Ernährung pflegebedürftiger Menschen in der Altenhilfe

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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MDS

Ernährung pflegebedürftiger Menschen in der Altenhilfe

Beitrag von MDS » 01.02.2006, 08:24

MDS sieht Optimierungsbedarf bei der Ernährung pflegebedürftiger Menschen in der Altenhilfe
19.1.2006

41 Prozent der bei Qualitätsprüfungen untersuchten Personen weisen Mängel bei der Ernährung und Flüssigkeitsversorgung auf. Dies haben die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung festgestellt. „Die Mängel beziehen sich überwiegend auf eine drohende Unterversorgung“, sagte Jürgen Brüggemann vom Fachgebiet Qualitätsmanagement Pflege beim MDS auf einer Pressekonferenz der „Allianz gegen Mangelernährung im Alter“ heute in Berlin.

Den Wortlaut des MDS-Statements können Sie hier abrufen:
http://www.mds-ev.org/aktuelles/downloa ... All%85.pdf

Thieme Verlag

Ältere Menschen oft mangelernährt

Beitrag von Thieme Verlag » 10.02.2006, 08:33

Ältere Menschen in Deutschland sind oft mangelernährt - Experte fordert regelmäßige Tests

fzm - Bewegungseinschränkungen, Krankheiten, Kauprobleme, Schluckstörungen oder eine falsch verstandene "Schonkost". Es gibt viele Gründe, warum ältere Menschen zu wenig essen. Bis zu zehn Prozent der zuhause Lebenden und zwischen 40 und 60 Prozent aller Senioren im Altenheim sind mangelernährt. Darin waren sich alle Experten auf einem Treffen der BANSS-Stiftung einig, deren Ergebnisse jetzt in der DMW Deutschen Medizinischen Wochenschrift (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2006) zusammengefasst werden. Konsens bestand auch darin, dass die meisten Ernährungsstörungen nicht erkannt werden.
Es fehlen allgemein anerkannte Diagnosekriterien, die es dem Arzt erlauben, eine Mangelernährung zu erkennen, schreibt Dr. Jürgen Martin Bauer, Spezialist für Altersheilkunde (Geriatrie) an der Universität Erlangen. Die Mangelernährung kann unterschiedliche Folgen haben. Bei einigen kommt es zu Verhornungsstörungen der Haut, bei anderen zu einer vermehrten Lichtempfindlichkeit, Haarverlust oder zu Entzündungen der Mundschleimhaut. Auch eine schlechte Wundheilung, eine Bindehautentzündungen oder eine Nachtblindheit können die Folge sein, erläutert Dr. Bauer. Selbst Depressionen sowie schwere Nervenerkrankungen sind möglich. Für den Arzt ist es extrem schwierig, die Störungen auf die Mangelernährung zurückzuführen. Labortests helfen nicht weiter, und die Bestimmung der Vitaminkonzentration im Blut wird von den Experten nur in begründeten Ausnahmefällen empfohlen. Dr. Bauer: "Der Nachweis ist methodisch kompliziert und die Ergebnisse sind oft nicht eindeutig interpretierbar". Auch von der Bioelektrischen-Impedanz-Analyse, welche Muskel- und Fettanteile des Körpers aufgrund ihres unterschiedlichen elektrischen Widerstands misst, hält der Experte Bauer wenig. "Die Werte täuschen eine Genauigkeit vor, die in Wirklichkeit nicht vorhanden ist".
Die wertvollsten Hinweise ergeben sich für Bauer aus den Angaben der älteren Menschen sowie einfachen Messungen wie Body Mass Index und Wadenumfang. Hierzu haben Experten zwei einfache Tests entwickelt. Der ausführliche "MNA" (Mini Nutrional Assessment) und der etwas schnellere NRS 2002 (Nutritonal Risk Screening) erlauben es dem Arzt, sich innerhalb kurzer Zeit einen ersten Eindruck vom Ernährungszustand seiner älteren Patienten zu machen, so der Mediziner. Er fordert: "Diese Tests sollten ab dem 65. Lebensjahr bei allen Menschen durchgeführt werden, insbesondere aber bei Bewohner von Altenheimen und Krankenhauspatienten."

J. M. Bauer et al.:
Diagnostik der Mangelernährung des älteren Menschen
Deutsche Medizinische Wochenschrift 2006; 131 (5): 223-227
Weitere Themen in der DMW 5:
- Feinstaubkonferenz: interdisziplinärer Ansatz
- Pharmakologisch unterstützte Raucherentwöhnung
- Bortezomib: Neues Prinzip in der Krebstherapie
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THIEME VERLAGSGRUPPE
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Quelle: Mitteilung vom 7.2.2006

Dirk

Esskultur im Heim - Der Heimkoch usw.

Beitrag von Dirk » 11.05.2006, 12:59

Esskultur im Heim
Mangelernährung und Fehlernährung im Alter
Welche Ursachen führen zu Mangelernährung und Fehlernährung?
Was müssen Heimköchinnen und -köche darüber wissen?
Was können sie tun?
Ein Beitrag von PD Frau Dr. med. Daniela Schlettwein-Gsell, Basel,
unter:
http://www.nahrungsverweigerung.de/scri ... _heim.html

Ein Buch zum Thema:
Markus Biedermann / Alfred Hoffmann:
Der Heimkoch - Esskultur im Heim
1. Auflage (April) 2005, 336 Seiten, gebunden, 29.80 Euro / 52.10 sFr, Best.-Nr.: 208; ISBN 3-87870-487-9,
Vincentz Network, Hannover

Näheres unter
http://www.wernerschell.de/Aktuelles/heimkoch.htm

H.P.

