Gewalt in der Pflege / Häusliche Gewalt

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Kemal
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Re: Gewalt in der Pflege

Beitrag von Kemal » 27.07.2003, 13:03

Hallo Conny,

wohl wahr. Manchmal ist es sogar hausgemacht. Wie heißt es so schön: "Hier liegt eine Kommunikationsstörung vor". Ich erlebe es häufig, daß ein Arzt mit einem Patienten z.B. eine neue Ausgangsregelung trifft und diese dann weder dokumentiert, noch irgendjemandem von der Pflege sagt. Dann geht der Doc nach Hause, der Patient will raus und der AvD hält sich an das, was geschrieben steht. Da knallt es dann. Die Pflege und selbstverständlich der Patient baden es dann aus.

mfg Mehmet

Gast

Re: Gewalt in der Pflege

Beitrag von Gast » 27.07.2003, 13:20

Hallo Mehmet,
Du hast zurecht einen weiteren Knackpunkt angesprochen - die mangelhafte Kommunikation zwischen Ärzten und Pflegekräften: Absprachen / Entscheidungen bestehen lediglich als gesprochenes Wort - schriftliche Festlegungen und damit Zugänglichkeit für das gesamte Team: Fehlanzeige.
Auch solche Fehler muss man engagiert angehen und diskutieren. Oft merken Ärzte überhaupt nicht, was sie aus Unachtsamkeit unterlassen. M.E. läßt sich sich das zum Teil verbessern. Einfach darüber reden!

MfG
Conny

Kemal
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Re: Gewalt in der Pflege

Beitrag von Kemal » 27.07.2003, 19:02

Hallo Conny,

bei uns ist drüber reden unser tägliches Brot. Doch leider fruchtet das in vielen Fällen nicht. Traurig, wenn man sowas sagen muß. Die Docs sind halt oft taub. Normale Antworten von Ärzten nach solchen Begebenheiten wie ich sie oben beschrieben habe sind:
a) Oh, tut mir leid. Beim nächsten mal schreibe ich es auf, oder
b) Ich habe es doch gesagt. Ich weiß nicht mehr wem. Ihr müßt besser aufpassen. Da seid ihr selber Schuld, daß es eskaliert.

mfg Kemal

PS. Sorry, habe in meinem obigen Beitrag leider meinen Nick aus einem anderen Forum drunter gesetzt.

Gast

Re: Gewalt in der Pflege

Beitrag von Gast » 28.07.2003, 10:44

Pflegepersonal oft Opfer von Attacken
BGW: Viele Arbeitsunfälle in der Kranken- und Altenpflege werden durch aggressive Patienten verursacht

Das Thema ”Gewalt in der Pflege” erfordert eine differenzierte Sichtweise. Denn bei vielen Übergriffen ist nicht der Patient, sondern die Pflegekraft das Opfer, so die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), bei der zahlreiche Pflegekräfte gesetzlich unfallversichert sind.

