„Uns reicht’s! Wir wehren uns gegen Stellenabbau ...

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Flocky
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„Uns reicht’s! Wir wehren uns gegen Stellenabbau ...

Beitrag von Flocky » 22.11.2007, 15:40

„Uns reicht’s! Wir wehren uns gegen Stellenabbau und unzumutbare Arbeitsbedingungen in der Pflege.“
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) starten gemeinsam eine bundesweite Unterschriftenkampagne

Siehe dazu unter:
viewtopic.php?t=7574

Endlich scheinen auch Gewerkschaft und Berufsverbände aufgewacht und versuchen, zumindest ist dieser Aktion ihre Kräfte zu bündeln

http://www.pflege-uns-reichts.de/main.php

Also weitersagen!
Flocky

WernerSchell
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Pflege notleidend - Patienten in Gefahr!

Beitrag von WernerSchell » 22.11.2007, 17:08

Pflege notleidend - Patienten in Gefahr!

Weitere Beiträge zum Thema siehe unter

Pflegekollaps mit katastrophalen Folgen - Alarm !!!
viewtopic.php?t=7574
Riskante Krankenpflege - Patienten in Gefahr!
viewtopic.php?t=6888
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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didado
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Arbeitsbedingungen - dringender Korrekturbedarf!

Beitrag von didado » 29.11.2007, 15:46

Hi Ho !

Interessant ist nunmehr, daß die ver.di sich auf macht, um für das Pflegepersonal die Arbeitsbedingungen zu verändern.
Das war in der Vergangenheit, wenn überhaupt, nur halbherzig betrieben worden, obwohl die ver.di-Personalräte und ver.di-Betriebsräte die Pflegesituation seit mindestens 10 bis 15 Jahren kennen müßten.
Das ver.di jetzt die Pflegesituation in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, und in Unikliniken angeprangert sehen will, ist dann auch bemerkenswert.
Damit hätte ver.di besser mal vor 15 Jahren angefangen, denn dann hätte seit Gründung ver.di sicherlich weniger als 456.000 Mitglieder den Rücken gekehrt.
Hierzu muß ergänzend gesagt werden, dass es auch noch andere Gründe für den Mitgliederschwund gab.
Aber für den Mitgliederschwund sorgte sicherlich auch der Abschluß des Tarifvertrags der Länder TV-L, denn dieser verschäfte die Arbeitsbelastung für das Pflegepersonal nochmals.
Der Tarifvertrag der Länder (TV-L), der auch von der ver.di als Tarifpartner zugestimmt wurde, trat am 01.11.2006 in Kraft.
Die betroffenen Personenkreise des Krankenpflegepersonals dürfen sich seit dem mit den Vorschriften unter § 43 der Sonderregelungen für die nichtärztlichen Beschäftigten in Universitätskliniken und Krankenhäusern Nr. 1 bis Nr. 8 auseinander setzen.
Insbesondere wird es heikel und makaber am Arbeitsplatz, wenn die Bereitschaftsdienste der Operationspflegekräfte in das Gesamtauslastungskonzept des Arbeitgebers miteinbezogen werden, wobei sich nach § 8 Absatz 6a die Bereitschaftsdienste von 22.00 h bis 6.00 h morgens erstrecken (können).
Eine wöchentliche Arbeitszeit von bis zu maximal durchschnittlich 58 Stunden, wobei in den Bereitschaftsdienststufen A und B insgesamt 16 Stunden pro Tag gearbeitet werden dürfe.
Besteht eine Wochenarbeitszeit von bis zu maximal durchschnittlich 54 Stunden, und es liegen die Bereitschaftsdienststufen C und D vor, dann sei eine Gesamtarbeitszeit von 13 Stunden pro Tag zulässig.
Obwohl gemäss der "alltäglichen pflegerischen Notstandsverwaltung" in den Unikliniken und in den Krankenhäusern, sowie in den Alten- und Pflegeheimen die Betroffenen am Morgen (meist um 6.00 h) den Dienst antreten müssen, hart (meistens bis 14.00 h oder auch länger) arbeiten müssen, und somit schon mal im Operationspflegebereich 24 Stunden auf den Beinen zu sein haben, bleibt für das betroffene Personal nur eine gesetzliche Pause von 30 Minuten.
Die tatsächliche Arbeitszeit im Arbeitsbereich steigert sich aber locker auf 65 Stunden bis 70 Stunden die Woche, was eine dauerhafte und nicht zu ertragende Belastung darstellt.
Solche Arbeitsbelastungen machen das Pflegepersonal krank, und zusätzlich wird ein Nährboden für Mobbing geschaffen, wobei Mobbing ebenfalls das Pflegepersonal krank macht.

