erste Geburtstag der Ambulanten Versorgungslücken, am 25. September viele gute Gründe bietet, das bisher Erreichte zu feiern.

"Es war ein gutes Jahr", fasst Elsbeth Rütten, die Initiatorin die Entwicklungen zusammen.

"Wenn nun die Krankenkassen den "Ball" aus dem Bundesministerium für Gesundheit aufnehmen wird aus dem zarten Hoffnungsschimmer vielleicht bald eine positive Erfahrung", so Rütten.

Ein erstes Sondierungsgespräch mit Vertretern der Kassen fand kurz nach ihrer Rückkehr aus Berlin statt.

Wer die lohnenswerte und engagierte Arbeit des gemeinnützigen Verein unterstützen will kann dies inzwischen tun:

"Verein Ambulante Versorgungslücken

Für weitere Rückfragen steht Elsbeth Rütten gerne zur Verfügung.
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(Erich Kästner)

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Umfassende Haushalts- und Pflegepflege nötig

Beitrag von Gaby Modig » 22.09.2009, 07:03

Presse hat geschrieben: ... Das Bundesminsterium für Gesundheit ist bereit ein entsprechendes Modellvorhaben im Stadtstaat Bremen zu bewilligen, wenn die Krankenkassen sich entschliessen sollten den Paragrafen 38 SGB V intensiv und gezielt nutzen zu wollen. ...
Hallo,
was soll denn da noch ein Modellversuch? Müssen sich erst einmal wieder einige Wissenschaftlicher "eine goldene Nase verdienen"?
Die Notwendigkeiten zur Hilfe liegen doch klar auf der Hand. Es geht übrigens nicht nur um Haushaltshilfe, sondern auch um Grundpflege. Die Behandlungspflegeansprüche sind ja schon in § 37 SGB V angesprochen. Es muss zu einem "Komplettangebot der Hilfe" kommen.
Insoweit können bereits jetzt die Kassen per Satzungsentscheid helfen. Warum tun sie es nicht? Geben Sie doch vor, die Interessen der Versicherten wahrnehmen zu wollen.
Ich würde es begrüßen, wenn der Bremer Verein die Krankenkassen in die Pflicht nehmen würde, per Satzung zu reagieren. Entsprechende Ablehnungen müssen öffentlich gemacht werden.
MfG Gaby
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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Lücke" in der ambulanten Versorgung wird untersucht

Beitrag von Service » 14.11.2009, 15:39

Pressemitteilung vom 14.11.2009

"Lücke" in der ambulanten Versorgung wird untersucht – Erste Krankenkasse startet Modellprojekt -.

Der Fachtag „Vom Krankenhaus in die Hilflosigkeit? Lücken in der nachstationären Versorgung“, der am 13. November 2009 in der bremischen Bürgerschaft stattfand, endete mit einem Richtung weisenden Ergebnis.

Die AOK/Bremen/Bremerhaven ist die erste Krankenkasse in der Bundesrepublik, die in naher Zukunft das Problem der so genannten „Versorgungslücke“ in einem Modellvorhaben untersuchen wird.

Das Vorhaben soll in der ersten Jahreshälfte 2010 beginnen.

Die Botschaft erreichte Dr. med. Hans-Georg Güse und Elsbeth Rütten, vom Verein „Ambulante Versorgungslücken“ zu Beginn der Fachtagung in der Bremer Bürgerschaft.

Überbringer der positiven Botschaft, Olaf Woggan, Direktor Verträge bei der AOK-Bremen/Bremerhaven.

Wenige Stunden später bekräftigte Manfred Adryan (Direktor Privatkunden/AOK) die Entscheidung auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Zwei Bremer Krankenhäuser sollen dabei als Modellregion dienen.

In einem festgesetzten Zeitraum wird ermittelt ob nach Krankenhausentlassungen weiterer Bedarf an Grundpflege, Behandlungspflege und/oder hauswirtschaftliche Unterstützung besteht.

Damit greift die AOK-Bremen/Bremerhaven einen Vorschlag von Prof. Dr. Gerd Glaeske „Zentrum Sozialpolitik“, Universität Bremen auf.

Dieser plädiert seit Monaten dafür, dass Krankenkassen die Situation ihrer Versicherten, in diesem Bereich, nicht länger tabuisieren sollten. Auch in seinem gestrigen Vortrag betonte er erneut: „Krankenkassen sollten in einer Gesellschaft des längeren Lebens großes Interesse daran entwickeln, wissen zu wollen, ob und wie viele ihrer Versicherten in einer „Finanzierungslücke“ landen!“

Die „Lücke“ in der sich längst ambulantisierten Gesundheitsversorgung existiert. Darin war sich gestern die überwiegende Anzahl der Experten und die Mehrheit der einhundertzwanzig FachbesucherInnen einig.

