Ernährungsreport 2019: Verbraucher wollen differenzierte Information und Orientierung

Allgemeine Informationen zu allen relevanten Themen einschließlich interessante Nachrichten aus dem weiten Gebiet der Medizin und Heilkunde (z.B. Studien- und Forschungsergebnisse)

Moderator: WernerSchell

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Verpflichtende Kennzeichnung von Lebensmitteln

Beitrag von WernerSchell » 23.07.2019, 06:11

Verpflichtende Kennzeichnung von Lebensmitteln

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg fordert eine verpflichtende Kennzeichnung von Lebensmitteln in Ampelfarben als wirksames Instrument zur Verbesserung der Ernährungssituation und zur Vorbeugung ernährungsabhängiger Erkrankungen.

Hintergrund: die Zahl der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen in Deutschland hat in den letzten zwei Jahren um 50 Prozent zugenommen (auf 1,9 Mio.), die Zahl der adipösen Kinder hat sich im gleichen Zeitraum verdoppelt (auf 800.000; http://www.KiGGS.de).

Um einen Überblick über die Nährwertqualität eines Produktes zu erhalten, muss eine einfache und leicht verständliche Kennzeichnung die richtige Kaufentscheidung ermöglichen. So ist zum Beispiel der in Frankreich eingeführte Nutri-Score ein hilfreiches Mittel. Der Verzehr kalorienreicher, gezuckerter Getränke und Fertiglebensmittel trägt neben Bewegungsmangel wesentlich zur übermäßig starken Gewichtszunahme, Adipositas, Typ-2-Diabetes, Karies sowie weiterer chronischer Krankheiten wie koronaren Herzerkrankungen bei. Grundlage für den Verzehr adipositasfördernder Getränke und Lebensmittel ist oft der Einkauf im Supermarkt oder Discounter. Viele Lebensmittel und Getränke sind nicht ausreichend beziehungsweise mit irreführender Werbung gekennzeichnet oder die Kaufentscheidung erfolgt meist nach dem Preis (Billiges bevorzugt). Unausgewogene Ernährung wird somit bereits häufig im Kindesalter „erlernt“.
Dr. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg: „Die gesunde Wahl muss zur einfachen Wahl werden. Ernährungsbildung allein als Maßnahme gegen Übergewicht und Fehlernährung reicht nicht aus! Deshalb fordert die baden-württembergische Ärzteschaft eine deutliche und verständliche Kennzeichnung der Lebensmittel und deren Nährstoffprofil“.

Weitere Informationen:
https://www.aerztekammer-bw.de/40presse/index.html
undhttps://www.aerztekammer-bw.de/news/2019/2019-0 ... index.html

Quelle: Pressemitteilung vom 22.07.2019
Ärztliche Pressestelle - Stabsstelle Politik und Kommunikation
Telefon: 0711-76989-99, Telefax: 0711-76989-969
Landesärztekammer Baden-Württemberg - Körperschaft des öffentlichen Rechts
Jahnstraße 38a, 70597 Stuttgart

Web: www.aerztekammer-bw.de
Twitter: @AerztekammerBW
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Lebensmittelkennzeichung - Nutri-Score-Modell als Vorbild ...

Beitrag von WernerSchell » 25.07.2019, 13:06

"Verbraucher müssen auf den ersten Blick erkennen können, wie ausgewogen ein Lebensmittel ist. Das Nutri-Score-Modell aus Frankreich ist ein überzeugendes Beispiel und kann Vorbild für Deutschland sein."

Anne Markwardt, Leiter Team Lebensmittel in "Jahresbericht 2018" Verbraucherzentrale Bundesverband
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

foodwatch fordert Herausgabe von Original-Studie zur Ampelkennzeichnung

Beitrag von WernerSchell » 29.07.2019, 15:35

Klage gegen Julia Klöckners Ernährungsministerium: foodwatch fordert Herausgabe von Original-Studie zur Ampelkennzeichnung

- Ernährungsministerin Julia Klöckner hält eine wissenschaftliche Studie zurück, die offenbar der Lebensmittelampel "Nutri-Score" ein positives Zeugnis ausstellt
- Auch auf mehrfache Nachfrage hin verweigert Frau Klöckners Ministerium die Herausgabe der Studie
- foodwatch: Anspruch auf Studie ist von Informationsfreiheitsgesetz gedeckt


Berlin, 29. Juli 2019. Die Verbraucherorganisation foodwatch ist wegen der Geheimhaltung einer Studie zur Nährwertkennzeichnung gegen das von Julia Klöckner geführte Bundesernährungsministerium vor Gericht gezogen. Eine entsprechende Klage gegen das Ministerium reichte die Organisation am Montag beim Verwaltungsgericht Köln ein. Frau Klöckner hatte im April dieses Jahres einen von ihrem Ministerium redaktionell bearbeiteten Bericht des staatlichen Max-Rubner-Instituts zur Nährwertkennzeichnung bei Lebensmitteln vorgestellt - die zugrundeliegende Original-Studie mit der rein wissenschaftlichen Bewertung der Experten, die der Nutri-Score-Ampel ein positives Zeugnis ausstellt, will sie jedoch auch auf mehrfache Nachfrage von foodwatch nicht herausgeben.

