4. Fachtag Demenz und Sterben am 27.11.09 in Nürnberg

[WernerSchell]

4. Fachtag Demenz und Sterben am 27.11.09 in Nürnberg

Thema:
Identitätsstiftende Rituale am Lebensende

Die Betreuungsarbeit mit Demenzkranken lehrt uns, wie wichtig strukturgebende Elemente für die Erkrankten sind. Diese helfen, dem Tag Halte- und Anknüpfungspunkte zu geben. Sie sind wie ein Anker in der von zunehmender Orientierungslosigkeit geprägten untergehenden und fragmentarisch werdenden Wahrnehmungswelt. Vor allem Rituale - diese vertrauten wiederholbaren Handlungsmuster - sind solche strukturgebenden Elemente. Dazu sind Rituale von hohem symbolischen Charakter und wichtig im Sinne der Stabilisierung der persönlichen Identität. Sie stiften aber nicht nur Struktur, sondern vermitteln auch behutsam soziales und emotionales Wohlbefinden.

Im Sterbeprozess verlieren Rituale keineswegs an Bedeutung, sondern gewinnen sogar noch mehr an Gewicht. Sie werden zum tragenden Element der menschlichen Kommunikation und sozialer Gemeinschaft. Rituale sind auch wichtig für die Betreuer, Angehörigen und für die Pflegenden, denn sie wirken entlastend, geben Sicherheit und ermöglichen auch Freiräume.

Bei dieser 4. Tagung „Demenz und Sterben“ stehen Rituale in ihren vielfältigen Bedeutungszusammenhängen im Mittelpunkt: in der Biografiearbeit genauso wie im Spannungsfeld von Pflege und Begleitung. Rituale haben ihren eigenen Sinn und eine eigene Kultur.

Wir möchten nicht nur die sogenannten „Ritualspezialisten“ ansprechen, sondern alle, die einen Einstieg in die „dementsprechenden Ritualelemente“ finden möchten. Jeder kann diesen Zugang zu Ritualen in Sterbeprozessen finden.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.hospizakademie-nuernberg.de

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Meyer

Akademie für Hospizarbeit und Palliativmedizin Nürnberg gGmbH
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