Der Bundesvorstand der ver.di, die Gewerkschaft der Polizei,die Industriegewerkschaft Bauen - Agrar - Umwelt, und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, vereinbarten und unterzeichneten diesen TV-L.
Der TV-L wurde also auf Bundesebene kreiert, - um Kosten zu sparen - .

Die Bezahlung der Bereitschaftsstunden oder anderer arbeitszeitlich orientierter Dienstzulagen ist noch "etwas unklar", weil der TV-L an diesen Stellen "sehr offen" ist, und alles "noch sehr frisch" sei.
Ständige und langwierig andauernde Nachverhandlungen zu Nachbesserungen per Dienst- oder Betriebvereinbahrungen sollen Abhilfe schaffen.
Überhaupt gibt es viele Fragen auch zur Arbeitszeit im TV-L, die aber von den ver.di-Personalräten und Betriebsräten nicht so einfach beantwortet werden können.
Vielfach sei ersteinmal eine Rücksprache mit ver.di Funktionären der örtlich zuständigen Rechtsabteilung notwendig.
Rechtsstreitigkeiten dürften die Folge sein.

Angesichts eines solchen TV-L bleibt den Betroffenen nur noch die Selbstkündigung, - als Selbstschutz vor weiterem finanziellen, wie auch gesundheitlichem Schaden - .

Hätte die ver.di diesem kostensparenden TV-L nie zugestimmt und auch nicht mitgestaltet, dann hätte sie auch keinen zusätzlichen Beitrag zur negativen Arbeitssituation am Arbeitsplatz der Pflegekräfte beigetragen.

Um so interessanter nunmehr die Aussagen des DBfK-Bundesverbandes unter der Leitung des Geschäftsführers Franz Wagner, mit freundlicher Unterstützung der ver.di und Frau Ellen Paschke vom ver.di-Bundesvorstand.

Aus der Internetpresens http://www.pflege-uns-reichts.de wird darauf verwiesen, das mit einer bundesweiten Unterschriftenaktion gegen Stellenabbau und unzumutbare Arbeitsbedingungen vorgegangen werden müsse.
"Wer Kranke und Pflegebedürftige versorgt, darf nicht selbst krank werden durch unerträgliche Belastungen bei der pflegerischen Arbeit."
"Wir fordern: Schluss mit dem Sparen auf unsere Kosten. Hohe Pflegequalität durch mehr und gut qualifiziertes Pflegepersonal! Den Pflegenotstand können wir nur gemeinsam abwenden."
Noch interessanter sind die Aussagen des Flyers http://www.pflege-uns-reichts.de/downlo ... -flyer.pdf
"Die Pflegepersonalregelung für Krankenhäuser, die eine Mindestausstattung sichergestellt hatte, wurde außer Kraft gesetzt, die Krankenhäuser gehen in den Wettbewerb – nicht um gute Qualität, sondern um billige Preise. Damit verbundene Risiken werden ignoriert."
Und dann noch:
"Unbeschadet der öffentlichen Diskussion über eine schlechter werdende pflegerische Versorgung, Fachkräftemangel und mit der demographischen Entwicklung ansteigendem Pflegebedarf werden Ausbildungsplätze abgebaut und Ausbildungsvergütungen gekürzt."
Die Forderungen, welche auch mit dem TV-L vereinbar sein müssen, lauten dann wie folgend:
"Wir brauchen eine Personalausstattung in allen Versorgungsbereichen, die eine qualitativ hochwertige und dem Bedarf angemessene pflegerische Versorgung gewährleistet."
"Wir brauchen analytische Personalbemessungsverfahren zur Sicherstellung dieser Personalausstattung."
"Wir fordern eine Vergütung der Pflegefachkräfte, die den Anforderungen und Belastungen angemessen ist."
"Wir streiten für Arbeitsbedingungen, die es möglich machen, unseren Beruf wieder mit Freude und Stolz – und möglichst ein Leben lang auszuüben."
"Wir sind keine Lückenbüßer und Dispositionsmasse für ungeliebte Tätigkeiten anderer Berufe!"
"Wir erwarten Respekt und Anerkennung für die Leistung, die wir für den Behandlungserfolg erbringen."
"Wir fordern die Bundesregierung auf aktiv zu werden, um die pflegerische Versorgung der Bevölkerung auf Dauer sicherzustellen."