Wie groß sie ist, kann zurzeit allerdings nur geschätzt werden.

Güse stellte in seinem gestrigen Vortrag eine erste „Stichprobe“, vor.

Sie transportiert sehr deutlich, dass nicht nur ältere Menschen in der so genannten „Lücke“ landen.

Untersucht worden waren dabei die Erfahrungen der Menschen, die dem Verein „AVL“ ihre Geschichte zur Verfügung gestellt hatten.

Es handelt sich zwar „nur“ um einen erste „Tendenz“, dennoch lässt sich ahnen wie bedeutsam und notwendig der Schritt der AOK Bremen/Bremerhaven ist.

„Er setzt auf Nachhaltigkeit und wird vom Verein „Ambulante Versorgungslücken“ gerne mitgetragen und unterstützt“, so Elsbeth Rütten.

Die Zahl der Krankenhausaufenthalte ist in den vergangenen Jahren angestiegen, Tendenz zunehmend. Während die Verweildauern sinken, die Anzahl der Betten reduziert werden.

Die Betroffenen müssen dann „irgendwie“, teilweise noch sehr hilflos, in ihrer Häuslichkeit zurecht kommen.

Diese Erfahrungen häufen sich, wie die Mitglieder und Aufsichtsrat des Vereins „AVL“ wissen.

Die bundesweite öffentliche Petition des Vereins „Häusliche Krankenpflege - Ambulante Nachsorge“ wurde inzwischen von ca. 25.000 Menschen unterschrieben.

Die „Ambulanten Versorgungslücken“ wissen, es ist noch viel zu tun.

Umso wertvoller ist, dass die AOK Bremen/Bremerhaven sich entschlossen hat, den ersten Schritt zu setzen - Die Schnittstelle zu untersuchen -.

„Dies zeigt, Freitag der „13.“ Kann durchaus ein Glückstag sein. Ein Glückstag für viele in der AOK Versicherte. Rütten sieht die AOK-Bremen/Bremerhaven in einer beispielhaften Vorreiterrolle.

Weitere Rückfragen unter 0163-443 00 20

Mit freundlichen Grüßen
Elsbeth Rütten

Fachtagung in Bremen "Experten kritisieren Pflegelücke nach Klinikzeit"
http://www.radiobremen.de/politik/nachr ... ng102.html
"Gesundheitsökonom Glaeske: Ambulante Versorgungslücke für Ältere schließen"
http://www.epd.de/niedersachsen_bremen/ ... 69592.html

P.S. Neue Mailadresse: ambulanteversorgungsluecken@gmx.de

Bismarckstr. 208
28205 Bremen
Tel. 0421-3809734 & 0163-4430020
http://ambulante-versorgungsluecke.de/index.html

"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!"
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Hilflos nach dem Klinikaufenthalt

Beitrag von Presse » 27.11.2009, 09:04

Hilflos nach dem Klinikaufenthalt
Ambulante Versorgungslücken bringen aus der Klinik entlassene Patienten in Not


Wer aus dem Krankenhaus entlassen wird und etwa, weil er noch nicht gehfähig ist, die eigene Versorgung nicht schafft, kann dadurch in zusätzliche Not geraten. Krankenversicherungen haben einen Ermessensspielraum, ob sie in solchen Fällen Hilfe gewähren. "Zahlt sie nicht, sind gerade viele ältere Rentner ganz auf sich allein gestellt", berichtet Elisabeth Rütten, Rentnerin aus Bremen, im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber". Sie hat die Initiative "Ambulante Versorgungslücken" gegründet, um diesen Missstand abstellen zu helfen. Patienten sollen, wie in Bremen in einem Modellprojekt derzeit möglich, einen Anspruch auf eine Haushaltshilfe bekommen. Noch müssen Betroffene dafür aber an den meisten Orten individuell kämpfen. Rütten rät, sich schon vor der Klinikaufnahme genau zu erkundigen, wie es danach weitergeht und welche Leistungen einem zustehen. Und wenn die die Kasse sich für nicht zuständig hält? "Ältere scheuen sich da oft, sollten sich aber klarmachen: Ich darf was einfordern. Widerspruch einlegen kann sich lohnen", rät Rütten.

Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" 11/2009 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Quelle: Pressemitteilung vom 27.11.2009
Pressekontakt: Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
http://www.wortundbildverlag.de

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

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Petition ´Häusliche Krankenpflege - Ambulante Nachsorge`

Beitrag von Presse » 26.01.2010, 13:20

Pressemitteilung vom 25.01.2010:

Votum von zwei parlamentarischen Berichterstattern entscheidet über den Fortgang der Petition "Häusliche Krankenpflege - Ambulante Nachsorge"

Die Petition "Häusliche Krankenpflege - Ambulante Nachsorge" ist
wieder einen Schritt weiter. Der Petitionssusschuss des Deutschen
Bundestages hat die erste Prüfung des Anliegens der Ambulanten Versorgungslücken e. V. aus Bremen abgeschlossen.
Die erfreuliche Nachricht erreichte die AVLer, während die Vorbereitungen für das
Modellprojekt mit der AOK Bremen/Bremerhaven immer konkreter werden.
"Jetzt sind die parlamentarischen Berichterstatter von Regierung und
Opposition am Zug", erläutert Michael Melms, seit einiger Zeit engagierter Mitstreiter der AVL.
Wenn die Berichtwerstatter ihr Votum abgegeben haben wird der Petitionsausschuss das
Anliegen erneut beraten und dem Deutschen Bundestag eine Beschluss-Empfehlung vorlegen.
"Das vergangene Jahr hat gezeigt, das Interesse der Menschen am Thema
"Ambulante Versorgung nach einem Krankenhausaufenthalt" sehr groß ist.
Tendenz steigend", hebt Melms hervor und verweist auf die Eingabe, die Petition, die von ca. 25.000 Menschen unterzeichnet wurde.
"Inzwischen stossen immer mehr junge Menschen zum Verein!"
"Der generationsübergreifende Aspekt beim Thema Nachsorge ist sogar eine besondere Herausforderung, die nicht zu übersehen ist", betont Melms abschliessend.

Weitere Nachfragen und Informationen unter Tel. 0163-443 00 20.
http://www.ambulante-versorgungsluecke.de
http://ambulante-versorgungsluecke.de/wer-schreibt.html

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Verbesserung der Möglichkeit zur häuslichen Krankenpflege

Beitrag von Service » 24.03.2010, 13:41

Verbesserung der Möglichkeit zur häuslichen Krankenpflege gefordert
Petitionsausschuss

Berlin: (hib/HIL/LEU) Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die häusliche Krankenpflege sollen verbessert werden. Dafür hat sich am Mittwochvormittag der Petitionsausschuss einstimmig ausgesprochen und beschlossen, eine entsprechende Petition dem Bundesministerium für Gesundheit als Material zu überweisen und den Fraktionen des Bundestages zur Kenntnis zu geben. Damit wollen die Abgeordneten sicherstellen, dass die Petition in die Vorbereitung von Gesetzentwürfen einbezogen wird.

Hauptanliegen der Petition ist es, zu erreichen, dass häusliche Krankenpflege auch dann geleistet wird, wenn keine ärztliche Behandlung erforderlich ist, aber zugleich ein Bedarf an Leistungen der Grundpflege oder hauswirtschaftlichen Versorgung besteht. Nach derzeitiger Rechtslage besteht derzeit kein Anspruch gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung auf häusliche Krankenpflege, soweit keine ärztliche Behandlung und keine diese unterstützende Behandlungspflege erforderlich ist.

Zur Begründung heißt es in der Petition, aufgrund des medizinischen Fortschritts und der Einführung der Fallpauschalregelung würden Patienten heute früher aus dem Krankenhaus entlassen. Zahlreiche Behandlungen und Operationen seien zudem in den ambulanten Bereich verlagert worden. Das, so der Petent, habe dazu geführt, dass Heilungs- und Genesungsphasen in der privaten Wohnung von den Betroffenen selbst finanziert werden müssten. Häufig betreffe das ältere oder alleinstehende Menschen mit kleinerem Einkommen. Die Petition wurde im Internet von mehr als 25.000 Unterstützern mitgezeichnet.

Quelle: Pressemitteilung vom 24.03.2010
Deutscher Bundestag
Parlamentskorrespondenz, PuK 2
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36191
http://www.bundestag.de e-mail: vorzimmer.puk2@bundestag.de

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Versorgungslücken nach Krankenhausaufenthalt schließen

Beitrag von Presse » 24.03.2011, 19:28

Grüne wollen Versorgungslücken nach Krankenhausaufenthalt schließen
Ausschuss für Gesundheit (Anhörung)

Berlin: (hib/ROL/jbi) Ob die Versorgung von Patienten nach einem Krankenhausaufenthalt verbessert werden muss, ist bei einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Gesundheit am Mittwochnachmittag gegensätzlich beurteilt worden. Während die meisten Sozialverbände eine Versorgungslücke für manche Patienten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erkennen, lehnt der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) eine gesetzliche Leistungsausweitung ab. Diese würde vom originären Versorgungsauftrag der Krankenversicherung abweichen. Gegenstand der Anhörung war ein Gesetzentwurf der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit dem Titel ”Versorgungslücke nach Krankenhausaufenthalt und ambulanter medizinischer Behandlung schließen“ (17/2924 http://dip.bundestag.de/btd/17/029/1702924.pdf ).

