In Deutschland erkranken jährlich mehr als 500.000 Erwachsene neu an Diabetes

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In Deutschland erkranken jährlich mehr als 500.000 Erwachsene neu an Diabetes

Beitrag von WernerSchell » 04.12.2019, 15:20

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Zahl des Monats
In Deutschland erkranken jährlich mehr als 500.000 Erwachsene neu an Diabetes


In Deutschland erkranken jährlich mehr als 500.000 Erwachsene neu an Diabetes. Die Inzidenz des doku­men­tierten Diabetes in Deutsch­land beträgt für gesetzlich kranken­ver­sicherte Erwachsene im Jahr 2012 1,2%, das ent­spricht 560.762 Personen. Diabetes gehört zu den wich­tig­sten nicht­über­trag­baren Krank­heiten. Das RKI hatte anläss­lich des Welt­dia­betes­tages am 14. Novem­ber den ersten Bericht der Natio­nalen Dia­betes-Surveillance vor­gelegt. Der Diabetes­bericht stellt Ergeb­nisse für vier Hand­lungs­felder vor: Risiken re­du­zieren, Früh­er­ken­nung und Be­hand­lung ver­bessern, Kompli­ka­tionen redu­zieren sowie Krank­heits­last und Krank­heits­kosten senken. Den Aufbau der Na­tio­nalen Dia­betes-Surveillance för­dert das Bundes­minis­te­rium für Gesund­heit seit Ende 2015. Die neue Internet­seite zur Dia­betes-Surveillance - www.diabsurv.rki.de - wurde am Weltdiabetestag freigeschaltet.

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Weitere Informationen
- Zahl des Monats > https://www.rki.de/DE/Content/Gesundhei ... _node.html
- Bericht der Nationalen Diabetes-Surveillance (PDF, 12 MB, Datei ist nicht barrierefrei) > https://www.rki.de/DE/Content/Gesundhei ... cationFile
- Internetseite > diabsurv.rki.de


Mitteilung vom 02.12.2019 > https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html
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Bericht der „Nationalen Diabetes Surveillance“ des RKI - Stationäre Diabetesversorgung weiterhin drastisch unterschätzt

Beitrag von WernerSchell » 04.12.2019, 15:26

Bericht der „Nationalen Diabetes Surveillance“ des RKI - Stationäre Diabetesversorgung weiterhin drastisch unterschätzt


In seinem ersten Bericht der „Nationalen Diabetes Surveillance“1 veröffentlichte das Robert Koch-Institut (RKI) Zahlen zu Diabetes mellitus, dessen Begleit- und Folgeerkrankungen sowie der medizinischen Versorgung in Deutschland. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) begrüßt den Bericht, der erneut zeigt, dass Diabetes eine komplexe Erkrankung ist und umfassender Präventions- und Versorgungsmaßnahmen bedarf. Die DDG-Expertinnen und -Experten weisen jedoch darauf hin, dass die Zahlen zur stationären Diabetesversorgung unzureichend abgebildet und somit weit unterschätzt sind. Der RKI-Report berücksichtigt lediglich die niedrig vergütete und deshalb kaum kodierte Hauptdiagnose Diabetes. Als Nebendiagnose wird der Diabetes nicht aufgeführt, wodurch der tatsächliche stationäre Versorgungsbedarf Betroffener nicht realistisch dargestellt wird. Da der Bericht auf gesundheitspolitische Maßnahmen abzielt, ist der DDG diese Berichtsweise unverständlich, verzerrt den Bedarf und kann damit zulasten der Patientenversorgung gehen.

Über eine halbe Millionen Menschen erkranken jedes Jahr an Diabetes mellitus. Mit seinen Begleit- und Folgeerkrankungen zusammengenommen, verursacht die Stoffwechselerkrankung Kosten von jährlich schätzungsweise 21 Milliarden Euro. „Der RKI-Bericht zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, Versorgungsstrukturen finanziell und personell weiter zu stärken, um auch künftig gute diabetologische Prävention, Diagnostik und Therapie in Deutschland sicherzustellen“, betont DDG Präsidentin Professor Dr. med. Monika Kellerer, Ärztliche Direktorin des Zentrums für Innere Medizin I am Marienhospital in Stuttgart. „Wir unterstützen das Projekt und hoffen, dass es dazu beiträgt, den im Koalitionsvertrag festgehaltenen, längst überfälligen Nationalen Diabetesplan schneller voranzutreiben.“