Um solchen Forderungen gerecht zu werden, muß die ver.di erst einmal den TV-L und die Vorschriften unter § 43 der Sonderregelungen für die nichtärztlichen Beschäftigten in Universitätskliniken und Krankenhäusern Nr. 1 bis Nr. 8 gänzlich überarbeiten, damit die zuvor genannten Forderungen auch im TV-L-Tarifbereich Gültigkeit erwerben können.

Da gibts noch Viel zu tun für den DBfK-Bundesverband unter der Leitung des Geschäftsführers Franz Wagner, für die ver.di, und für die Frau Ellen Paschke vom ver.di-Bundesvorstand.
Bis dahin bleibt es wie es ist.

Besser ist, aus der ver.di auszutreten, um sich beim Marburger Bund als Mitglied völlig neu zu organisieren.
Das geht schneller, wenn es darum geht, die von ver.di verlangten Forderungen schnellstmöglich umzusetzen.

aufwiederschreiben
didado

Bombadil
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Beitrag von Bombadil » 16.12.2007, 18:10

@ Didado,

volle Zustimmung. Im Grunde kann man nur aus der verdi austreten.

mfg Bombadil

Cornelia Süstersell
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Abbau von Pflegekräftestellen in den Krankenhäusern

Beitrag von Cornelia Süstersell » 31.12.2007, 08:22

Der Abbau von Pflegekräftestellen in den Krankenhäusern wird am 29.1.2008 im Neusser Pflegetreff angesprochen:
Pflegetreff in Neuss-Erfttal am 29.01.2008, 18.00 Uhr
viewtopic.php?t=7540
Riskante Krankenpflege - Patienten in Gefahr!
viewtopic.php?t=6888
Hoffentlich kommen zu diesem Treff auch (endlich) einmal Pflegekräfte, die das Problem verdeutlichen.

Gruß
Cornelia
Ich trete für eine menschenwürdige Pflege ein und halte für es zwingend, mehr Pflegepersonal einzustellen.

Pflegefan
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Pflegekräfte müssen endlich Flagge zeigen!

Beitrag von Pflegefan » 06.01.2008, 14:09

Pflegekräfte müssen endlich Flagge zeigen!

Ich finde es sehr begrüßenswert, dass sich der Neusser Pflegetreff am 29.1.2008 mit dem Pflegenotstand und der Pflegereform befasst:
viewtopic.php?t=7540
Ich denke, dass damit den verbandlichen Aktivitäten eine gute Unterstützung gewährt werden kann. Es muss mehr Druck kommen, und zwar von den Pflegenden selbst!
Hoffentlich kommen zahlreiche Pflegekräfte zum Treff nach Neuss und machen damit auf ihre Situation aufmerksam.