Insgesamt sind in der Pflegebranche bei 23 Prozent aller gemeldeten Arbeitsunfälle Menschen die Unfallauslöser – und oft handelt es sich um aggressive Übergriffe von Patienten. Besonders gefährdet sind Pflegekräfte, die sich um alte oder verwirrte Menschen kümmern, wie Beschäftigte in Altenheimen und Werkstätten für Behinderte. Betroffen sind vor allem Männer: Zwar ist die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten in Altenheimen weiblich, die männlichen Kollegen werden aber mehr als doppelt so oft angegriffen. Entgegen der landläufigen Meinung werden dagegen aus der Psychiatrie nur wenige Übergriffe von Patienten gemeldet.
”Die gemeldeten Unfälle, bei denen es zu Verletzungen gekommen ist, sind nur die Spitze des Eisbergs”, so BGW-Diplom-Psychologin Annett Zeh. ”Man kann davon ausgehen, dass verbale Aggressionen von Patienten wie Beleidungungen, Bedrohungen und Beschimpfungen weitaus häufiger sind.” Auch wenn manche Krankheiten wie die Alzheimer Demenz zu unberechenbaren Aggressionsausbrüchen führen können, ist Gewalt doch immer auch ein zwischenmenschliches Phänomen. ”Es ist ein bestimmtes Klima, in dem es zu Übergriffen kommt”, so Annett Zeh. ”Dabei spielt der Umgangston im Heim eine große Rolle, ob die Bedürfnisse der Patienten berücksichtigt werden oder ob eine strenge Hausordnung gilt. Wird Gewalt mit Gegengewalt beantwortet, werden aggressive Patienten zum Beispiel mit Medikamenten ruhiggestellt oder fixiert, dann schaukelt sich die Gewaltspirale oft hoch.”
Ein wichtiges Mittel gegen Gewalt ist eine gut funktionierende Kommunikation im Pflegeteam. Aggressive Patienten sollten systematisch beobachtet und die Erfahrungen im Team reflektiert werden, um eine tragfähige Strategie für den Umgang mit diesen Patienten zu finden. Die BGW empfiehlt außerdem, Pflegeeinrichtungen mit speziellen Personenrufanlagen auszustatten, damit Betroffene im Bedarfsfall sofort Hilfe rufen können. ”Ganz wichtig ist es, die Pflegekräfte mit ihren Erfahrungen nicht allein zu lassen”, so Annett Zeh. ”Die Heime sollten mit dem Thema offen umgehen und Unterstützung bieten.”
Die BGW entwickelt derzeit Seminare zum professionellen Umgang mit Gewalt und Aggressionen und kann Opfern von Übergriffen psychologische Hilfe gewähren.

Quelle: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtsdienst vom 20.3.2003
http://www.bgw-online.de/pressezentrum/ ... DokNr=3099

Gast

Gewalt in der Pflege alter Menschen

Beitrag von Gast » 01.11.2003, 10:59

Neue Broschüre: "Gewalt in der Pflege alter Menschen"

Nürnberg (mee). "Gewalt in der Pflege alter Menschen" lautet der Titel einer neuen Broschüre des Diakonischen Werkes der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern e.V., die Diakoniepräsident Dr. Ludwig Markert und Bayerns Sozialministerin Christa Stewens jetzt zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorstellten. Ort der Präsentation war die diesjährige ConSozial 2003 (http://www.consozial.de), Fachmesse für den Sozialmarkt in Deutschland, am 22./23.10.2003 in Nürnberg. "Gewalt insbesondere gegen alte und hilfsbedürftige Menschen darf es nicht geben", betonte Stewens in Nürnberg. Ihr Schutz habe absolute Priorität. Gleichzeitig stelle der Pflegealltag die Pflegenden oft vor schwierige Situationen, in denen sie sich nicht selten rat- und hilflos fühlten, so die Ministerin. Auch Gewalt gegen die Pflegenden komme vor.

Vor diesem Hintergrund solle die Broschüre, die das Thema "Gewalt in der Pflege" sehr vielschichtig und differenziert darstellt (Anm. der Redaktion), zur Enttabuisierung dieses Themas beitragen und den in der Pflege Tätigen wertvolle Informationen für professionelles Handeln an und mit den hilfe- und pflegebedürftigen alten Menschen an die Hand geben. Neben rechtlichen Aspekten finden sich im Anhang auch weiterführende Adressen und Informationsquellen. Gegen Schutzgebühr von 1 EUR zu beziehen beim Diakonischen Werk Bayern, Tel. (0911) 9354-208. E-Mail: mailto:info@diakonie-bayern.de. (Quellen: Eig. Bericht; http://www.stmas.bayern.de; http://www.diakonie-bayern.de)

Quelle: VDAB Newsletter 17.2003 vom 31.10.2003

Gast

Re: Gewalt in der Pflege

Beitrag von Gast » 01.11.2003, 11:37

Hallo Forum!

Ich möchte einmal Gelegenheit nehmen, mich für die zahlreichen prima Text zu meiner Fragestellung - aber auch zu anderen wichtigen Fragen - zu bedanken.
Ich konnte und kann mich hier im Forum immer kompetent informieren. Allen Schreibern und der Moderation ein herzliches Dankeschön!