Der RKI-Bericht basiert auf verschiedenen Datenquellen, unter anderem auch auf den Abrechnungs- und Versorgungsdaten der Krankenkassen und damit auf Daten von rund 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten. „Doch trotz der umfassenden Datenlage müssen insbesondere die Zahlen zur stationären Versorgung kritisch betrachtet werden“, mahnt DDG Pressesprecher Professor Dr. med. Baptist Gallwitz. Die Autoren bezogen gemäß der OECD-Maßgaben nur Krankenhausaufnahmen mit der Hauptdiagnose Diabetes ein. Nicht berücksichtigt werden Diabetespatienten, die wegen einer anderen Diagnose eingeliefert wurden und deren Diabetes im Fallpauschalensystem (DRG) nur als Nebendiagnose eingestuft wurde. „So suggerieren die genannten Zahlen, dass die Krankenhausfälle mit Diabetes seit 1998 leicht abgenommen haben – doch nur, weil Diabetes als Nebendiagnose technisch herausfällt“, erklärt Gallwitz.

Hingegen zeigen aktuelle Analysen des WiG2 Instituts im Auftrag der DDG, dass etwa jeder siebte Krankenhauspatient Diabetes hat. Auf internistischen Krankenhausstationen sind sogar etwa die Hälfte aller Patienten betroffen2. Der Grund für die Diskrepanz zwischen den GKV-Zahlen und den tatsächlichen Patientenzahlen in Krankenhäusern sieht Professor Dr. med. Andreas Fritsche, Sprecher der DDG Kommission „Epidemiologie und Versorgungsforschung“, in erster Linie darin, dass die Kodierpraxis in Kliniken Diabetes selten als Hauptdiagnose kennzeichnet, da andere Diagnosen und Behandlungen fürs Krankenhaus größeren finanziellen Nutzen bringen. „Zudem kommen besonders ältere Diabetespatienten mit Beschwerden wie Bluthochdruck, Nieren- oder Herzkreislaufbeschwerden ins Krankenhaus – häufige Folge- und Begleiterkrankungen der Stoffwechselerkrankung. Fast die Hälfte aller Diabetespatienten ab 65 Jahren leidet laut RKI-Bericht beispielsweise zusätzlich an einer Herzkreislauferkrankung“, berichtet Fritsche, Stellvertretender Leiter des Instituts für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrums München an der Universität Tübingen. Auch in diesen Fällen wird der Diabetes nicht als Hauptdiagnose bewertet. Um den Bedarf an Pflege, medizinischer und anschließender ambulanter Versorgung sowie Rehabilitation realistisch abzubilden, müssen diese vielen Patienten in gesundheitspolitischen Erhebungen Berücksichtigung finden.

„Die Nationale Diabetes Surveillance wurde vom Bundesministerium für Gesundheit berechtigterweise ins Leben gerufen, um der Politik ein klares Bild von den Bedarfen zu geben und damit die Planung, Umsetzung und Evaluation von Public-Health-Maßnahmen zu unterstützen“, erklärt Fritsche. „Vor diesem Hintergrund müssen wir die Daten kritisch einordnen, um gesundheitspolitische Fehlentscheidungen zu vermeiden.“

Anlässlich der RKI-Erhebung bekräftigt die DDG die Forderung nach einem Nationalen Diabetesplan, der auch ein Nationales Diabetesregister vorsieht. Im Fokus stehen außerdem, die medizinische Versorgung für Menschen mit Diabetes durch adäquate Medizinerausbildung und -weiterbildung sicherzustellen und zu verbessern, die flächendeckende Versorgung durch niedergelassene Allgemein- und Fachärzte zu gewährleisten, eine angemessene Behandlung und Pflege im Krankenhaus zu ermöglichen sowie moderne Medikamente bereitzustellen. „Die Politik muss nun handeln, um die Weichen rechtzeitig zugunsten einer bedarfsgerechten Diabetesversorgung in Deutschland zu stellen“, mahnt Kellerer. Im stationären Bereich gebe es bereits eine starke diabetologische Unterversorgung.

Das PDF der Pressemeldung finden Sie hier: > https://www.deutsche-diabetes-gesellsch ... terhi.html

Literatur:
1https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonito ... ileBericht der Nationalen Diabetes Surveillance 2019 „Diabetes in Deutschland“ des Robert-Koch-Instituts

2Müller-Wieland, D. et al., Survey to estimate the prevalence of type 2 diabetes mellitus in hospital patients in Germany by systematic HbA1c measurement upon admission, Int J Clin Pract. 2018;72:e13273.

