Corona-Virus – besorgniserregende Lage!

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WernerSchell
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Infektionen mit dem Coronavirus durch Stärkung des Immunsystem entgegen wirken!

Beitrag von WernerSchell » 13.04.2020, 07:57

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Pressemitteilung vom 13.04.2020

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Infektionen mit dem Coronavirus durch Stärkung des Immunsystem entgegen wirken!

Covid19 lenkt stets erneut den Blick auf zwingend notwendige Verhaltensregeln. Infektionen sind aber nur eingeschränkt verhinderbar. Was ergänzend vorbeugend helfen kann, ist ein gesunder Lebensstil. Er stärkt, konsequent praktiziert, die Abwehrkräfte und ist damit gut geeignet, bei einer Infektion den Krankheitsverlauf abzumildern.

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"Die beste Medizin, die wir haben, ist unser Immunsystem. Das wird in aller Regel damit fertig, wenn es intakt und nicht durch Vorerkrankungen geschwächt ist." - Dies erklärte der Rechtsmediziner Klaus Püschel, der an der Hamburger Uniklinik mit dem Coronavirus infizierte Tode obduziert (Quelle: Bericht bei NTV am 08.04.2020 > https://www.n-tv.de/wissen/Wir-koennen- ... 02978.html ).

Klaus Püschel geht ebenfalls von den Erfordernissen einer sog. Herdenimmunität aus und erklärt weiter: "Wir schieben das Problem ein bisschen vor uns her. Die Hoffnung ist, dass man das mit einem Impfstoff später abmildern kann, aber wir können der Krankheit nicht entrinnen."

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk fühlt sich durch dieses Interview in der bereits mehrfach geäußerten Auffassung bestärkt, dass es jetzt auch darum gehen muss, anzuregen und unmissverständlich deutlich zu machen, dass ein gesunder Lebensstil, sofort begonnen, geboten erscheint. Soweit Ausgangsbeschränkungen zu beachten sind, müssen hinsichtlich der angezeigten Bewegung alternative Lösungen gestaltet werden.


U.a. am 06.04.2020 wurden von hier bereits folgende Hinweise gegeben:
+++
Die Corona-Pandemie ist nicht in wenigen Wochen vorbei - ein gesunder Lebensstil kann das Immunsystem - die Abwehrkräfte - stärken!
Die bisher ergriffenen Maßnahmen, um das Corona-Virus einzudämmen, wirken bereits sehr einschränkend auf die Bevölkerung. Nun gibt es erste Modellrechnungen die verraten, wie streng und wie lange die Maßnahmen ergriffen werden müssen. - Ein Quarks-Beitrag vom 30.03.2020 informiert > https://www.quarks.de/gesellschaft/wiss ... en-vorbei/
Nach dem Quarksbeitrag sollte das Ziel der Infektions-Bekämpfungsmaßnahmen sein, realistische Maßnahmen zu treffen, die über einen längeren Zeitraum durchgehalten werden können, die Grundimmunisierung der Bevölkerung zu erhöhen und das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Eine wirkliche Problemlösung wird aber erst dann in Betracht kommen, wenn es eine Therapie oder Impfung gegen das Corona-Virus gibt.
Im Übrigen wird angenommen: Wenn etwa 60-70% der Bevölkerung immun sind, findet das Virus zu wenig Menschen, die es anstecken kann, um sich weiterzuverbreiten. Ob diese sog. "Herdenimmunität" helfen kann, ist nicht sicher. Denn es ist (noch) offen, wie lange ein Immunschutz durch Bildung von Antikörper wirkt.
Da in allernächster Zeit so oder so viele Menschen von einer Corona-Infektion betroffen sein werden, macht es aber großen Sinn, die persönliche Immunabwehr zu stärken; sie kann eine mögliche Erkrankung abschwächen helfen. Dies ist möglich durch konsequente Gestaltung eines gesunden Lebensstils (kann auch im höheren Alter begonnen werden). Dazu gehören v.a. ausreichende Bewegung (30-60 Min./Tag), gute Ernährung (sog. Mittelmeerdiät ohne oder wenig Fertigprodukte mit viel Zucker, schädlichen Fetten, Aromen usw.), ausreichender Schlaf (rd. 8 Stunden), Verzicht auf Rauchen, Stressreduktion …
Auf solche Präventionsmaßnahmen wird auch in der Buchveröffentlichung "Das Coronarvirus Handbuch - So schützen Sie sich richtig" (Seiten 56/57, 83ff.) aufmerksam gemacht (> viewtopic.php?f=6&t=23610 ). Zahlreiche Studien und Buchveröffentlichung sowie allgemeine Informationen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bestätigen die präventiven Wirkmechanismen und verdeutlichen, dass ein gesunder Lebensstil u.a. auch gegen Herz-Kreislauferkranungen, Krebs und Demenz wirkt - er erscheint daher alternativlos! - > viewtopic.php?f=6&t=22785
Dass im Kampf gegen das Corona-Virus ein starkes, funktionierendes Immunsystem wichtig ist, ergibt sich auch aus einem Artikel der Zeitschrift "Öko-Text": Je fitter unsere Abwehrkräfte sind, umso eher schaffen wir es, gesund zu bleiben. … (weiter lesen) … > https://www.oekotest.de/gesundheit-medi ... 177_1.html
+++

Bedauerlicherweise gibt es bezüglich solcher Präventionserwägungen kaum aufmunternde Hinweise in den Medien, so dass die entsprechenden Erkenntnisse auch nicht zur Kenntnis genommen und umgesetzt werden können. Auch die Bundeskanzlerin und der Bundespräsident haben in ihren jüngsten Ansprachen diesbezüglich nichts Hilfreiches gesagt. - Mit Rücksicht auf die Bedeutung einer Immunstärkung erscheint aber dringend eine Kehrtwende in der öffentlichen Berichterstattung notwendig.

