Pflegeversicherung - Reform in Richtung Privatisierung ?

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

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Privatisierung der Pflege gefährlich

Beitrag von Presse » 05.11.2009, 17:43

Privatisierung der Pflege nach Auffassung von Blüm gefährlich
Pflegeversicherung sei im jetziger Form im Kern zukunftsfähig


Halle/Saale. Der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) warnt Union und FDP davor, die Pflegeversicherung komplett auf Kapitaldeckung umzustellen. .... (mehr)
http://www.topnews.de/privatisierung-de ... ich-377182

Die Pflege wird privatisiert
REFORM I Die Arbeitnehmer sollen die steigenden Kosten der Pflege zahlen. Gegen die einseitige Belastung der Bürger laufen Sozialverbände und die Opposition Sturm. Auch Norbert Blüm kritisiert die Pläne

VON MATTHIAS LOHRE UND ULRICH SCHULTE

Noch vor Abschluss der Koalitionsverhandlungen empören die Pflegepläne von Schwarz-Gelb Verbände und Parteien. Union und FDP wälzten mit ihren Plänen steigende Kosten in der Pflege einseitig auf Arbeitnehmer und Rentner ab, kritisierte Ulrike Mascher, die Präsidentin des Sozialverbands VdK. "Der Entsolidarisierung der sozialen Sicherungssysteme wird Vorschub geleistet." .... (mehr)
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv ... b9aee97d6f

Der Tagesspiegel: Blüm: "Schwarz-gelbe Geisterfahrer" bei Gesundheit und Pflege
Berlin (ots) - Der langjährige Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm (CDU) hat die von der Koalition angekündigten Reformen bei Gesundheit und Pflege scharf kritisiert. "Die Sozialpartnerschaft wird langsam, aber stetig platt gemacht", schreibt Blüm in einem Gastbeitrag für den Berliner "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). Nach der Riester-Rente werde "der schleichende Ausstieg aus der gemeinsamen Verantwortung der Sozialpartner für den Sozialstaat" nun auch bei der Pflegeversicherung fortgesetzt", schreibt Blüm. .... (mehr)
http://www.presseportal.de/pm/2790/1499 ... piegel/rss

Pflegeversicherung
Sozialpolitiker warnen vor "Teilkasko-Sicherung"

(31) 22. Oktober 2009, 10:04 Uhr
Der Schöpfer der Pflegeversicherung, Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm (CDU), ist besorgt über die geplante Teilumstellung der Versicherung auf Kapitaldeckung. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erklärte, die Reform bedeute für das Gros der Versicherten nur noch Teilkasko-Sicherheit. .... (mehr)
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... te_4932423

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Höchste Priorität für Reform der Pflegeausbildung

Beitrag von Presse » 05.11.2009, 17:59

DBfK fordert höchste Priorität für Reform der Pflegeausbildung

Mit großer Freude hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) e.V. im Koalitionsvertrag die Absicht für eine Zusammenführung der Pflegeausbildungen in einem Berufsgesetz registriert. ‚Das ist eine wichtige Botschaft, denn die Reform hat angesichts der aktuellen Probleme höchste Priorität’, so Franz Wagner, Bundesgeschäftsführer des DBfK. Mit der Aussage zur Regelung der Reform als Berufsgesetz habe die Koalition auch eine Festlegung getroffen, im Gesetz Aufgaben des neuen Pflegeberufes zu definieren, so Wagner weiter. Dies sei ein Quantensprung, der die Chance beinhalte, den Pflegeberuf attraktiver zu machen.