Website des RKI zur Nationalen Diabetes Surveillance: > https://diabsurv.rki.de/

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Diabtes Gesellschaft vom 04.12.2019
> https://www.deutsche-diabetes-gesellsch ... terhi.html
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In Deutschland erkranken jährlich mehr als 500.000 Erwachsene neu an Diabetes

Beitrag von WernerSchell » 07.12.2019, 08:41

Ärzte Zeitung vom 04.12.2019:
DDG kritisiert RKI
„Jeder siebte Klinik-Patient hat Diabetes“

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft hat einen Bericht des Robert Koch-Instituts zur stationären Diabetesversorgung kritisiert. Ihr Vorwurf: Es entstehe ein falsches Bild des Versorgungsbedarfs. ... (weiter lesen unter) ... > http://ods-mailing.springer-sbm.com/red ... 4DEB1AE828
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Diabetes ist auch eine Epidemie

Beitrag von WernerSchell » 12.03.2020, 07:25

Ärzte Zeitung vom 12.03.2020:

Volkskrankheiten
„Diabetes ist auch eine Epidemie“

Alle Welt redet über das neue Coronavirus. Diabetologen vermissen ähnliche Schlagzeilen zur Volkskrankheit Diabetes – und fordern von der Bundesregierung mehr Engagement. ... > https://nlcontent.aerztezeitung.de/d-re ... &tags=test
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Wie Patienten ihren Diabetes loswerden

Beitrag von WernerSchell » 19.06.2020, 06:29

Ärzte Zeitung vom 18.06.2020:
ÄrzteTag“-Podcast
Wie Patienten ihren Diabetes loswerden
Einmal Diabetes, immer Diabetes? Diese alte Weisheit entkräften mehr und mehr Erfahrungen der letzten Jahre. Mit zehn bis 15 Kilo Gewichtsverlust können viele Patienten ihrem Diabetes entgegenwirken. Diabetologe Prof. Stephan Martin ist begeistert von der Methode und berichtet, wie man Patienten zur richtigen Ernährung anleitet.
Von Wolfgang Geissel
„Man ist in der Lage, den Diabetes in eine Vorstufe zurückzubringen – auch bei langjährigen Patienten“ und kann so auch bestimmte Diabetes-Medikamente absetzen: Das alles können Diabetiker schaffen, wenn sie ihre Ernährung umstellen – und sie entlasten damit auch das Gesundheitssystem. Ganz einfach eigentlich, oder? Wenn es doch nur so wäre... Aber was müssen Ärzte ihren Patienten an Handwerkszeug mitgeben, damit die Umstellung gelingt?
... (weiter lesen unter) ... > https://nlcontent.aerztezeitung.de/d-re ... &tags=test
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Diabetes: Mit der richtigen Ernährung die Lebensqualität verbessern

Beitrag von WernerSchell » 21.06.2020, 06:38

Diabetes: Mit der richtigen Ernährung die Lebensqualität verbessern – Interview mit der Diabetesberaterin Claudia Krüger zum Thema
Die Diagnose Diabetes bedeuet keinen Verzicht auf Lebensfreude


Interview mit der Diabetes-Beraterin und Ratgeber-Autorin Claudia Krüger

Claudia Krüger arbeitet als Diätassistentin und Diabetesberaterin/DDG für Menschen mit Diabetes und anderen Erkrankungen. Dabei richtet sich ihr Augenmerk auf eine möglichst hohe Lebensqualität und Lebensfreude der Betroffenen.

Vorab: Essen und Trinken ist Teil unseres Lebens und sollte eine Quelle der Lebensfreude darstellen. Mit der Diagnose Diabetes geht vielen Betroffenen erst einmal die Liebe zu genußvollen Mahlzeiten verloren.
Frau Krüger, der Typ-2-Diabetes gilt als sogenannte Volkskrankheit. Wie viele Menschen sind denn von der Diagnose betroffen?

Etwa jeder zehnte Mensch in Deutschland ist von der Erkrankung Diabetes betroffen, die meisten, etwa. acht Prozent der Bevölkerung, sind wegen Diabetes mellitus Typ-2 in Behandlung. Diabetes mellitus Typ-2 ist eine chronische Erkrankung, die eine dauerhafte Beobachtung benötigt.