"Frau Klöckner betont immer wieder, wie wichtig ihr Politik auf Basis von Wissenschaft und Fakten ist. Gleichzeitig hält sie eine wissenschaftliche Studie geheim, deren Ergebnis ihr offenbar nicht genehm ist", erklärte Matthias Wolfschmidt, Internationaler Kampagnendirektor von foodwatch. "Nur durch Offenlegung der wissenschaftlichen Beratungsgrundlagen ist es der Öffentlichkeit möglich, die sachlichen Gründe von politischen Entscheidungen nachzuvollziehen - deshalb verlangen wir die Original-Studie."

Wie aus internen E-Mails des Bundesernährungsministeriums hervorgeht, hatte das Max-Rubner-Institut bereits im Herbst 2018 einen Bericht vorgelegt. Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass die Nutri-Score-Ampel nach französischem Vorbild "grundsätzlich vorteilhaft für eine 'Front of Pack'-Nährwertkennzeichnung" sei - so lautete die klare Einschätzung aus dem Bundesernährungsministerium zu den Forschungsergebnissen. In einem internen Vermerk hieß es allerdings, Ministerin Klöckner habe "ausdrücklich darum gebeten, (...) größte Vertraulichkeit sicherzustellen". Die "Prüfung der MRI-Studie" bedürfe noch "der Abstimmung mit anderen Referaten". Ein halbes Jahr später veröffentlichte das Bundesernährungsministerium dann eine offenbar überarbeitete Fassung der Studie. Bei der Vorstellung Anfang April bewertete Frau Klöckner den Nutri-Score zurückhaltend und betonte, man wolle eine Verbraucherbefragung durchführen und womöglich sogar ein eigenes Modell zur Nährwertkennzeichnung entwickeln.
foodwatch hatte auf Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes (IFG) mehrfach die Herausgabe der wissenschaftlichen Originalstudie verlangt. Frau Klöckners Ministerium hatte zuletzt am 4. Juli 2019 die Herausgabe unter Bezugnahme auf verschiedene Bestimmungen des IFG abgelehnt (§ 3 Nr. 3 lit b. IFG und § 4 IFG), welche das gemeinsame Überlegen, Besprechen bzw. Beratschlagen zu treffender Entscheidungen unter den Schutz der Vertraulichkeit stellen.
Dieser Schutz gelte jedoch nicht für die Beratungsgrundlagen, wie Sachinformationen und gutachterliche Stellungnahmen im Vorfeld oder für den Beratungsgegenstand und das Beratungsergebnis, entgegnete foodwatch. Dies habe das Bundesverwaltungsgericht in einer Entscheidung im Jahr 2012 klargestellt (BVerwG, NVwZ 2012, 1619). Bei dem MRI-Bericht handele es sich nach Auffassung von foodwatch allenfalls um eine solche Beratungsgrundlage, die somit herauszugeben sei.
"Die politische redaktionelle Bearbeitung von wissenschaftlichen Gutachten und Stellungnahmen vor deren Veröffentlichung widerspricht nicht nur jeder guten Regierungs- und Verwaltungspraxis. Dieses Gebaren untergräbt zugleich die Freiheit der wissenschaftlichen Expertise und den faktenbasierten öffentlichen Diskurs über politische Entscheidungen", sagte Matthias Wolfschmidt.
Die Nutri-Score-Ampel wird bereits in Frankreich und Belgien verwendet, Spanien und die Schweiz haben ihre Einführung angekündigt. Das Modell nimmt eine Gesamtbewertung der Nährwertzusammensetzung eines Produktes vor, indem es ernährungsphysiologisch günstige und ungünstige Nährwertbestandteile miteinander verrechnet und auf einer von grün nach rot abgestuften Farbskala einordnet. Mit dem Nutri-Score lassen sich so die Nährwerte verschiedener Lebensmittel wie Tiefkühlpizzen, Frühstücksflocken oder Fruchtjoghurts auf einen Blick vergleichen.

