Corona-Virus – besorgniserregende Lage!

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Corona-Pandemie: Vereinfachter Zugang zu Sozialleistungen bis September verlängert

Beitrag von WernerSchell » 09.07.2020, 11:41

Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 490/2020
Datum: 09. Juli 2020



Corona-Pandemie: Vereinfachter Zugang zu Sozialleistungen bis September verlängert

Rhein-Kreis Neuss. Der Zugang zu den Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende, der Hilfe zum Lebensunterhalt und zur Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sowie zur existenzsichernden Leistung nach dem Bundesversorgungsgesetz war bis Ende Juni vereinfacht worden. Wegen der weiterhin erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wurden diese Regelungen vom Bundeskabinett bis zum 30. September verlängert. Eine entsprechende Rundverfügung des Rhein-Kreises Neuss ist an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die Sozialämter und das Job-Center im Rhein-Kreis Neuss ergangen.

„Mit dem Sozialschutzpaket I des Bundes wurde der Zugang zu Leistungen der Grundsicherung erheblich erleichtert. Die Verlängerung ist wichtig und richtig, denn nach wie vor sind viele Menschen durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht. Hier müssen wir weiter durch großzügige Regelungen zum Beispiel bei Antragsgenehmigungen helfen“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Die Erleichterungen betreffen insbesondere die befristete Vereinfachung der Vermögensprüfung, die befristete Anerkennung der tatsächlichen Aufwendungen für Unterkunft und Heizung sowie Vereinfachungen bei der Bewilligung einer vorläufigen Entscheidung.
Auch die vorübergehenden Anpassungen für das Mittagessen sollen bis 30. September gelten. Dadurch müssen Schülerinnen und Schüler sowie Kinder aus einer Tageseinrichtung oder Kindertagespflege das sonst angebotene Mittagessen nicht gemeinschaftlich einnehmen, wenn die Einrichtung geschlossen ist.
Ebenso wurde die Regelung verlängert, dass für Menschen mit Behinderung weiterhin der Mehrbedarf zur Finanzierung der Mittagsverpflegung zur Verfügung steht, auch wenn das Mittagessen pandemiebedingt nicht in Werkstätten für behinderte Menschen und vergleichbaren tagesstrukturierenden Maßnahmen gemeinschaftlich eingenommen werden kann.

Reinhold Jung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Rhein-Kreis Neuss
Der Landrat
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Rhein-Kreis Neuss
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Altenpflege und Corona-Pandemie: IAT legt Ergebnisse einer »Ad hoc-Studie« vor

Beitrag von WernerSchell » 10.07.2020, 11:41

Institut Arbeit und Technik
der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen – Bocholt – Recklinghausen
Pressemitteilung vom 10. Juli 2020


Altenpflege und Corona-Pandemie: IAT legt Ergebnisse einer »Ad hoc-Studie« vor


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Einrichtungen der Altenpflege und ihre Mitarbeitenden standen in den vergangenen Monaten vor besonderen Herausforderungen im Umgang mit der Corona-Pandemie. Das Institut Arbeit und Technik (IAT/ Westfälische Hochschule) hat in einer einrichtungs-, träger- und regionsübergreifenden »Ad hoc«-Studie untersucht, mit welchen konkreten Herausforderungen Entscheider in der Altenpflege konfrontiert waren, was aus ihrer Perspektive „erste“ Lehren und absehbare Konsequenzen aus den Erfahrungen mit der Corona-Pandemie sind. Beteiligt an der Studie, die in Kooperation mit KCR – Konkret Consult Ruhr durchgeführt wurde, waren insgesamt 80 Entscheidungsträger des ambulanten und stationären Pflegesektors aus Nordrhein-Westfalen.

Eine zentrale Unterstützungsressource waren vor allem fachliche und persönliche Netzwerke der befragten Entscheider. Wo die Altenpflege direkt in kommunale Krisenstäbe eingebunden war, wurde dies sehr positiv bewertet. Bemängelt wurde jedoch, dass dies nicht überall der Fall war. So scheiterten dringend benötigte Abstimmungsprozesse vor Ort nicht selten an fehlenden technischen Infrastrukturen oder daran, dass vorhandene Schnittstellen nicht funktionierten oder Nutzungsbeschränkungen drängende Kommunikations- und Abstimmungsprozesse erschwerten. Künftig, so eine Forderung aus der Studie, brauche es eine bessere Abstimmung und digitale Vernetzung der Behörden mit den Trägern vor Ort sowie eine proaktivere Einbindung der Pflege in lokale Beratungs- und Entscheidungsprozesse. Gefordert werden mehr gemeinsames und praxisnahes Krisenmanagement, neue Strategien der lokalen Verfügbarkeit und Verteilung von Schutzmaterialien sowie eine bessere digital gestützte Vernetzung von Trägern und den Gesundheitsbehörden vor Ort.

Die Ergebnisse der Studie zeigen zudem, dass Entscheider skeptisch sind, dass die Altenpflege von der öffentlichen Wertschätzung, die der Branche in der Corona-Pandemie entgegengebracht wurde, künftig profitieren kann. So wird befürchtet, dass dem öffentlichen Wertschätzungszuwachs nicht der notwendige Attraktivitätsgewinn durch eine strukturelle Aufwertung der Altenpflege folge. Insbesondere das hohe Teamengagement, mitarbeiterorientierte Kommunikations- und Motivationsstrategien wie auch die fachlichen Kompetenzen der Beschäftigten sehen die Entscheider als zentrale Bewältigungsressource. „Die Studienergebnisse liefern auch Hinweise darauf, dass wir die Folgen der Corona-Pandemie für die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten nicht aus dem Blick verlieren dürfen. Denn dies wird von den Entscheidern derzeit als „Black Box“ mit unklaren Folgen beschrieben“, sagt Michaela Evans, Leiterin des Forschungsschwerpunktes Arbeit und Wandel am IAT. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass vorhandene Kompetenzen, v.a. der Hygienefachkräfte, künftig eine größere Bedeutung und Beachtung in den Einrichtungen erfahren müssten. Vor allem Kompetenzen der Beschäftigten in den Feldern Hygiene, Prävention, Gesundheits- und Arbeitsschutz müssen künftig gestärkt und ausgebaut werden.