Zustimmung zu dem Gesetzentwurf äußerten vor allem die Caritas und die Diakonie. Sie betonen, dass ein ”Paradigmenwechsel“ hin zur ambulanten Versorgung von Kranken seit der Einführung des ”Diagnosebezogene Fallgruppensystems“ (DRG) im Jahr 2003 stattgefunden habe. Umso mehr sei nach einer geringeren stationären Verweildauer häusliche Pflege empfehlenswert. In der Realität könnten die Kranken gegenüber den Krankenkassen ihren Anspruch nach häuslicher Krankenpflege, wie in § 37 Absatz 1 SGB V geregelt, oft gar nicht oder nur schwer durchsetzen. Der Sozialverband Deutschlands sprach in diesem Zusammenhang sogar von einer ”konkreten“ Versorgungslücke und schlägt für die Zukunft die Einrichtung eines qualifizierten Überleitungs- und Entlassungsmanagement vor. Bestehende ambulante Behandlungseinrichtungen sollen stärker verpflichtet und miteinbezogen werden. Der Medizinische Dienst wies darauf hin, dass das Versorgungsmanagement umso besser klappe, je schwerer der konkrete Fall sei.

Die GKV machte hingegen geltend, dass es bislang kein konkretes Zahlenmaterial über tatsächliche Versorgungslücken gebe. Würde §37 gemäß des Antrages von Bündnis 90/Die Grünen geändert, kämen auf die Krankenkassen zudem Ausgabenzuwächse zu, ”die nicht quantifizierbar“ seien.

Der Experte Prof. Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik äußerte in einer schriftlichen Stellungnahme Zweifel daran, ob die Änderung des §37 überhaupt geeignet sei, um ”die ohne Zweifel bestehende Versorgungslücke“ zu schließen und nicht vielmehr die Änderung des §38 zum Thema ”Haushaltshilfe“ diskutiert werden müsse.

Der AOK Sachverständige Manfred Adryan wies darauf hin, dass man den Patienten schon vor der Operation im Krankenhaus darüber aufklären müsste, was nach seiner Entlassung ”auf ihn zukommt“. Viel hänge davon ab, ob der einzelne Patient seine Pflege frühzeitig durch Familie und Nachbarn organisieren könnte. Adryan: ”Aber wenn man vorher nicht weiß, was auf einen zukommt, kann man die Dinge nicht regeln“.

Quelle: Pressemitteilung vom 23.03.2011
Deutscher Bundestag
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Ambulante Versorgungslücken

Beitrag von Presse » 28.03.2011, 06:37

Ambulante Versorgungslücken

Die Patienteninitiative Ambulante Versorgungslücken zieht nach der öffentlichen Anhörung im Bundesgesundheitsausschuss zum Gesetzentwurf der Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN – Versorgungslücke nach Krankenhausaufenthalt und ambulanter medizinischer Versorgung schließen – BT.Drs. 17/2924, am 23. März 2011 folgendes Fazit:

Viele Patientinnen und Patienten werden sich auch weiterhin „warm“ anziehen müssen, wenn es um ihre Nachsorge, die ambulante Genesung, geht. Hauswirtschaftliche Hilfe und Grundpflege bleiben bis auf Weiteres „Privatvergnügen“, wenn Menschen aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Die Vertreter der Gesetzlichen Krankenkassen und des GKV-Spitzenverbandes scheinen den in Bremen vorbereiteten Modellversuch zu scheuen wie der Teufel das „Weihwasser“.
Paradox ist: Gleichzeitig weisen sie in ihren Stellungnahmen darauf hin, dass es bislang keine validen Daten gäbe. Daten, die sie bald haben könnten, wenn sie dem Vorschlag des Ministeriums für Gesundheit und der Patienteninitiative Ambulante Versorgungslücken folgen würden.