Welche Anzeichen gibt es, die mir signalisieren, dass ich an Diabetes erkrankt sein könnte?

Zu hohe Blutzuckerwerte sind das Hauptsymptom der Erkrankung. Ist der Mensch gesund, dann bleiben die Blutzuckerwerte tags und nachts stabil. Erkrankt man an Diabetes, geht diese Stabilität verloren. Im Laufe der Zeit kommt es zu einem immer deutlicheren Insulinmangel und die Blutzuckerwerte steigen. Das macht sich bei den Betroffenen durch Symptome wie Antriebsarmut, Durst, häufige Toilettengänge (auch nachts) und oft auch durch Gewichtsabnahmen bemerkbar.

Muss ein erkannter Diabetes denn auf jeden Fall behandelt werden?

Durch die Behandlung des Diabetes sollen die Symptome verschwinden, die Lebensqualität wiederhergestellt werden oder erhalten bleiben und auch das Risiko für Folgekomplikationen soll möglichst gering bleiben.
Betroffene gibt es übrigens in jedem Lebensalter, es sind auch schon einige Kinder und Jugendliche am Diabetes Typ 2 erkrankt. Ziel ist es, durch die Behandlung, die Folgen der hohen und niedrigen Blutzuckerwerte zu vermeiden und möglichst stabile Blutzuckerwerte zu erreichen.Denn: Bei schwankenden Blutzuckerwerten ist die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit geringer, die Unfall- und Verletzungsgefahr hingegen steigt. Für eine Vielzahl der Betroffen genügt oft eine eine diabetesgerechte Ernährung und regelmäßige Bewegung. Erst wenn das nicht zum Erfolg führt kommen Medikamente ergänzend hinzu.

Und wie sieht eine diabetesgerechte Ernährung aus? Muss ich meine alten Kochbücher aussortieren?

Zuerst einmal: Allein mit Medikamenten kann langfristig keine gute Blutzuckereinstellung erreicht werden. Daher ist eine diabetesgerechte Ernährung notwendig. Diese besteht aber weder aus Verboten, noch ist sie spartanisch. Eine diabetesgerechte Ernährung braucht auch keine besonderen Zutaten oder Zubereitungsmethoden.
Grundsätzlich gelten die allgemeinen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung auch nach der Diagnosestellung für den Diabetes. Das Essen soll abwechslungsreich sein. Regelmäßige kohlenhydrathaltige Mahlzeiten sind notwendig, um die Glukosewerte zu stabilisieren. Auch zuckerreiche Lebensmittel sind nicht verboten. Je nach Gewohnheit müssen aber eventuell die Mengen oder die Häufigkeiten etwas reduziert werden.

Welche Vorteile bringt regelmäßige Bewegung?

Bewegung und Sport helfen zur Vorbeugung vor weiteren Erkrankungen und den sogenannten Spätfolgen durch den Diabetes.
Eine Steigerung der Alltagsaktivitäten macht sich positiv bemerkbar, daher sollten Betroffene lieber die Treppe statt den Aufzug nutzen oder zum Briefkasten gehen anstatt zu fahren. Sport und Bewegung sollte an mindestens drei Tagen in der Woche im Tagesablauf zu finden sein. Wenn möglich sollte durch eine Teilnahme an strukturierten Bewegungsprogrammen die körperliche Fitness im Bereich Ausdauer, Kraft, Geschicklichkeit und Gleichgewicht ausgebaut werden, gerne auch in Reha-Sportgruppen.

In Ihrem Buch gibt es ein Kapitel „Genießen können und achtsam sein“. Warum sollte jeder „genießen“ lernen?

Sicher ist es so, dass das Leben nicht nur schöne Seiten bereithält. Je älter wir werden, desto mehr Einschränkungen haben wir hinzunehmen. Aber: die einzige Alternative zum Altwerden besteht darin, früh zu sterben. Und was verpasst man da nicht alles?
Ernsthaft: An Diabetes zu erkranken macht Angst und unsicher. Doch mit der bewussten Entscheidung für positive Veränderungen kann man Lebensfreude hinzugewinnen. Das Genießen von Mahlzeiten kann bedeuten, sich bewusst auf ein schönes Essen zu besinnen, die eigenen Bedürfnisse zu beachten und zu erfüllen und Glücksmomente zu erleben. Essen und Trinken beeinflusst in einem hohen Maß die Lebensfreude und auch die Lebensqualität. Der Spruch: „Alles, was schmeckt ist ungesund“ stimmt nicht. Mit den richtigen Zutaten und Rezepten lässt sich die Alltagsküche bereichern und abwechslungsreich gestalten.