Mit freundlichen Grüßen
Doris Mecklenbeck

Gast

Immer mehr Gewalt in der Altenpflege?

Beitrag von Gast » 06.11.2004, 15:25

Immer mehr Gewalt in der Altenpflege?

DÜSSELDORF. Die Gewalt gegen pflegebedürftige alte Menschen in Heimen und privaten Haushalten nimmt zu. Sie wird aber häufig von überforderten Pflegern und Angehörigen vertuscht. Der Vorsitzende des NRW-Landespräventionsrates, Michael Walter, sprach gestern in Düsseldorf von einer hohen Dunkelziffer. Alte würden vernachlässigt oder mit Medikamenten und massiven Drohungen ruhig gestellt. Nach Schätzung des Kölner Kriminologen müsste jeder dritte bis vierte Todesfall im Heim untersucht werden. Walter beklagte, dass die Qualität der häuslichen Pflege kaum kontrolliert werde. Trotz täglicher Übergriffe könnten sich einzelne Pflegebedürftige nicht wehren und wüssten nicht, an wen sie sich mit ihrem Hilferuf wenden sollten. Viele Familienangehörige seien mit der Pflege schlicht überfordert. Ein „Pflege-TÜV“ solle deshalb prüfen, ob die Familien für das kassierte Pflegegeld auch eine vernünftige Pflege leisten. Auch in Heimen kommt es nach Angaben Walters wegen hohen Personalmangels vielfach zur Vernachlässigung der Pflegebedürftigen. Teilweise würden Medikamente überdosiert verabreicht, damit die Nachtwache Ruhe habe, sagte Walter. Indiesem Zusammenhang kritisierte der Experte, dass die Heimaufsicht oft wenig Interesse habe, diese Probleme öffentlich zu machen. Justizminister Wolfgang Gerhards (SPD) räumte Handlungsbedarf ein. Allerdings hätten verschärfte Heimgesetze und hohe Pflege-Standards in Heimen in den vergangenen 30 Jahren bereits zu Verbesserungen geführt, sagte Gerhards. Professor Walter kritisiert aber, dass der Bereich der Gewalt gegen Alte bisher „überhaupt nicht ausgeleuchtet“ werde. Dies führe dazu, dass Gewalttätigkeiten und Vernachlässigungen „sehr stark vertuscht“ würden.

http://www.lpr.nrw.de/pdf/Immer%20mehr% ... pflege.pdf.
http://www.bagso.de/posgga.html

In jüngster Zeit gab es wiederholt Berichte, ähnlich wie oben. Auch die Zeitschrift "Altenpflege", 11/04 (Seite 14) berichtete jetzt! Wer kümmert sich eigentlich??

Gast

Gewalt in der Pflege - - Anlaufstellen

Beitrag von Gast » 02.12.2004, 17:22

Gewalt im Alter (bundesweite Übersicht) - Hilfen
(Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft der Krisentelefone, Beratungs- und Beschwerdestellen für alte Menschen)

Berlin

Diakonie-Sozialstation Südstern, Zossener Str. 24, 10961 Berlin, 030/6 90 30 80, 030/69 03 08 25, diakonie-suedstern@t-online.de

Bonn

Handeln statt Mißhandeln (HsM), Bonner Initiative gegen Gewalt im Alter e.V., Goetheallee 51, 53225 Bonn, Notruftelefon: 0228/69 68 68,Info-Tel.: 0228/63 63 22, 0228/63 63 3, info@hsm-bonn.de

Bremen

Informationsbüro Pflege und Pflegebeschwerdestelle, Magdeburger Str. 17, 28215 Bremen, 0421/3 61 82 21, 0421/3 61 97 72

Psychosoziale Beratungsstelle für pflegende Angehörige und ältere Menschen, Am Dobben 34, 28203 Bremen, 0421/7 94 84 98, 0421/2 77 84 90