Angesichts des demographischen Wandels brauchen wir mehr Pflegefachkräfte denn je, aber wegen der miserablen Rahmenbedingungen in denen Pflegende arbeiten ist eine Ausbildung in der Pflege so unattraktiv wie nie. Politik und Arbeitgeber müssen einsehen, dass mit schönen Worten und Broschüren niemand für den Beruf gewonnen oder im Beruf gehalten werden kann. Der Beruf als solches muss attraktiver werden. Dazu trägt neben den Rahmenbedingungen vor allem die Ausbildung bei. Bisher hat die Politik auf Personalmangel meist mit Absenkung der Zugangsvoraussetzungen und Kompensation durch Assistenzpersonal reagiert. Wir brauchen aber im Gegenteil mehr Menschen mit höheren Qualifikationen und deshalb eine andere Ausbildung.

Eine Ausbildungsreform muss beinhalten:

· Die Zusammenführung der drei Pflegefachberufe zu einem neuen Beruf mit einer Berufsbezeichnung und Freizügigkeit innerhalb der EU im Sinne der EU-Richtlinie 36/2005 als Kern der Reform. Dabei sind unterhalb dieser Gemeinsamkeit Schwerpunktbildungen unterschiedlichster Art vorstellbar.

· Die regelhafte Möglichkeit, die Ausbildung auch an Hochschulen durchführen zu können. Dass der Bedarf da ist, belegen mehr als 15 Modell-Studiengänge für die Erstausbildung an Hochschulen und die Gründung des Gesundheits-Campus in NRW.

· Die Ausbildung in das staatliche Bildungssystem (Hochschulen oder Höhere Berufsfachschule nach Landesrecht) zu integrieren. Das bedeutet vor allem die Lösung der Ausbildung(-sstätten) von den Krankenhäusern.

· Horizontale und vertikale Durchlässigkeit der Bildungsangebote, d.h. mit jedem Abschluss wird u.a. der Zugang zur nächsten Bildungsebene eröffnet.

Der DBfK wird sich bei der Entwicklung der Gesetzesreform stark dafür einsetzen, dass (Aus)bildungsstandards nicht wieder den Interessen der Einrichtungsträger geopfert werden. Nur ein Gesamtpaket von anspruchs- und qualitätsvoller Ausbildung und Attraktivität der Berufstätigkeit kann eine ausreichende Zahl von Pflegefachkräften sichern. Mehr und bessere Ausbildung wirkt erst mittelfristig. Angesichts des akuten Pflegefachkraftmangels müssen vor allem die Tausenden Pflegenden zurück gewonnen werden, die unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht mehr in der Pflege arbeiten wollen oder dies lieber im Ausland tun.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder noch mehr Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 5.11.2009

Mit freundlichen Grüßen
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Salzufer 6 | 10587 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140

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FDP fordert Prämienmodell für Pflegeversicherung

Beitrag von Presse » 06.11.2009, 07:39

FDP fordert Prämienmodell für Pflegeversicherung
Düsseldorf – Der Pflegeexperte der FDP, Heinz Lanfermann, hat für die Pflegeversicherung ein Prämienmodell gefordert. „Es wäre sinnvoll, die kapitalgedeckte Säule der Pflegeversicherung über eine kleine Prämie pro Versichertem aufzubauen“, sagte Lanfermann der „Rheinischen Post“ vom Donnerstag. .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... herung.htm

aerzteblatt.de
Pflegeversicherung: Blüm gegen komplette Kapitaldeckung
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=38630

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Pflegenotstand - Politik muss handeln

Beitrag von ProPflege » 06.11.2009, 07:52

„Die neue Bundesregierung muss rasch nachhaltige Initiativen zur
Behebung der Notlage der Pflegenden und des dadurch ausgelösten
Pflegepersonalmangels ergreifen"


Andreas Westfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerates (DPR),
in „PflegePositionen – Newsletter des DPR 11/2009
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/

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Vorsorge für den Pflegefall immer wichtiger

Beitrag von Presse » 18.11.2009, 07:06

Experte sieht Regierung bei Pflege auf gutem Kurs
In der älter werdenen Gesellschaft wird die Vorsorge für den Pflegefall immer wichtiger - doch wie soll das finanziert werden?


