Optimismus hilft

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Moderator: WernerSchell

Antidepressiva: Suizidwarnung ...

Beitrag von » 15.12.2006, 07:54

Antidepressiva: Suizidwarnung für unter 24-Jährige gefordert
Donnerstag, 14. Dezember 2006

Silver Springs - Ein Beratergremium hat der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA zu einer Verschärfung der Warnhinweise in den Fachinformationen von Antidepressiva geraten. Mit sechs zu zwei Stimmen sprachen sich die medizinischen Experten dafür aus, dass bei der Verordnung auf ein erhöhtes Risiko von Suidzidgedanken und Suiziden bei Patienten unter 25 Jahren hingewiesen wird.
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http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=26783

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Immer weniger Suizide in Deutschland

Beitrag von Presse » 13.02.2007, 07:01

Immer weniger Suizide in Deutschland
Im Jahr 2005 fast 500 Suizide weniger als 2004 / Ärzte plädieren für Kontrolle von Brücken und Bahnstrecken


BERLIN (ugr/mut). Die Zahl der Suizide in Deutschland sinkt weiter. 2005 haben sich 10 260 Menschen das Leben genommen, 2004 waren es noch 10 733. Ärzte hoffen, dass durch eine bessere Kontrolle von Autobahnbrücken und bestimmten Bahnstrecken die Suizidrate weiter abnimmt.

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Ärztliche Praxis
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Lebensmüde vor dem Selbstmord bewahren

Beitrag von Ärztliche Praxis » 01.08.2007, 18:48

Jährlich 200.000 bis 300.000 Suizidversuche
Lebensmüde vor dem Selbstmord bewahren
Die Chance, Lebensmüde vom Selbstmord abzuhalten, stehen relativ gut. Was dabei zu beachten ist, erläuterte Dr. Michael Rentrop von der Psychiatrischen Universitätsklinik München im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung.

01.08.07 - Von 100.000 Menschen nehmen sich jährlich 16 bis 19 das Leben. Für Deutschland entspricht dies etwa 15.000 Todesfällen pro Jahr. Die Zahl der Suizidversuche wird auf jährlich 200.000 bis 300.000 geschätzt. Drei von vier Suiziden werden angekündigt, die Hälfte der Betroffenen sucht im Vorfeld einen Arzt auf. Darin liegt die große Chance zur Prävention.

Suizidales Handeln ist ansteckend

Bevor sie ihren Plan umsetzen, durchlaufen suizidale Menschen mehrere Phasen. Das präsuizidale Syndrom ist gekennzeichnet durch immer stärkere Einengung auf sich selbst, Aggressionsumkehr und Selbstmordfantasien. Daran schließt sich ein Stadium an, in dem der Betroffene tatsächlich einen Selbstmord erwägt.

Viele Beobachtungen bestätigen, dass Suizidalität in dieser Phase sozusagen ansteckend ist. "Als vor etlichen Jahren im Fernsehen der Film «Tod eines Schülers» lief, gab es eine Welle von Nachahmern", erinnert sich Rentrop. Umgekehrt hätten sich in München weniger Menschen vor die U-Bahn geworfen, seit die Medien über solche Fälle nicht mehr berichten.

Regel Nr. 1: Verdacht auf Suizidalität unbedingt ansprechen

Im anschließenden Stadium der Ambivalenz sucht der Betroffene noch Kontakt und Hilfe und kündigt seine Absicht direkt an. Hier komme man am ehesten an den Selbstmord-Kandidaten heran, versichert Rentrop. Vorsicht: Wer sich vom Leben mental schon verabschiedet hat, macht einen täuschend ruhigen Eindruck.

Die schwächer werdenden Signale wahrzunehmen und den Suizidwilligen direkt darauf anzusprechen, ist das wichtigste Instrument der Prävention. "Davor darf sich kein Arzt scheuen!", betont Rentrop.

Wie lässt sich das Wiederholungsrisiko einschätzen? Und ...