Pflegefan
"Die Menschenwürde ist unanstastbar" (Art. 1 Grundgesetz). Dies muss in der Pflege oberste Handlungsmaxime sein - für alle!

conny24
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Überlastungsanzeigen bei Arbeitsverdichtungen

Beitrag von conny24 » 20.01.2008, 08:26

Überlastungsanzeigen bei Arbeitsverdichtungen

Hallo,
ich plädiere dafür, Fehler im Pflegesysteme konsequent mit Überlastungsanzeigen anzugehen. Solche Überlastungsanzeigen sollten überall dort abgegeben werden, wo die Arbeitsverdichtungen zugenommen haben, die Aufgabenerledigung nicht mehr ordnungsgemäß erfolgen kann. Die Unterschriftenaktion "Uns reichts", ist allein nicht für eine Lösung geeignet. Der Protest der Pflegenden muss Dauercharakter annehmen, solange, bis sich etwas entscheidend verändert hat.
MfG Conny

didado
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Beitrag von didado » 22.01.2008, 15:05

Hi !

Das Einzige was bei einer derartigen Überbelastung vorläufig und kurzfristig hilft, ist eine Kur, und die möglichst lange.
Frei nach dem Motto:
Stell dir vor auf der Arbeit gibt es Arbeitsüberlastung, und keiner geht hin. Das ist um so besser, da so die Pflegedirektion, das Qualitätsmanagement, das Fallmanagement, der Vorstand, die Vorgesetzten, und die Mitglieder der Mitarbeitervertretungen die Arbeit selber machen müßen.

Die Überlastungsanzeige kann auch die Deutsche Rentenversicherung beim Amt für Arbeitsschutz einreichen, was immer dann der Fall sein müßte, wenn die Arbeitsüberlastung Teil der Arbeitskräfteausnutzung ist, und die Deutsche Rentenversicherung über eine Reha von solchen Machenschaften erfährt. Ich selbst würde keine Überlastungsanzeige beim Arbeitgeber tätigen wollen, da zunächst eine Belastungsanalyse gemäß § 5 Arbeitsschutzgesetz zu erstellen ist, was auch alle halbe Jahre zu aktualisieren wäre. Hierzu würde ich einen Antrag an die Personalverwaltung richten, denn alle Arbeitgeber sind verpflicht eine solche Belastungsanalyse zu führen. Auch ist die Mitarbeitervertretung gefragt, die Formulare für die jeweiligen Abteilungen zu entwerfen hat.
Außerdem muß die Mitarbeitervertretung darauf achten, daß möglichst viele Beteiligte an dieser Befragung teilnehmen. Fragen der Bereitschaftsdienste, Nachschichten, Überstunden, des Überstundenfrei, und der Urlaubssperren sind mit einzubeziehen. Stellt sich nach der Auswertung der Belastungsanalyse das Bild der Arbeitsüberlastung ist die Mitarbeitervertretung verpflichtet eine Anzeige beim Amt für Arbeitsschutz einzureichen.

Anstatt sich mit Überlastungsanzeigen herum zu plagen, wäre eher der Gang zum Arzt anzuraten, um dort den Krankheitszustand und den Zustand der Arbeitsüberlastung schildern, und sich erst mal wegen Erschöpfungszustand krankschreiben lassen, und während dessen über den Arzt eine Kur bei der Deutschen Rentenversicherung beantragen, und zwar als EILANTRAG ! In aller Regel wird diese Kur genehmigt, wenn die formalen Vorgaben stimmen.

Ab und zu würde ich es mal wieder mit dem Arbeiten versuchen.
Gelingt dies wegen des neuerlichen Erschöpfungszustandes nicht, dann würde ich mich erneut beim Arzt melden, und mich krankschreiben lassen. Das würde ich so lange machen, bis der positive Bescheid vorliegt, und die Kur angetreten werden kann.

Vor der Kur und in der Kur würde ich mir Gedanken machen, wie ich aus dem Job rauskomme, und in einen anderen Job reinkomme. In der Kur würde ich dem ärztlichen Personal die Überbelastung schildern, ebenso den Krankheitszustand. Und dann würde ich mal schauen, ob sich eine neue Perspektive auftut.