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner weigert sich bisher diese Ampel zu unterstützen. Stattdessen will sie bis zum Ende des Sommers eine Umfrage unter Verbraucherinnen und Verbrauchern durchführen und unter Umständen ein eigenes Modell einführen. Nicht nur foodwatch, sondern auch Ärzteverbände, Krankenkassen und Verbraucherorganisationen in vielen europäischen Ländern fordern schon seit langem verbindliche Maßnahmen gegen Fehlernährung und Übergewicht - eine verständliche Nährwertkennzeichnung in Ampelfarben ist dabei ein wichtiger Baustein.

Link:
E-Mail-Aktion von foodwatch: www.aktion-ampelstudie.foodwatch.de

Quellen und weiterführende Informationen:
- Klageschrift: www.t1p.de/kimy
- Anlagen zur Klage, inklusive Schriftwechsel mit dem BMEL: www.t1p.de/b0dy
- Interne Mails des BMEL: www.t1p.de/tteu

Quelle: Pressemitteilung vom 29.07.2019
Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Dario Sarmadi
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 2 90
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

foodwatch zu Mehrwertsteuererhöhung für Fleisch

Beitrag von WernerSchell » 07.08.2019, 12:42

foodwatch

foodwatch zu Mehrwertsteuererhöhung für Fleisch

Berlin, 7. August 2019. Zur Diskussion über eine Mehrwertsteuererhöhung für Fleisch erklärt Matthias Wolfschmidt von foodwatch:

"Die einzig sinnvolle steuerpolitische Maßnahme wäre ein vollständiger Wegfall der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse. Damit könnten die politischen Lippenbekenntnisse, gesunde Ernährung fördern zu wollen, auch durch fiskalische Taten unterfüttert werden.

Niemand sollte suggerieren, dass eine Mehrwertsteuererhöhung für Fleisch die Probleme in der Nutztierhaltung lösen kann - am Ende zahlen die Verbraucherinnen und Verbraucher drauf, ohne dass den Tieren geholfen wird. Eine höhere Mehrwertsteuer auf Fleisch bringt für den Tierschutz nichts.

Wenn Tiere künftig besser, das heißt vor allem gesund, gehalten werden sollen, muss ein akzeptabler Standard für die Tiergesundheit zur gesetzlichen Pflicht für alle Tierhalter werden. Eine wirklich tiergerechte Haltung kann mit einer höheren Mehrwertsteuer und Förderprämien für einzelne Betriebe niemals garantiert werden - sondern nur mit eindeutigen gesetzlichen Vorgaben für die Tiergesundheit. Die Mehrwertsteuerdebatte lenkt nur von der eklatanten staatlichen Tierschutzverweigerung ab. Seit 2002 steht Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz. Geschehen ist seither - so gut wie nichts. Keine einzige Partei, keine Regierung hat auch nur ansatzweise ein Tierschutzkonzept vorzuweisen, das die Tiere und ihre Gesundheit in den Mittelpunkt stellt. Im Bundesdurchschnitt schauen die für die Durchsetzung des Tierschutzes zuständigen staatlichen Veterinäre alle 15 Jahre in einem Stall vorbei, weil Personal und Geld fehlen.

Der erste Schritt muss sein: Behörden müssen betriebsgenau erfassen, wie gut oder schlecht es den Tieren in jedem einzelnen Tierhaltungsbetrieb geht - auf wissenschaftlichem Fundament, denn Tiergesundheit ist messbar. Daraus können konkrete Vorgaben abgeleitet werden, die jeder Bauernhof zu erfüllen hat und die sich in seinen Verkaufspreisen widerspiegeln müssen. Am Ende der Kette werden dadurch sicherlich auch höhere Preise für tiergerecht erzeugte Lebensmittel stehen - aber keine Scheinpolitik mit künstlichen Verteuerungen durch die Mehrwertsteuersätze.“

Quelle: Pressemitteilung vom 07.08.2019
Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Andreas Winkler
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 2 90

+++
Siehe auch "tagesschau":
Höhere Mehrwertsteuer auf Fleisch
Extra Prozente fürs Tierwohl?

>>> https://www.tagesschau.de/inland/mehrwe ... r-103.html

Bild
Bildquelle: "tagesschau"-Bericht
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Wie sinnvoll ist eine Fleischsteuer?

Beitrag von WernerSchell » 07.08.2019, 17:09

Wie sinnvoll ist eine Fleischsteuer?