Werner Schell - Diplom-Verwaltungswirt - Oberamtsrat a.D. - Buchautor/Journalist - Dozent für Pflegerecht
Mitglied im Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V.- https://www.vmwj.de
http://www.wernerschell.de - Pflegerecht und Gesundheitswesen
Infos auch bei https://www.facebook.com/werner.schell.7 bzw. https://twitter.com/SchellWerner


Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.
ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).
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Strategien, die zu einer schrittweisen Rückkehr in die gesellschaftliche Normalität beitragen können

Beitrag von WernerSchell » 13.04.2020, 17:04

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Coronavirus: Nationalakademie Leopoldina legt dritte Ad-hoc-Stellungnahme vor

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Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat eine dritte Ad-hoc-Stellungnahme zur COVID-19-Pandemie veröffentlicht. Das Papier mit dem Titel „Coronavirus-Pandemie – Die Krise nachhaltig überwinden“ behandelt die psychologischen, sozialen, rechtlichen, pädagogischen und wirtschaftlichen Aspekte der Pandemie und beschreibt Strategien, die zu einer schrittweisen Rückkehr in die gesellschaftliche Normalität beitragen können.
Quelle und weitere Informationen >>> https://www.leopoldina.org/presse-1/nac ... -pandemie/

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Deutsches Ärzteblatt vom 13.04.2020:
Leopoldina: Öffentliches Leben unter Bedingungen normalisieren
Halle – Die Forschungsgemeinschaft Leopoldina als wichtiger Berater der Bundesregierung hat in einer neuen Stellungnahme eine Maskenpflicht für den öffentlichen Personenverkehr vorgeschlagen. Zudem sprachen sich die Forscher heute dafür aus, die... > http://170770.eu1.cleverreach.com//c/32 ... 975-q8q97i

+++
Aktuelles von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen
> https://www.land.nrw/corona

Expertenrat Corona der Landesregierung Nordrhein-Westfalen
Weg in eine verantwortungsvolle Normalität

Stellungnahme Expertenrat Corona >>> https://www.land.nrw/sites/default/file ... corona.pdf

+++
Deutsches Ärzteblatt vom 13.04.2020:
Expertenteam legt Maßnahmen zur Lockerung in Coronakrise vor
Düsseldorf – Eine Expertengruppe in Nordrhein-Wetfalen (NRW) hat Voraussetzungen für den möglichen Abbau der Einschränkungen in der Coronakrise aufgelistet. In dem Papier des interdisziplinären Teams heißt es, über Lockerungen könne erst nach­gedacht werden, wenn klar sei, dass das Gesundheitssystem „absehbar nicht überfordert ist“ und Voraus­setzungen für ein besseres „Monitoring“ der Krise geschaffen seien.
Dann aber könne die Rückkehr zur Normalität „schrittweise forciert werden“, heißt es in der 15-seitigen Ausarbeitung, die im Auftrag der NRW-Landesregierung erstellt wurde. ... (weiter lesen unter) ... > http://170770.eu1.cleverreach.com//c/32 ... 975-q8q97i
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Kurzarbeit zwischen arbeitsmarktpolitischer Wunderwaffe und der bangen Frage, ob es diesmal auch so läuft wie 2009

Beitrag von WernerSchell » 14.04.2020, 06:32

Aus Forum
viewtopic.php?f=4&p=113213#p113213


Kurzarbeit zwischen arbeitsmarktpolitischer Wunderwaffe und der bangen Frage, ob es diesmal auch so läuft wie 2009

Blogbeitrag von Professor Dr. Stefand Sell vom 12.04.2020:


Die Corona-Pandemie wütet derzeit besonders heftig in den USA und die dort verhängten Maßnahmen schlagen ungebremst auf den Arbeitsmarkt durch, der noch vor wenigen Wochen in den allerhöchsten Tönen hinsichtlich der offiziellen Quantitäten gelobt wurde: So hatte die Zahl der Arbeitskräfte noch im Februar 2020 einen Höchststand von 164,6 Millionen Personen erreicht. Die offizielle Arbeitslosenquote wurde gleichzeitig mit sensationell niedrigen 3,5 Prozent ausgewiesen. Und wenige Wochen später muss man zur Kenntnis, dass nun fast jeder Zehnte in den USA ohne eine Erwerbsarbeit dasteht und dass der Arbeitsausfall bei den Unternehmen ohne irgendeine Abbremsung in die offene Arbeitslosigkeit geführt hat und diese weiter anschwellen lässt: So haben allein in den letzten drei Wochen mindestens 16 Millionen Menschen in den USA Arbeitslosenhilfe beantragt. Vgl. dazu bereits den Beitrag Unbelievable. Eine „Grafik des Schreckens“ wird innerhalb einer Woche noch schrecklicher: COVID-19 verursacht eine historische Krise auf dem Arbeitsmarkt in den USA vom 2. April 2020 – und die dort dokumentierte Abbildung, der verdeutlicht, dass es so einen Absturz auf dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt bislang noch nie gegeben hat.
.... (weiter lesen unter) .... > https://aktuelle-sozialpolitik.de/2020/ ... gen-frage/
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Kreisgesundheitsamt ändert Teststrategie: Mehr Bürger sollen auf Corona getestet werden

Beitrag von WernerSchell » 14.04.2020, 16:31

Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 262/2020
Datum: 14. April 2020


Kreisgesundheitsamt ändert Teststrategie: Mehr Bürger sollen auf Corona getestet werden

Rhein-Kreis Neuss. Der Rhein-Kreis Neuss setzt bei der Bekämpfung des Corona-Virus weiter auf eine Vielzahl von Testungen. Die Möglichkeiten für die Durchführung von Corona-Tests in den beiden zentralen Abstrich-Stellen in Neuss und Grevenbroich werden deshalb erweitert. So soll nun jeder getestet werden können, der Anzeichen eines Atemweg-Infekts zeigt. Einschränkende Voraussetzungen wie der Kontakt zu nachweislich Corona-Infizierten fallen weg. Der Zugang zum Test-Verfahren erfolgt weiterhin nur nach Terminvergabe durch das Kreis-Gesundheitsamt.
Wie Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betont, haben die Tests nicht nur eine wichtige Funktion für die betroffenen Menschen, auch im Kampf gegen die Ausbreitung und die Auswirkungen der Pandemie komme ihnen eine zentrale Rolle zu. So könne eine Erklärung für die in Deutschland im internationalen Vergleich eher niedrige Sterblichkeit bei Covid-19 sein, dass hierzulande viel mehr Krankheitsfälle diagnostiziert würden, in anderen Ländern gebe es möglicherweise sehr viel mehr unerkannte Infektionen. "Mit einer höheren Anzahl an Corona-Tests können wir Infektionsketten noch früher unterbrechen und die Ausbreitung der Erkrankung weiter eindämmen. Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz, durch den dieses Vorgehen erst möglich wird", so Petrauschke.
Um Haus- und Kinderärzte sowie Notfallambulanzen zu entlasten, wurden in Neuss und Grevenbroich zentrale Corona-Teststellen eingerichtet, die von den niedergelassenen Ärzten und der kassenärztlichen Vereinigung betrieben und durch den Rhein-Kreis Neuss sowie die Städte Neuss und Grevenbroich und das Deutsche Rote Kreuz unterstützt werden.

Für eine Terminvereinbarung ist die Hotline des Kreisgesundheitsamtes unter 02181/601-7777 an sieben Tagen in der Woche besetzt: montags – freitags von 8 – 18 Uhr und am Wochenende von 9 – 18 Uhr. Dort werden alle notwendigen Informationen aufgenommen. Ärzte des Gesundheitsamtes nehmen dann Kontakt zu den Betroffenen auf und vereinbaren einen Termin in einem der beiden kreisweiten Corona-Testzentren.

