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Optimismus hilft

Verfasst: 10.09.2004, 14:46
von ABDA
Suizidprävention - Optimismus hilft

10. September 2004 – Tag der Suizidprävention  

Berlin (ABDA, 6. Sept. 2004) Etwa 1 Million Menschen jährlich, das ist ungefähr alle 40 Sekunden ein Mensch, begehen Selbstmord. Auch in Deutschland sind es mehr als 11 000 Menschen jährlich, die sich das Leben nehmen. Diese Zahl ist fast doppelt so hoch wie die Zahl der Verkehrs- toten. Um Suiziden vorzubeugen, wurden in vielen Ländern Präventionsprogramme etabliert und der 10. September 2004 weltweit zum "Tag der Suizidprävention" erklärt.  

Bereits zum zweiten Mal wird auf Initiative der Internationalen Vereinigung zur Suizidprävention (IASP) und mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dieser Tag mit vielen Veranstaltungen, Konferenzen und lokalen Aktivitäten begangen, um auf die Problematik des Suizides aufmerksam zu machen.  

Im Jahr 2002 nahmen sich in Deutschland 8.106 Männer und 3.057 Frauen das Leben. Die Anzahl der Suizidversuche ist schätzungsweise zehnmal so hoch wie die der Suizidtoten. Besonders die Suizidversuchsraten in den jüngeren Altersgruppen scheinen in den letzten Jahren anzusteigen.  

Jeder Suizid und Suizidversuch betrifft nach Studien der Weltgesundheitsorganisation WHO mindestens sechs weitere Menschen im Umfeld des Suizidenten. Suizidales Verhalten ist daher ein großes gesellschaftliches und gesundheitspolitisches Problem, nicht nur wegen des individuellen Leides, sondern auch wegen der erheblichen Gesundheitskosten.  

Es hat sich gezeigt, dass durch verschiedene nationale Programme, regionale Initiativen und einzelne Projekten eine deutliche Reduktion der Anzahl der Suizide erreicht werden konnte. Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (http://www.suizidprophylaxe.de/) ergriff deshalb 2002 die Initiative für ein nationales Suizidpräventionsprogramm für Deutschland in Zusammenarbeit mit dem European Network of Suicide Research and Prevention, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und unter Beteiligung des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS). In dieser Initiative (http://www.suizidpraevention-deutschlan ... /home.html) haben sich bisher mehr als 80 Institutionen, Organisationen und Verbände zusammengeschlossen. Auch die Bundesapothekerkammer engagiert sich im Rahmen dieses Programmes für die Suizidprävention und erarbeitet Maßnahmen zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit, da Arzneimittel, oft in Kombination mit Alkohol, besonders häufig zum Suizid bzw. Suizidversuch eingesetzt werden.  

Der "Tag der Suizidprävention" wurde ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit auf die Suizidproblematik hinzuweisen, aufzuklären, Tabus zu brechen und spezielle Hilfsangebote bekannt zu machen. Auf der Homepage der IASP (International Association for Suicide Prevention) unter http://www.iasp.info stehen ein Flyer zum "Tag der Suizidprävention" und weitere Informationen zur Verfügung.  

Autorin: Peggy Ahl

Quelle: Pressemitteilung vom 10.9.2004
http://www.abda.de/

Erfolgreiche Suchtprävention per Internet

Verfasst: 11.09.2004, 09:18
von Gast
Erfolgreiche Suchtprävention per Internet
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung veröffentlicht Jahresbericht zu http://www.drugcom.de für das Jahr 2003