Ernährungstipps für alte Menschen

Beitrag von H.P. » 07.09.2006, 07:09

Ernährungstipps für alte Menschen

Eine Broschüre mit Ernährungstipps für alte Menschen bietet die Deutsche Seniorenliga an. Darauf machte u.a. die Ärzte Zeitung in ihrer Ausgabe vom 4.9.2006 aufmerksam. Im Alter sinke der Bedarf an Energie, nicht aber an Nährstoffen. Um Muskelabbau und damit Stürzen vorzubeugen, sollten alte Menschen besonders auf ihre Ernährung achten, begründet die Liga ihre Offerte.
Die Broschüre "Mangelernährung erkennen und vermeiden" gibt es kostenlos bei: DSL, Gotenstr. 164, 53175 Bonn. Unter http://www.dsl-mangelernaehrung.de kann sie auch im Internet abgerufen werden.

Presse
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Registriert: 10.11.2006, 12:44

Mangelernährung im Alter erhöht Risiko der Pflegebedürftigke

Beitrag von Presse » 02.04.2007, 10:43

Gefahr für Mobilität und Selbstständigkeit
Mangelernährung im Alter erhöht Risiko der Pflegebedürftigkeit


Bonn, 23.03.07 Mit steigender Lebenserwartung gewinnt auch das Thema Ernährung immer mehr an Bedeutung. Schließlich gilt es, die eigene Gesundheit möglichst lange zu erhalten, um den bevorstehenden Lebensabschnitt aktiv und lebenswert gestalten zu können. Die Realität zeigt aber, dass viele Senioren zu wenig oder das Falsche essen und damit ihre Selbstständigkeit im Alltag riskieren.

Wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Energie, Eiweiß und lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt, drohen langfristig Muskelabbau und Schwächezustände. Damit steigt nicht nur das Risiko von Stürzen und Knochenbrüchen, auch im Falle einer Verletzung oder Erkrankung stellt stark abgebaute Muskulatur eine weitere Gefahr da. Schließlich benötigt der Körper für Immunabwehr und Wundheilung große Mengen an Stickstoff, die er im Muskelgewebe abbaut. Fehlen diese Reserven in Phasen besonderer Belastung, beispielsweise bei Operationen, schweren Entzündungen oder Knochenbrüchen, kann es zu einem übermäßigen Eiweißabbau in der Herz- und Atemmuskulatur kommen.

Chronische Mangelernährung und ihre Folgen sind gravierend. Sie reichen von körperlicher Schwäche, verstärktem Abbau geistiger Fähigkeiten und Depressionen bis hin zur erhöhten Pflegebedürftigkeit. Viele dieser Symptome werden oft als gewöhnliche Alterserscheinungen verkannt. Angehörige und Ärzte sollten aufmerksam werden, wenn aus einem kräftigen Menschen ein zerbrechlich wirkender Senior wird. Wird eine Mangelernährung nicht rechtzeitig erkannt und behoben, kann die Entkräftung des Körpers auch mit einer Ernährungstherapie nicht mehr aufgehalten werden. Die zunehmende Schwäche und Pflegebedürftigkeit in Verbindung mit einem wachsenden Ernährungsdefizit bedeutet für viele Senioren auch den Verlust der Selbstständigkeit im Alltag. „So betrachtet sind Altenheime oft das Sammelbecken für mangelversorgte, schwache Senioren, bei denen es ambulant nicht mehr möglich ist, Ernährungsdefizite auszugleichen“, betont Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga (DSL).

Auf Gewichtsverlust achten

Damit es gar nicht so weit kommt, sollten Angehörige die Essgewohnheiten ihrer älteren Verwandten genau beobachten. Denn Mangelernährung ist nicht einfach zu erkennen, da auch Senioren mit einem leichten Übergewicht betroffen sein können. Wichtigstes Alarmsignal für eine Mangelernährung ist vielmehr ein unbeabsichtigter Gewichtsverlust. Während bei jüngeren Erwachsenen eine Abnahme von mehr als fünf Prozent des Körpergewichts innerhalb von drei Monaten als relevant angesehen wird, ist bei älteren Menschen jeglicher auffällige Gewichtsverlust ernst zu nehmen und zu hinterfragen. Ältere Menschen sollten daher alle zwei Wochen ihr Gewicht kontrollieren und möglichst auch dokumentieren.

Angesichts dieser Problematik sind Angehörige, Betreuende und Pflegekräfte gefordert, erste Anzeichen einer drohenden Mangel- und Unterernährung bei älteren Menschen ernst zu nehmen und Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährungsversorgung zu ergreifen. Informationen hierzu bietet die DSL mit der Broschüre „Mangelernährung erkennen und vermeiden“. Sie ist kostenlos und kann postalisch angefordert werden bei der Deutschen Seniorenliga e.V., Gotenstraße 164, 53175 Bonn oder im Internet unter www.dsl-mangelernaehrung.de abgerufen werden.

Quelle: Pressemitteilung vom 23.3.2007
http://www.deutsche-seniorenliga.de/presse.php

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