Reinhold Jung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Impressum:

Rhein-Kreis Neuss
Der Landrat
Pressesprecher
Benjamin Josephs (V.i.S.d.P.)
Oberstr. 91
41460 Neuss
Tel.: 02131/928-1300

Rhein-Kreis Neuss
ZS5.2 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Oberstraße 91
41460 Neuss
Tel: 02131 928-1300
Fax: 02131 928-1330
Email: Presse@rhein-kreis-neuss.de
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Leitfaden für ambulant tätige Ärzte zur Vorausplanung von COVID-19-Notfällen

Beitrag von WernerSchell » 14.04.2020, 16:56

Ärzte Zeitung vom 14.04.2020:

Leitfaden - Planung für den COVID-19-Notfall

Ein Leitfaden für ambulant tätige Ärzte zur Vorausplanung von COVID-19-Notfällen ist jetzt von mehreren Fachgesellschaften veröffentlicht worden.
Von Dr. Thomas Meißner
Neu-Isenburg. Sechs medizinische Fachgesellschaften haben im Rahmen der COVID-19-Pandemie einen Leitfaden für ambulant tätige Ärzte >>>> https://www.degam.de/files/Inhalte/Leit ... _final.pdf zur Verfügung gestellt. Er soll dabei helfen, bei schwerer COVID-19-Erkrankung die richtige und vom Patienten gewünschte Therapie einzuleiten.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerztezeitung.de/Nachrichte ... 2450544YI4
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Dr. Becker Klinikgruppe entwickelt Post-Corona-Reha

Beitrag von WernerSchell » 14.04.2020, 17:09

Dr. Becker Klinikgruppe entwickelt Post-Corona-Reha

Infolge der COVID-19-Pandemie ist mit massiven psychischen und sozialen Auswirkungen zu rechnen. Darauf haben am Wochenende die Forscher/innen der Leopoldina in aller Deutlichkeit hingewiesen. Um Betroffenen zu helfen und die gesellschaftlichen Folgen abzufedern, hat die Dr. Becker Klinikgruppe reagiert und die Post-Corona-Reha entwickelt.

Köln, 14. April 2020: Bereits in den vergangenen Wochen hatten Experten/innen immer wieder darauf hingewiesen, dass COVID-19 nicht nur unsere Atemwege, sondern auch unsere Psyche bedroht. Kontrollverlust, soziale Isolation und traumatische Erfahrungen wie häusliche Gewalt oder der Tod eines Angehörigen durch Corona können psychische Erkrankungen auslösen oder aber bestehende Störungsbilder verstärken. Auch die Forscher/innen der Leopoldina greifen diesen Punkt in ihrem am 13. April veröffentlichten Gutachten explizit auf und mahnen Hilfsangebote an, um die erwarteten massiven psychischen und sozialen Auswirkungen abzufedern.

Hohe Belastung aus unterschiedlichen Gründen
„Wir alle sind durch die aktuelle Situation, wie wir sie gerade erleben, stark belastet, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Die einen arbeiten sehr viel, die anderen sind eher wegen häuslicher Enge im Stress und wieder andere machen sich Sorgen um ihre berufliche Existenz. Wie krank mich das jetzt macht, hängt stark von meinem Empfinden eines ‚Kontrollverlusts‘ ab“, erläutert Marco Schmeding, Chefarzt der Dr. Becker Klinik Norddeich. Besonders gefährdet seien jetzt auch psychisch erkrankte Menschen. „Die gegenwärtige Situation kann auch eine bereits bestehende Depression oder Angsterkrankung verschlimmern“, so Schmeding. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie hat deshalb zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen der Dr. Becker Klinikgruppe, einem deutschlandweiten Anbieter für Rehaleistungen, ein Konzept entwickelt, wie man denjenigen helfen kann, die psychisch besonders stark unter der momentanen Situation leiden.

Selbstwirksamkeit gegen Kontrollverlust
Dabei setzen die Mediziner/innen bei ihrem neuen Angebot ganz auf die Leistungselemente der psychosomatischen Reha. „Es geht in der psychosomatischen Reha im Kern genau darum: seine Selbstwirksamkeit zu erleben. Zu merken, dass meine Handlungen einen Unterschied machen: Wenn ich Sport mache und mich gut ernähre, hat das Auswirkungen auf mein Wohlbefinden. Wenn ich Entspannungsverfahren oder Atemübungen anwende, senkt das mein Stresslevel. Wenn ich mich mit dem Sozialdienst berate, finde ich Lösungen für meine berufliche Situation“, beschreibt Dr. Holger Süß, Chefarzt der Dr. Becker Burg-Klinik in Thüringen, die therapeutische Ausrichtung der Post-Corona-Reha. Ergänzt würde das Angebot durch psycho-edukative Gruppen, z. B. Hygiene-Schulungen, Empfehlungen zum Umgang mit Angsterkrankungen oder allgemeinen Informationen über das Virus und die Pandemie.

Mit niederschwelligen Angeboten gegen Corona-Stress
Damit lösen die Fachleute der Dr. Becker Klinikgruppe genau das ein, was die Experten/innen der Leopoldina am Wochenende gefordert hatten: mit Hilfsangeboten die Eigenverantwortlichkeit der Menschen unterstützen und dafür Anleitung bieten. „Wir versuchen schon seit Beginn der Krise den Menschen mit niederschwelligen Angeboten zu helfen“, erklärt Iman Farhat, Chefärztin der Dr. Becker Klinik Juliana in Wuppertal. So habe sie mit ihrem Team bereits vor drei Wochen ein Corona-Sorgen-Telefon für die Mitarbeitenden der Dr. Becker Klinikgruppe eingerichtet. Das Angebot sei im Anschluss von den Kollegen/innen der Dr. Becker Klinik Norddeich aufgegriffen und erweitert worden. „Von Norddeich aus beraten unsere Psychologen und Psychotherapeuten seit zwei Wochen Mitarbeiter aus dem Gesundheitswesen. So konnten wir auch einen ersten Eindruck gewinnen, was die Menschen konkret in der Corona-Krise belastet, und in unser Konzept einfließen lassen“, so Farhat. Patienten/innen, die man aus den psychosomatischen Kliniken entlassen musste, teils aufgrund von Ländererlassen, teils, weil nicht mehr genug Schutzkleidung zur Verfügung stand, biete man seit Wochen den „Dr. Becker Hausbesuch“, Reha-Impulse und Tipps für körperliche und psychische Stabilität per E-Mail-Newsletter.

Klinische psychosoziale Notfallversorgung für Mitarbeitende des Gesundheitswesens
Seit dieser Woche biete das fachärztlich-psychiatrische und psychologisch-psychotherapeutische Fachpersonal der Klinikgruppe außerdem eine klinische psychosoziale Notfallversorgung für Mitarbeitende des Gesundheitswesens. Hier sei man dem Aufruf und den Empfehlungen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) gefolgt.