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) startete in 2001 das Suchtpräventionsprojekt http://www.drugcom.de. Das Internetangebot bietet seitdem anonyme Information und Beratung für Jugendliche und junge Erwachsene, die Fragen zum Konsum von legalen und illegalen Substanzen haben. http://www.drugcom.de hat sich als Online-Angebot in der Suchtprävention erfolgreich etablieren können. Dies spiegelt die projektbegleitende Evaluation wider, mit der Nutzerrückmeldungen und Daten über Nutzerinnen und Nutzer von htp://www.drugcom.de in 2003 erhoben wurden. Die wichtigsten Ergebnisse zeigen, dass die Zielgruppe der Suchtmittel konsumierenden Jugendlichen mit einem Internetangebot erreicht werden kann:
Mit über 200.000 Visits im Jahr 2003 sind die Zugriffe im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent gestiegen. Das Internetangebot wird vor allem von aktuellen Konsumenten legaler und illegaler Suchtmittel genutzt. Rund zwei Drittel aller Nutzer sind unter 22 Jahren alt und drei von vier Nutzern haben schon mal Cannabis konsumiert, etwa jeder Zweite betreibt einen aktuellen Konsum von Haschisch oder Marihuana. Auf http://www.drugcom.de gibt es verschiedene Bereiche: ein Drogenlexikon, Online-Beratung und Chatangebote, acht Wissenstests zu Substanzen und einen Alkohol-Verhaltenstest sowie regelmäßige News zu den Themen Drogen und Sucht. Besonders häufig genutzt werden der Cannabis- und der Ecstasytest. Überdurchschnittlich oft wird der Selbsttest zum Alkoholkonsum unter dem Motto „check your drinking“ genutzt. Fast 18.000 Jugendliche haben den Test schon vollständig gemacht und eine individuelle Rückmeldung zu ihrem Trinkverhalten erhalten.
Auf http://www.drugcom.de finden junge Menschen Informationen zu den einzelnen Suchtmitteln und zu den Risiken des Drogenkonsums. Sie werden zu einem risikoarmen Umgang mit psychoaktiven Substanzen motiviert und in der Reduzierung oder Beendigung des Konsums unterstützt. Das Projekt www.drugcom.de nutzt die Interaktivität des Internets, in dem kontinuierlich neue Inhalte online gestellt und innovative Methoden der Prävention entwickelt werden. So hat sich aus den Erfahrungen der Beratungstätigkeit auf http://www.drugcom.de das Cannabis-Ausstiegsangebot „quit the nuts" entwickelt, das seit Anfang August 2004 online zur Verfügung steht.
Der Jahresbericht 2003 ist downloadbar auf http://www.drugcom.de im Bereich „about“.

Quelle: Pressemitteilung vom 10.9.2004
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Ostmerheimer Str. 220
51109 Köln
Tel.: 0221 8992-0
Fax: 0221 8992-300
eMail: poststelle@bzga.de

Alle 47 Minuten ein Selbstmord

Verfasst: 14.09.2004, 11:00
von Gast
Vorwarnzeichen werden oft nicht erkannt
Alle 47 Minuten ein Selbstmord
In Deutschland nimmt sich alle 47 Minuten ein Mensch das Leben. Im Jahr 2002 hat es 11.163 Selbsttötungen gegeben, wie die Initiativgruppe "Nationales Suizid-Präventions-Programm" mitteilte.

10.09.04 - Weltweit sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO rund eine Million Menschen jährlich durch Selbsttötung - mehr als durch Krieg und Mord zusammen. Am meisten Selbstmorde verzeichnet die WHO in Osteuropa. Am niedrigsten sei die Suizidrate in Südamerika und den islamischen Ländern. Deutschland liege mit der Gesamtzahl der jährlichen Suizide etwas unter dem europäischen Durchschnitt.

Weiter unter
http://www.aerztlichepraxis.de/aktuell/ ... ge/aktuell
http://www.suizidpraevention-deutschland.de/

Lithium schützt vor Selbstmord

Verfasst: 14.09.2004, 12:52
von Gast
Trotz depressiver Phasen
Lithium schützt vor Selbstmord

LÜBECK - Patienten mit Depressionen haben bekanntlich ein stark erhöhtes Suizid-Risiko. Durch die Gabe von Lithium kann man diese Patienten möglicherweise - unabhängig von der Phasenprophylaxe - vor sich selbst schützen.

Etwa 15 % aller Patienten mit affektiven Störungen sterben an einem Suizid, und bis zu 56 % aller depressiven Patienten haben mindestens einmal versucht, sich das Leben zu nehmen. Andersherum werden 60 % aller Selbstmorde von Patienten mit affektiven Störungen begangen, schreibt Privatdozent Dr. Bernd Ahrens, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinik Lübeck, in der Zeitschrift "Focus mul". Angesichts dieser Zahlen kommt einer Senkung der Suizidalität große Bedeutung zu. Lithium ist das bewährte Mittel der ersten Wahl zur Phasenprophylaxe bei bipolaren Störungen. Möglicherweise kann es aber noch mehr. So konnte an mehreren spezialisierten Kliniken bei 827 Patienten mit rezidivierenden affektiven Störungen gezeigt werden, dass sich unter Lithium die Mortalität fast auf das Niveau der Allgemeinbevölkerung senken lässt. Prinzipiell gilt dies auch für die ambulante Lithiumtherapie außerhalb der spezialisierten Zentren, auch wenn der mortalitätssenkende Effekt hier nicht ganz so ausgeprägt ist.