... was ist zu tun, wenn extreme Selbstmord-Gefährdung vorliegt? Mehr zum Thema in ÄRZTLICHE PRAXIS Nr. 32/33 vom 7. August 2007 (Seite 7).

ab

Quelle: http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 45.htm&n=1
Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de

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Suizid alter Menschen - Angst vor Heimpflege/Einsamkeit

Beitrag von Presse » 06.09.2007, 06:43

Mehr Suizide alter Menschen
Angst vor Heimpflege und Einsamkeit


BERLIN (se). Obwohl die Anzahl der Suizide in Deutschland generell gesunken ist, ist der Vorsitzende des Nationalen Suizid-Präventionsprogramms Dr. Armin Schmidtke weiterhin besorgt.
...
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... system_uns

Lesen Sie dazu auch:
Weil Senioren Angst vor dem Altern haben, steigen Suizidraten
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... 3a0601.asp

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Anhaltend höhere Selbstmordrate in Ostdeutschland

Beitrag von Presse » 08.09.2007, 07:04

Anhaltend höhere Selbstmordrate in Ostdeutschland

Greifswald - Die Selbstmordrate im Osten ist immer noch höher als die in den alten Bundesländern. Darauf hat die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald im Vorfeld des Welt-Suizid-Präventionstages am 10. September 2007 hingewiesen. Im Jahr 2005 [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=23579

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Suizidrate im Osten noch immer weitaus höher

Beitrag von Ärztliche Praxis » 08.09.2007, 07:12

Höhere Selbstmordrate unter Männern, doch mehr Versuche bei Frauen
Suizidrate im Osten noch immer weitaus höher
Am 10. September 2007 findet zum fünften Mal der Welt-Suizid-Präventionstag statt. Jährlich nehmen sich rund 1 Million Menschen das Leben. Das bedeutet, dass dabei im Jahr mehr Menschen ums Leben kommen als durch alle Kriege der Welt zusammen.

07.09.07 - "Hilfe für Menschen jeden Alters" ist das diesjährige Motto des Informationstages. Dies solle verdeutlichen, dass Suizide in allen Lebensphasen vorkommen und Interventionsstrategien an die Bedürfnisse der unterschiedlichen Altersgruppen angepasst werden müssen, erläutert Prof. Harald Freyberger von der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.

Im Jahr 2005 starben in Deutschland 10.260 Menschen durch Suizid - zu 73 Prozent Männer. Im Vergleich dazu verloren im Straßenverkehr im selben Zeitraum 5.361 Menschen unfreiwillig ihr Leben. In der Altersgruppe der 15 bis 35-Jährigen ist der Freitod nach Verkehrsunfällen die zweithäufigste Todesursache. Männer sind generell etwa zwei- bis dreimal so häufig betroffen wie Frauen. Fast jeder zweite Selbstmord bei Frauen erfolgt in der Altersgruppe über 60 Jahren. Suizidversuche finden jedoch 10 bis 15-mal häufiger statt.

"Erschreckend ist", so der Greifswalder Psychiatrieprofessor Hans Jörgen Grabe, "dass die Selbstmordraten in den neuen Bundesländern immer noch deutlich über denen der alten Länder liegen." In den östlichen Bundesländern sterben etwa 28 von 100.000 Männern am Suizid, im Westen sind es 18,6 von 100.000. Mitte der 80er Jahre betrug die Rate in der ehemaligen DDR für Männer und Frauen zusammen sogar 43 pro 100.000.

Der drohende Verlust einer Beziehung ist häufig Auslöser

Die Suizidforschung hat inzwischen eine Reihe von Risikofaktoren erarbeitet. Neben dem Geschlecht spielen höheres Alter, Scheidung oder Tod des Ehepartners, ein niedriger sozialer Status, Arbeitslosigkeit und das Leben in Großstädten eine wichtige Rolle. Vor allem der drohende Verlust einer zwischenmenschlichen Bindung und eine daher befürchtete Vereinsamung können neben akuten Kränkungen selbst zerstörerische Kräfte freisetzen.

"Der Freitod ist eine vermeidbare Katastrophe", betonten Freyberger und Grabe und sehen vor allem bei Angehörigen und Freunden einen Weg, frühzeitig auf Signale zu reagieren. "Nahestehende können diesen Zustand erkennen und eine ärztliche oder psychologische Beratung suchen." Zusätzliche Symptome, die eine Depression mit Suizidgefährdung anzeigen sind Schlafstörungen, Grübelneigung, und erkennbare Konzentrationsstörungen. Der Erkrankte sondert sich ab, ist durch nichts zu erfreuen und wirkt angespannt, gequält oder kraftlos. Suchterkrankungen wie Alkoholabhängigkeit oder körperliche Erkrankungen erhöhen das Suizidrisiko erheblich. "Der Weltsuizidtag ist ein Appell, genau hinzuschauen und auf ernsthafte Probleme im eigenen Umfeld zu reagieren", erklären die Wissenschaftler. So ließen sich viele Tausende Suizidfälle in Deutschland jedes Jahr verhindern."

