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Burnout - Modekrankheit ... TV-Tipp 15.11.2011

Verfasst: 15.11.2011, 07:31
von WernerSchell
14.11.2011, 21.00 - 22.15 Uhr, ARD, Das Erste, Hart aber fair

Wiederholungen
15.11.2011
ARD, 03:25 Uhr
WDR, 08:45 Uhr
3sat, 10:15 Uhr
EinsExtra, 20:15 Uhr
16.11.2011
EinsExtra, 07:45 Uhr

Thema:
Burnout - Modekrankheit oder echte Seuche?

Trailer
Burnout - Modekrankheit oder echte Seuche?
Millionenfach leiden Menschen an Burnout, sind erschöpft, depressiv, angstgepeinigt. Eine Quittung für das moderne Leben: gehetzt und ständig erreichbar? Oder ist Burnout eine Modekrankheit, die nur besser klingt als Depression?

Weitere Informationen - Gäste usw. - unter
http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/

Burnout ein Geschäftsmodell und sonst nichts

Verfasst: 15.11.2011, 08:34
von Sabrina Merck
Die Sendung zu Burnout am 14.11.2011 hat es für mich noch einmal offen gelegt: In unserem Gesundheitssystem werden offensichtlich Krankheiten geschaffen und passend gemacht, um damit Geld zu verdienen per Dienstleistung oder Verkauf von Pillen. Dazu berichtet auch ARTE eindrucksvoll: viewtopic.php?t=16573
Jedenfalls ist Burnout, so, wie das Bild gestern gezeichnet wurde, keine Krankheit, sondern allenfalls ein Überforderungssyndrom bei solchen Leuten, die "den Hals nicht vollkriegen". Dass ein Tim Mälzer in der Sendung Platz nehmen durfte, ist schon mehr als merkwürdig. Das kann doch allesfalls aus Gründen der Volksbelustigung gedacht gewesen sein (oder der Einschaltquote geschuldet). Während noch Herr Mälzer bei "Hart aber fair" plauderte, kochte er wieder kräftig in den anderen zeitgleich laufenden Sendung.
Prof. Dörner brachte es gestern auf den Punkt (per Interview): Burnout ist ein Geschäftsmodell (und sonst nichts). Wir müssen uns auf die wirklich wichtigen psychischen Krankeheitssituationen konzentrieren.

Sabrina

Burnout ein Geschäftsmodell und sonst nichts

Verfasst: 15.11.2011, 09:29
von PflegeCologne
Sabrina Merck hat geschrieben: .... Burnout ist ein Geschäftsmodell (und sonst nichts). ...
Hallo Sabrina,
Deiner Einschätzung schließe ich mich gerne an. Ich habe übrigens die Sendung gestern kurz vor ihrem Ende abgeschaltet. Ich konnte dieses Gelaber nicht mehr ertragen.
lb. Grüße
Pflege Cologne

Burnout ist ein Geschäftsmodell und sonst nichts

Verfasst: 15.11.2011, 16:37
von Rita Reinartz
Hallo,

mir ist auch seit geraumer Zeit aufgefallen, dass mit dem Burnout zuviel Rummel gemacht wird. Diejenigen, die sich auf den Zeitgeist einlassen und überall mitmachen und Kohle machen wollen, müssen wissen, dass das auch einen Preis hat. Allerdings sollten sich die Jammerer ein wenig zurückhalten und nicht so tun, als sei das gesellschaftliche Umfeld verantwortlich. Wenn ein Herr Mälzer seinen Terminkalender freiwillig vollstopft, um überall seine Kochkünste anzupreisen, ist das seine Sache. Dies alles schlussendlich als Krankheit zu verkaufen, ist schon mehr als fragwürdig.
Ähnliches gilt auch für Fußballer mit Millionengehälter .... und immer noch immer ...

MfG R.R.

Burnout ist ein Geschäftsmodell und sonst nichts

Verfasst: 16.11.2011, 08:33
von Gaby Modig
Ich sehe es auch so, dass bezüglich Burnout von einem Geschäftsmodell gesprochen werden kann. Das schadet u.a. all den MitarbeiterInnen, die auf Grund von unzureichenden Arbeitsbedingungen, z.B. in der Pflege, wirklich krank werden. Insoweit spricht man ja auch leichtfertig von Burnout. Ich rege an, insoweit eine korrektere Bezeichnung als Diagnose auszuwählen.

G.M.

Modediagnose Burn-out

Verfasst: 17.11.2011, 11:07
von Presse
aerzteblatt.de
Ausgabe 46 vom 18.11.2011


Modediagnose Burn-out

Gegenwärtig wird viel über Burn-out diskutiert. Im aktuellen Deutschen Ärzteblatt stellen die Experten Wolfgang P. Kaschka und seine Koautoren die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse vor. (Dtsch Arztebl Int 2011; 108[46]: 781–7).

Die Diagnose „Burn-out-Syndrom“ ist die Grundlage zahlreicher Bescheinigungen für eine Arbeitsunfähigkeit und somit ein wichtiger gesundheitsökonomischer Faktor. Im vorliegenden Beitrag wollen die Autoren auf der Basis einer vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) in Auftrag gegebenen Untersuchung eine Übersicht des gegenwärtigen Kenntnisstandes liefern.

Ihre Ergebnisse machen deutlich, dass hier noch erheblicher Forschungsbedarf besteht, denn bisher existieren weder eine verbindliche Definition noch ein allgemein gültiges Instrument für die Feststellung eines Burn-out-Syndroms.

Dennoch wird in der Praxis diese Diagnose häufig gestellt und als Ausgangspunkt für weiterführende Therapien herangezogen. Die Symptomatik der Betroffenen umfasst dabei emotionale Erschöpfung, Depersonalisation und reduzierte Leistungsfähigkeit. Burn-out ist nach Meinung der Autoren eher als eine Vorstufe oder als ein Risikofaktor für depressive Erkrankungen anzusehen.

» Artikel im Volltext
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=42742