Pflegeengel aus Osteuropa - TV-Tipp für den 05.09.09
Verfasst: 12.11.2008, 17:57
12.11.2008, 19.00 - 19.45 Uhr, BR Fernsehen
Wiederholung am 05.09.2009, 13.15 - 14.00 Uhr, 3SAT
Stationen
Pflegeengel aus Osteuropa
Rund 100 000 Pflegekräfte aus Osteuropa betreuen derzeit alte und kranke Menschen in Deutschland, die in ihren eigenen vier Wänden bleiben wollen. In den meisten Fällen ist diese Hilfe "illegal", aber für die Betroffenen die einzige finanzierbare Lösung. Ein Problem, das Politik, Kirche und Gesellschaft vor neue Herausforderungen stellt.
"Manchmal möchte ich in den Wald gehen und einfach nur schreien." Aber selbst das kann Iris D. schon lange nicht mehr. Seit zehn Jahren ist sie wegen MS an den Rollstuhl gefesselt, kann nur noch ihre rechte Hand bewegen und braucht rund um die Uhr Hilfe. Auf der Suche nach geeigneter und finanzierbarer Pflege hat Iris D. eine Odyssee hinter sich. Im Altersheim hielt sie es eine Woche aus, danach "hätte man mich in die Klapse sperren können". Jetzt hat Iris über eine Vermittlung Polinnen gefunden, die sie abwechselnd pflegen. Die Erfahrungen sind unterschiedlich. "Manchmal wache ich auf, und dann ist sie einfach weg."
Die eigenen vier Wände
Rund 100 000 Pflegekräfte aus Osteuropa betreuen derzeit alte und kranke Menschen in Deutschland. Die meisten dieser Patienten wollen in den eigenen vier Wänden bleiben. Eine "legale Hilfe" ist nicht zu finanzieren. Für durchschnittlich 1000 Euroa leben und arbeiten die Pflegekräfte im Haus. Doch nur wer bei der Agentur für Arbeit gemeldet ist, arbeitet legal. Die wenigsten sind angemeldet. Die deutschen Pflegedienste können im Preisvergleich mit den Kräften aus Osteuropa nicht konkurrieren. Ein Problem stellt sich inzwischen auch für die Wohlfahrtsverbände, Caritas und Diakonie.
Überforderung
Die konnten Renate Göpfert z. B. nicht weiterhelfen. Sie hatte ihre Professorenstelle aufgegeben, um ihren Mann zu Hause zu pflegen. Nach einem Nervenzusammenbruch musste sie erkennen, dass sie überfordert war und dringend Unterstützung brauchte. Ein Münchner Anwalt vermittelte ihr zwei Ungarinnen. Angeblich "völlig legal". Kurz darauf wurde er als illegaler Vermittler angezeigt. Er und Renate Göpfert wurden zu einer Geldstrafe verurteilt.
Zu zweit
Gleich nach dem Abitur kamen Tanja und Darja aus Polen nach Deutschland. Sie konnten weder die Sprache, noch waren sie medizinisch ausgebildet. Jetzt wohnen sie gemeinsam in einem Zimmer bei Frau Stolzenberg und pflegen die an Altersdemenz leidende Frau. Ihr Glück - sie sind zu zweit. "Es ist oft hart alleine zu arbeiten, dann denke ich, in drei Stunden kommt die Ablöse", so Darja.
Quelle: BR Fernsehen
Bayerischer Rundfunk Redaktion Kirche und Welt
Floriansmühlstraße 60 80939 München
Telefon 089 / 38 06 - 59 06
Telefax 089 / 38 06 - 77 80
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Pflegeengel aus Osteuropa
Rund 100 000 Pflegekräfte aus Osteuropa betreuen derzeit alte und kranke Menschen in Deutschland, die in ihren eigenen vier Wänden bleiben wollen. In den meisten Fällen ist diese Hilfe "illegal", aber für die Betroffenen die einzige finanzierbare Lösung. Ein Problem, das Politik, Kirche und Gesellschaft vor neue Herausforderungen stellt.
"Manchmal möchte ich in den Wald gehen und einfach nur schreien." Aber selbst das kann Iris D. schon lange nicht mehr. Seit zehn Jahren ist sie wegen MS an den Rollstuhl gefesselt, kann nur noch ihre rechte Hand bewegen und braucht rund um die Uhr Hilfe. Auf der Suche nach geeigneter und finanzierbarer Pflege hat Iris D. eine Odyssee hinter sich. Im Altersheim hielt sie es eine Woche aus, danach "hätte man mich in die Klapse sperren können". Jetzt hat Iris über eine Vermittlung Polinnen gefunden, die sie abwechselnd pflegen. Die Erfahrungen sind unterschiedlich. "Manchmal wache ich auf, und dann ist sie einfach weg."
Die eigenen vier Wände
Rund 100 000 Pflegekräfte aus Osteuropa betreuen derzeit alte und kranke Menschen in Deutschland. Die meisten dieser Patienten wollen in den eigenen vier Wänden bleiben. Eine "legale Hilfe" ist nicht zu finanzieren. Für durchschnittlich 1000 Euroa leben und arbeiten die Pflegekräfte im Haus. Doch nur wer bei der Agentur für Arbeit gemeldet ist, arbeitet legal. Die wenigsten sind angemeldet. Die deutschen Pflegedienste können im Preisvergleich mit den Kräften aus Osteuropa nicht konkurrieren. Ein Problem stellt sich inzwischen auch für die Wohlfahrtsverbände, Caritas und Diakonie.
Überforderung
Die konnten Renate Göpfert z. B. nicht weiterhelfen. Sie hatte ihre Professorenstelle aufgegeben, um ihren Mann zu Hause zu pflegen. Nach einem Nervenzusammenbruch musste sie erkennen, dass sie überfordert war und dringend Unterstützung brauchte. Ein Münchner Anwalt vermittelte ihr zwei Ungarinnen. Angeblich "völlig legal". Kurz darauf wurde er als illegaler Vermittler angezeigt. Er und Renate Göpfert wurden zu einer Geldstrafe verurteilt.
Zu zweit
Gleich nach dem Abitur kamen Tanja und Darja aus Polen nach Deutschland. Sie konnten weder die Sprache, noch waren sie medizinisch ausgebildet. Jetzt wohnen sie gemeinsam in einem Zimmer bei Frau Stolzenberg und pflegen die an Altersdemenz leidende Frau. Ihr Glück - sie sind zu zweit. "Es ist oft hart alleine zu arbeiten, dann denke ich, in drei Stunden kommt die Ablöse", so Darja.
Quelle: BR Fernsehen
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