idw / fs

Fundstelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 59.htm&n=1
Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de

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Zahl der Selbstmorde in Deutschland seit 1980 halbiert

Beitrag von Presse » 01.09.2008, 17:51

Zahl der Selbstmorde in Deutschland seit 1980 halbiert
Montag, 1. September 2008

München – Die Zahl der Selbstmorde in Deutschland ist auf einen historischen Tiefstand gefallen. 2007 nahmen sich bundesweit 9.402 Menschen das Leben, im Jahr zuvor waren es 9765, wie das Münchner Magazin „Focus“ unter Berufung auf das Statistische Bundesamt berichtet.
...
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33533

Hildegard Kaiser
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Steigende Selbsttötungsrate alter Menschen ????

Beitrag von Hildegard Kaiser » 14.09.2008, 06:27

Siehe die Texte unter
Steigende Selbsttötungsrate alter Menschen
viewtopic.php?t=9763


Hallo,
Forderungen nach Verbesserungen im Pflegesystem gehen in Ordnung, sind notwendig. Hinweise auf zunehmende Suizidzahlen im Alter helfen aber wenig. Sie schüren - nach Muster Fussek - nur Ängste.
Bezüglich der angeblich hohen Suizidzahlen erwarte ich von der Dt. Hospiz Stiftung nähere Angaben. Die gegebenen Hinweise sind mir zu plakativ.
MfG Gaby

Siehe auch
viewtopic.php?t=7708&highlight=suizid
viewtopic.php?t=2310&highlight=suizid
viewtopic.php?t=9477&highlight=suizid

Hallo, guten Morgen,
ich stimme Gaby zu. Man muss mit steigenden Suizidzahlen vorsichtig hantieren. Wo kommen solche Zahlen her und welche Bedeutung kommt ihnen wirklich zu?
Pauschale Behauptungen, ohne Hintergrundbeleuchtung, führen oft nur in die Irre und sollten in dieser Forum unterbleiben.
Ich würde es begrüßen, wenn die Hospiz Stiftung nähere Angaben liefern könnte.
MfG
Hilde
Mehr Pflegekräfte = bessere Pflege!

WernerSchell
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Mehr Vorsorge für suizidgefährdete Ältere

Beitrag von WernerSchell » 11.03.2015, 17:49

Ärzte Zeitung vom 11.03.2015
Patientenschützer fordern: Mehr Vorsorge für suizidgefährdete Ältere
Heute wollen das Nationale Suizidpräventionsprogramm (NaSPro) und die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) ihre Strategie zur Vermeidung
von Selbsttötungen im Alter vorstellen. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=881 ... ion&n=4093
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blitzer2013
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Suizidprävention - Optimismus hilft

Beitrag von blitzer2013 » 13.03.2015, 08:27

Das sagt sich so leicht....Optimismus....ist bei einem Suizifgefährdeten ein Fremdwort

WernerSchell
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Suizidprävention: Hausärzten mit Schlüsselrolle

Beitrag von WernerSchell » 11.09.2015, 06:15

Ärzte Zeitung vom 11.09.2015:
Suizidprävention: "Hausärzten kommt eine Schlüsselrolle zu"
Jedes Jahr versuchen mehr als 100.000 Menschen in Deutschland, sich das Leben zu nehmen.
Zur Suizidprävention sind Politiker ebenso gefordert wie Ärzte - und womöglich auch die Architektur.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=893 ... ion&n=4476

Anmerkung der Moderation:
Die Palliativversorgung und Hospizarbeit muss gestärkt werden. Ob dies mit den aktuell geplanten Neuerungen
gelingen kann, ist fraglich.
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WernerSchell
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Experten für bessere Suizidprävention