Den befragten Entscheidern zufolge hat die Corona-Pandemie einen Schub in Richtung Digitalisierung ausgelöst. „Das Problem ist jedoch, dass Investitionen in die digitale Infrastruktur auch mit Investitionen in das Personal verknüpft werden müssen. Denn um Technik erfolgreich nutzen zu können, braucht es den Auf- und Ausbau entsprechender Kompetenzen bei den Mitarbeitenden und organisatorische Gestaltungsspielräume“, so Denise Becka, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsschwerpunkt Arbeit und Wandel. Notwendig sei ein „Infrastrukturprogramm Digitalisierung für die Altenpflege“ in NRW, das u.a. die Themen „Kompetenzorientierte Vernetzung“ und „Digital gestütztes Lernen“ in den Blick nimmt.

Weitere Informationen: https://www.iat.eu/media/ruhrgebietskon ... 20_fin.pdf
Denise Becka, 0209/1707-227 , becka@iat.eu; Michaela Evans, Tel.: 0209/1707-121, evans@iat.eu, Christopher Schmidt, Tel.: 0209/1707-337 , schmidt@iat.eu

Claudia Braczko
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik
Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der
Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen
Telefon: 0209/1707-176
E-Mail: braczko@iat.eu
Web: www.iat.eu

> https://www.iat.eu/presse/2020/altenpfl ... 72020.html
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Coronabedingte „Übersterblichkeit“ in Deutschland? Ein Update zur Entwicklung bis in den Juni 2020

Beitrag von WernerSchell » 10.07.2020, 16:47

Blogbeitrag von Professor Dr. Stefan Sell vom 09.07.2020:

Coronabedingte „Übersterblichkeit“ in Deutschland? Ein Update zur Entwicklung bis in den Juni 2020
... (weiter lesen unter) ... > https://aktuelle-sozialpolitik.de/2020/ ... utschland/
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Corona-Krise & Pflege: Nicht nur nach Fehlern, sondern nach Lösungen suchen!

Beitrag von WernerSchell » 10.07.2020, 17:06

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Corona-Krise & Pflege:
Nicht nur nach Fehlern, sondern nach Lösungen suchen!

Zwischenfazit des Bevollmächtigten der Bundesregierung für Pflege

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Foto: © Pflegebevollmächtigter, Fotograf Holger Gross

Es ist Zeit, ein erstes Zwischenfazit für die Pflege zu ziehen. Der Bevollmächtigte der Bundesregierung für Pflege, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, erklärt:

„Die Corona-Pandemie hat die Pflege vor große Herausforderungen gestellt. Fehlende Schutzausrüstung, Personal- und Versorgungsengpässe sowie die besondere Gefahr, die das Coronavirus vor allem für die Bewohner von Pflegeeinrichtungen darstellt, waren und sind zum Teil noch immer die bestimmenden Themen. Auf allen Ebenen wurde schnell, engagiert und kompetent gehandelt, umfassende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und Funktionieren des Gesundheitswesens ergriffen. Dafür ist Anerkennung und Dank auszusprechen.

Vieles davon war richtig und wichtig. Die Maßnahmen waren sehr erfolgreich. Die Verbreitung des Virus konnte durch einen gesamtgesellschaftlichen Kraftakt sehr deutlich verlangsamt werden. Jetzt ist es Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen: Durch das Coronavirus wurden uns - wie durch ein Brennglas – Stärken und Schwachstellen in der Versorgung der Pflegebedürftigen und Patienten gezeigt, aber eben auch Potenziale zur Weiter-entwicklung. Hier müssen wir ansetzen, um auch künftigen Herausforderungen selbstbewusst und handlungsfähig begegnen zu können:

Mehr Flexibilität und Unterstützung für die häusliche Pflege

Pflegebedürftige und ihre Angehörigen stehen nicht nur in einer Pandemie immer wieder vor der Herausforderung, von einem auf den anderen Tag die häusliche Pflege anders organisieren zu müssen, z. B. weil der Pflegebedarf sich ändert. Dazu ist ein hohes Maß an Flexibilität bei den ambulanten Pflegeleistungen notwendig. Für die aktuellen, pande-miebedingten Versorgungsprobleme wurde diese Flexibilität punktuell und befristet geschaffen. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen benötigen sie jedoch deutlich umfassender und dauerhaft. In meinem Konzeptpapier zum Entlastungsbudget 2.0 habe ich deshalb einen praktikablen Vorschlag zur Neujustierung der ambulanten Pflegeleistungen vorgelegt. Nahezu alle Leistungen bei häuslicher Pflege sollten demnach in zwei flexibel abrufbaren Budgets, dem Pflege- und Entlastungsbudget, zusammengefasst werden. Zusammen mit einer vertrauensvollen, unabhängigen Beratung vor Ort durch den „Pflege Ko-Piloten“ werden individuelle und passgenaue Pflegesettings endlich möglich.

Flächendeckend faire Löhne

Pflegekräfte brauchen nicht nur Applaus oder einmalige Pflegeboni, sondern vor allem eine flächendeckend attraktive Entlohnung mindestens auf Tarifniveau und optimale und familienfreundliche Arbeitsbedingungen. Es ist beschämend, dass so viele Arbeitgeber in der Langzeitpflege und in den Kliniken sich da einfach nicht bewegen wollen. Die Sozialpartner müssen sich endlich auf einen Tarifvertrag einigen, welcher auf die gesamte Langzeitpflegebranche erstreckt werden kann. In diesem Tarifvertrag sollten neben attraktiven Löhnen insbesondere zeitgemäße Arbeitszeitmodelle vorgesehen werden. Daneben muss endlich die Refinanzierung von Tariflöhnen Realität werden, so dass gerade auch ambulante Pflegedienste gegenüber Kostenträgern nicht mehr als Bittsteller auftreten müssen.