Im Rückblick:
Im Bundesland Bremen hatte man alle Vorbereitungen für den Modellversuch getroffen. Die AOK Bremen-Bremerhaven hatte sich bereit erklärt, das Vorhaben mitzutragen und zu gestalten, wenn sich die Kosten auf alle Kassen verteilen würden. Prof. Dr. rer. Gerd Glaeske und das Zentrum für Sozialpolitik (Universität Bremen) waren bereit, das Projekt wissenschaftlich auszuwerten und zu begleiten. Das Ministerium hatte grünes Licht geben, die GRÜNEN einen Gesetzentwurf eingebracht, der zur öffentlichen Anhörung am 23. März 2011 führte. Niemand kann sagen, er habe nichts gewusst.

Der GKV – Spitzenverband übt scheinbar zurzeit die„Rolle rückwärts“ und vergibt dabei eine wichtige Chance.
Elsbeth Rütten von der Patienteninitiative bedauert dies. Es hilft nichts, vor der Problematik die Augen zu verschließen. Wohlfahrtsverbände, Krankenhausgesellschaft, Gewerkschaften und die übrigen Sachverständigen hatten in der Anhörung sehr deutlich gemacht, dass die „Lücke“ dringend untersucht und geschlossen werden müsse.
Wir bleiben weiterhin am Ball. Es kann und darf nicht sein, dass die für viele Menschen prekäre Lage, die zeitweilige, intensive Hilflosigkeit, vom Spitzenverband ausgesessen wird. Der Versuch, die Aufklärung an die Ärzte zu delegieren, wird ebenfalls nicht greifen, da die Sprechzeiten für den einzelnen Patienten bereits heute sehr knapp bemessen sind. Im Anhang findet sich die Stellungnahme der gemeinnützigen Patienteninitiative.

Der Verein Ambulante Versorgungslücken hat inzwischen individuelle Lösungsvorschläge bereitgestellt, unter anderem ein 12-seitiges Heft, mit dem Menschen ihren Genesungsprozess hervorragend vorbereiten können – selbst dann noch, wenn sie bereits im Krankenhaus liegen.
Alle wichtigen Fragen werden einfühlsam angesprochen und mögliche Perspektiven aufgezeigt.
Wer sich des Heftes bedient, hat reale Chancen, gut vorbereitet zu sein, wenn ein gesundheitlicher Einbruch bewältigt werden muss.
Das Heft im DIN A 4 Format ist ab 05. April 2011 gegen eine Schutzgebühr über den Verein Ambulante Versorgungslücken, Humboldtstr. 126, 28203 Bremen zu beziehen.

Konto: Sparkasse Bremen
Ambulante Versorgungslücken
Stichwort: Leitfaden
Konto: 801 865 62
BLZ 290 501 01

Rückfragen unter 0421-38 09 734 & 0163-443 0020
Freundliche Grüße
Elsbeth Rütten
(Vorstand)
http://www.ambulante-versorgungsluecke.de
avl@gmx.tm

Stellungnahme des Vereins Ambulante Versorgungslücken e. V.
Ambulante Versorgungslücken e.V. Humboldtstr. 126 28203 Bremen ... Der Verein Ambulante Versorgungslücken e. V. widmet sich diesem prekären Thema bereits ...
http://www.bundestag.de/bundestag/.../f ... 02_19_.pdf

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Leitfaden schließt Versorgungslücke bei der Genesung

Beitrag von Presse » 30.03.2011, 06:28

Presseeinladung vom 29.03.2011
Pressetermin: Kooperation zum Wohle des Patienten

Neuer Leitfaden schließt Versorgungslücke bei der Genesung

Bremen im März 2011. Die Paracelsus-Kurfürstenklinik Bremen und der Verein „Ambulante Versorgungslücken e. V.“ laden für Montag, den 4. April 2011, um 11.45 Uhr zu einem gemeinsamen Pressetermin in die Geschäftsstelle des Vereins in der Humboldtstraße 126 ein. Elsbeth Rütten, Initiatorin des Vereins, Josef Jürgens, Verwaltungsdirektor der Klinik, Pflegedienstleiterin Brigitte Pisetta und Case-Managerin Nadine Tittel präsentieren den gemeinsam entwickelten Patientenleitfaden zur Vorbereitung auf die Genesung und geben einen Überblick über die gemeinsame Kooperation.

Mit dem Leitgedanken „Gut vorbereitet – schneller gesund“, haben die Paracelsus-Kurfürstenklinik Bremen und der Verein Ambulante Versorgungslücken e. V. einen Kooperationsvertrag geschlossen. In diesem Rahmen entwickelten Klinik und Verein in enger Zusammenarbeit mit Betroffenen einen zwölfseitigen Leitfaden und Kompass zur Vorbereitung der Genesung, der ab sofort für alle Interessierten erhältlich ist. Erstmalig gibt damit ein Ratgeber notwendige Hilfestellung und zeigt vielfältige Möglichkeiten auf, den Genesungsverlauf als individuelles Ereignis zu gestalten. Unter anderem sorgen eine Check-Liste und ein „Laufzettel“ für Orientierung.