Von Angela Mißlbeck

Der von der Bundesregierung geplante Kapitalstock tut der sozialen Pflegeversicherung gut - so jedenfalls die Auffassung des Ökonomen Bernd Raffelhüschen.

BERLIN. Die soziale Pflegeversicherung braucht die von der neuen Bundesregierung geplante Kapitalsäule. Zu diesem Ergebnis kommt der Ökonom Professor Bernd Raffelhüschen in einer aktuellen Analyse für die wirtschaftsliberale "Stiftung Marktwirtschaft".

"Wir müssen in der Pflegeversicherung Kapitaldeckung einziehen",
.... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=575819

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Pflegekassen halten nichts von Kapitaldeckung

Beitrag von Presse » 19.11.2009, 07:56

Pflegekassen halten nichts von Kapitaldeckung

Von Thomas Hommel

Die Pflegekassen sind nicht sonderlich erbaut vom Vorhaben der schwarz-gelben Koalition, die Umlagefinanzierung in der sozialen Pflegeversicherung um eine kapitalgedeckte Säule zu erweitern. Dieser Schritt sei weder nachhaltig noch gerecht, kritisieren sie.

BERLIN. Der Chef der Gmünder Ersatzkasse (GEK), Rolf-Ulrich Schlenker, hat die Pläne der neuen Bundesregierung zur zusätzlichen Kapitaldeckung in der gesetzlichen Pflegeversicherung als ungerecht gegeißelt. "Wir wollen das nicht",
.... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=577037

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Solidarität in der Krise

Beitrag von Presse » 25.11.2009, 11:59

Solidarität in der Krise: "ASB-Merksätze für die Politik" verschickt

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) hat nach Neukonstituierung der Bundesregierung seine "Merksätze für die Politik" an alle Landesregierungen, Fraktionen, Ministerien und Bundestagsabgeordnete verschickt. In den jüngst veröffentlichten Merksätzen mit dem Titel "Solidarität in der Krise" bietet der ASB der neuen Bundesregierung seine Erfahrung und sein Fachwissen für einen konstruktiven Dialog an. Jedoch warnt der ASB die Koalitionsparteien CDU/CSU und FDP auch vor einer drohenden sozialen Schieflage.

"Wir legen unsere Merksätze für die Politik vor, weil wir bei der Lösung anstehender Probleme unsere Erfahrung und unser Wissen einbringen möchten und stellvertretend für die von uns betreuten Menschen, aber auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, positive Entwicklungen vorantreiben und die Grenzen individueller Belastbarkeit aufzeigen", erläutert der ASB-Bundesvorsitzende Dr. Friedhelm Bartels.

Der Wohlfahrtsverband mahnt die Politik zu Solidarität mit denjenigen Menschen in der Gesellschaft, deren Leben von sozialen oder gesundheitlichen Notlagen bedroht ist. Der zu erwartende Anstieg der Sozialversicherungsbeiträge belastet gerade diejenigen, die am unteren Ende des Mittelstandes erheblich dazu beitragen, dass die Solidarität in der Gesellschaft seit vielen Jahren stabil und belastbar ist", hebt Bartels hervor.

Bedenklich ist, dass künftig die Beitragszahlungen bei der gesetzlichen Pflegeversicherung sowie mögliche kapitalgedeckte Versicherungen vermehrt der Arbeitnehmerseite zufallen sollen. "Es darf nicht sein, dass die Arbeitgeber sukzessive aus der Mitverantwortung für die sozialen Leistungssysteme entlassen werden", erklärt Bartels. Der Ausstieg einzelner Gruppen oder die ungerechte Verteilung von Steuer- und Beitragslast führt das System in die Ausweglosigkeit. Damit ist die Zukunftssicherung einer solidarischen Gesellschaft unter den erschwerten Bedingungen wirtschaftlicher Problemlagen und demographischer Veränderungen nicht mehr zu realisieren.