Hamburg

Pflegetelefon Hamburg, Hammerbrookstr. 5, 20097 Hamburg, 040/28 05 38 22, 040/28 05 38 44

Hannover

Notruftelefon - Anlaufstelle für Probleme mit stationärer / ambulanter Pflege, http://www.reichsbund.de, Herschelstr. 31, 30159 Hannover, 0511/7 01 48 25, 0511/7 01 48 70, Info@reichsbund-nds.de

Modellprojekt "Gewalt gegen ältere Menschen im persönlichen Nahraum", http://www.Hannover.de , Bjoern.Hagen.10@Hannover-Stadt.de, Podbielskistr. 96, 30177 Hannover, Notruftelefon: 0511/16 84 02 22, Info-Tel.: 0511/16 84 51 33, 0511/16 84 14 59

Kiel

PflegeNotTelefon Schleswig-Hostein, aug@tv.awo-sh.de, Feldstr. 5, 24105 Kiel, 0431/5 11 41 55, 0431/5 11 41 08

München

Arbeitskreis gegen Menschenrechtsverletzungen, Riemerschmidstr. 41, 80933 München, 089/3 13 30 28, 089/3 13 27 51

Städtische Beschwerdestelle für Probleme in der Altenpflege, staedtische_beschwerdestelle.altenpflege@muenchen.de, Marienplatz 8, 80331 München, 089/23 32 06 60, 089/23 32 19 73

Vereinigung Integrationsförderung e.V., Kienzestr. 57c, 80469 München, 089/2 01 54 60, 089/2 01 57 61

Nürnberg

Stadt Nürnberg. Seniorenamt/Stadtseniorenamt, Beschwerde- und Schlichtungsstelle Pflege, Heide_Stumm@sena.stadt.nuernberg.de, Vellhofstr. 34, 90489 Nürnberg, 0911/2 31 65 55, 0911/2 31 65 12

Siegen

Initiative gegen Gewalt im Alter e.V. Siegen, Hauptstr. 56, 57074 Siegen-Kaan, / 0251/6 60 97 87

Quelle: http://www.aekno.de/htmljava/frameset.a ... ission.htm

Gast

Häusliche Gewalt

Beitrag von Gast » 02.12.2004, 17:25

Häusliche Gewalt
Allgemeine Informationen

In den Polizeipräsidien der Städte und den Kreispolizeibehörden leisten Opferschutzbeauftragte der Polizei Gewaltopfern Hilfestellung; jeder Polizeibeamte kann den Kontakt zu ihnen vermitteln.

Opferschutzbeauftragte: Eva-Maria Gölden, Kriminalkommissariat Vorbeugung, Polizeipräsidium Düsseldorf, Karl-Rudolf-Str. 180, 40 215 Düsseldorf, 0211/8 70 68 30

Polizeipräsidium Köln, GS 22 - Opferschutz und Opferhilfe, Walter-Pauli-Ring 2-4, 51103 Köln, 0221/2 29 50 67

Opferschutztelefon für Bonn: 0228/152020 und 0228/15 48 62
Opferschutztelefon für den Rhein-Sieg Kreis: 02241/9 86 38 13

Weisser Ring e.V. http://www.weisser-ring.de

Der Weisse Ring e.V. ist ein gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern.
Bundesweiter Opfernotruf und Info-Telefon 01803/34 34 34 rund um die Uhr.

Weisser Ring e.V., Weberstr.16, 55130 Mainz, 06131/8 30 30, Fax: 06131/83 03 45,
Weisser Ring e.V. Außenstelle Düsseldorf, Bahnstr. 56, 0211/3 23 82 02,
Landesbüro Rheinland: Josef-Schregel-Str. 44, 52349 Düren, 02421-16622

Deutscher Kinderschutzbund e.V., http://www.kinderschutzbund.de,
Kinder- und Jugendtelefon 0800-1110333, Mo- Fr 15.00 - 19.00 Uhr,
Elterntelefon 0800-1110550, Mo + Mi 9-11 Uhr, Di +Do 17.00 - 19.00 Uhr.
Bundesgeschäftsstelle: Hinüberstr. 8, 30175 Hannover, 0511/30 48 50, 0511/3 04 85 49
Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.: Domagkweg 20, 42109 Wuppertal, 0202/75 52 17, 0202/75 53 54

Luzia Kleene, Frauenberatungsstelle Düsseldorf e.V., Ackerstr. 144, 40233 Düsseldorf, 0211/68 68 54, Sprechzeiten Mo + Mi: 14-18 Uhr, Di, Do, Fr. 10 - 14 Uhr.
Krisentelefon täglich von 10 - 22 Uhr.