Liebe Frau Krüger, zum Schluß: Lässt es sich mit Diabetes gut „leben“?

Wenn der Arzt die Diagnose Diabetes mellitus Typ 2 stellt, muss man sich entscheiden: Versuche ich meine Lebensweise an einigen Stellen anzupassen und die Erkrankung positiv zu beeinflussen oder versuche ich die Erkrankung zu ignorieren. Nutze ich die Chance und werde aktiv, esse gesund, bewege mich und gehe ich achtsam mit meinem Körper um oder eben nicht?
Wenn die Diagnose frühzeitig gestellt wird, kann man durch einen gesunden Lebensstil die Komplikationen und Spätfolgen fernhalten. Das ist mehr als einen Versuch wert!

Vielen Dank für das Interview!


+++
Wie ernähre ich mich bei Diabetes?
Diagnose Diabetes: Kann ich weiter essen, was mir schmeckt? Gibt es besonders geeignete Zutaten? Auf welche Lebensbereiche nimmt die Krankheit Einfluss? Wichtige Fragen wie diese beantwortet der neue Ratgeber. Plus: Erprobte Rezepte aus der Alltagsküche der Leserinnen und Leser, Praxisbeispiele, Experteninterviews und Checklisten.
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Quelle: Mitteilung vom 19.06.2020
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Mintropstraße 27 | 40215 Düsseldorf
Tel: 0211 38 09 555 | Fax: 0211 38 09 235
E-Mail: ratgeber@verbraucherzentrale.nrw
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DIABETES - Die Entstehung der "Zuckerkrankheit" ist oft selbstverursacht

Beitrag von WernerSchell » 02.07.2020, 11:32

DIABETES - Die Entstehung der "Zuckerkrankheit" ist oft selbstverursacht: Vom Zuckerkasper sollten wir lernen, wie man es nicht macht. Denn er isst Zucker für sein Leben gern, egal ob Süßigkeiten oder Softgetränke.. odysso - Wissen im SWR, SWR Fernsehen, informiert > https://www.swr.de/wissen/odysso/die-en ... t-100.html > https://www.swr.de/wissen/odysso/zucker ... r-100.html
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Pflegenotstand gefährdet stationäre Diabetestherapie

Beitrag von WernerSchell » 27.10.2020, 13:38

Überlastete Stationen und fehlender Nachwuchs:
Pflegenotstand gefährdet stationäre Diabetestherapie


Berlin – Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 560 000 Menschen an einem Diabetes Mellitus Typ 2. Bei gleichbleibender Entwicklung werden bis zum Jahr 2040 bis zu 12 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sein. Parallel dazu steigt der Bedarf an ambulanter und stationärer Versorgung für diese Patientinnen und Patienten entsprechend an. Doch schon heute haben viele diabetologische Abteilungen in Kliniken mit dem allgemeinen Pflegenotstand zu kämpfen. Das Personal ist häufig überlastet und die Pflege kommt zu kurz. Der neu gewählte Vorstand des Verbandes der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD) sieht damit eine der wichtigsten Institutionen zur Prävention und Akutbehandlung von Menschen mit Diabetes gefährdet. Daher fordert der Berufsverband, Einrichtungen mit diabetologischem Schwerpunkt zu stärken und auch den Diabetesberatungsberuf besser zu vergüten.

„Häufig beginnen Diabetestherapien mit einer stationären Betreuung – sie entscheidet über Erfolg und Niederlage in der anschließenden ambulanten Versorgung“, betont Yvonne Häusler, neu gewähltes Mitglied im VDBD-Vorstand und Diabetesberaterin DDG. Viele Betroffene kommen aufgrund einer Stoffwechselentgleisung oder anderen bereits bestehenden Diabeteskomplikationen in die Notaufnahme und erhalten dort erstmals ihre Diabetesdiagnose. „Die professionelle Betreuung durch geschultes Personal ist dabei absolut notwendig. Ansonsten droht der Patient mit seiner komplexen Erkrankung allein gelassen zu werden und verlässt das Krankenhaus mit vielen offenen Fragen, so dass die ambulante Langzeittherapie einen denkbar ungünstigen Start hat“, ergänzt Häusler, die als Teamleiterin Diabetesberatung in einem Berliner Krankenhaus tätig ist.