Unter Umständen stellt sich in der Kur das Bild der Arbeitsüberlastung dar, was die Kurklinik in aller Regel auch im Abschlußbericht vermerkt. Diesen Abschlußbericht würde ich dann der behandelnden Ärztin oder Arzt vorlegen, was zu einem entsprechenden Artest führt. Dieses Artest würde ich dem betriebsärztlichen Dienst vorlegen, und falls nicht vorhanden, dem Arbeitgeber. Der Rest ist Sache des Arbeitgebers mit seinem Direktionsrecht, wie er mit der Sache umgeht.

Bei derartigen Überbelastungen hilft ohnehin nur:
schnellstmöglich Aussteigen,
oder gar nicht erst Einsteigen !

Aufwiederschreiben
didado

PflegeCologne
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Aussteigen kann nicht die Lösung sein

Beitrag von PflegeCologne » 04.03.2008, 19:33

Hallo didado,
zum Aussteigen würde ich zunächst einmal nicht raten. Wir sollten uns alle endlich aufraffen, gegen die (politisch gewollten) Mängel im Pflegesystem aufzumucken. Warum lassen wir uns das so lange schon gefallen?
Wir müssen Flagge zeigen - aber schnell.
MfG
PflegeCologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
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Probleme verdeutlichen und Öffentlichkeit herstellen!

Beitrag von Gaby Modig » 12.03.2008, 12:29

Pflegekräfte müssen endlich Flagge zeigen ...
... und nicht flüchten ...

das wäre mein Vorschlag.

Pflege muss die Probleme verdeutlichen und Öffentlichkeit herstellen! Nicht anonym, sondern mit offenem Vesier!

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„Uns reicht’s“ Unterschriftenübergabe

Beitrag von Service » 03.06.2008, 13:12

Presse- und Fototermin
„Uns reicht’s“ Unterschriftenübergabe an die Bundesgesundheitsministerin


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir möchten Sie am 5. Juni 2008 zu einer Unterschriftenübergabe ins Bundesgesundheitsministerium einladen.

Gudrun Gille, 1. Vorsitzende des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) und Ellen Paschke, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di werden Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt 185.000 Unterschriften übergeben.
Seit dem Start der Unterschriftenkampagne „Uns reicht’s“ im November 2007 haben
185.000 Menschen die Aktion gegen Stellenabbau und unzumutbare Arbeitsbedingungen in der Pflege unterzeichnet.

Was? Fototermin mit Bundesgesundheitsministerin
Ulla Schmidt, Gudrun Gille, 1. Vorsitzende des DBfK
und Ellen Paschke, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

Wann? Donnerstag, 5. Juni 2008
12 Uhr bis 12.10 Uhr

Wo? Bundesgesundheitsministerium
Friedrichstr. 108, 10117 Berlin

Dazu laden wir Sie herzlich ein.

----
Sehr geehrte Damen und Herren,

in Deutschland droht ein Pflegekollaps mit gravierenden Folgen für Patienten und Pflegekräfte sowie tief greifenden Auswirkungen auf das gesamte Gesundheitswesen. Pflegende in Krankenhäusern, Pflegediensten und der stationären Altenhilfe arbeiten unter schwierigsten Rahmenbedingungen. Sie können vielfach aufgrund des langjährigen Abbaus von Arbeitsplätzen einerseits und des steigenden Pflegebedarfs andererseits keine qualitativ angemessene Arbeit mehr leisten: Der deutschen Pflege droht der Zusammenbruch.

Angesichts dieser bedrohlichen Situation schlagen der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) e.V. und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Alarm. Mit der Übergabe der
185.000 im Rahmen der Kampagne „Uns reicht’s“ mit Unterstützung des Deutschen Pflegerats gesammelten Unterschriften wollen sie Politiker und Gesellschaft auf ihre Verantwortung für eine gute Versorgung der Bevölkerung hinweisen und ihre konkreten Forderungen an die Bundesregierung richten.