Stationäre Pflege: Keine Entscheidung ohne Bewohnervertretung!

In den letzten Wochen und Monaten hat sich deutlich gezeigt, wie schwierig es ist, den Gesundheitsschutz der Bewohner von Pflegeeinrichtungen in Einklang zu bringen mit ihren Rechten und Wünschen. So haben die strikten Besuchsverbote zu Situationen geführt, die für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen nur schwer auszuhalten waren. Sie haben auf belastende Weise die in Pflegeeinrichtungen immer notwendige Abwägung zwischen der Würde und Selbstbestimmung der Bewohner und den Hygienerestriktionen zum Lebensschutz in die Öffentlichkeit gerückt. Man darf aber nie vergessen: Für die Bewohnerinnen und Bewohner ist es nicht nur eine Pflegeeinrichtung, es ist ihr Zuhause. Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen benötigen nicht nur Schutz vor Infektionen, sondern auch die Gewissheit, jederzeit selbstbestimmt Einfluss auf ihre Lebensbedingungen nehmen zu können. Einrichtungen benötigen dafür die nötige Rückendeckung und pragmatische Handlungsempfehlungen für Besuchskonzepte. Aber die Bewohner müssen vor Ort auch gefragt werden, was ihnen wichtig ist. Es ist deshalb unerlässlich, dass besondere Besuchskonzepte in Zeiten einer Pandemie nur unter Beteiligung der Bewohnervertretungen umgesetzt werden. Denn eine Entscheidung über die Köpfe der Betroffenen hinweg verletzt nicht nur Rechte, sondern vor allem ihre Würde und Selbstbestimmung – und das in der womöglich letzten Lebenszeit.

Neue Aufgabenverteilung der Gesundheitsberufe

Die Pandemie hat deutlich ins Bewusstsein gerückt, dass eine gute interprofessionelle Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe notwendig ist, um eine optimale Versorgung der Patienten und Pflegebedürftigen auch in Krisenzeiten sicherzustellen. Mit den Corona-Gesetzen wurde Pflegekräften und anderen Gesundheitsfachberufen mehr Verantwortung durch die Befugnis zur Ausübung von heilkundlichen Tätigkeiten ermöglicht. Dieser Schritt war richtig, da Pflegefachkräfte grundsätzlich zur Übernahme ausgewählter heilkundlicher Aufgaben qualifiziert sind. Und der Gesetzgeber hat diese Kompetenzen nun endlich anerkannt.

Nun gilt es, den Strategieprozess des Bundesministeriums für Gesundheit zur interprofessionellen Zusammenarbeit im Gesundheits- und Pflegebereich engagiert und auch zeitnah voranzutreiben und die für Notlagen übertragene Verantwortung in den Regelbetrieb zu übernehmen.

Aufgaben, wie beispielsweise die Versorgung chronischer Wunden, Diabetes oder Infusionstherapien sollten endlich auf Pflegefachkräfte übertragen werden. Gleichzeitig müssen aber auch die Fachkräfte stärker von einfachen pflegerischen Verrichtungen und pflegefernen Hilfstätigkeiten entlastet werden. Die Versorgung der Zukunft wird nur mit einem guten Qualifikationsmix und in verstärkter interprofessioneller Zusammenarbeit über die Sektorengrenzen hinaus gelingen können.

Flexibilität, aber auch wirksame Kontrolle beim Personaleinsatz

Flexible Regelungen zum Personaleinsatz und das Aussetzen der Regelprüfungen in den Pflegeeinrichtungen waren wichtige Impulse, um den rechtlichen Rahmen für eine akute Krisensituation in Langzeitpflegeeinrichtungen zu setzen. Beschwerden, dass in Corona-freien Einrichtungen keine Betreuungsleistungen mehr stattfinden oder Betreuungskräfte unerlaubterweise regelhaft für Pflegeleistungen eingesetzt werden, offenbaren, dass einige Einrichtungen diese Flexibilität „missverstanden“ haben. Der Einsatz zusätzlicher Betreuungskräfte zur echten Betreuung ist gerade in Zeiten von pandemiebedingten Kontaktsperren und Besuchsverboten von unschätzbarem Wert für die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen. Zum Schutz der Pflegebedürftigen und Mitarbeiter muss ein nicht sachgerechter Umgang mit diesen Regelungen konsequent und über Anlassprüfungen sanktioniert werden.

Konsequenter Ausbau der Digitalisierung

Die Maßnahmen zum Infektionsschutz in den letzten Wochen haben erneut gezeigt, dass die Digitalisierung kein Selbstzweck ist, sondern Patienten und Pflegebedürftigen nützt und ihre Versorgung verbessert. Wie im Koalitionsvertrag und im gerade verabschiedeten Digitalen-Versorgungs-Gesetz vorgesehen, müssen deshalb alle Pflegeeinrichtungen zeitnah an die Telematik-Infrastruktur angebunden werden. Pflegekräfte müssen sicher, schnell und aufwandsarm mit niedergelassenen Ärzten, Physiotherapeuten, Apothekern und Krankenhäusern kommunizieren können. Auf dem Weg der Digitalisierung im Gesundheitswesen muss weiter unter konsequenter Einbeziehung der Pflege vorangeschritten werden. Denn besser vernetzt bedeutet für die Pflegebedürftigen besser versorgt.“

Quelle: Pressemitteilung vom 10.07.2020
2020-07-10 PM Corona-Krise & Pflege nicht nur nach Fehlern, sondern nach Lösungen suchen.pdf (150,3 KiB) > https://www.pflegebevollmaechtigter.de/ ... suchen.pdf


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Ärzte Zeitung vom 10.07.2020:
Pflege-Bevollmächtigter Westerfellhaus
Corona zeigt: Neue Aufgabenverteilung zwischen Ärzten und Pflegekräften nötig