Angebot für Alleinerziehende
Betroffene, die Bedarf an der Post-Corona-Reha haben, können sich an den Dr. Becker Info-Service wenden. Für Alleinerziehende, eine Gruppe, die aktuell als besonders belastet gilt, bietet die Dr. Becker Burg-Klinik in Thüringen die sogenannte „Reha mit Kind“. Zur Post-Corona-Reha anreisen können Betroffene, sobald die Gefahren einer Ansteckung als nicht mehr so hoch eingestuft werden und die psychosomatischen Kliniken ihren Betrieb wieder uneingeschränkt aufgenommen haben. Menschen, die sofort Unterstützung brauchen, wenden sich bitte an die telefonischen Notfallangebote.

Dr. Becker Klinikgruppe
Die Dr. Becker Klinikgruppe ist ein inhabergeführtes mittelständisches Familienunternehmen mit Hauptsitz in Köln. Deutschlandweit betreiben die beiden Schwestern Dr. Petra Becker und Dr. Ursula Becker neun Rehabilitationseinrichtungen mit den Indikationen Orthopädie, Neurologie, Kardiologie und Psychosomatik sowie drei ambulante Therapiezentren. Mehr Informationen: www.dbkg.de
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_Pressemitteilung vom 14.04.2020
Rebecca Jung
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Referentin Unternehmenskommunikation
Dr. Becker Unternehmensgruppe
Parkstraße 10 / 50968 Köln / Tel.: (+49) 221 934647-48 / Fax :-40 / rjung@dbkg.de / www.db-unternehmensgruppe.de / www.dr-becker-karriere.de
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"Corona-Abstand" muss beim Sport größer sein

Beitrag von WernerSchell » 15.04.2020, 06:20

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"Corona-Abstand" muss beim Sport größer sein

Während im Alltag zwei Meter Abstand ausreichen, damit sich das Sars-CoV-2-Virus nicht weiter ausbreitet, müssen die Abstände beim Sport größer sein. Denn beim Sport ziehen wir eine Tröpfchenfahne hinter uns her. Und je schneller wir unterwegs sind, desto länger ist die Fahne. Viele Fragen zur Ansteckungsgefahr durch solche verdünnte Aerosol-Wolken sind noch offen. Auf der vorsichtigen Seite ist man mit mehr Abstand unterwegs. Beim Spazierengehen könnten fünf Meter, beim Joggen etwa zehn Meter empfehlenswert sein, bei flottem Rennradtempo sogar 20 Meter. Das ist das Ergebnis einer Studie bei der Physiker im Windkanal gemessen haben, wie weit sich Partikel aus der Atemluft bewegen. Wer zu zweit Sport treibt sollte das nebeneinander tun – oder aber einen großen Abstand halten und eventuell auch eine Maske tragen. Quarks-Reporterin Alexandra Rank mit Details der Studie | DailyQuarks – 00:12:12 > https://www1.wdr.de/mediathek/audio/dai ... index.html

Mehr:
"Coronavirus: Das wissen wir – und das nicht" – ein Quarks-Beitrag, heute aktualisiert | quarks.de > https://www.quarks.de/gesundheit/medizi ... issen-wir/
"Quarks extra: Corona – die wichtigsten Fakten" ¬– eine Quarks-Sendung vom 31.03.20 | video > https://www1.wdr.de/mediathek/video/sen ... n-100.html

Quelle: Mitteilung vom 14.04.2020
Quarks-Team quarks@wdr.de


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Deutscher Pflegerat: Kassen müssen für maximale Entlastung sorgen und Verantwortung übernehmen

Beitrag von WernerSchell » 15.04.2020, 17:09

PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (15. April 2020, Nr. 12/2020)


Deutscher Pflegerat: Kassen müssen für maximale Entlastung sorgen und Verantwortung übernehmen

„Die jetzige Krisenzeit in der Corona-Pandemie erfordert es, die Pflegeheime und Pflegedienste bestmöglich zu unterstützen sowie von jeglicher nicht notwendiger, barrierereichen Bürokratie maximal zu entlasten. Das sichert die Funktionsfähigkeit der Pflege in der Bewältigung der Pandemie. In der Pflicht stehen hier die Kassen und Sozialhilfeträger. Diese müssen, mehr als sie dies bisher getan haben, tätig werden“, forderte heute in Berlin der Präsident des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), Franz Wagner.

„Die Pflege- und Krankenkassen sowie die Sozialhilfeträger müssen die Pflegeeinrichtungen mit allen erforderlichen Mitteln unterstützen. Es darf nicht die Situation entstehen, dass die Kassen ihren Sicherstellungsauftrag in der Corona-Pandemie nicht mehr wahrnehmen. Pflegeeinrichtungen, die Hilfe bedürfen und diese auch angefragt haben, muss sofort geholfen werden. Die originäre Kassen-Verantwortung kann in diesem Fall nicht delegiert werden. Dies gilt auch mit Blick auf Schutzausrüstung.

Denn ob Infektionen in der häuslichen Pflege und in Pflegeheimen in größerem Umfang verhindert und gebremst werden können, hängt wesentlich davon ab, dass ausreichend Schutzkleidung und Desinfektionsmittel verfügbar sind. Dies ist derzeit noch nicht der Fall.

Zumindest auf der wirtschaftlichen Seite hat die Bundesregierung für die Pflegeheime und Pflegedienste geregelt, dass die durch die Corona-Pandemie bedingten Mehraufwendungen und Mindereinnahmen aus Mitteln des Ausgleichsfonds der Pflegeversicherung getragen werden. Die Kostenerstattungs-Festlegungen liegen vor.

Der Deutsche Pflegerat weist hier darauf hin, dass das bundeseinheitliche Verfahren keinen zusätzlichen Aufwand verursachen darf. Andernfalls muss u. a. beim Nachweisverfahren nachjustiert werden. Was fehlt, ist der Einbezug der Corona-bedingten Ausfälle bei den Investitionskosten. Um den Versorgungsauftrag durch die Pflegeeinrichtungen zu gewährleisten, müssen auch derartige Corona-bedingte Ausfallkosten getragen werden.“

Ansprechpartner:
Dr. h.c. Franz Wagner
Präsident des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 15 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsident des Deutschen Pflegerats ist Dr. h.c. Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.
Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Monitor: Vorerkrankungen mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe – Verbreitung in der Bevölkerung Deutschlands

Beitrag von WernerSchell » 15.04.2020, 17:24

Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)

Monitor: Vorerkrankungen mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe – Verbreitung in der Bevölkerung Deutschlands und seinen Regionen

Von der weltweiten Ausbreitung von Infektionsfällen mit dem neuen Coronavirus (SARS-CoV-2), die am 11. März 2020 von der WHO zu einer Pandemie erklärt wurde, sind zwischenzeitlich auch alle Bundesländer Deutschlands betroffen.
Wie auch bei bisherigen Epidemien werden zielgruppenorientierte Maßnahmen, die sich auf die vier Risikofaktoren hohes Alter, Multimorbidität, institutioneller Kontakt und Zugehörigkeit zu einem lokalen Cluster beziehen, bei der Bewältigung der COVID-19-Pandemie in Deutschland vorgeschlagen. Die Infektion mit SARS-CoV-2-Viren ist nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts insbesondere für Patienten mit chronischen Vorerkrankungen potenziell gefährlich, da diese ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe von COVID-19-Erkrankungen haben.