Beitrag von WernerSchell » 15.10.2015, 07:24

Experten für bessere Suizidprävention
Gesundheit/Anhörung

Berlin: (hib/PK) Psychologen und Mediziner fordern eine verbesserte Suizidprävention in Deutschland. Zwar sei die Zahl der Selbstmorde langfristig rückläufig, es gebe aber Risikogruppen, die einer besonderen Zuwendung bedürften, erklärten Psychiatriefachverbände und Ärztevertreter anlässlich einer Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestages zum Thema Suizidprävention. Die Sachverständigen empfahlen den Ausbau der Präventionsangebote, eine gezielte Ansprache gefährdeter Menschen, eine bessere Kontrolle giftiger Substanzen und bestimmter Medikamente sowie eine verstärkte Suizidforschung.
In der Anhörung am Mittwoch ging es um einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/5104 http://dip.bundestag.de/btd/18/051/1805104.pdf ) mit dem Ziel, Selbstmorde zu verhindern. Viele Menschen, die sich aus Verzweiflung, Vereinsamung oder fehlender Wertschätzung selbst töten wollten, suchten Hilfe, bekämen diese Hilfe aber oft nicht, heißt es in einem Antrag. Das Thema Suizid sei in Deutschland nach wie vor tabuisiert. So würden Suizidgedanken häufig nicht rechtzeitig erkannt.
Aufgabe der Gesellschaft sei es, eine verstärkte Informations- und Aufklärungsarbeit zu leisten sowie für bessere Lebensbedingungen zu sorgen, etwa über Quartierskonzepte, die der Einsamkeit entgegenwirken könnten. Die Grünen fordern konkret unter anderem eine Aufklärungskampagne und Angebote, um berufliche und familiäre Krisen besser bewältigen zu können. Ferner sollte Geld für die systematische Erforschung und Bewertung von Suizidpräventionsprogrammen und Behandlungsangeboten bereitgestellt werden.
Die Sachverständigen machten in der Anhörung deutlich, dass sie durchaus Handlungsbedarf sehen, obgleich die Zahl der Selbstmorde in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen ist, von 13.924 Fällen im Jahr 1990 auf 10.076 Fälle im Jahr 2013. In den 80er Jahren war die Selbstmordrate noch wesentlich höher. Psychiater begründen diese langfristig günstige Entwicklung mit den vermehrten Anti-Depressions-Programmen, Krisendiensten und der ausgebauten Telefonseelsorge, die zum Beispiel von den großen christlichen Kirchen angeboten wird. Inzwischen deutet sich aber wieder eine Trendwende an, wie ein Sachverständiger in der Anhörung sagte.
Laut Bundesärztekammer (BÄK) werden im Rahmen der psychosomatischen Grundversorgung pro Quartal mehr als drei Millionen Menschen mit psychischen und psychosomatischen Störungen ambulant behandelt. Die Zahl der Selbstmordversuche liegt nach Schätzungen von Experten um ein Vielfaches höher als die Anzahl der tatsächlichen Suizide. Ein BÄK-Vertreter wies in der Anhörung darauf hin, dass es auch für Ärzte oft schwierig sei, Suizid-Gedanken bei Patienten zu erkennen. Viele strahlten eine "tückische Ruhe" aus. Es sei auch nicht einfach, Patienten mit der nötigen Sensibilität auf mögliche Lebenskrisen anzusprechen.
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) treten Selbstmordgedanken am häufigsten in psychosozialen Krisen und bei psychischen Erkrankungen auf. Vor allem schwere Depressionen gehen mit Selbstmordabsichten einher. Als Risikogruppen gelten daneben Homosexuelle und Transsexuelle, Migranten und Flüchtlinge, junge Frauen, Menschen, die bereits eine Suizid-Krise durchgemacht haben, und alte einsame Männer. Bei den über 70-Jährigen liegt die Suizidrate der Männer vier Mal so hoch wie die der Frauen.
Die DGPPN fordert auch ganz praktische Vorkehrungen, um Suizide zu vermeiden. So müsse der Zugang zu sogenannten Hotspots verhindert werden, etwa durch Verschalung von Brücken, Eisenbahnlinien und Türmen. Ferner sollten Autoabgase entgiftet werden. In der Anhörung regte eine Sprecherin des Verbandes zudem an, in Jobcentern Profis einzusetzen, die einschätzen könnten, ob jemand womöglich auch suizidgefährdet sei.
Der Deutsche Caritasverband erklärte, es bestehe dringlicher Handlungsbedarf. Das Thema Suizid sei geprägt durch eine Mischung aus Hilflosigkeit, Ohnmacht und Unwissenheit und müsse aus der Tabuzone geholt werden. So sei das Wissen in der Bevölkerung über Erkennungsmerkmale und Vorkehrungen bei einer Suizidgefährdung gering. Die Relevanz des Themas werde unterschätzt. Immerhin gebe es mehr als doppelt so viele Suizidtote wie Verkehrstote. Ein Caritas-Vertreter betonte in der Anhörung: "Wir reden nicht über ein Randphänomen." Der Verband forderte zumindest eine nationale Aufklärungskampagne.
Wie die Caritas forderte auch die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS), die noch bestehenden Versorgungslücken zu schließen. Es gebe zu wenig einfach erreichbare Behandlungsangebote, die über die psychiatrischen und psychotherapeutischen Hilfen hinausgingen. Zudem sei mehr Aufklärung nötig, auch an Schulen.
Ein Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie wies darauf hin, dass der Selbstmord die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen in Deutschland ist. Das Jugendalter scheine eine Zeit zu sein, in der suizidpräventive Maßnahmen eine besondere Bedeutung hätten, zumal Lebenskrisen mit Selbstmordgedanken in Studien als bedeutender Risikofaktor für künftige weitere Suizidversuche und Suizide beschrieben würden.
In der Anhörung beklagten mehrere Sachverständige, dass erfolgreiche lokale Projekte zur Krisenprävention immer wieder aus Geldmangel eingestellt würden. Hier müsse es eine Verstetigung geben, zumal mit wenig Geld viel erreicht werden könne. Ein Sprecher des Nationalen Suizid Präventions Programms für Deutschland (Naspro) forderte die Abgeordneten dazu auf, sich über Fraktionsgrenzen hinweg auf Initiativen zu verständigen, um die Zahl der Selbstmorde einzugrenzen. Es handele sich immerhin um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wünschenswert wäre besseres Datenmaterial und eine Sicherung der sogenannten Hotspots.