Der Pflege-Bevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, will heilkundliche Tätigkeiten für Pflegebeschäftigte auch in der Regelversorgung verankert sehen. Die COVID-19-Pandemie zeige, wie wichtig der Schritt für eine gelingende Versorgung sei.
Von Thomas Hommel
Berlin. Die Bundesregierung will die Neuverteilung der Aufgaben zwischen Ärzten und Pflegebeschäftigten vorantreiben.
Die Coronavirus-Pandemie zeige, dass eine interprofessionelle Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe nötig sei, „um eine optimale Versorgung der Patienten und Pflegebedürftigen auch in Krisenzeiten sicherzustellen“, sagte der Pflege-Bevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, am Freitag.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerztezeitung.de/Politik/Co ... 20[rundate]


+++
Anmerkung:
Der Reformbedarf im Pflegesystem ist groß. Angesichts der zur Zeit in Gang gebrachten Corona-Wirtschaftshilfen muss gefragt werden, wo der "Wumms" für die Pflege bleibt. Es ist doch mehr als deutlich geworden, dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege dringend verbessert werden müssen. Von "fairen" Löhnen zu sprechen, reicht nicht. Es muss eine nennenswerte Anhebung der Stellenschlüssel und wesentlich höhere Vergütungen geben!. Siehe u.a. auch unter >
• Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sollen mit einem immensen Finanzaufwand abgemildert werden. Trotz der sich auftürmenden schuldenfinanzierten Hilfen ist die dringend notwendige Stärkung der ambulanten und stationären Pflege nicht in Sicht. Die Zeitschrift "Die Schwester/Der Pfleger" fragt daher in der Juli-Ausgabe 2020 zurecht: "Wo bleibt der Wumms für die Pflege?" … Näheres unter > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 44#p114244
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Bundesbürger rechnen mit langfristigen Corona-Einschränkungen

Beitrag von WernerSchell » 10.07.2020, 17:23

Ärzte Zeitung vom 10.07.2020:
Umfrage
Bundesbürger rechnen mit langfristigen Corona-Einschränkungen
Jeder zweite Deutsche glaubt nicht, dass in den nächsten sechs Monaten Normalität einkehrt. Das ergab eine Umfrage. Abstands- und Hygieneregeln stufen viele als notwendig ein.
Berlin. Die Mehrheit der Deutschen stellt sich wegen des Coronavirus auf länger anhaltende Einschränkungen im öffentlichen Leben ein. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung „McKinsey“ unter mehr als 1000 Bundesbürgern hervor.
Mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) rechnet demnach mit Einschränkungen über das nächste halbe Jahr hinaus. 25 Prozent geben an, ihr Alltag werde auch in gut einem Jahr noch nicht wieder normal verlaufen. 47 Prozent sagen, dass innerhalb der kommenden sechs Monate wieder Normalität einkehre.
... (weiter lesen unter) ... > https://nlcontent.aerztezeitung.de/redi ... 544DFED11F
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„Eine Pandemie ist keine Massenkarambolage – man kann sich darauf vorbereiten"

Beitrag von WernerSchell » 21.07.2020, 16:51

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„Eine Pandemie ist keine Massenkarambolage – man kann sich darauf vorbereiten"

Den von den Corona-Maßnahmen betroffenen und eingeschränkten Bürgerinnen und Bürgern will die neu gegründete Initiative Niedersächsischer Ethikrat (INE) Gehör verschaffen. Das elfköpfige Gremium wird vertreten durch Ärztekammer-Präsidentin Dr. med. Martina Wenker, den Direktor der Akademie Loccum Dr. theol. Stephan Schaede und Professor Dr. theol. Jürgen Manemann, Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie (fiph) in Hannover.

Die erste akute Phase der COVID-19-Pandemie ist hierzulande überstanden. Aber ihr Effekt auf das gesellschaftliche Zusammenleben ist – auch im Hinblick auf eine zweite Welle – nicht abzusehen. Um Menschen, die von den Pandemie-Maßnahmen besonders betroffen sind, ein Sprachrohr zu verleihen, haben Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, und die SPD-Landtagsabgeordnete Dr. med. Thela Wernstedt gemeinsam mit Landesbischof Ralf Meister und dem Osnabrücker Bischof Dr. theol. Franz-Josef Bode die Initiative Niedersächsischer Ethikrat (INE) ins Leben gerufen. Dem elfköpfigen Gremium gehören neben Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen mit ausgewiesener ethischer Expertise Repräsentanten der kirchlichen Wohlfahrtsverbände an.

„Schon jetzt haben Kinder und Jugendliche, die weder Schulen noch Kindergärten besuchen durften, schwierigere Startbedingungen“, kündigt Wenker jetzt das erste INE-Papier zur Situation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an und prophezeit, dass diese Generation an der Last und den Folgen der Pandemie wohl noch Jahrzehnte leiden wird. Deshalb ist es das Ziel von INE, den gesellschaftlichen Blick zu schärfen, damit im Falle künftig abermals notwendiger Schutzmaßnahmen differenzierter agiert werden kann. „Eine Pandemie ist keine Massenkarambolage“, betont Wernstedt, „man kann sich darauf vorbereiten.“

Bürgerinnen und Bürger in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen, gehört zu den Kernforderungen der Ethikrat-Initiative. „Wenn eine zweite Welle kommt, müssen wir verhindern, dass erneut per Verordnung über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden wird“, fordert Dr. theol. Stephan Schaede, Direktor der Akademie Loccum.

Auf die soziale Dimension der Corona-Pandemie macht zudem Professor Dr. theol. Jürgen Manemann, Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie (fiph) in Hannover, aufmerksam: „Wir müssen einen Blick für die verschiedenen Verwundbarkeiten entwickeln“, so Manemann.