Widobericht 15042020.png
Widobericht 15042020.png (93.07 KiB) 7936 mal betrachtet
>>> Download >>> https://www.wido.de/news-events/aktuell ... -covid-19/


Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) informiert mit der aktuellen Publikation darüber, bei welchen Altersgruppen oder in welchen Regionen Deutschlands die Vorerkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe von COVID-19-Infektionen mit sich bringen, häufiger oder seltener vorkommen.
Die Ergebnisse können die Planung der Gesundheitsversorgung unterstützen und dazu beitragen, potenziell schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigungen durch SARS-CoV-2-Infektionen abzuschwächen oder zu verhindern. Das WIdO steht den Expertenkreisen und den politischen Entscheidungsträgern bei der Bewältigung der Pandemie auch weiterhin zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung vom 15.04.2020
Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
Rosenthaler Straße 31
10178 Berlin

Postanschrift:
Postfach 11 02 46
10832 Berlin

Tel.: 030 34646-2393
Fax: 030 34646-2144
E-Mail-Kontakt
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Beschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung der COVID19-Epidemie

Beitrag von WernerSchell » 16.04.2020, 06:21

Deutsches Ärzteblatt vom 16.04.2020:
Kontaktbeschränkungen werden bis mindestens 3. Mai verlängert
Berlin – Die gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie in Deutschland verhängten Kontaktbeschränkungen sollen grundsätzlich bis mindestens 3. Mai verlängert werden. Darauf haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der... [mehr] > http://170770.eu1.cleverreach.com//c/32 ... 975-q8ubow

Siehe im Übrigen:
Telefonschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 15. April 2020
Beschluss
TOP 2 Beschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung der COVID19-Epidemie

>>> https://www.bundesregierung.de/resource ... download=1
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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WernerSchell
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Einschränkungen zum Infektionsschutz weiter zwingend erforderlich

Beitrag von WernerSchell » 16.04.2020, 06:25

Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 266/2020
Datum: 15. April 2020


Landrat begrüßt Bund-Länder-Einigung zu ersten Lockerungen
Einschränkungen zum Infektionsschutz weiter zwingend erforderlich


Rhein-Kreis Neuss. „Es ist gut, dass sich der Infektionsschutz und die weitere Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus als zentrale Richtschnur wiederfinden“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke zu den heute getroffenen Vereinbarungen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten. Auch Dank der Disziplin der Bürgerinnen und Bürger sei zuletzt ein Rückgang bei den Neuinfektionen zu verzeichnen. „Wir sind aber noch nicht über den Berg und dürfen keine zweite Infektionswelle riskieren“, warnt Petrauschke.

Es sei gut, so der Landrat, dass es nun erste Lockerungen gebe. „Dies hilft zum einen Teilen unserer Wirtschaft dabei, wieder Schwung aufzunehmen, zum anderen aber auch den Menschen, wenn bald Schulen und Kindergärten in Teilen wieder öffnen“, so Petrauschke.

Gut sei, dass es bei vielen Öffnungen einen Vorlauf bis zum 4. Mai gibt: „Das gibt Schulen, Betrieben und anderen Einrichtungen die notwendige Zeit, um Vorkehrungen für den erforderlichen Infektionsschutz zu treffen“, erklärt Petrauschke. „Wichtig ist weiter, dass die Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus höchste Priorität hat. Es gilt, sich auch künftig an die Verhaltensregeln zu halten. Besuchen Sie keine Freunde oder Verwandten. Halten Sie einen Abstand von zwei Metern zu anderen Menschen. Waschen Sie häufig die Hände, greifen Sie sich nicht ins Gesicht und essen Sie nicht ohne vorheriges Händewaschen“, appelliert der Landrat.

Petrauschke begrüßt auch, dass es einheitliche Regelungen gebe: „Für einen Flickenteppich unterschiedlicher Regeln haben die Menschen bei uns kein Verständnis. Ich werde mich daher auch künftig weiter eng mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Kreis und den Landräten in der Region über die Umsetzung abstimmen.“

Benjamin Josephs
Pressesprecher

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Rhein-Kreis Neuss
Der Landrat
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Ärztliches und pflegerisches Personal häufiger auf Infektion testen

Beitrag von WernerSchell » 16.04.2020, 17:19

Marburger Bund – Bundesverband
Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.
Pressemitteilung vom 16. April 2020



Ärztliches und pflegerisches Personal häufiger auf Infektion testen
Susanne Johna: Krankenhäuser haben Voraussetzungen zur Behandlung von infektiösen und nicht-infektiösen Patienten geschaffen


Der Marburger Bund begrüßt die von der Bundesregierung und den Ländern beschlossene Ausweitung der Coronavirus-Tests, sieht aber noch zusätzlichen Handlungsbedarf. „Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse darüber, wie hoch die Infektionsrate unter Ärzten und Pflegenden ist. Das liegt einerseits an der bundesweit unsystematischen Erfassung, andererseits aber auch an der unzureichenden Testung des medizinischen und pflegerischen Personals. Wir müssen sehr viel häufiger testen, um erkennen zu können, wer im Krankenhaus oder in anderen Gesundheitseinrichtungen infiziert ist und deshalb vorübergehend nicht für die Versorgung zur Verfügung stehen kann“, sagte Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes.

Die Entwicklung neuer Testverfahren wie Antikörper-Tests und Schnelltests auf Infektion seien voranzutreiben. Auch die gemeinsame Testung von Proben mehrerer Personen einer Abteilung, das sogenannte Pooling, sei sinnvoll. „Die weitere Planung von Krankenhauskapazitäten in den nächsten Wochen und Monaten wird ganz maßgeblich von den Einsatzmöglichkeiten des medizinischen und pflegerischen Personals abhängen. Nur eine sichere Datengrundlage gestattet es, Planungen zum schrittweisen Aufbau der Regelversorgung in den Krankenhäusern durchzuführen. Maxime muss es bleiben, ausreichende Reservekapazitäten für die Behandlung von COVID-19 Patienten flächendeckend vorzuhalten“, so Johna.