Quelle: Mitteilung vom 14.10.2015
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Platz der Republik 1, 11011 Berlin
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Palliativversorgung, Hospizarbeit & Regelung der Sterbehilfe

Beitrag von WernerSchell » 04.11.2015, 07:38

Aus Forum:
viewtopic.php?f=2&t=21351


Gesetzesinitiativen: Palliativversorgung und Hospizarbeit & Regelung der Sterbehilfe
Nachfolgend eine Zuschrift an die Mitglieder des Deutschen Bundestages. Zu den Themen gibt es im hiesigen Forum bereits zahlreiche Beiträge u.a.:
viewtopic.php?f=2&t=20985
viewtopic.php?f=2&t=20596
viewtopic.php?f=2&t=21084
viewtopic.php?f=2&t=21303

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Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


03.11.2015

An die
Mitglieder des Deutschen Bundestages


Sehr geehrte Damen und Herren,

in den nächsten Tagen stehen Beschlussfassungen zu einigen Gesetzesinitiativen an. Dazu wird in Kürze zur Entscheidungsfindung mitgeteilt:

Hospiz- und Palliativgesetz:
Es wird sehr begrüßt, dass hinsichtlich der Palliativversorgung und Hospizarbeit deutliche Verbesserungen vorgesehen sind. Allerdings erscheint es dringend geboten, die Erhöhung der Finanzierung von Hospizeinrichtungen nicht nur von 90% auf 95% vorzusehen. Es muss per Gesetz eine 100%-Finanzierung vorgegeben werden. Es gibt zwar von einigen Verbänden Äußerungen dergestalt, dass eine 95%-Finanzierung ausreiche. Dabei wird aber unterstellt, dass der Rest zur Hospizarbeit unproblematisch durch Spenden eingeworben werden kann. Dies ist auch bei einigen Anbietern gut möglich. Aber die Mehrzahl der Hospize kann damit nicht zurecht kommen, weil es die benötigten Spenden nicht gibt. Vor allem wird damit verhindert, dass in der "Fläche" ein weiterer Ausbau der Hospizversorgung stattfinden kann.
Im Übrigen muss im Gesetzestext deutlicher ausgeführt werden, dass die Stationären Pflegeeinrichtungen für die Palliativversorgung mehr Fachpersonal einfordern können und müssen. Die jetzt vorgesehenen Regelungen sind insoweit unzureichend und geben den Einrichtungen keine verlässliche Planungsgrundlage. - Das Sterben in den Pflegeeinrichtungen wird vielfach als Sterben zweiter Klasse beschrieben. Wie man das auch immer nennen mag: Verbesserungen sind dringlich. Der vorliegende Gesetzentwurf muss insoweit nachgebessert werden.