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ist als Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation in ganz Deutschland tätig. Der ASB ist politisch sowie konfessionell unabhängig und arbeitet nach humanitären und demokratischen Grundsätzen. Mehr als 23.000 hauptamtliche und über 12.500 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich für den ASB. Fast 1,1 Mio. Menschen unterstützen den gemeinnützigen Verein durch ihre Mitgliedschaft. Parallel zu seinen Aufgaben im Rettungsdienst - von der Notfallrettung bis zum Katastrophenschutz - engagiert sich der ASB in der Altenhilfe, der Kinder- und Jugendhilfe, der Hilfe für Menschen mit Behinderung, der Auslandshilfe sowie der Aus- und Weiterbildung Erwachsener.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.11.2009
Pressekontakt:Kontakt für Interviewanfragen, Fotomaterial und weitere
Informationen:
ASB-Pressestelle: Alexandra Valentino, Tel.: (0221) 4 76 05-324,
E-Mail: a.valentino@asb.de, Marion Michels, Tel.: (0221) 4 76 05-233,
E-Mail: m.michels@asb.de, Internet: http://www.asb.de

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Positionen für ein zukunftsfestes Gesundheitswesen

Beitrag von Presse » 27.11.2009, 13:38

Positionen für ein zukunftsfestes Gesundheitswesen

Heute hat der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes (GKV-SV) zentrale Positionen für ein zukunftsfestes Gesundheitswesen beschlossen. Damit hat das 41-köpfige Gremium, in dem die gewählten Vertreterinnen und Vertreter aller Kassenarten (AOK, BKK, Ersatzkassen, IKK, Knappschaft, Landwirtschaftliche Krankenversicherung) die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) insgesamt repräsentieren, die Leitlinien für die politische Arbeit des GKV-SV in den kommenden Jahren festgelegt.

„Solidarität, Sachleistung und Selbstverwaltung sind die Säulen der gesetzlichen Krankenversicherung, denn sie sichern die gute und wirtschaftliche Versorgung von 70 Millionen Menschen. Auf dieser Basis und durch die Ausweitung des Wettbewerbs zwischen den verschiedenen Akteuren muss die gesetzliche Krankenversicherung weiterentwickelt werden“, so Dr. Volker Hansen und Willi Budde, die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrates des GKV-SV.

„Die Qualität der Leistungen, die z. B. von Ärzten erbracht werden, muss in Zukunft bei der Berechnung der Höhe der Vergütung mit einbezogen werden“, so Hansen und Budde weiter. „Die Rationierung medizinisch notwendiger Leistungen lehnen wir ab. Vielmehr müssen die vorhandenen Wirtschaftlichkeitsreserven mobilisiert werden, indem die Krankenkassen mehr wettbewerbliche Handlungsmöglichkeiten bekommen. Einsparmöglichkeiten sind insbesondere bei Arzneimitteln, im Krankenhausbereich und in nicht koordinierten Prozessen der Leistungserbringung vorhanden. Da wollen wir mit Unterstützung der Politik ran, da muss eine Gesundheitsreform helfen, Kosten zu sparen, ohne dass die Versorgung der Patientinnen und Patienten darunter leidet.“

GKV-Leistungskatalog staatsfern festlegen

„Die Entscheidungen über den einheitlichen Leistungskatalog der GKV müssen auch in Zukunft in einem transparenten Verfahren im Gemeinsamen Bundesausschuss, der Selbstverwaltung von Ärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen erfolgen“, so Hansen und Budde.

Finanzierungsfragen klären

In der politischen Grundsatzdebatte um die Systematik der Finanzierung der GKV fordern die Krankenkassen ein Bekenntnis der Politik zu Nachhaltigkeit, Verlässlichkeit und Gerechtigkeit. „70 Millionen gesetzlich Versicherte haben ein Recht darauf, dass die Politik hier Farbe bekennt und die Finanzfragen der GKV bei einer Reform nicht wieder erneut ausspart“, so die Verwaltungsratsvorsitzenden Hansen und Budde.