Die MB-Vorsitzende appellierte zugleich an Patientinnen und Patienten, bei erkennbaren Beschwerden ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Niemand sollte den Weg ins Krankenhaus scheuen, wenn er Sorge hat, schwer erkrankt zu sein. Und selbstverständlich stehen die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten Patienten zur Verfügung, die an Krebs erkrankt sind. Die Krankenhäuser haben sich gut auf die neue Situation eingestellt und Voraussetzungen zur Behandlung von infektiösen und nicht-infektiösen Patienten geschaffen“, erklärte Johna.

Engpässe gebe es derzeit allerdings immer noch bei der Versorgung mit adäquater Schutzkleidung. Es sei anzuerkennen, dass Bund und Länder um eine Vollversorgung der Gesundheitseinrichtungen mit medizinischen Schutzmasken bemüht sind. Schwierigkeiten gebe es jedoch auch bei der Beschaffung von Schutzkitteln und Schutzbrillen, die für die Behandlung von COVID-19-Patienten ebenso wichtig seien.

Der Marburger Bund begrüße auch die Anstrengungen zur Ad hoc-Verstärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD). „Es ist richtig, den Gesundheitsämtern akut bei der Bewältigung des Infektionsgeschehens mit externem Personal auszuhelfen. Dabei darf es aber nicht bleiben. Wir erwarten ein klares Bekenntnis der Politik zur Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes über den Tag hinaus. Die Arbeit im ÖGD ist nicht nur bei der Seuchenabwehr eminent wichtig, sondern auch in vielen anderen Bereichen der Gesundheitsvorsorge. Das muss sich auch in der Finanzausstattung abbilden – und in der Vergütung der Beschäftigten.“

Marburger Bund Bundesverband
Referat Verbandskommunikation
Hans-Jörg Freese (Pressesprecher)
Tel.: 030/746846-41
Mobiltel.: 0162 2112425
presse@marburger-bund.de
http://www.marburger-bund.de

Der Marburger Bund ist der Verband aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Mit rund 127.000 Mitgliedern ist er der größte deutsche Ärzteverband mit freiwilliger Mitgliedschaft und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft.
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COVID-19-Behandlung: Tagesaktuelle Klinik-Bettenmeldung an das DIVI-Intensivregister ab sofort Pflicht

Beitrag von WernerSchell » 16.04.2020, 17:23

Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V.

COVID-19-Behandlung: Tagesaktuelle Klinik-Bettenmeldung an das DIVI-Intensivregister ab sofort Pflicht

Ab sofort müssen Kliniken mit Intensivstation jeden Tag bis 9 Uhr ihre aktuellen Bettenkapazitäten an das DIVI-Intensivregister melden. Eine entsprechende Verordnung hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vor wenigen Tagen erlassen, die Übergangsfrist endet heute. Die Datenmeldungen müssen Kliniken gegenüber den eignen Landesbehörden wöchentlich dokumentieren. „Schon in den vergangenen Tagen haben sich rund 1.000 Kliniken gemeldet und überwiegend täglich Daten aktualisiert.
Die neue Verordnung ist ein wichtiger Baustein, um fortan tagesaktuell valide Zahlen für das gesamte Bundesgebiet zu erhalten“, sagte Professor Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) sowie Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler. „Darüber hinaus können sich politische Entscheidungsträger zukünftig an den Daten des DIVI-Intensivregisters orientieren.“

Vorrangiges Ziel des DIVI-Intensivregisters ist, die Verfügbarkeiten von Beatmungsbetten und von erweiterten Therapiemaßnahmen bei akutem Lungenversagen in Deutschland sichtbar zu machen. „In Ernstfall müssen behandelnde Mediziner blitzschnell erkennen können, in welchem Krankenhaus der eigenen Region genau welche Kapazitäten vorhanden sind“, sagt Professor Christian Karagiannidis, Sprecher der DIVI-Sektion „Lunge – Respiratorisches Versagen“, die das Register maßgeblich vorangetrieben hat. Der Mediziner ist zudem Leiter des ECMO-Zentrums der Lungenklinik Köln-Merheim. „Aktuell sehen die teilnehmenden Kliniken alle notwendigen Datendetails in einem geschützten internen Bereich. Wir werden aber auch immer mehr Daten im Rahmen der technischen Möglichkeiten öffentlich ausspielen.“ Laufend aktualisierte Zahlen finden Interessierte unter: www.intensivregister.de

Intensivstationen müssen täglich bis 9 Uhr Behandlungskapazitäten melden

Aus der neuen sogenannten „DIVI-Intensivregister-Verordnung“ des Bundes geht hervor, dass Kliniken ihre intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten fortan täglich bis 9 Uhr morgens an das DIVI-Intensivregister melden müssen. Dazu gehören beispielsweise die Anzahl der bereits belegten Betten, die Anzahl der insgesamt belegbaren Betten sowie eine Einschätzung dazu, wie viele Neuaufnahmen in den kommenden 24 Stunden möglich wären. Darüber hinaus werden auch die Kapazitäten an nicht-invasiven und invasiven Beatmungsmöglichkeiten abgefragt. Auch vorhandene Plätze zur zusätzlichen extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO), bei denen eine Maschine teilweise oder vollständig die Atemfunktion von Patienten übernimmt, werden im DIVI-Intensivregister erfasst. Um ein vollständiges Bild zu erhalten, müssen Krankenhäuser einmalig die Zahl ihrer aufgestellten Intensivbetten zum Stand 1. Januar 2020 zu melden. Ebenfalls zu übermitteln sind die Anzahl von Patienten mit einer COVID-19-Infektion, die intensivmedizinisch behandelt werden, die beatmet werden oder die seit dem 1. Januar 2020 aus dem Krankenhaus entlassen wurden.

Das nächste Ziel: Valide Prognosemodelle zur Auslastung von Intensivstationen

Derweil planen die Wissenschaftler hinter dem Intensivregister schon die nächsten Schritte: „Unser nächstes großes Etappenziel ist das Bereitstellen von validen Prognosemodellen für die gesamte Bundesrepublik. Anhand derer kann die Auslastung von Intensivstationen sowie die Entwicklung von intensivmedizinischen COVID-19-Behandlungen für einige Wochen vorausgesagt werden“, erklärt Karagiannidis. Ziel sei, diese Prognosemodelle auf Basis der Intensivregister-Daten sowie bekannter Inkubationszeiten und der Dauer notwendiger Patienten-Beatmungen bis Ende April zur Verfügung zu stellen. „Dies ist auch elementar wichtig, um der Politik ein hilfreiches Werkzeug an die Hand zu geben, mit dem über eine mögliche Lockerung oder Beibehaltung der aktuellen Einschränkungen entscheiden können“, so Karagiannidis. Darüber hinaus entwickeln die Experten derzeit Kartenmodelle, aus denen sich die exakte Situation in einzelnen Landkreisen ablesen lässt.