Um aber zu verhindern, dass nur Experten reden, sollen ab September die Betroffenen selbst in öffentlichen Anhörungen zu Wort kommen. Denn es gilt, die Lebens-, Entwicklungs- und Bildungschancen von jungen Menschen deutlich zu verbessern – so eine der Kernforderungen des INE-Papiers.

Das Thesenpapier der Initiative finden Sie anbei als PDF-Anhang.

Die Mitglieder der Initiative Niedersächsischer Ethikrat (INE):
Gründungsmitglieder:
- Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin Ärztekammer Niedersachsen
- Dr. med. Thela Wernstedt, Landtagsabgeordnete und stellvertretende gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion
- Ralf Meister, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (nun beratendes Mitglied)
- Dr. theol. Franz-Josef Bode, Bischof des Katholischen Bistums Osnabrück (nun beratendes Mitglied)
Neue Mitglieder:
- Dr. theol. Stephan Schaede, Direktor der Evangelischen Akademie Loccum (Vertretung von Bischof Meister)
- Dr. theol. Martin Splett, Referent beim Bistum Osnabrück (Vertretung von Bischof Bode)
- Professor Dr. theol. Jürgen Manemann, Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover
- Professor Dr. theol. Christian Polke, Lehrstuhl für Systematische Theologie/Ethik in Göttingen
- Professorin Dr. iur. Eva Schumann, Lehrstuhl für Deutsche Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht an der Universität Göttingen
- Professorin Dr. med. Claudia Wiesemann, Direktorin der Abteilung Ethik und
Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen
- Torsten Windels, Ökonom mit Sitz in Hannover
Vertreter der kirchlichen Wohlfahrtsverbände:
- Thomas Uhlen, Landessekretär der Caritas in Niedersachsen
- Dr. theol. Christoph Künkel, ehemaliger Vorstandssprecher des Diakonischen Werks evangelischer Kirchen in Niedersachsen.

Kontakt:

Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN)
Karl-Wiechert-Allee 18-22, 30625 Hannover

Thomas Spieker, Leiter Kommunikation und Pressesprecher der Ärztekammer Niedersachsen
Telefon: 0511 380 2220, E-Mail: kommunikation@aekn.de

Evangelische Akademie Loccum (evlka)
Münchehäger Straße 6, 31547 Rehburg-Loccum

Florian Kühl
Telefon: 05766 81105, E-Mail: florian.kuehl@evlka.de

Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (fiph)
Gerberstr. 26, 30169 Hannover

Dr. Ana Honnacker
Telefon: 0511 1640934, E-Mail: honnacker@fiph.de

Quelle: Pressemitteilung vom 21.07.2020
Dr. Ana Honnacker Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungsinstitut für Philosophie Hannover
https://idw-online.de/de/attachment80410

Anhang
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Jeder Rückkehrer aus einem der stärker betroffenen Länder kann sich bei seiner Rückkehr direkt am Flughafen testen lasse

Beitrag von WernerSchell » 24.07.2020, 16:38

Die Rheinische Post berichtet im Newsletter vom 24.07.2020 u.a. wie folgt:

Deutschland ist bislang in Sachen Infektionszahlen im internationalen Vergleich sehr gut durch die Corona-Krise gekommen. Mit Sorge blicken Politik und Behörden allerdings auf die zahlreichen Bürger, die derzeit in Risikogebieten Urlaub machen. Die Gesundheitsminister der Länder und des Bundes haben heute weitere Maßnahmen beschlossen. Eine davon: Jeder Rückkehrer aus einem der stärker betroffenen Länder kann sich bei seiner Rückkehr direkt am Flughafen testen lassen – auf eigenen Wunsch. Mehr zu der Regelung lesen Sie hier: > https://newsletter.rp-online.de/d?o0bsr ... =topthemen
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ifo Institut: Mehrheit der Unternehmen will Homeoffice dauerhaft ausweiten

Beitrag von WernerSchell » 27.07.2020, 07:17

ifo Institut: Mehrheit der Unternehmen will Homeoffice dauerhaft ausweiten

(Quelle: ifo-Institut) Knapp über die Hälfte (54 Prozent) der Unternehmen in Deutschland wollen Homeoffice dauerhaft stärker etablieren. Dies zeigt eine Studie des ifo Instituts, die im aktuellen ifo Schnelldienst erscheint. Die Studie basiert unter anderem auf Auswertungen von Daten aus aktuellen ifo Unternehmensbefragungen und einer Mitgliederbefragung des Netzwerks LinkedIn. „Die Coronakrise könnte einen dauerhaften Schub fürs Homeoffice bedeuten“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien und Koautor der Studie.
Daten aus der ifo-Befragung zeigen, dass drei Viertel der Unternehmen in Deutschland zur Bewältigung der Krise Teile ihrer Belegschaft ins Homeoffice geschickt haben. In einer Umfrage unter den Mitgliedern des beruflichen Netzwerks LinkedIn gaben knapp die Hälfte der Mitglieder in Deutschland an, aufgrund der Pandemie ins Homeoffice gewechselt zu sein. „Für viele Unternehmen ging die Umstellung mit beträchtlichen Investitionen in digitale Infrastruktur und neue Kommunikationstechnologie einher. Diese Neuorganisation der Arbeit wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht vollständig rückgängig gemacht werden“, führt Falck aus. 56 Prozent der Beschäftigten in Deutschland könnten laut der ifo Studie zeitweise von zu Hause arbeiten. Vor der Corona-Pandemie wurde nur etwa die Hälfte dieses Potenzials ausgenutzt.
Zudem zeigt eine Auswertung von Stellenanzeigen und Jobsuchenden auf LinkedIn, dass die Aufrufe von Stellen, die zur Arbeit im Homeoffice ausgeschrieben sind, um mehr als das Doppelte gestiegen sind. „Dass Jobs in Zukunft vollständig ins Homeoffice verlagert werden, dürfte dennoch die Ausnahme bleiben“, erläutert Jean-Victor Alipour, Koautor der ifo-Studie und ergänzt: „Zum einen wissen wir, dass der Mangel an sozialen Kontakten im Homeoffice dauerhaft eine Belastung sein kann, zum anderen lässt sich kreativer Austausch und der Transfer von Ideen und Wissen nicht vollständig ins Digitale verlagern. Es ist wahrscheinlicher, dass sich hybride Arbeitsmodelle zwischen Präsenzarbeit und Homeoffice durchsetzen werden. Durch sie lassen sich die Vorzüge von Autonomie und Flexibilität im Homeoffice und die des sozialen Austauschs im Betrieb vereinen.“