Ein Blick auf die Reformagenda …

Künftig muss es möglich sein, dass Krankenkassen bzw. ihre Arbeitsgemeinschaften zunehmend Verträge über die Qualität und den Preis für bestimmte medizinische Leistungen und Versorgungsangebote z. B. mit einzelnen Ärzten, Arztgruppen oder auch Krankenhäusern abschließen dürfen. Dass man in der stationären Versorgung Krankenhäusern und Krankenkassen die Möglichkeit einräumt, für einzelne Leistungen direkte Verträge abzuschließen und dass man in der ambulanten Versorgung das Angebotsmonopol der Hausärzteverbände streicht, sind nur zwei konkrete Beispiele dafür, was getan werden sollte.

Arzneimittel mit sehr hohen Tagestherapiekosten, für die keine Therapiealternativen existieren, sind für 60 Prozent des Ausgabenanstiegs bei Arzneimitteln in den letzten 10 Jahren verantwortlich. Absehbar ist die finanzielle Überforderung des GKV-Systems, wenn auf die Preisbildung dieser so genannten Solisten nicht eingewirkt werden kann. Bei diesen Solisten ist die Einführung einer Pflicht zur Preisverhandlung mit dem jeweiligen pharmazeutischen Hersteller als Voraussetzung für die GKV-Verordnungsfähigkeit dringend geboten. Ziel muss es sein, dass Preise und therapeutischer Nutzen in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen.
Es ist ein gutes Signal der neuen Bundesregierung, dass zum Ausgleich der krisenbedingten Einnahmeausfälle im kommenden Jahr der Steueranteil um 3,9 Mrd. Euro erhöht wird. Ein weiterer notwendiger Reformschritt wäre es nun, dass die Krankenkassen für die ALG-II-Empfänger angemessene Beiträge erhalten. Im kommenden Jahr sollen sie bisher für jeden ALG-II-Empfänger nur einen monatlichen Pauschalbeitrag von etwa 135 Euro erhalten. Bei durchschnittlichen GKV-Leistungsausgaben von ca. 260 Euro je Mitglied im Monat wird die Unterfinanzierung der GKV für diesen Personenkreis deutlich. Es ist daher eine gesetzliche Änderung notwendig, die die Zahlung kostendeckender Beiträge für ALG-II-Empfänger durch den Bund sicherstellt. Dies würde die Einnahmensituation der GKV um derzeit rund 4,9 Mrd. Euro jährlich verbessern.

Soziale Pflegeversicherung zukunftsfähig gestalten

Der GKV-Spitzenverband ist der Spitzenverband aller Pflegekassen in Deutschland. Ein wesentlicher Bestandteil des heute von seinem Verwaltungsrat beschlossenen Positionspapiers ist die Zukunft der sozialen Pflegeversicherung.

Perspektivwechsel notwendig

Seit Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 1995 setzen sich gesellschaftliche Entwicklungen fort, die sich in den Erwartungen und Anforderungen der pflegebedürftigen Menschen wiederfinden. Sie wollen verstärkt auch im Alter zu Hause leben und gepflegt werden. Ihre weitgehende Unabhängigkeit ist ihnen wichtig. Unterschiedliche Lebensentwürfe erfordern unterschiedliche Formen der Pflege. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz stetig zu, je älter die Bevölkerung wird. Auf diese Veränderungen muss die Pflegeversicherung reagieren. Zentrale Herausforderung in dieser Legislaturperiode ist deshalb die Überarbeitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes. Nicht mehr die Pflegezeit, sondern der Grad der Selbständigkeit muss in Zukunft der Maßstab für die Einstufung in eine Pflegestufe sein.