Silvia Rauh, Internationales Frauenhaus, Düsseldorf (AWO), Postfach 33 02 09, 40435 Düsseldorf, 0211/6 58 84 84

Andrea Margies, Frauenhaus Düsseldorf, Postfach 180138, 40568 Düsseldorf, 0211/7 10 34 88

Zartbitter e.V., http://www.zartbitter.de, Kontakt und Informationsstelle gegen sexuellen Mißbrauch an Mädchen und Jungen, Sachsenring 2-4, 50677 Köln, Di.: 14.00 bis 16.30 Uhr, Mi bis Do: 10.00 bis 12.30 Uhr

AWO-Anlaufstelle gegen sexuelle Gewalt, Schloßstr. 3, 46535 Dinslaken, 02064 / 5 00 43

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, www.hinsehen-handeln-helfen.de, mit Datenbank unterschiedlicher Beratungseinrichtungen im gesamten Bundesgebiet und Servicetelefon 0180/1 90 70 50

Expertennetzwerk Bündnis für Kinder - gegen Gewalt http://www.buendnis-fuer-kinder.de

Quelle: http://www.aekno.de/htmljava/frameset.a ... ission.htm

Gast

Häusliche Gewalt - Ärzte Anlaufstelle

Beitrag von Gast » 21.01.2005, 11:16

Bei häuslicher Gewalt sind Ärzte die erste Anlaufstelle für Patienten

Von Ilse Schlingensiepen

Wenn Ärzte mit Opfern häuslicher Gewalt zu tun haben, ist mehr gefragt als die Behandlung der körperlichen oder psychischen Beschwerden. In vielen Fällen sind sie die erste Anlaufstelle für diese Patienten.

"Wichtig ist, daß Ärzte häusliche Gewalt erkennen und im Rahmen der Akutintervention die richtigen Weichen stellen", sagte Professor Ingo Flenker, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe bei einer Fachtagung in Dortmund. Dafür benötigen die Mediziner Informationen über weiterführende Hilfsangebote und Kontakt zu den dort tätigen Spezialisten. Flenker: "Häusliche Gewalt ist ein Thema, das geradezu nach multiprofessioneller Zusammenarbeit ruft."

Das Gesundheitsministerium Nordrhein-Westfalen und die Landesgesundheitskonferenz haben nun gemeinsame Empfehlungen zum Thema herausgegeben. Ziele sind die Förderung von Zusammenarbeit und Vernetzung sowie die Stärkung des Fachwissens der Gesundheitsberufe, so Gesundheitsministerin Birgit Fischer. "Die Funktion, die Ärzte für die Früherkennung und Prävention haben, ist außerordentlich wichtig."

....
Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... gesundheit


Gast

Häusliche Gewalt

Beitrag von Gast » 20.03.2005, 17:24

Informationen zu häuslicher Gewalt der Ärztekammer Nordrhein, z.B. Adressen und Telefonnummern zur häuslichen Gewalt
http://www.aekno.de/htmljava/frameset.a ... ontakt.htm

Gast

Kampagne „Gegen Häusliche Gewalt“ ...