...
Weiter unter
http://www.medical-tribune.de/GMS/bericht/Lithium

Suizidprävention - auch für Pflegebedürftige

Verfasst: 14.09.2004, 12:56
von Gast
Siehe auch Texte unter
--- Selbstmord statt Pflegeheim?
http://www.wernerschell.de/cgi-bin/foru ... 1095141332

Suizidprävention

Verfasst: 17.09.2004, 16:08
von Gast
Jede zweite Frau, die sich umbringt, ist über 60 Jahre alt

Von Eva Richter

Der Alterssuizid in Deutschland nimmt zu: Von den jährlich etwa 13 000 Suizid-Toten ist fast jeder dritte älter als 65 Jahre. Nach Angaben des Münsteraner Psychologen Norbert Erlemeier stieg die Suizidrate bei Männern über 75 Jahren seit 1975 um 13,5 Prozent. Seit einigen Jahren sind auch zunehmend ältere Frauen betroffen - fast jeder zweite Suizid einer Frau ist mittlerweile der einer Frau über 60 Jahre.

Ursachenforschung betrieb jetzt der Soziologe Dr. Peter Klostermann vom Institut für Rechtsmedizin an der Berliner Charité: Er untersuchte 130 Suizide alter Menschen aus dem Raum Berlin. "Hauptmotive für ihren Freitod waren schwere Erkrankungen, chronische Schmerzen und das Bewußtsein, daß es keine Besserung mehr geben wird."

Verlust der Selbständigkeit ist häufiges Suizidmotiv
...
Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/0 ... pressionen

http://www.suizidpraevention-deutschland.de/

Suizidrisiko bereits bei Geburt festgelegt

Verfasst: 25.09.2004, 11:11
von Gast
Suizidrisiko bereits bei Geburt festgelegt
Geburtsgewicht und Alter der Mutter entscheidend

Stockholm (pte, 24. Sep 2004 13:15) - Wissenschafter des National Centre for Suicide Research and Prevention haben nachgewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Mensch Selbstmord begeht, teilweise bereits bei seiner Geburt festgelegt wird. Das schwedische Team analysierte die Daten von 700.000 Erwachsenen und stellte fest, dass ein geringes Geburtsgewicht und eine Mutter im Teenageralter eine Verdoppelung des Selbstmordrisikos bedeuteten. Für kleinere Babys wurde ebenfalls eine Erhöhung des Risikos festgestellt. Die Autoren erklärten, dass damit nachgewiesen sei, dass genetische Faktoren bei Selbstmorden eine wichtige Rolle spielten. Die Ergebnisse der Studie wurden in The Lancet http://www.thelancet.com veröffentlicht.

Das Team begleitete Erwachsene, die alle zwischen 1973 und 1980 geboren worden waren, und bewertete das Verhältnis von Selbstmorden und Selbstmordversuchen im Alter von zehn bis 26 Jahren. Als 1999 der Beobachtungszeitraum endete, betrug die allgemeine Selbstmordrate in Schweden rund 20 Fälle pro 100.000 Einwohner. Babys, die zwei Kilo oder weniger wogen, verübten später doppelt so häufig Selbstmord wie jene Kinder, die bei der Geburt zwischen 3,25 und 3,75 Kilo gewogen hatten. Kinder, deren Mütter unter 19 Jahre alt waren, verfügten ebenfalls über ein doppelt so hohes Risiko wie jene, deren Mütter zwischen 20 und 29 Jahre alt waren. Kinder mit einer Größe von 47 Zentimetern und weniger waren ebenfalls deutlich gefährdeter als jene zwischen 50 und 51 Zentimetern.