Bestandsschutz als Grundlage für Akzeptanz der Reform

Wichtig für die Akzeptanz neuer Regelungen ist Verlässlichkeit auch für diejenigen, die bereits Leistungen beziehen. Da nicht auszuschließen ist, dass ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff bei der Begutachtung zu anderen Ergebnissen als bisher führt, ist eine sachgerechte individuelle Bestandsschutzregelung geboten. Struktureller Bestandsschutz, z. B. in Bezug auf Leistungen für Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz, sollte bestehen bleiben, um sowohl die wichtigen pflegepolitischen Zielsetzungen, aber auch die erforderliche Flexibilität und Bedarfsgerechtigkeit nicht zu gefährden.

Quelle: Pressemitteilung vom 26.11.2009
https://www.gkv-spitzenverband.de/PM_VR ... nen.gkvnet

Pressemitteilung
https://www.gkv-spitzenverband.de/uploa ... _10221.pdf
Positionen für ein zukunftsfestes Gesundheitswesen
https://www.gkv-spitzenverband.de/uploa ... _10223.pdf

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Unterfinanzierung der Pflegesysteme

Beitrag von KPHNeuss » 28.11.2009, 09:54

Aus:
viewtopic.php?t=13020
thorstein hat geschrieben:Auch der DBfK setzt die Diskussion um die Personalschlüssel in gewohnt diffuser Weise fort. Wenn es sich hier um eine Interessenvertretung handeln würde, darf doch zumindest eine konkrete Forderung zu einem bundesweitem Minimalschlüssel erwartet werden. Davon aber kein Wort. Ich gehe davon aus, dass in diesem Berufsverband nicht ein einziger Funktionär sitzt, der zu diesem Thema eine kompetente Auskunft geben könnte.
Hallo,
ich fürchte, dass diese Aussage nicht ganz unberechtigt ist. In der Tat müssen der DBfK und andere Verbände deutlichere Worte finden und vor allem konkrete Forderungen auf den Tisch legen. Die vielfach beschriebenen und erlebten Unzulänglichkeiten in der Pflege haben überwiegend mit der völlig desolaten Personalausstattung zu tun. Daran muss sich vorrangig etwas ändern, sonst gibt es keine Verbesserungen für die pflegebedürftigen Menschen. Selbst Karl Lauterbach, aktueller gesundheitspolitischer Sprecher der SPD im Bundestag, erklärte in den letzten Tagen laut Medienberichte, dass das Pflegesystem unterfinanziert sei. Damit kann er nur die fehlenden Finanzmittel für eine auskömmliche Personalausstattung gemeint haben. Wie recht er damit hat!
MfG KPH Neuss
Für eine uneingeschränkt gute Pflege müssen wir alle eintreten - die Verfassung enthält die entscheidenden Wertegrundsätze: Die Menschenwürde ist unantastbar!

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Pflegefall Deutschland braucht Kind oder Geld

Beitrag von Presse » 08.12.2009, 18:14

Pflegefall Deutschland braucht Kind oder Geld
Prognosen zeigen, dass Deutschland vergreist. Was ist zu tun, damit Pflege auch morgen finanzierbar bleibt? Eine zusätzliche private Pflegeversicherung auf Basis einkommensunabhängiger Kopfprämien ist vermutlich "der Weg, den die Koalition einschlagen wird", glaubt Professor Heinz Rothgang. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nel/?sid=58 ... ge&c=1&n=2

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Re: Pflegefall Deutschland braucht Kind oder Geld

Beitrag von Cornelia Süstersell » 08.12.2009, 18:35

Presse hat geschrieben:Pflegefall Deutschland braucht Kind oder Geld
Prognosen zeigen, dass Deutschland vergreist. Was ist zu tun, damit Pflege auch morgen finanzierbar bleibt? Eine zusätzliche private Pflegeversicherung auf Basis einkommensunabhängiger Kopfprämien ist vermutlich "der Weg, den die Koalition einschlagen wird", glaubt Professor Heinz Rothgang.
Der o.a. Hinweis - Kind oder Geld - scheint mir berechtigt. Wir werden unsere solidarische Pflegeversicherung nur erhalten und ausbauen können, wenn es mehr Kinder gibt. Sofern diese Kinder ausbleiben, müssen Finanzmittel - anstelle der Kinder - aufgebracht werden.
So einfach ist das. Insoweit muss die Politik informieren und Entscheidungen treffen, die das System dauerhaft funktionstüchtig halten. Wir werden in der Zukunft noch mehr Pflegeplätze, Pflegekräfte usw. brauchen. ...