Elsbeth Rütten betont: „Es wird noch eine Weile dauern, ehe endlich ein neues Gesetz die Genesung politisch unterstützt und weitere Lücken schließt. Wir werden in dieser Zeit nicht tatenlos zusehen, sondern die Patienten bestmöglich unterstützen.“ Immer wieder zeigt sich ein hoher Informationsbedarf seitens der Betroffenen, dem die Paracelsus-Kurfürstenklinik und der Verein Ambulante Versorgungslücken e. V. in Zukunft Rechnung tragen wollen. Unter dem Motto „Gesundheit aus einer Hand“ steht in der Paracelsus-Kurfürstenklinik Bremen seit jeher die umfassende und individuelle Versorgung der Patienten im Vordergrund. „Zur Gesundheitsentwicklung gehört auch der Genesungsverlauf nach der eigentlichen Behandlung“, erläutert Josef Jürgens, Verwaltungsdirektor der Klinik. „Um diesen Bereich noch optimaler zu gestalten, haben wir uns zu einer Zusammenarbeit mit dem Verein entschlossen.“

Gemeinsam mit einem erfahrenen Physiotherapeuten entwickelten Nadine Tittel und Elsbeth Rütten ein Veranstaltungskonzept, um Lücken in der häuslichen Genesung auszugleichen und zu schließen. So finden zukünftig regelmäßige Veranstaltungen für Patienten und Interessierte zu den verschiedenen Möglichkeiten nach dem Klinikaufenthalt statt.

Was: Pressetermin „Neuer Leitfaden + Kooperation“
Wann: Montag, 04. April 2011, 11.45 Uhr
Wo: Geschäftsstelle Ambulante Versorgungslücken e. V.
Humboldtstraße 126, 28203 Bremen


Weitere Informationen unter:
Ambulante Versorgungslücken e. V. 0421 – 38 09 734 & 0163 – 443 00 20
Paracelsus Kürfürsten Klinik 0421 – 46 83 – 0

Freundliche Grüße
Elsbeth Rütten

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Unerwünschte Folgen der Fallpauschalen in Krankenhäusern

Beitrag von Presse » 03.06.2011, 06:41

Presseinformation vom 02.06.2011

Durch die Ergebnisse der REDIA-Studie (REhabilitation und DIAgnosis Related Groups-Studie), aus dem Centrum für Krankenhaus-Management an der Universität Münster, sieht sich der Bremer Verein Ambulante Versorgungslücken in seinen Forderungen nach einem Untersuchungsvorhaben im Bereich ambulanter und postationärer Nachsorge erneut bestätigt.
"Weder Politik noch Krankenkassen dürfen weiter die Augen vor den Problemen des Genesungsverlaufe verschliessen" fordert Elsbeth Rütten Vorstandsvorsitzende des Vereins Ambulante Versorgungslücken.

"Unerwünschte Folgen der Fallpauschalen in Krankenhäusern für die Rehabilitation: Aktuelle Ergebnisse der REDIA-Studie

Die Zahl der Patienten, die bei Aufnahme in eine Rehabilitationsmaßnahme vermehrt unter Komplikationen litten sowie einen deutlich verschlechterten Gesundheits- und Mobilitätszustand aufwiesen, stieg seit der Einführung des Fallpauschalen- oder DRG-Systems in deutschen Akutkrankenhäusern stabil an.
So stieg etwa der der Anteil von Hüftpatienten, die wegen Schmerzen und geklammerten Wundnähten in der ersten Woche nicht an der Physiotherapie, also der eigentlichen Leistung in der Rehabilitation, teilnehmen konnten, von 5,6 % auf 39,4 %. Deutlich nahm auch der Medikationsaufwand in der Reha zu: die Verabreichung von Herz entlastenden Nitraten wuchs von 1,2 % (2003) auf 33,3 % (2010) und die Gabe von Schmerzpräparaten nahm von 4% auf 32 % zu. Die Einnahme von Blutverdünnern entwickelte sich gar von 3,1 % (2003) auf 57,4 % (2010) bei kardiologischen Patienten. Dies sind akutmedizinische Maßnahmen, die eigentlich nichts mehr in der Rehabilitationsphase zu suchen haben, d.h. deren Ziel beeinträchtigen kann.

Zusätzlich zu der offensichtlich zunehmenden Entlassung von noch akutmedizinisch behandlungsbedürftigen Patienten aus dem Krankenhaus in die Rehabilitation gab es aber auch noch vermehrt Probleme mit dem Verlegungs- oder Entlassungsmanagement der Krankenhäuser oder der sonstigen für eine nahtlose und zügige Versorgung verantwortlichen Akteure und Institutionen (z.B. auch die Gesetzliche Krankenversicherung.

