Verringerung der Fachkraftquote- Saarland Vorreiter?

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

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thorstein
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Verringerung der Fachkraftquote- Saarland Vorreiter?

Beitrag von thorstein » 16.07.2010, 00:29

Verdi weist unter:

https://saar.verdi.de/fachbereiche/gesu ... egeskandal

darauf hin, dass im Saarland eine massive Kürzung der Fachkraftquote geplant sein soll. Anstatt für durchschnittlich 30 BewoherInnen soll eine Fachkraft dann für 59 BewohnerInnen zuständig sein. Hintergrund sind natürlich die hohen Kosten und die leeren Kassen der Kommunen.

Entgegen aller Forderungen schlägt das Pendel wohl in die andere Richtung: es ist bei anhaltender Finanznot eher von einer Verschlechterung der Personalsituation in den Heimen auszugehen.

ProPflege
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Fachkraftquote - Verringung nicht akzeptabel

Beitrag von ProPflege » 16.07.2010, 08:50

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Schirmherr ist Heinz Sahnen, Ratsherr im Stadtrat der Stadt Neuss
und Mitglied des Landtages NRW (2000 – 2010).
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“

16.07.2010

An das
Ministerium für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport
Franz-Josef-Röder-Straße 23
66119 Saarbrücken


Sehr geehrte Damen und Herren,

in der o.a. Angelegenheit ist folgender Text in unser Forum eingestellt worden:

Verdi weist unter:
https://saar.verdi.de/fachbereiche/gesu ... egeskandal
darauf hin, dass im Saarland eine massive Kürzung der Fachkraftquote geplant sein soll. Anstatt für durchschnittlich 30 BewoherInnen soll eine Fachkraft dann für 59 BewohnerInnen zuständig sein. Hintergrund sind natürlich die hohen Kosten und die leeren Kassen der Kommunen.
Entgegen aller Forderungen schlägt das Pendel wohl in die andere Richtung: es ist bei anhaltender Finanznot eher von einer Verschlechterung der Personalsituation in den Heimen auszugehen.
Quelle: viewtopic.php?t=14482

Können Sie uns dazu Ihre Auffassung übermitteln? Für Ihre Bemühungen vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell, http://www.wernerschell.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/

thorstein
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Beitrag von thorstein » 16.07.2010, 15:21

Sehr geehrter Herr Schell,

schön, das sie so zeitnah reagieren. Man darf gespannt sein, ob sie eine Antwort erhalten.

Die Probleme in der stationären Pflege sind bei den Politikern nach wie vor nicht angekommen. Aktuelles Beispiel ist das Statement von Frau Merkel:

Die Neugestaltung der Gesundheitsfinanzierung ist ein wesentlicher Eckpfeiler notwendiger Strukturreformen in Deutschland. Um die Pflegeversicherung zukunftsfest zu gestalten, muss in dieser Legislaturperiode noch ein Einstieg in eine kapitalgedeckte Komponente erfolgen. Dann ist Deutschland mit seinen sozialen Sicherungssystemen für dieses Jahrzehnt gerüstet.

http://www.handelsblatt.com/meinung/gas ... ;2617931;4

Die Frage müßte lauten: Gerüstet, auf welchen Niveau?
Kein Anzeichen eines Problembewußtseins bei der Kanzlerin.

Rita Reinartz
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Pflegenotstand abbauen - statt neue Probleme schaffen

Beitrag von Rita Reinartz » 17.07.2010, 06:56

thorstein hat geschrieben: .... Die Probleme in der stationären Pflege sind bei den Politikern nach wie vor nicht angekommen. ....
Hallo,
dieser Satz ist treffend formuliert. In der Tat haben die meisten Politiker noch nicht verstanden, was in der Pflege wirklich das Gebot der Stunde ist. Leider hangeln diese Leute sich offensichtlich nur von einem Wahltermin zum anderen und beackern nur die Themen, die in der Wählergunst Punkte bringen können. Dann spielt die Pflege eine Nebenrolle - und so bleibt alles beim Alten.
Was jetzt im Saarland abgeht, scheint dringend klärungsbedürftig. Denn, was im Saarland einmal umgesetzt ist, findet schnell in anderen Ländern Nachahmer.
Ich bin sehr gespannt, wie die Saarländer auf die o.a. Anfrage reagieren. Vielleicht sollte es noch mehr Protestbriefe geben.
MfG Rita
Menschenwürdegarantie bedarf bei der Umsetzung entsprechender Rahmenbedingungen. Insoweit gibt es aber Optimierungsbedarf!

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