Das Selbstmordrisiko stieg auch bei Müttern ohne höhere Schulbildung oder mit wenigstens drei weiteren Kindern. Die leitende Wissenschafterin Danuta Wasserman erklärte, dass diese Studie keine definitive Antwort dafür liefern könne, warum Menschen Selbstmord begehen. Sie unterstreiche jedoch die Bedeutung von Faktoren, die vor der Geburt eine Rolle spielen oder mütterlich bedingt sind. "Ich gehe davon aus, dass genetische Faktoren und die Unwelteinflüsse eine Rolle spielen." Am wichtigsten sei jedoch, Mütter während der Schwangerschaft stärker zu unterstützen. Laut Studie spielen Faktoren wie Ernährung, Alkohol- und Drogenkonsum eine entscheidende Rolle bei Geburtsgewicht und -größe. Wasserman nimmt zusätzlich an, dass ein schlechter psychischer Zustand der Mutter einen Einfluss auf das Wachstum des Kindes hat.

Quelle: Pressetext Deutschland, 24.9.2004

Suizidgefahr verkannt: Kein grober Fehler

Verfasst: 29.09.2004, 11:30
von Gast
Urteil zu Gunsten von Hausärzten
Suizidgefahr verkannt: Kein grober Fehler

von Isabel Clages

Haften Hausärzte, wenn sie die Suizidgefährdung eines Patienten nicht erkennen? Nein, hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden. Die Begründung: Selbst Experten könnten Selbstmordabsichten nicht immer diagnostizieren.

28.09.04 - „50 Prozent aller Selbstmörder haben in den letzten vier Wochen vor ihrem Tod noch Kontakt zu ihrem Hausarzt“, stellt Diplom-Psychologe David Althaus von der Psychiatrischen Uniklinik München fest. Da liegt die Frage nahe, ob der Hausarzt nicht die Gefahr hätte erkennen müssen und für unterlassenes Einschreiten haften muss.

Weiter unter
http://www.aerztlichepraxis.de/aktuell/ ... ge/aktuell

Selbstmordrisiko ....

Verfasst: 29.09.2004, 11:38
von Gast
Selbstmord: Risiko steigt bei geringem Geburtsgewicht und Teenagermutter

LONDON. Geringes Geburtsgewicht und eine Teenagermutter sind Faktoren, die das Risiko für einen Selbstmord im späteren Leben ansteigen lassen. Zu diesem Ergebnis kommen E. Mittendorfer-Rutz et al., Stockholm, Schweden (Lancet 2004; 364: 1102 u. 1135). In einer Kohortenstudie untersuchten die Autoren die Daten von 713 370 Jugendlichen, die zwischen 1973 und 1980 geboren wurden. Deren Daten wurden bis einschließlich Dezember 1999 in der Studie erfasst. Untersucht wurde die Häufigkeit von versuchten und tatsächlichen Selbstmorden bei den 10- bis 26-Jährigen.
...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=17699

Kleinere Tablettenpackungen reduzieren Suizidrate

Verfasst: 30.10.2004, 11:05
von Gast
Kleinere Tablettenpackungen reduzieren Suizidrate
Initiative der britischen Regierung gegen Selbstmord erfolgreich

London (pte, 29. Okt 2004 11:10) - Der Verkauf von Schmerzmitteln in kleineren Packungsgrößen hat die Suizidrate durch eine Überdosis drastisch reduziert. In Großbritannien wurde 1998 ein Gesetz verabschiedet, das die Packungsgrößen von bestimmten Tabletten limitierte. Forscher von der Universität von Oxford http://www.ox.ac.uk/ haben Selbstmorde mittels Schmerzmitteln zwischen 1993 und 2003 untersucht und sind zu dem Schluss gekommen, dass 25 Prozent weniger Menschen in den drei Jahren nach 1998 fatale Aspirin- und Paracetamol-Überdosen einnahmen. Das berichtet die BBC http://news.bbc.co.uk .

Weiters haben die Wissenschaftler aus Oxford herausgefunden, dass auch die Zahl an eingenommenen Tabletten bei nicht-tödlichen Überdosen gesunken war. In der Folge nahmen auch die Lebertransplantationen aufgrund von Paracetamol-Vergiftungen um 30 Prozent ab. Die Forscher analysierten Suizidraten und nicht-tödliche Überdosen mit Paracetamol, Salicylat (Aspirin) und Ibuprofen in Großbritannien. Während Überdosen durch Paracetamol und Salicylat, die beide von dem Gesetz abgedeckt werden, gesunken sind, blieb die Rate bei Ibuprofen, das in der Gesetzgebung nicht berücksichtigt wurde, gleich. Die Forscher argumentieren, dass kleinere Packungsgrößen zwar niemanden davon abhalten, mehrere Packungen von verschiedenen Händlern zu kaufen, doch die meisten Überdosen passieren impulsiv. Sie hoffen, dass ihre Ergebnisse dazu beitragen, die Packungsgrößen noch weiter zu reduzieren.