Quelle: 26.07.2020
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Beratgerstraße 36
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Eltern junger Kinder während der Corona-Pandemie deutlich unzufriedener als zuvor

Beitrag von WernerSchell » 27.07.2020, 07:21

Eltern junger Kinder während der Corona-Pandemie deutlich unzufriedener als zuvor

(Quelle: DIW) Auswertung von Umfragedaten aus der Corona-Zeit zeigt Veränderungen in der Elternzufriedenheit – Eltern von Kindern unter sechs Jahren mit relativ stärksten Zufriedenheitsverlusten – Zufriedenheit von Müttern stärker beeinträchtigt als die von Vätern – Knapp die Hälfte der von Kita- und Schulschließungen betroffenen Befragten nimmt Corona-Maßnahmen als sehr einschränkend wahr – Familien- und bildungspolitische Themen sollten in zukünftigen Krisensituationen von Beginn an systematisch berücksichtigt werden
Eltern galten in den vergangenen Wochen und Monaten oftmals als die Hauptleidtragenden in der Corona-Krise ¬– lange Zeit mangelte es jedoch an empirischen Studien, die diese These belegen. Eine Untersuchung des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) auf Basis der COMPASS-Erhebung von infratest dimap zeigt nun, dass insbesondere Eltern mit Kindern unter sechs Jahren in der Corona-Zeit Lebenszufriedenheit eingebüßt haben. Die Kita- und Schulschließungen spielen dabei eine zentrale Rolle: Jede zweite Mutter, die von Kita-Schließungen betroffen ist, empfindet die Corona-Maßnahmen als sehr einschränkend.
Bei ihrer Analyse des Wohlbefindens von Eltern betrachteten die StudienautorInnen neben der allgemeinen Lebenszufriedenheit auch die Zufriedenheit mit dem Familienleben und der Kinderbetreuung. Dabei stützten sich die ForscherInnen für die Corona-Zeit auf die Ergebnisse der von infratest dimap erhobenen Online-Befragung COMPASS. Die mittlere Zufriedenheit lag demnach im Mai und Juni dieses Jahres in allen drei Bereichen niedriger als die im Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) ermittelten Werte für das Jahr 2018. Am deutlichsten wird dieser Unterschied bei der Zufriedenheit mit der Kinderbetreuung: Lag der durchschnittliche Wert auf einer Skala von 0 bis 10 für das Jahr 2018 bei 7,2 Punkten, liegt er für den Mai und Juni dieses Jahres bei nur 4,2 Punkten.
Hinsichtlich dieser Beobachtungen sagt C. Katharina Spieß, Leiterin der Abteilung Bildung und Familie am DIW Berlin, die die Studie gemeinsam mit Mathias Huebener, Nico Siegel und Gert G. Wagner verfasst hat: „Gerade in sehr jungem Alter spielt das Wohlbefinden der Eltern eine große Rolle für die Entwicklung der Kinder, weshalb die Belange und Probleme von Familien in künftigen Krisensituationen von Anfang an einbezogen werden sollten.“
Zur Studie geht es hier: > https://www.diw.de/de/diw_01.c.794135.d ... htigt.html

Quelle: Pressemitteilung vom 26.07.2020
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
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RKI-Präsident Wieler sieht Entwicklung bei Corona-Fallzahlen mit „großer Sorge“

Beitrag von WernerSchell » 28.07.2020, 16:59

Rheinische Post berichtet am 28.07.2020:
RKI-Präsident:
Wieler sieht Entwicklung bei Corona-Fallzahlen mit „großer Sorge“

Berlin Aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen in Deutschland hat sich das RKI alarmiert gezeigt. "Die neueste Entwicklung der Fallzahlen macht mir und allen im Robert-Koch-Institut große Sorgen", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin.
"Wir sind mitten in einer sich rasant entwickelnden Pandemie", warnte er vor Journalisten. "Die ganze Welt ist mittendrin." Wieler rief zur Disziplin auf und ermahnte zum Einhalten der Regeln zu Abstand, Hygiene und Alltagsmaske. "Bitte helfen Sie alle weiter mit", appellierte er. Grund für die steigenden Fallzahlen sei, dass die Menschen sich nicht mehr ausreichend an Hygiene- und Abstandsregeln hielten. Dies sei aber das Mittel, um die Lage in den Griff zu bekommen. "Wir haben es in der Hand."
… (weiter lesen unter) … > https://rp-online.de/panorama/coronavir ... =topthemen
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WernerSchell
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Pflicht zum Tragen einer „Alltagsmaske“ gilt weiterhin

Beitrag von WernerSchell » 29.07.2020, 06:21

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Pflicht zum Tragen einer „Alltagsmaske“ gilt weiterhin

Beschluss des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster vom 28.07.2020 - 13 B 675/20.NE -

Mit Eilbeschluss vom heutigen Tag hat das Oberverwaltungsgericht entschieden, dass die in der Coronaschutzverordnung angeordnete „Maskenpflicht“ voraussichtlich weiterhin rechtmäßig ist.

Der im Kreis Kleve lebende Antragsteller wendet sich gegen die Verpflichtung, in bestimmten sozialen Situationen, etwa beim Einkaufen oder bei der Benutzung des Personenverkehrs eine textile Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. Er beanstandet insbesondere, dass die Alltagsmasken ungeeignet seien, Ansteckungsgefahren zu minimieren, da sie die Viren hustender Menschen nicht aufhalten könnten. Auch sei zu befürchten, dass die Maske dazu führe, dass Abstände nicht mehr eingehalten würden. Überdies entstünden Gesundheitsgefahren dadurch, dass die auf dem Markt angebotenen Masken mit Chemikalien belastet seien.