Kliniken müssen Daten-Lieferung wöchentlich gegenüber Landesbehörde melden

Zum Erfolg der Prognosemodelle tragen die tagesaktuellen Daten der einzelnen Kliniken mit Intensivstationen maßgeblich bei. Neben der Registrierung im DIVI-Intensivregister müssen die teilnehmenden Kliniken auch einmal wöchentlich der eigenen Landesbehörde für die Krankenhausplanung nachweisen, dass sie die Daten täglich übermittelt haben. DIVI-Präsident Uwe Janssens ruft allen Mitarbeitern auf Intensivstationen zu: „Wir haben seit dem Start des DIVI-Intensivregisters vor vier Wochen schon wichtige Erfolge bei der Behandlung von COVID-19-Patienten erzielt. Das Register ist weltweit einmalig, die internationale Resonanz ist außerordentlich. Die enormen medizinischen wie gesellschaftlichen Herausforderungen um das Corona-Virus bewältigen wir nur gemeinsam.“

Ansprechpartner für Journalisten:
Torben Brinkema
Pressesprecher der DIVI
presse@divi.de
Tel +49 (0)89 230 69 60 21
www.divi.de/presse

Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI)
Die 1977 gegründete Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 2.500 persönlichen Mitgliedern und entsprechenden Fachgesellschaften. Ihre fächer- und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallmedizin aus.
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der Gemeinnützigkeitsverordnung vom 24.12.1953 und ist damit ein nicht-wirtschaftlicher Verein gemäß § 21 ff BGB.
Mehr über die DIVI im Internet: www.divi.de

Quelle: Pressemitteilung vom 16.04.2020
Torben Brinkema Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Ist SARS-CoV-2 ein Schlaganfallauslöser?

Beitrag von WernerSchell » 16.04.2020, 17:27

Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
Presseinformation vom 16.04.2020

Ist SARS-CoV-2 ein Schlaganfallauslöser?

16.04.2020 – In einer aktuellen Studie aus Wuhan [1] wiesen 40 von 88 Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen neurologische Symptome auf. Allein fünf von ihnen hatten einen Schlaganfall erlitten. Ob die zerebrovaskulären Ereignisse eine direkte Infektionsfolge sind oder bei schwerkranken Covid-19-Patienten häufiger auftreten, weil sie in der Regel mehr Schlaganfall-begünstigende Begleiterkrankungen aufweisen, muss weiter untersucht werden. Die DGN unterstreicht, dass bei Covid-19 unbedingt neurologische Expertise gefragt ist.

Eine aktuelle Auswertung aus Wuhan [1] zeigt, dass neurologische Manifestationen bei hospitalisierten Covid-19-Patienten durchaus häufig sind. Insgesamt traten bei 36,4% der insgesamt 214 Patienten neurologische Symptome auf. Auffällig war zudem, dass neurologische Symptome bei Patienten mit schweren respiratorischen Verläufen vermehrt auftraten. Die Rate betrug in dieser Subgruppe sogar 45,5% (40 von 88 Patienten mit schwerem Verlauf wiesen neurologische Symptome auf). Es kam in dieser Gruppe aber nicht nur zu gehäuften, sondern auch zu schwereren neurologischen Manifestationen: Vier Patienten erlitten einen ischämischen Schlaganfall, ein Patient einen hämorrhagischen, bei 13 Patienten waren Bewusstseinsstörungen dokumentiert worden und bei einem ein Krampfanfall.

Die Autoren erklären die neurologischen Begleit-Symptomatik damit, dass SARS-CoV-2 wie die bereits bekannten Coronaviren SARS und MERS auch in das zentrale Nervensystem (ZNS) bzw. in das Gehirn eindringen können, insbesondere in den Hirnstamm, wie Ende Februar eine Publikation nahelegte [2]. Tierexperimentell konnte der neurale Infektionsweg nachgewiesen werden, er verläuft von der Nasenschleimhaut über sogenannte freie Nervenendigungen bis zum Gehirn. Dies würde auch die extrem hohe Häufigkeit eines Verlusts von Geruchs- und Geschmackssinn bei Covid-19-Erkrankungen erklären, die in einer aktuellen europäischen Studie [3] mit 85,6% und 88% beziffert wird [3].

In der vorliegenden Studie aus Wuhan [1] wurden Laborparameter der schwer betroffenen Covid-19-Patienten ausgewertet. Auffällig war, dass Patienten mit neurologischen Symptomen eine geringere Lymphozytenzahl aufwiesen, was auf eine herabgesetzte Immunabwehr hindeutet. Außerdem hatten sie niedrigere Thrombozytenzahlen und höhere Blut-Harnstoff-Stickstoff-Spiegel (BUN). Die Gruppe der Patienten mit schweren respiratorischen Verläufen wies insgesamt auch höhere D-Dimer-Spiegel auf.

„D-Dimere steigen bei einer Sepsis an, können aber auch auf eine Aktivierung des Gerinnungssystems hinweisen, wie sie auch bei anderen schweren Virusinfektionen bekannt sind. SARS-CoV-2 könnte so Schlaganfälle begünstigen“, erklärt Professor Dr. Götz Thomalla, Hamburg, Sprecher der DGN-Kommission Zerebrovaskuläre Erkrankungen. „Interessant ist, dass bei Myopathien im Rahmen der SARS-Infektion histologisch eine Vaskulitis nachgewiesen wurde. Bei der hohen Affinität auch des aktuellen Erregers zum AT 2-Rezeptor erscheint damit eine Vaskulitis als Schlaganfallursache denkbar“, ergänzt Professor Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN).

Die erhöhte Schlaganfallrate bei Patienten mit schweren Covid-19-Erkrankungen ist auch Gegenstand des begleitenden Editorials in JAMA Neurology [4]. Die Editoren heben hervor, dass es vor allem multimorbide Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren wie Bluthochdruck sind, die schwer an Covid-19 erkranken. Die höhere Schlaganfallrate könnte somit einem Selektionsbias geschuldet und keine direkte Infektionsfolge sein. „Ob ein Schlaganfall nun direkte Folge der schweren SARS-CoV-2-Infektion oder Resultat der Tatsache ist, dass Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen gleichzeitig auch zerebrovaskuläre Risikopatienten sind, ist eine wichtige Forschungsfrage, der wir gezielt nachgehen müssen. Wichtig ist aktuell aber, dass Schlaganfälle auch bei beatmeten Patienten rechtzeitig erkannt und behandelt werden“, erklärt Berlit.