Marjorie Wallace, Geschäftsführerin des Wohlfahrtsverbandes für mentale Gesundheit "SANE", sagte: "Wir freuen uns, dass eine Initiative der Regierung, um die Suizidraten zu senken, scheinbar sehr erfolgreich war." Trotzdem dürfe man nicht vergessen, dass eine Medikamentenüberdosis nur einer der Wege ist, sich das Leben zu nehmen. Die verbreitetste Suizidmethode bei jungen Männern ist Erhängen.

Quelle: Pressetext Deutschland, 29.10.2004

Altenpflegekräfte in der Suizidprävention

Verfasst: 10.11.2004, 19:24
von Gast
Altenpflegekräfte in der Suizidprävention
Ergebnisse des Fortbildungsprogrammes zu Depression und Suizidalität werden vorgestellt von Gesundheitsstaatssekretärin Emilia Müller

40 Prozent aller Suizide werden von Menschen über 60 Jahren verübt. Als Hauptursache gelten unbehandelte Depressionen. Geht es um Menschen, die in Alten- und Pflegeheimen leben, übernehmen Altenpflegekräfte eine entscheidende Vermittlerrolle zwischen Ärzten, Bewohnern und Angehöri-gen. Um die Versorgung dieser Menschen zu verbessern, hat das "Bündnis gegen Depression e.V." zusammen mit dem Gesundheitsministerium im Rahmen der Gesundheitsinitiative "Bayern aktiv" 2004 ein Fortbildungsprogramm für Altenpflegekräfte entwickelt und durchgeführt.

Ergebnisse des Fortbildungsprogrammes zu Depression und Suizidalität werden vorgestellt von Gesundheitsstaatssekretärin Emilia Müller

am Mittwoch, 17. November 2004 um 10.30 Uhr
im Wohnstift Augustinum, Galerie,
Stiftsbogen 74, 81375 München

und Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Psychiater an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München und Vorstands-vorsitzender des deutschen "Bündnisses gegen Depression". Eine Teilnehmerin des Schulungsprogrammes wird aus Ihrer Sicht darüber berichten. Außerdem erzählt ein Betroffener über seine Erfahrungen mit der Erkrankung und über sein Leben im Wohnstift.

Medienvertreter sind herzlich eingeladen. Für Bildberichterstattung gut geeignet.
Weitere Informationen: http://www.gesundheit.bayern.de


Quelle: Pressemitteilung vom 10.11.2004
Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz - http://www.stmugv.bayern.de

Depression - Fortbildung für Altenpflegekräfte

Verfasst: 19.11.2004, 10:49
von Gast
Volkskrankheit Depression
Müller: Bayernweites Fortbildungsprojekt für Altenpflegekräfte sehr erfolgreich -Aufklärung hilft Depressionen erkennen und Suizide vermeiden

+++ Bayern ist einen entscheidenden Schritt weiter in der frühzeitigen Diagnose von Depressionen bei alten Menschen. Mit einem landesweiten Fortbildungsprogramm für Altenpflegekräfte haben das Bündnis gegen Depressionen und das Bayerische Gesundheitsministerium den Boden dafür bereitet. Gesundheitsstaatssekretärin Emilia Müller und der Vorstandsvorsitzende des Bündnisses Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Psychiater an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München, zogen heute eine erste Bilanz. "5.000 Altenpflegekräfte wurden durch das Pilotprojekt erreicht. Diese sind jetzt sensibilisiert, Depressionen früher zu erkennen. Auf diese Weise können sie Suizide bei alten Menschen vermeiden helfen. Denn Depressionen gelten als Hauptursache für Suizide. Werden Depressionen rechtzeitig erkannt, sind sie gut behandelbar", betonte Müller. 40 Prozent aller Suizide werden von Menschen über 60 Jahren verübt; deutlich erhöht ist das Suizidrisiko bei alten Männern. Im Jahr 2003 haben insgesamt 1822 Menschen in Bayern den Freitod gesucht. +++