Diese auch bereits im Berliner/Bremer Forschungsvorhaben "Wandel von Medizin und Pflege im DRG-System (WAMP)" mehrfach festgestellte unerwünschte Auswirkung oder nicht zu der DRG-Einführung passende Entwicklung führt u.a. zu einer Verlängerung der Übergangszeit zwischen Entlassung aus dem Krankenhaus und der Aufnahme in der Reha-Klinik führt. Diese häusliche Übergangszeit ist - so die REDIA-Studie - mit therapeutisch und ökonomisch relevanten Risiken verbunden: Häufig wird die Thromboseprophylaxe unterbrochen und die Wundversorgung erfolgt nicht fachgerecht; in 2003 waren 1,8% der kardiologischen Patienten von Komplikationen wie Pleuraerguß und Wundheilungsstörungen während der Übergangszeit betroffen, in 2010 dagegen 18%.

Das sind einige der gesicherten Erkenntnisse der aktuell veröffentlichten Ergebnisse der so genannten REDIA-Studie (REhabilitation und DIAgnosis Related Groups-Studie) aus dem Centrum für Krankenhaus-Management an der Universität Münster.
Die Mitarbeiter dieses Instituts gehören zu den wenigen WissenschaftlerInnengruppen, die trotz der jahrelangen Blockade des Beginns der gesetzlich vorgeschriebenen inhaltlich hochwertigen Begleitforschung begannen, die Auswirkungen der Einführung des Fallpauschalen-Vergütungssystems der Diagnosis related groups (DRG) zu erforschen. REDIA ist die einzige prospektive, multizentrische, zufallsgesteuerte Langzeitstudie über die Auswirkungen der DRG-Einführung im Akutbereich auf medizinische Leistungsanforderungen und Kosten in der Rehabilitation.

Mit Unterstützung der "Deutschen Rentenversicherung" untersuchten die Münsteraner Forscher seit 2003, ob die durch das DRG-System ausgelösten Aktivitäten, die Liegezeit und die Versorgungskosten in den Akutkrankenhäuser zu senken zu unerwünschten Effekten für andere Behandlungsbereiche und vor allem die PatientInnen führt.

Dies geschah in drei Erhebungsphasen 2003/04 vor DRG-Einführung;2005 und 2007 während der Konvergenzphase sowie 2009/10 und 2011 nach Ende der Konvergenzphase. Dabei wurden patientenindividuelle (Depression und Angst umfassende), medizinische (den Patientenzustand beschreibende), ökonomische (Arbeitsaufwand und Kosten berücksichtigende), entgeltbezogene (die Entwicklung der Vergütung von Reha-Leistungen zeigende) und systemische (die Anreizwirkungen von politischen Eingriffen in das Gesundheitssystem reflektierende) Daten von 956 Anschlussheilbehandlung (AHB)-Patienten der Kardiologie (Bypass-OP; Myokardinfarkt) und 1.334 Patienten der Orthopädie (Hüft-TEP; Knie-TEP; Bandscheiben-OP) in 27 ausgewählten stationären und ambulanten Reha—Einrichtungen erfasst. Die medizinischen Patientendaten (Laborwerte, Medikation, Morbidität) wurden über Fragebögen durch die behandelnden Ärzte erhoben. Die Patienten individuellen Daten zur persönlichen Befindlichkeit (Mobilität,
Angst, Depression) wurden abgefragt bei Aufnahme des Patienten in die Reha sowie sechs Monate nach Entlassung.
Die Auswahl der Patienten erfolgte zufällig, so dass sowohl Patienten der Rentenversicherung als auch der gesetzlichen Krankenversicherung repräsentiert sind und die Scheregrade der Patienten sind zufallsverteilt abgebildet. Die darüber hinaus durchgeführte Strukturerhebung in Verbindung mit einer Mitarbeiterbefragung machte die Veränderungen im Arbeitsaufwand, in der Organisation sowie der baulichen und technischen Ausstattung transparent.

Die kompletten Ergebnisse der Studie finden sich in dem von Wilfried von Eiff, Stefan Schüring und Christopher Niehues verfassten Buch "REDIA: Auswirkungen der DRG-Einführung auf die medizinische Rehabilitation. Ergebnisse einer prospektiven medizin-ökonomischen Langzeitstudie 2003 bis 2011", das 2011 im LIT-Verlag Münster erschienen und im Buchhandel erhältlich ist.