Über die Anliegen und Ziele der Kampagne möchten wir Sie bei dem Presse- und Fototermin im Bundesgesundheitsministerium am Donnerstag, den 5. Juni 2008, informieren und würden uns über Ihr Erscheinen freuen. Im Anschluss an die Übergabe im Ministerium stehen die Experten von DBfK und ver.di sowie Berufspraktiker aus den Pflegeberufen für Einzelgespräche zur Verfügung.

Ferner laden wir Sie ein, das Thema ab 13 Uhr mit Pflegenden und Experten bei dem anschließenden Nachgespräch in der Bundesgeschäftsstelle des DBfK zu diskutieren.

Ort: Haus der Gesundheitsberufe, Salzufer 6, 1. OG
Zeit: 13:00 bis ca. 14:30 Uhr.

Wir möchten Sie bitten, sich bis zum 4. Juni 2007 mit dem beigefügten Anmeldefax unter
Fax 030/219 157 77 oder per Email an: dbfk@dbfk.de anzumelden. Rückfragen beantworten wir gerne unter den angegebenen Rufnummern.

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter: http://www.pflege-uns-reichts.de

Mit freundlichen Grüßen

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
Salzufer 6, 10587 Berlin, Tel. 030/219 157 0, Fax 030/219 157 77
dbfk@dbfk.de http://www.dbfk.de

ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesverwaltung - Fachbereich 3: Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, Tel. 030/69 56 18 30, Fax 030/69 56 31 41
gerd.dielmann@verdi.de http://www.verdi.de

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Pflegekraefte fuer die alternde Gesellschaft

Beitrag von Service » 03.06.2008, 17:18

Pflegekraefte fuer die alternde Gesellschaft

Laut aktueller Veroeffentlichung des Statistischen Bundesamtes muessen im Jahr 2030 rund 58 % mehr Pflegebeduerftige und 12 % mehr Krankenhausfaelle versorgt werden. Schon jetzt werde nur noch der Mangel verwaltet, so Johanna Knueppel, Sprecherin des DBfK. Der Beruf sei unattraktiv geworden. Es faenden sich weder interessierte Schulabgaenger, die den Beruf erlernen wollen, und derzeitige Mitarbeiter fallen immer haeufiger und immer laenger durch beispielsweise beruflich bedingte psychische und psychosomatische Erkrankungen (Burnout, Depressionen) aus. Bezugnehmend auf die Veroeffentlichung der aktuellen Zahlen und unter Berufung auf die mehr als 150 000 Unterschriften, die im Rahmen der Kampagne „Uns reicht`s“ bis heute gegen Personalabbau in der Pflege gesammelt wurden, ruft der Deutsche Berufsverband fuer Pflegeberufe (DBfK) die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft zum sofortigen Handeln auf. Erwartet wird aktives Handeln und Unterstuetzung, damit auch in Zukunft eine angemessene pflegerische Versorgung der Bevoelkerung gesichert ist.

http://www.dbfk.de/index.php?subaction= ... m=&ucat=10&

Quelle: Mitteilung Pflegeunterricht konkret – vom 03. Juni 2008

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]„Uns reicht`s“ - Unterschriftenaktion für mehr Personal

Beitrag von Service » 06.06.2008, 12:34

„Uns reicht`s“ - Unterschriftenaktion für mehr Personal in der Pflege erfolgreich abgeschlossen - Übergabe von 185.000 Unterschriften an Ulla Schmidt

Mehr als 185.000 Pflegekräfte sind dem Aufruf der Vereinten Dienstleistungsge-werkschaft (ver.di) und des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) gefolgt und haben mit Ihrer Unterschrift gegen Stellenabbau, unzumutbare Arbeitsbedingungen und eine sich verschlechternde Patientenversorgung protestiert.