Wie wiederholte Befragungen bestätigten, konnte das Fachwissen der Altenpflegekräfte dauerhaft erweitert werden. ?Diese Form der Edukation kann damit als geeignete Interventionsmaßnahme zur Primär-Prävention von Depression und Suizidalität im Alter gesehen werden? resümierte Prof. Dr. Hegerl und sprach sich für eine Fortsetzung des Programmes aus. In über 300 Alten- und Pflegeheimen haben Ärzte und Psychologen die Pflegekräfte vor Ort geschult. Fortbildungsinhalte waren Ursachen, Symptome, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten der Altersdepression. Das Gesundheitsministerium hat das Projekt mit insgesamt etwa 270.000 Euro aus der bisherigen Gesundheitsinitiative "Bayern aktiv" unterstützt. Mittels standardisierter Fragebögen wurden die Teilnehmer direkt vor und direkt nach der vierstündigen Fortbildung zu ihrem Wissen und ihren Einstellungen befragt. Um Aufschluss über die langfristige Wirkung zu erlangen, wurde die Befragung zusätzlich drei Monate nach Abschluss der Schulung wiederholt.

Befragungsergebnisse hinsichtlich Behandelbarkeit,
Pharmakotherapie und Suizidalität und langfristige Wirkungen (Genannte Abb./ Graphiken können angefordert werden)

?Entscheidend für die Motivation, aktiv zu werden ist sicherlich die Überzeugung der Behandelbarkeit der Erkrankung? gibt Prof. Dr. Ulrich Hegerl zu bedenken. Wo keine Therapiemöglichkeiten gesehen werden, gibt es auch keinen Handlungsbedarf. Vor der Fortbildung waren nur rund 20 Prozent der Pflegekräfte der Meinung, dass eine Depression vom Arzt oder Psychotherapeuten sehr gut behandelt werden kann (Abb.1). Unmittelbar nach der Schulung stuften knapp 70 Prozent eine Depression als sehr gut behandelbare Erkrankung ein; drei Monate später war immer noch die Mehrheit dieser Meinung.

Neben der Psychotherapie ist die Therapie mit antidepressiv wirksamen Medikamenten die wichtigste Säule der Behandlung. Einen signifikanten Wissenszuwachs zeigen die Schulungsteilnehmer bezüglich ihrer Kenntnisse über die Pharmakotherapie: Vor der Fortbildung hielt nur knapp die Hälfte die Behandlung mit Antidepressiva für sehr geeignet, nach der Schulungsmaßnahme waren fast 90 Prozent dieser Ansicht (Abb. 2). Aufgrund der Vorurteile gegenüber Antidepressiva wurde gefragt, wie abhängig diese Medikamente machen (Abb.3). Bei der ersten Befragung gaben fast 70 Prozent an, dass Antidepressiva abhängig machen ? ein Vorurteil, das längst durch zahlreiche Studien widerlegt werden konnte. Nach der letzten Befragung bejahten nur noch 15 Prozent die Frage nach der Abhängigkeit.

Ist Suizidalität die Folge einer psychiatrischen Erkrankung? Studien in mehreren Ländern zeigen übereinstimmend, dass dies bei 90 Prozent aller Suizide der Fall ist. Nur gut ein Drittel der Pflegekräfte stimmte jedoch dieser Aussage vor der Fortbildung zu, nach der Fortbildung waren es signifikant mehr, nämlich 80 Prozent (Abb.4). Nach weiteren drei Monaten schloss sich noch die Hälfte aller der Meinung an. Suizidalität sollte den Betroffenen gegenüber offen und direkt angesprochen werden. Danach gefragt, gaben im Vorfeld mehr als die Hälfte der Teilnehmer an, dass sie dies für die beste Vorgehensweise hielten (Abb.5). Unmittelbar nach der Schulung stimmten mit fast alle Pflegekräfte dafür, drei Monate später schloss sich weiter der bei weitem größte Teil dieser Ansicht an.

Wie wirkt sich das Gelernte konkret auf die Rolle der Pflegekraft als Vermittler zwischen Arzt und Bewohner aus, wollten die Initiatoren wissen und fragten, wie oft die Teilnehmer den behandelnden Arzt seit der Fortbildung auf eine mögliche Depression hingewiesen haben. Fast doppelt so viele Pflegekräfte wie vor der Schulung haben den Arzt mindestens einmal auf einen Verdacht auf Depression hingewiesen (Abb.6). Ein mehr als deutliches Ergebnis, das zeigt, wie wichtig konsequente Fortbildung ist.