Das Oberverwaltungsgericht hat den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung abgelehnt. Wie bereits in früheren Entscheidungen hat der zuständige 13. Senat ausgeführt, es sei voraussichtlich nicht zu beanstanden, dass der Verordnungsgeber einer aktuellen Empfehlung des Robert Koch-Instituts gefolgt sei. Danach sei bei dem derzeitigen Erkenntnisstand davon auszugehen, dass auch ggf. privat hergestellte textile Mund-Nase-Bedeckungen eine Filterwirkung auf Tröpfchen und Aerosole entfalten könnten, die zu einer Reduzierung der Ausscheidung von Atemwegsviren über die Ausatemluft führen könne. Hierdurch erscheine es möglich, dass ihr Tragen einen Beitrag zur Verlangsamung der Ausbreitung des von Mensch zu Mensch übertragbaren Coronavirus leiste. Dass es unter der Vielzahl wissenschaftlicher Meinungen auch andere Stimmen gebe, die eine Wirksamkeit der einfachen Mund-Nase-Bedeckung gänzlich verneinten, stehe dem nicht entgegen. Der Verordnungsgeber verletze seinen Einschätzungsspielraum grundsätzlich nicht dadurch, dass er bei mehreren vertretbaren Auffassungen einer den Vorzug gebe, solange er dabei nicht feststehende, hiermit nicht vereinbare Tatsachen ignoriere. Es sei voraussichtlich auch unbedenklich, wenn der Verordnungsgeber davon ausgehe, dass unbemerkte Übertragungen des Virus allein durch kontaktbeschränkende Maßnahmen nicht hinreichend zu vermeiden seien, sondern es flankierend zusätzlich des Tragens einer Mund-Nase-Bedeckung bedürfe. Ferner gehe der Senat unter Berücksichtigung der aktuellen Erkenntnislage davon aus, dass die Mund-Nase-Bedeckung keine allgemeinen Gesundheitsgefahren für den Träger hervorrufe. Insbesondere sei nicht davon auszugehen, dass sich solche aus der möglichen Schadstoffbelastung der für die Herstellung der Masken verwendeten Textilien ergäben, da insoweit dieselben rechtlichen Vorgaben gelten würden wie bei anderen Kleidungsstücken, und es den Benutzern im Übrigen freistehe, unter den vorhandenen (schadstofffreien) Masken zu wählen. Angesichts der anhaltenden Berichterstattung in den Medien zum Schutzzweck der Mund-Nase-Bedeckung sei auch nicht davon auszugehen, dass diese eine „trügerische Sicherheit“ beim Träger hervorriefen, vielmehr dürfte allgemein bekannt sein, dass weitere Schutzvorkehrungen, wie etwa die Einhaltung des Sicherheitsabstands, durch das Tragen der Maske nicht obsolet würden. Schließlich erschienen die damit verbundenen Einschränkungen angesichts des Schutzzwecks hinnehmbar. Die Trageverpflichtung sei räumlich und zeitlich begrenzt. Geeignete Bedeckungen seien üblicherweise in jedem Haushalt vorhanden oder könnten selbst hergestellt bzw. im örtlichen Handel kostengünstig erworben werden. Zudem gebe es Ausnahmebestimmungen, z. B. für Personen, die aus medizinischen Gründen keine Mund-Nase-Bedeckung tragen könnten.

Der Beschluss ist unanfechtbar.

Quelle: Pressemitteilung des Oberverwaltungsgerichts Münster vom 28.07.2020
https://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/ ... /index.php
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In der Corona-Krise wurde unser größtes Problem übersehen

Beitrag von WernerSchell » 29.07.2020, 06:35

Focus Online vom 28.07.2020:

"Das predige ich jeden Tag"Hamburger Klinik-Chef:
In der Corona-Krise wurde unser größtes Problem übersehen
In der Corona-Debatte wurden zu wenige Beatmungsgeräte, überfüllte Intensivstationen und fehlende Betten in Krankenhäusern befürchtet. Der Hamburger Klinik-Chef Hermann Reichenspurner prangert an: Ein Kernelement wird in der ganzen Debatte vollkommen außer Acht gelassen.
...
Hamburger Klinik-Chef über Corona: "Wichtigere Frage nach ausreichend Pflegekapazitäten wurden sehr selten gestellt"
...
Personal leistete körperliche Schwerstarbeit bei Pflege von Corona-Patiente
... (weiter lesen unter) ... > https://www.focus.de/regional/hamburg/v ... 53925.html
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Dem Coronavirus ist die Sommerhitze egal

Beitrag von WernerSchell » 31.07.2020, 17:31

Dem Coronavirus ist die Sommerhitze egal

Der Sommer wird heißer. Und viele fragen sich, ob die Hitze wohl das Sars-Cov-2-Virus austrocknet? Oder könnte es sein, dass es sich bei Hitze besonders wohlfühlt? Denn es breitet sich ja auch in heißen Ländern aus. Doch Studien haben ergeben: dem Virus scheint es egal zu sein, ob es warm oder kalt ist. Wichtiger ist der Faktor Mensch. Halten die Menschen Abstand, halten sie Hygieneregeln ein, tragen sie Masken – und besonders wichtig: halten sie sich in geschlossenen Räumen oder in frischer Luft auf. Man weiß ja inzwischen, dass man sich draußen nicht so schnell ansteckt wie drinnen – denn Abstand halten ist einfacher und Aerosolwolken verdünnen sich schneller. Ruth Schulz aus dem Quarks-Team mit Tipps für drinnen und draußen | DailyQuarks – 00:04:32 > https://www1.wdr.de/mediathek/audio/dai ... index.html

Mehr:
"Was man über Schutzmasken wissen muss" ¬– ein Quarks-Beitrag vom 27.07.20 | quarks.de > https://www.quarks.de/gesellschaft/wiss ... ssen-muss/
"Coronavirus: Das wissen wir – und das nicht?" ¬– ein Quarks-Beitrag | quarks.de > https://www.quarks.de/gesundheit/medizi ... issen-wir/
"Corona in 5 Minuten – machen Antikörper wirklich immun?" – eine Quarks-Sendung vom 14.07.20 | video > https://www1.wdr.de/mediathek/video/sen ... n-100.html

Quelle: Mitteilung vom 31.07.2020
Quarks-Team - quarks@wdr.de
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Zusammen gegen Corona mit AHA + A!