Einen kostenlosen Überblick zu den genannten und weiteren Ergebnissen liefert unter dem Titel "Rehabilitation unter Kosten- und Qualitätsdruck Konsequenzen der DRG-Einführung für Patienten und Versorgungsstruktur" ein kurzer Text des Projektleiters Wilfried von Eiff."

Bernard Braun, 24.5.11
http://www.forum-gesundheitspolitik.de/ ... tikel=1948
--
Elsbeth Rütten
(Vorstand)
http://www.ambulante-versorgungsluecke.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Ambulante_ ... %C3%BCcken
Ambulante Versorgunglücken e. V.
Humboldtstr. 126
28203 Bremen

"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!"
(Erich Kästner)

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Frühe Entlassungen führen zu Versorgungslücken

Beitrag von WernerSchell » 26.08.2011, 07:17

Text aus Forum
viewtopic.php?t=16274
Presse hat geschrieben:Dormagen
Patienten dürfen früher gehen

VON ANNELI GOEBELS UND HEIKO SCHMITZ - zuletzt aktualisiert: 25.08.2011
Dormagen (NGZ). Die Verweildauer der Patienten in NRWs Krankenhäusern ist zurückgegangen. ....
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat zu dem NGZ-Bericht den nachfolgenden Text an die zuständige Zeitungsredaktion übermittelt:

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“


25.08.2011

An die
Neuss-Grevenbroicher Zeitung - Redaktion Dormagen


Sehr geehrter Herr Schmitz,

Ihr Bericht vom 25.08.2011

"Patienten dürfen früher gehen"
http://www.ngz-online.de/dormagen/nachr ... -1.1677953
Forumshinweis unter viewtopic.php?p=61113#61113

ist mir zu sehr krankenhaus- bzw. arztfreundlich ausgefallen. Richtig ist, dass die Fallpauschalenregelung zu erheblich kürzeren Krankenhausaufenthalten geführt hat. Allerdings wird das von Patientenseite lebhaft kritisiert. Es wird insoweit auch von "blutigen Entlassungen" gesprochen. Nicht selten müssen Patienten kurz nach der Entlassung wieder neu aufgenommen werden.
Die Fallpauschalenregelung und die kürzeren Aufenthalte mit all ihren negativen Aspekten hat im Wesentlichen die Politik zu vertreten. Dies wird z.B. auch ein Thema beim nächsten Neusser Pflegetreff am 13.09.2011 sein, wenn der Patientenbeauftragte auf dem Podium sitzt.
Dass Sie in dem Bericht die Ärzteseite zu Wort kommen lassen, ist grundsätzlich in Ordnung. Allerdings hätte die Pflege in diesem Zusammenhang mehr Aufmerksamkeit verdient. Denn die Pflegekräfte haben neben den Patienten die Nachteile der Neuregelungen zu tragen. In den letzten 10 Jahren sind rd. 50.000 Pflegekräftestellen (zu Gunsten der Ärzte) abgebaut worden, obwohl die Arbeitsbelastung für die Pflegekräfte enorm zugenommen hat. Dies hätte in Ihrem Bericht deutlich ausgeführt werden müssen. Dann hätte man auch besser ein Foto einer geplagten Pflegekraft verstellen können. Die Ärzteschaft in den Krankenhäusern hat sich, das kann man pauschal so einmal beschreiben, zu Lasten der Pflege saniert. Und das muss auch einmal klar gesagt werden.
Siehe im Übrigen den kürzlichen Bericht der Rheinischen Post "Aufstand in der Pflegebranche". - Näheres dazu unter
viewtopic.php?t=16247
Im Übrigen fehlt in Ihrem Bericht der Hinweis, dass die Patienten bei schnellen Entlassungen in zum Teil schwierige häusliche Verhältnisse zurückkehren. Sie werden überwiegend mit hohem Pflegebedarf bzw. Hilfenotwendigkeiten entlassen, ohne dass geregelt ist, wie diese Versorgungslücke geschlossen wird. Abgesehen von behandlungspflegerischen Maßnahmen gibt es von der Kranken- oder Pflegekasse keine Hilfe. Ich vermisse Ausführungen, wie diese Situation von den früh entlassenen Patienten gemeistert werden kann. Wohl dem der eine gut funktionierende Familie mit entsprechender Betreuung zur Seite hat.
Zum Thema Versorgungslücken finden Sie in meinem Forum zahlreiche Beiträge unter folgender Adresse:
Lücken in der Versorgung nach einem Krankenhausaufenthalt
viewtopic.php?t=12146&highlight=versorgungsl%FCcken

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
http://www.wernerschell.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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