Beitrag von Gast » 13.06.2005, 22:15

Kampagne „Gegen Häusliche Gewalt“ der Zeitung Hürriyet
Familienministerin Stewens: Jede vierte Frau Opfer von häuslicher Gewalt – Zwangsverheiratung verletzt Menschenwürde

„Jede vierte Frau zwischen 16 und 85 Jahren hat bereits Gewalt durch einen Partner erlebt. Dabei tragen zwei Drittel der Betroffenen körperliche Verletzungen - bis hin zu Knochenbrüchen und offenen Wunden - davon. Bei Frauen türkischer Herkunft ist die Gewalterfahrung noch ausgeprägter: 38 Prozent der türkischen Migrantinnen haben Gewalt erlebt und sind zudem schwereren Formen von körperlicher Gewalt ausgesetzt.“ Darauf wies Bayerns Familien- und Frauenministerin Christa Stewens heute bei einer Informationsveranstaltung zur bundesweiten Kampagne „Gegen Häusliche Gewalt“ der türkischen Tageszeitung Hürriyet in München hin, über die sie die Schirmherrschaft übernommen hat.

„Hilfe und Unterstützung für Opfer Häuslicher Gewalt bieten in Bayern 38 Frauenhäuser und 33 Notrufe für misshandelte Frauen, die staatlich gefördert werden. Ihre konstant hohe Auslastung zeigt die Bedeutung des Hilfeangebotes“, betonte Stewens. Auch hier sei die Zahl türkischer Frauen, die im Frauenhaus Zuflucht finden, auffallend hoch. Immer wieder zeige sich eine nur unzureichende Kenntnis der Opfer über ihre Rechte. Da oftmals Sprachprobleme hinzukämen, habe das Sozialministerium ein Informationsblatt zum Gewaltschutzgesetz in elf Sprachen, darunter auch Türkisch, herausgebracht.

Gewalt sei - weder auf Opfer- noch auf Täterseite - eine Frage der Nationalität. Dennoch gebe es - auch kulturell bedingte - Unterschiede in den Ausdrucksformen von Gewalt. „In jüngster Zeit wurde die Öffentlichkeit wiederholt mit drastischen Fällen von Zwangsverheiratung bis hin zu so genannten Ehrenmorden konfrontiert - aus den letzten vier Jahren sind an die 60 solcher `Ehrenmorde´ bekannt. Als Frauenbeauftragte und Frauenministerin wende ich mich ganz entschieden gegen diese Verletzung der Menschenwürde. Keine Frau darf dazu gezwungen werden, einen Mann zu heiraten, den sie nicht will. Auch Männer dürfen nicht in eine Ehe gezwungen werden. Deshalb ist richtig und wichtig, dass die Nötigung zur Eingehung der Ehe seit Februar 2005 als besonders schwerer Fall der Nötigung mit bis zu sechs Jahren Freiheitsstrafe bestraft wird. Ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben - für Frauen und für Männer - ist ein grundlegender und zentraler Wert unserer Gesellschaft. Toleranz für ‚Traditionen’ wäre hier ganz und gar fehl am Platz“, erklärte die Ministerin.

Stewens: „Unser Ziel ist es, die Betroffenen schnell und effektiv zu beraten und zu schützen. Schutz und Hilfe bieten die bayerischen Jugendämter in Zusammenarbeit mit den für Fälle von Zwangsheirat spezialisierten Stellen, der Beratungsstelle IMMA in München sowie den Beratungs- und Kontaktstellen von SOLWODI in Augsburg, Bad Kissingen und Passau.“

Quelle: Pressemitteilung vom 12.6.2005
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
Winzererstraße 9
80797 München
http://www.stmas.bayern.de/cgi-bin/pm.p ... 06-300.htm

Berti
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Gewalt in der Pflege - Literatur

Beitrag von Berti » 28.06.2005, 18:33

Gewalt in der Pflege

Literaturübersicht zum Thema unter
http://agp.kda.de/literatur/literatur2.htm

WernerSchell
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Handeln statt Misshandeln - Beratung

Beitrag von WernerSchell » 19.07.2005, 17:06

Siehe den Beitrag in dieser Homepage

Deutlicher Anstieg der persönlichen Beratungsgespräche 2004 – Häusliche Gewalt nicht seltener als institutionelle! – Bericht „Handeln statt Misshandeln“ 2004 (übermittelt am 15.7.2005) PDF
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... icht04.pdf
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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