Beitrag von WernerSchell » 05.08.2020, 14:13

Zusammen gegen Corona mit AHA + A! Das bedeutet: Abstand einhalten, Hygieneregeln beachten, Alltagsmaske tragen und die Corona-Warn-App aktivieren. So schützen wir nicht nur uns, sondern auch unsere Mitmenschen. = Solidarität und Rücksichtnahme sind alternativlos!

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Warum werden Touristen getestet, Pflegende aber nicht?

Beitrag von WernerSchell » 07.08.2020, 06:31

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Pflegegewerkschaft BochumerBund:
Warum werden Touristen getestet, Pflegende aber nicht?

BOCHUM. Das Bundesministerium für Gesundheit hat allen Pflegenden den nächsten Tiefschlag versetzt: „Während mittlerweile jeder Reiserückkehrer auf Kosten der Allgemeinheit von Corona-Tests profitiert, werden diese bei Pflegekräften und anderen stark gefährdeten Berufsgruppen im Gesundheitswesen nach wie vor kaum durchgeführt“, empört sich Benjamin Jäger, Vorstandsvorsitzender der Pflegegewerkschaft BochumerBund. „Sogar in der Akutpflege wird daran gespart, obwohl die Pflegenden dort massiv ansteckungsgefährdet sind. Das empfinden viele Kolleginnen und Kollegen als Herabsetzung.“ Die Pflegegewerkschaft fordert daher Tests für ausnahmslos alle Beschäftigten im Gesundheitssektor.

Der BochumerBund verweist auf die aktuellen Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI). Demnach zählt medizinisches Personal – also auch das Pflegepersonal – ohne Schutzausrüstung zu den Kontaktpersonen ersten Grades. Dieser ist definiert als enger Kontakt mit infizierten Patienten oder Bewohnern. Pflegekräfte in Schutzausrüstung bei einem Abstand von weniger als zwei Metern sowie ohne Schutzausrüstung bei einem Abstand von mehr als zwei Metern zu einer pflegebedürftigen Personen wiederum rechnet das RKI zu den Kontaktpersonen dritten Grades. „Allerdings spielt beispielsweise die Qualität der Schutzausrüstung keinerlei Rolle“, erläutert Jäger. Kontaktpersonen ersten und dritten Grades – auch mit ungenügender Schutzausrüstung – werden in Deutschland nicht routinemäßig getestet.

Der BochumerBund hält die Ignoranz der Politik gegenüber Pflegenden und Pflegebedürftigen für verantwortungslos. Jäger vermutet als Grund für das Nichtstun: „Bei regelhaften und regelmäßigen Tests von uns Pflegekräften würde die wahre Durchseuchung in den Krankenhäusern sichtbar werden. Dann müssten die Verantwortlichen in der Gesundheitspolitik Konsequenzen ähnlich wie bei Tönnies ziehen. Davor scheinen sie zurückzuschrecken – und riskieren Menschenleben.“ Der BochumerBund wertet das Agieren nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch in Pflegeeinrichtungen als Verstöße gegen das Arbeitsschutz- sowie das Infektionsschutzgesetz.

Jäger fordert daher die Politik dringend zum Handeln auf: „Sie muss uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen vor Arbeitgebern schützen, die auf Kosten unserer Gesundheit bzw. unseres Lebens profitorientiert arbeiten und unseren Schutz vernachlässigen.“ Schließlich komme kranken bzw. pflege- und hilfebedürftigen Menschen niemand so nahe wie die Pflegenden: „Aus diesem Grund müssen wir besonders geschützt werden.“

Bislang jedoch bleiben Pflegekräfte der Willkür ihrer Arbeitgeber ausgesetzt: „Die Krankenhäuser testen ihre Mitarbeiter nach eigenem Ermessen – das bedeutet in vielen Fällen überhaupt nicht“, so der Gewerkschaftsvorsitzende. Jäger kennt als Gesundheits- und Krankenpfleger die Verhältnisse nicht nur aus Schilderungen betroffener Pflegender, sondern auch aus eigenem Erleben. Welche dramatischen Folgen das Versagen von Politik und Arbeitgebern hat, belegen die offiziell erhobenen Zahlen. Beschäftigte im Gesundheitssektor machten bisher laut Weltgesundheitsorganisation WHO etwa 10 Prozent aller weltweiten Covid-19-Fälle aus. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts arbeiten in Deutschland rund 12 Prozent aller bisher gemeldeten Infizierten in Medizin und Pflege, 63 sind gestorben (Stand: 3. Juli). Besonders stark betroffen sind Pflegeeinrichtungen

Weitergehende Informationen zur Pflegegewerkschaft sind nachzulesen unter www.bochumerbund.de.

Quelle: Pressemitteilung vom 06.08.2020
Pressekontakt BochumerBund
Pflegegewerkschaft BochumerBund
c/o
Sönke Petersen
Voltmerstraße 13
30165 Hannover
Telefon: 0511 3509180
E-Mail-Adresse: presse@bochumerbund.de

Kontaktdaten BochumerBund
Pflegegewerkschaft BochumerBund
Vorstandsvorsitzender: Benjamin Jäger
E-Mail-Adresse: info@bochumerbund.de
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