Cornelia
Ich trete für eine menschenwürdige Pflege ein und halte für es zwingend, mehr Pflegepersonal einzustellen.

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Pflegefall Deutschland braucht Kind oder Geld

Beitrag von Karl Büser » 09.12.2009, 07:52

Presse hat geschrieben: .... Pflegefall Deutschland braucht Kind oder Geld ...
Prognosen zeigen, dass Deutschland vergreist. Was ist zu tun, damit Pflege auch morgen finanzierbar bleibt? Eine zusätzliche private Pflegeversicherung auf Basis einkommensunabhängiger Kopfprämien ist vermutlich "der Weg, den die Koalition einschlagen wird", glaubt Professor Heinz Rothgang. ....
Ich denke, dass wir mehr Kinder und mehr Geld gebrauchen. Ohne Kinder wird uns auch irgendwann das Geld ausgehen. Die Politik muss eine Gesellschaftspolitik organisieren, die ein dauerhaftes Überleben sichert. Das ist so wichtig, wie die Bekämpfung des Klimawandels.

K.B.
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Auch SPD wollte Pflege-Zusatzversicherung

Beitrag von Presse » 15.12.2009, 07:42

Rösler: Auch SPD wollte Pflege-Zusatzversicherung

Berlin – Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hat die Kritik der SPD am Vorhaben der schwarz-gelben Koalition zurückgewiesen, in der Pflege eine private Zusatzversicherung einzuführen. Rösler sagte der „Berliner Zeitung“ vom Samstag, auch [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=33705

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Pflegeversicherung reformieren ....

Beitrag von WernerSchell » 17.12.2009, 18:13

Die „Einhorn-Apotheke“ in Neuss, Büchel 21, informiert über die Pressemitteilung von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk zum Thema:
„Pflegeversicherung reformieren und Personalnotstände überwinden!“
Bericht in der aktuellen „Napp-Rundschau“ – Gesundheitsmagazin für Neuss - (K9/15/12/09) hier:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... au1209.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Rösler will mehr Pflegepersonal und mehr Aufklärung

Beitrag von Presse » 23.12.2009, 17:18

Rösler will mehr Pflegepersonal und mehr Aufklärung

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hat gestern anlässlich seines Besuchs in einem Pflegeheim in Hannover für mehr Pflegepersonal geworben. „Wir brauchen noch viel mehr Menschen, die sich dazu entscheiden“, sagte Rösler laut Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Eine persönliche Betreuung psychisch Kranker sei immer besser als eine stärkere Behandlung mit Medikamenten, fordere aber auch viel Personal. „Persönliche Betreuung erspart dem Patienten sehr viel, aber es kostet dann eben auch Geld“, so der Minister. Die notwendigen Mittel will er dadurch schaffen, dass er das Pflegeversicherungssystem auf eine Kapitaldeckung mit verpflichtender privater Zusatzversicherung umstellt und so „die Finanzierung langfristig auf solide Beine“ stellt. Über die genaue Ausgestaltung der Reform des Systems wird Anfang 2010 beraten. Zudem will Rösler in Zukunft mehr Aufklärung zur Pflege betreiben. „Das wird neben klassischen Aufgaben – Reform der sozialen Sicherungssysteme – eine große Aufgabe“ so der Minister.

Quelle: Pressemitteilung vom 23.12.2009
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