Regelung der Sterbehilfe:
Ich habe in den zurückliegenden Jahren zum Thema Bücher und Beiträge in Fachzeitschriften verfasst. Dabei habe ich bis vor einigen Jahren immer wieder deutlich gemacht, dass allein auf eine gute Sterbebegleitung gesetzt werden muss, Assistenz bei einer Selbsttötung müsse ausgeschlossen werden. Diese Auffassung vertrete ich nach vielfältigen Erfahrungen bei Menschen im Sterbeprozess so nicht mehr und neige dazu, die vorliegenden Vorschlägen von Hintze & Lauterbach für sinnvoll zu erachten. Dr. Borasio u.a. hat in ähnlicher Weise im Rahmen einer Buchveröffentlichung votiert.
Leider ist es so, dass trotz Verbesserungen in der Palliativmedizin nicht alle Leidenszustände so minimiert werden können, dass die Sterbenden dies für angemessen und ausreichend erachten. Wenn dann durch eine näher geregelte ärztliche Hilfe durch Verordnung geeigneter Medikamente geholfen werden kann, wäre das ein vertretbares Angebot. Die bloße Möglichkeit, dass ärztliche Hilfe in Betracht kommen kann, wird sicherlich mit dazu beitragen, den letzten Schritt in Richtung Selbsttötung nicht zu gehen. Korrekt und hilfreich ist natürlich, geschäfts- bzw. erwerbsmäßige Sterbehilfe durch Vereine etc. zu verbieten. Unstreitig ist, dass Tötung auf Verlangen weiterhin strafbar bleiben muss.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell

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Am 03.11.2015 wurde bei Facebook gepostet:
Palliativversorgung, Hospizarbeit & Regelung der Sterbehilfe - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat sich am 03.11.2015 an die Mitglieder des Deutschen Bundestages gewandt und einige Hinweise zur Entscheidungsfindung gegeben. U.a. wurde die Vollfinanzierung der Hospize und eine auskömmliche Stellendotierung der Pflegeeinrichtungen, auch im Bereich der Palliativversorgung, gefordert. > viewtopic.php?f=2&t=21351
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"Tod auf Rezept" - Antidepressiva und Beruhigungsmittel

Beitrag von WernerSchell » 10.03.2016, 07:35

Am 10.03.2016 bei Facebook gepostet:
"Tod auf Rezept" - Antidepressiva und Beruhigungsmittel werden oft verordnet, obwohl sie fatale Nebenwirkungen haben können: Sie stehen im Verdacht, in manchen Fällen Suizidgedanken und Aggressionen auszulösen. 3SAT berichtet am 10.03.2016 um 20:15 Uhr. Näheres > viewtopic.php?f=7&t=21537 Die Dokumentation "Tod auf Rezept" fragt u.a. nach gefährlichen Nebenwirkungen der Präparate. Es geht also um das Thema einer sorgfältigen Arzneimittelversorgung, das auch beim Neusser Pflegetreff am 27.04.2016 im Mittelpunkt der Erörterungen stehen wird. > viewtopic.php?f=7&t=21537
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Optimisten leben länger

Beitrag von WernerSchell » 27.08.2019, 06:14

Optimisten leben länger
Es gab einmal eine Zeit, da war man mit 60 uralt. Doch das ist längst passé: Immer mehr Menschen werden heute 90 oder sogar 100 Jahre alt. Was aber ist das Geheimnis dieser Hochbetagten? Forscher haben nun Hinweise darauf gefunden, dass nicht nur biologische Faktoren eine Rolle für die Langlebigkeit spielen, sondern auch die Psyche. Demnach scheinen Optimisten im Schnitt älter zu werden als eher pessimistisch eingestellte Personen. Dabei erreichen sie besonders oft ein sehr hohes Alter und erleben häufiger ihren 85. Geburtstag. Wie genau die positive Lebenseinstellung diesen Menschen beim Altwerden hilft, ist allerdings noch unklar.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.wissenschaft.de/gesellschaf ... laenger-4/


Ärzte Zeitung online, 26.08.2019
Studie
Optimisten werden älter

Wer optimistisch in sein Leben blickt, hat diverse Vorteile, so Forscher. Und: Optimist sein kann man lernen.
BOSTON. Optimisten haben größere Chancen auf ein hohes Alter als Pessimisten. Das zeigten US-Forscher in einer Studie (doi: 10.1073/pnas.1900712116), nach der Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung besonders gute Aussichten haben, 85 Jahre oder älter zu werden. Dabei spielen wahrscheinlich zahlreiche Faktoren eine Rolle. Die Wissenschaftler empfehlen Trainings, die den Optimismus fördern.
... (weiter lesen unter) ... > http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test


Weitere Informationen u.a. unter:
https://www.joerg-loehr.com/fileadmin/u ... länger.pdf
https://www.fitforfun.de/gesundheit/leb ... 13548.html
https://www.t-online.de/gesundheit/gesu ... enger.html
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