Im Rahmen einer professionellen Diabetesberatung während des Klinikaufenthalts erhalten die Betroffenen Informationen über die Insulintherapie, Bewegung, Ernährung und zur Prävention von Akut- und Langzeitkomplikationen. Außerdem erlernen sie den Umgang mit der Erkrankung in Freizeit, Schule oder Beruf. Danach gehen die Diabetespatienten in die kontinuierliche ambulante Versorgung über, wo sie ebenfalls durch Diabetesberaterinnen und -berater und Diabetesassistentinnen und -assistenten in ihrem Selbstmanagement der Erkrankung begleitet werden.

Um Patienten mit Diabetes ausreichend schulen und begleiten zu können, benötigt das Fachpersonal umfassende und aktuelle Kenntnisse. Oft genug ist in Kliniken die Zeit für Fortbildungen jedoch rar. Grund dafür ist vor allem die zunehmende Arbeitsbelastung durch Personalmangel. „Der allgemeine Pflegenotstand ist in allen Krankenhäusern spürbar“, betont Häusler. „Doch besonders im klinischen Sektor ist der Bedarf an gut geschultem Personal für die diabetologische Akut- und Präventionsbehandlung wichtig.“ Neben finanziellen Kürzungen, führen auch die erschwerten Arbeitsbedingungen auf den Stationen zu einem Nachwuchsproblem beim diabetologischen Pflegepersonal, so die Expertin.

„Trotz der steigenden Erkrankungszahlen verschwindet die Diabetestherapie aus der stationären Versorgung und das können wir uns mit Blick auf die Betroffenen eigentlich nicht leisten“, mahnt Dr. rer. medic. Nicola Haller, Vorsitzende des VDBD. „Politisch muss viel mehr getan werden, um die Vergütung von Fachkräften zu steigern.“ Der Pflegemindestlohn sei ein guter erster Schritt, aber er reiche noch nicht aus, um wieder mehr Personal in die Pflege und damit auch in die Kliniken zu holen. Auch Diabetesberaterinnen und -assistentinnen werden teilweise nur auf Basis ihres Grundberufes als Pflegekraft bezahlt, obwohl sie durch die Weiterbildung zur Diabetesberaterin höher qualifiziert sind. „Der Politik muss klar sein, dass die Behandlung von Menschen mit Diabetes ohne gut ausgebildete Fachkräfte nicht funktionieren kann. Diese große Bedeutung muss sich auch in einer gerechten Bezahlung ausdrücken.“

Mit seinen mittlerweile rund 4000 Mitgliedern setzt sich der VDBD für die Interessen und Belange der Diabetesberaterinnen und -assistentinnen ein. Der neu gewählte Vorstand verfolgt das Ziel, das Berufsbild der Diabetesfachkräfte zukunftsfähig aufzustellen. Die Online-Mitgliederversammlung bestätigte Dr. rer. medic. Nicola Haller am 19. September 2020 im Amt der Vorstandsvorsitzenden und wählte Yvonne Häusler neu in den VDBD-Vorstand, in dem sie die Position der Schriftführerin innehat. Weiterhin sind auch Kathrin Boehm als stellvertretende Vorsitzende, Susanne Müller als Mitgliederbeauftragte und Lars Hecht als Schatzmeister vertreten.

Über den Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD):
Wir sind der Berufsverband der Diabetesberater/innen DDG, Diabetesassistenten/innen DDG und weiterer qualifizierter Fachkräfte, die sich gezielt für Menschen mit Diabetes mellitus und assoziierten Erkrankungen engagieren. Unsere Mitglieder sind erfahrene Beratungs- und Schulungsprofis, deren Angebote sich an den aktuellen wissenschaftlichen Standards der Diabetologie und Pädagogik orientieren.

Ihr Kontakt für Rückfragen:

Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD)
Dr. Gottlobe Fabisch (Geschäftsführung)
Habersaathstr. 31
10115 Berlin
Tel.: +49 30 847122-490
E-Mail: fabisch@vdbd.de

Thieme Communications
Michaela Richter
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: +49 711 8931-516
Fax: +49 711 8931-167
E-Mail: richter@medizinkommunikation.org

www.vdbd.de
www.vdbd-akademie.de

Quelle: Pressemitteilung vom 27.10.2020
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