Die Autoren des Editorials sprechen sich ebenfalls dafür aus, die neurologische Beteiligung bei Covid-19 weiter zu untersuchen, sehen aber schon jetzt genügend Hinweise, um die Rolle der Neurologen im Kontext von SARS-CoV-2 neu zu bewerten und sie an der `Front´ im Kampf gegen die Pandemie anzusiedeln. „In der Tat ist es so, dass uns nahezu täglich neue Daten zu neurologischen Begleitsymptomen bei Covid-19-Patienten erreichen – und der hohe Prozentsatz dieser Symptome, z.T. auch ihr Auftreten ohne jedwede Atemwegsbeteiligung, deutet darauf, dass Covid-19 kein rein pneumologisches Krankheitsbild ist, sondern unbedingt neurologische Expertise gefragt ist. Die Neurologie ist aus der Versorgung von Covid-19-Patienten daher nicht wegzudenken“, so Berlit.


Literatur
[1] Mao L, Jin H, Wang M et al. Neurologic Manifestations of Hospitalized Patients With Coronavirus Disease 2019 in Wuhan, China. JAMA Neurol. Published online April 10, 2020. doi:10.1001/jamaneurol.2020.1127
[2] Li YC, Bai WZ, Hashikawa T. The neuroinvasive potential of SARS-CoV2 may play a role in the respiratory failure of COVID-19 patients. J Med Virol 2020 Feb 27. doi: 10.1002/jmv.25728. [Epub ahead of print] DOI: https://doi.org/10.1007/s00405-020-05965-1
[3] Lechien JR, Chiesa-Estomba CM, Saussez S et al. Olfactory and gustatory dysfunctions as a clinical presentation of mild-to-moderate forms of the coronavirus disease (COVID-19): a multicenter European study. European Archives of Oto-Rhino-Laryngology (2020). Published: 06 April 2020.
[4] Pleasure SJ, Green AJ, Josephson SA. The Spectrum of Neurologic Disease in the Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2 Pandemic Infection: Neurologists Move to the Frontlines. JAMA Neurol. 2020 Apr 10. doi: 10.1001/jamaneurol.2020.1065

Pressekontakt
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
c/o albersconcept, Jakobstraße 38, 99423 Weimar
Tel.: +49 (0)36 43 77 64 23
Pressesprecher: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
E-Mail: presse@dgn.org

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als wissenschaftliche Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren über 10.000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern und zu verbessern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org

Präsidentin: Prof. Dr. med. Christine Klein
Stellvertretender Präsident: Prof. Dr. med. Christian Gerloff
Past-Präsident: Prof. Dr. Gereon R. Fink
Generalsekretär: Prof. Dr. Peter Berlit
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle: Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30 531437930, E-Mail: info@dgn.org
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Arbeitsschutz auch in der Pandemie nicht vernachlässigen

Beitrag von WernerSchell » 16.04.2020, 17:31

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Arbeitsschutz auch in der Pandemie nicht vernachlässigen

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) weist angesichts der jüngsten Entscheidungen zur vorläufigen Fortführung der Schutzmaßnahmen ausdrücklich darauf hin, dass noch kein Ende der Gefährdung durch das Corona-Virus absehbar ist. „Auch wenn wir in Deutschland bisher überwiegend gut mit den Herausforderungen zurechtgekommen und uns Entwicklungen wie in Italien, Spanien oder Frankreich erspart geblieben sind, müssen konsequent die gebotenen Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Denn auch jetzt schon gibt es regional und lokal eine hohe Inanspruchnahme der Krankenversorgung und insbesondere in den Pflegeheimen besteht ein hohes Risiko der Ausbreitung des Virus mit häufig tödlichen Folgen“, erklärt DBfK-Präsidentin Prof. Christel Bienstein.

Auch in Zeiten der Krise müssen angemessene Arbeitsbedingungen und Arbeitsschutzmaßnahmen gewährleistet werden. Wo das nicht sichergestellt ist, werden Mitarbeiter/innen krank und/oder brennen aus. Die immer noch lückenhafte Versorgung mit persönlicher Schutzausrüstung vor allem im ambulanten Bereich und in der stationären Langzeitpflege riskiert vermehrte Infektionen bei den Pflegenden und bei den von Pflege abhängigen Menschen. Sollte die Versorgung in der Häuslichkeit und in der stationären Langzeitpflege zusammenbrechen, käme es zu einer Flut von Krankenhauseinweisungen bzw. im Extremfall zu einer hohen Rate an Todesfällen in Pflegeheimen.

Es muss daher in allen Versorgungsbereichen alles getan werden, um die Pflegenden zu schützen und jegliche Hilfe zu gewähren, die die enorme Arbeitslast und den psychischen Stress einigermaßen erträglich machen. Daher ist mit der Aussetzung bzw. Aufweichung von Schutzgesetzen (z.B. Arbeitszeit) verantwortungsvoll umzugehen. Erschöpfung bis hin zum Zusammenbruch, hohe Fehlerraten und eine totale Überforderung sind die Folgen. Die Mitarbeiter/innen müssen Pausen und ausreichende Ruhezeiten zwischen ihren Schichten erhalten, denn nur so werden sie in einer lange andauernden Krise durchhalten können. Unter solchen Bedingungen arbeiten zu müssen ist eine enorme Belastung für die psychische Gesundheit der Mitarbeiter/innen, deshalb muss auch hierzu für geeignete unterstützende Dienste gesorgt werden.

Der DBfK fordert von den Verantwortlichen der Politik auf allen Ebenen, von den Arbeitgebern und Führenden der beruflich Pflegenden weiterhin:
• Sicherstellung von Ablösung, Pausen- und Ruhezeiten sowie genügend Erholungszeit zwischen den Schichten;
• Unterstützung bei persönlichen Problemen, z.B. in der Betreuung von Kindern oder hilfsbedürftigen Angehörigen, damit die Pflegefachpersonen ihrer Arbeit nachgehen können;
• psychologische Betreuung für Mitarbeitende in besonders stark betroffenen Einrichtungen;
• Angebote seitens der Arbeitgeber an Pflegende, um den Weg zur Arbeit ohne Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs zu gewährleisten;
• Einsatzplanung der Pflegenden vor dem Hintergrund ihrer Kompetenzen sowie ihrer individuellen Risikoprofile (u.a. Ausbildungsstand, Lebensalter, Gesundheitsstatus...).

Wir halten es zudem für unerlässlich, dass die Testkapazitäten erhöht werden, damit das gesamte in unseren stationären und ambulanten Diensten und Einrichtungen tätige Personal die Möglichkeit hat, sich frühzeitig auf das Corona-Virus testen zu lassen. Nur so lassen sich die RKI-Empfehlungen in der Fläche einhalten und umsetzen. Die Indikationsstellung für Tests ist dabei weit zu fassen, Tests müssen regelmäßig wiederholt und eine zeitnahe Rückmeldung der Testergebnisse gesichert werden. Auf Landes- wie Bundesebene muss eine exakte statistische Erfassung der Testergebnisse, der Erkrankungen bis hin zu Todesfällen in den Gesundheitsberufen eingeführt werden.

Quelle: Pressemitteilung vom 16.04.2020
Johanna Knüppel, Referentin, Sprecherin, Redakteurin
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
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