Allein in den Krankenhäusern wurden in den letzten zehn Jahren im Pflegedienst mehr als 50.000 von ehedem 350.000 Stellen abgebaut. Bei drastischer Verkürzung der Verweildauer und steigenden Fallzahlen kann dies nicht ohne Folgen für die pflegerische Versorgung bleiben. In Altenheimen und in der ambulanten Pflege sieht die Situation nicht besser aus. Die Fachkraftquote wird vielfach nicht eingehalten, immer weniger Pflegekräfte müssen immer mehr Pflegebedürftige in kürzeren Zeittakten versorgen. Ansprüche an eine humane Pflege bleiben dabei auf der Strecke. Berufsflucht und burn-out sind die Folgen.

Die Aktion wurde vom Deutschen Pflegerat und zahlreichen weiteren Verbänden und Organisationen, u.a. der Berliner Patientenbeauftragen und der Berliner Ärztekammer unterstützt. Pflegekräfte in allen pflegerischen Versorgungsbereichen haben sich beteiligt: u.a. in Krankenhäusern, Altenheimen, ambulanten Pflegediensten, Rehakliniken und Krankenpflegeschulen. Die Aktion findet breite Unterstützung. Vom Chefarzt bis zur Pflegeschülerin im ersten Ausbildungsjahr ist das ganze Spektrum der Berufe im Gesundheitswesen auf den Listen vertreten. Auch Patienten und Angehörige haben sich dem Protest angeschlossen.

Mit der Übergabe der Unterschriften an die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt am 5. Juni 2008 fordern die Unterzeichnenden die Bundesregierung auf, jetzt endlich zu handeln:

Wir fordern die Bundesregierung auf:

Schluss mit dem Sparen auf unsere Kosten. Hohe Pflegequalität durch mehr und gut qualifiziertes Personal!

Stoppen Sie den Personalabbau in der Pflege!

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
Salzufer 6, 10587 Berlin, Tel. 030/219 157 0, Fax 030/219 157 77

ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesverwaltung - Fachbereich 3: Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, Tel. 030/69 56 18 30, Fax 030/69 56 31 20

Quelle:Pressemitteilung vom 05.06.08 von adj
http://www.dbfk.de/presse/index.php?sub ... m=&ucat=10&

Weitere Informationen und Bildmaterial unter http://www.pflege-uns-reichts.de

Gaby Modig
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Registriert: 13.11.2005, 13:58

Pflegekräfte leiden öfter an Burn-Out

Beitrag von Gaby Modig » 09.06.2008, 15:20

Pflegekräfte leiden öfter an Burn-Out

So sieht es jedenfalls der DBfK: Immer mehr Pflegekräfte fühlen sich ausgebrannt. Schuld daran seien steigende Arbeitsbelastungen und Personalkürzungen in Krankenhäusern - so der Geschäftsführer des DBfK, Franz Wagner. Angesichts des immer größer werdenden Pflegenotstandes sei es eine gefährliche Situation, dass immer mehr Kranken- und Altenpfleger erkrankten, in andere Berufssparten oder aus Ausland wechselten. Franz Wagner fordert Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zum Handeln auf.
So ein Bericht in der Rheinischen Post vom 9.6.2008

Presse
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Registriert: 10.11.2006, 12:44

Patientensicherheit in der Pflege gefährdet

Beitrag von Presse » 17.06.2008, 06:54

Patientensicherheit in der Pflege gefährdet
Montag, 16. Juni 2008

Berlin - Der anhaltende Personalabbau in der Pflege gefährdet die Sicherheit der Patienten. Darauf hat Michael Isfort, stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Pflegeforschung in Köln (dip), hingewiesen. „Es gibt einen evidenten Zusammenhang zwischen Pflegeausstattung und patient outcomes“, betonte der Pflegewissenschaftler Anfang Juni in Berlin.

Isfort bezog sich auf die Ergebnisse des dip-Pflege-Thermometers von 2007. Das Institut befragte erstmals bundesweit Pflegedirektionen zur Situation und zum Leistungsspektrum des Pflegepersonals sowie zur Patientensicherheit im Krankenhaus. 30 Prozent der Befragten gaben an, dass Mobilisationen bei Patienten häufiger nicht mehr im notwendigen Umfang erfolgten.

...
(weiter lesen unter)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=32720

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