Weitere Informationen: http://www.gesundheit.bayern.de

Quelle: Pressemitteilung vom 17.11.2004
Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz - http://www.stmugv.bayern.de

Suizidalität - Altersdepression erkennen

Verfasst: 26.11.2004, 08:54
von Gast
Pflegekräfte sollen Altersdepression erkennen
Ärzte haben in Bayern 5000 Altenpflegekräfte geschult / Primär-Prävention von Depression und Suizidalität im Alter

MÜNCHEN (sto). Etwa 40 Prozent aller Suizide werden von Menschen über 60 Jahren verübt, wobei das Suizidrisiko vor allem bei älteren Männern deutlich erhöht ist. In einem Fortbildungsprojekt wurden deshalb in Bayern 5000 Altenpflegekräfte geschult, um Depressionen, die als Hauptursache für Suizide gelten, früher zu erkennen.
Die Schulung von Altenpflegekräften ist eine geeignete Interventionsmaßnahme zur Primär-Prävention von Depression und Suizidalität im Alter. Diese Auffassung vertritt Professor Ulrich Hegerl von der Psychiatrischen Klinik der Universität München. Hegerl ist zugleich Vorstandsvorsitzender des Bündnisses gegen Depression.
….
Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/1 ... tik/pflege

Optimisten leben offensichtlich länger

Verfasst: 28.11.2004, 19:05
von Knut_Sempler
Optimisten leben offensichtlich länger - Eine positive Lebenseinstellung ist, so zeigte eine Studie, gut für das Herz.

Schon seit längerem weiß man, dass Depressionen die Lebenserwartung senken. Nun ist niederländischen Wissenschaftlern auch der umgekehrte Nachweis gelungen: Wer optimistisch ist, hat nicht nur mehr vom Leben – er hat auch länger was davon. Das Team um Erik J. Giltay vom psychiatrischen Zentrum Delft wertete die Daten von 999 Männern und Frauen zwischen 65 und 85 Jahren aus. Dabei zeigte sich, dass die Optimisten ein um 23 Prozent niedrigeres Risiko hatten, an einer Herzkrankheit zu sterben als die Schwarzseher unter den Befragten. Das allgemeine Sterberisiko der Frohnaturen war sogar um 55 Prozent niedriger. Die Forscher vermuten, dass Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung über bessere psychische Bewältigungsstrategien verfügen und seltener ihre Gesundheit durch Rauchen und fettreiche Ernährung schädigen.

Quelle: Archives of General Psychiatry

Internet erhöht Zahl der gemeinsamen Selbstmorde

Verfasst: 03.12.2004, 20:29
von Gast
Internet erhöht Zahl der gemeinsamen Selbstmorde
Psychiater warnt vor neuem beunruhigendem Trend

London (pte, 03. Dez 2004 13:15) - Das Internet könnte für ein Ansteigen der Anzahl von Selbstmordpakten verantwortlich sein. Der Psychiater Sundararajan Rajagopal vom St Thomas' Hospital http://www.guysandstthomas.nhs.uk warnte vor einem beunruhigenden neuen Trend bei Selbstmorden. Fremde, die sich im Internet kennen lernen, planen gemeinsame Selbstmorde, die auch durchgeführt werden. Laut BBC starben im Oktober neun Menschen in Japan nachdem sie für die Planung ihres Todes spezielle Internetseiten genutzt hatten. Rajagopal publizierte seine Ausführungen im British Medical Journal. http://www.bmj.com

Laut Rajagopal entfallen auf traditionelle Selbstmordpakte weniger als ein Prozent aller Selbsttötungen. Die beteiligten Personen kennen sich normalerweise sehr gut. Meistens handelt es sich um Ehepaare, die häufig kinderlos sind. Rund die Hälfte leidet unter psychologischen Problemen, ein Drittel leidet unter Erkrankungen des Körpers. Es besteht jedoch ein Risiko, dass das Internet dazu beiträgt, diese Selbstmordform durch so genannte Cybersuicides grundlegend zu verändern. Eine steigende Anzahl von Internetseiten beschreibt Verfahren zur Selbsttötung inklusive Angabe zu tödlichen Medikamentendosierungen. Der Psychiater geht davon aus, dass derartige Sites bei empfänglichen Menschen ein suizidales Verhalten auslösen können. Besonders betroffen seien allein lebende junge Menschen. So erhielten schwer belastete Menschen Kontaktmöglichkeiten zu anderen Betroffenen, über die sie normalerweise nicht verfügen würden.

Quelle: Pressetext Deutschland, 3.12.2004