Die deutsche Mehrwertsteuer scheint absurd – mal sind 19 Prozent fällig, mal sieben. Auch für Fleisch gilt der ermäßigte Mehrwertsteuersatz. Aktueller Vorschlag von Agrarpolitikern der SPD und der Grünen: Steuer erhöhen und in Tierwohl und Klimaschutz investieren. Vorausgesetzt die Gleichung "höherer Preis gleich weniger Konsum" stimmt, hätte ein höherer Fleischpreis tatsächlich positive Auswirkungen auf das Klima. Für ein durchschnittliches Rindersteak fallen 330 Gramm CO2-Ausstoß an, Gemüse liegt hingegen nur bei 14 Gramm pro Portion. Aber nur etwa ein Drittel des erzeugten Fleisches landet überhaupt beim Endverbraucher, zwei Drittel gehen in die Gastronomie oder auf den Weltmarkt – hier hat die Mehrwertsteuer keine Lenkungswirkung. Quarks-Reporter Andreas Sträter berichtet über Klimaschutz und Tierwohl | audio > https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr ... r-100.html

Mehr:
"Fleisch! Warum wir Tiere lieben und trotzdem essen" – eine Quarks-Sendung vom 18.12.2018 | video > https://www1.wdr.de/mediathek/video/sen ... n-100.html
"So werden Tiere in der Landwirtschaft verstümmelt" – ein quarks-Beitrag von heute | quarks.de > https://www.quarks.de/umwelt/landwirtsc ... stuemmelt/
"Fleisch" – eine quarks-Übersicht | quarks.de > https://www.quarks.de/tag/fleisch/

Quelle: Mitteilung vom 07.08.2019
Quarks-Team - quarks@wdr.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Muss die Mehrwertsteuer auf Fleisch steigen?

Beitrag von WernerSchell » 08.08.2019, 06:03

Nun hat das Sommerloch das politische Berlin doch noch erreicht. Muss die Mehrwertsteuer auf Fleisch steigen? Ein paar Fachpolitiker von SPD und Grünen fordern dies und wollen das Geld wiederum in eine bessere Haltung der Tiere stecken. Das Übel der Massenhaltung und ihre negativen Folgen für Tiere und Klima bei der Wurzel zu packen, ist notwendig. Dafür die Mehrwertsteuer zu erhöhen als eine Art Strafzoll auf Billigfleisch ist aber nicht die richtige Methode. Wie ernst zu nehmen der Vorschlag ist und was alternativ getan werden könnte,

Quelle: Mitteilung vom 08.08.2019 Eva Quadbeck
Chefredaktion der Rheinischen Post
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Umfrage zur Nährwertkennzeichnung: Große Mehrheit für Nutri-Score-Ampel

Beitrag von WernerSchell » 14.08.2019, 13:22

Repräsentative Umfrage zur Nährwertkennzeichnung: Große Mehrheit für Nutri-Score-Ampel - Klöckner-Modell fällt bei Verbraucherinnen und Verbrauchern durch

- Forsa-Umfrage: 69 Prozent der Deutschen wollen Nutri-Score-Ampel
- Vor allem Menschen mit geringerer Bildung und mit starkem Übergewicht sprechen sich für die Farbkennzeichnung aus
- Nährwert-Modell von Ernährungsministerin Klöckner finden Befragte im Vergleich mit Nutri-Score zu verwirrend


Berlin, 14.08.2019. Die Mehrheit der Deutschen spricht sich für eine Kennzeichnung von Lebensmitteln mit der Nährwertampel Nutri-Score aus - das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag mehrerer medizinisch-wissenschaftlicher Organisationen und der Verbraucherorganisation foodwatch. 69 Prozent der befragten Personen bevorzugten den Nutri-Score gegenüber dem von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner in Auftrag gegebenen Kennzeichnungsmodell "Wegweiser Ernährung". Der "Wegweiser Ernährung" fiel beim Großteil der Verbraucherinnen und Verbraucher durch: Nur 25 Prozent sprachen sich für das Modell aus - die Mehrheit der Befragten beurteilte es im Vergleich eher als "kompliziert" und "verwirrend". Die Organisationen forderten Ernährungsministerin Klöckner auf, im Kampf gegen Fehlernährung keine Zeit mehr zu verlieren und schnellstmöglich den Nutri-Score einzuführen.

"Die Umfrage zeigt: Die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher wollen den Nutri-Score. Diese Nährwert-Ampel hat zuvor in über 35 wissenschaftlichen Studien ihre Wirksamkeit bewiesen", sagte Barbara Bitzer, Sprecherin des Wissenschaftsbündnisses DANK und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft. "Wir erwarten, dass Bundesernährungsministerin Julia Klöckner den Nutri-Score schnellstmöglich einführt. Ein Label, das die Mehrheit der Menschen als verwirrend empfindet, ist wissenschaftlich nicht akzeptabel."

Das Forsa-Institut hatte 1.003 repräsentativ ausgewählten Verbraucherinnen und Verbrauchern online beispielhaft Lebensmittel gezeigt, die mit den beiden Nährwertmodellen gekennzeichnet waren. Im Anschluss sollten die Teilnehmenden im direkten Vergleich beispielsweise bewerten, welches Modell verständlicher ist und die Wahl gesunder Lebensmittel eher erleichtert. In der Umfrage sprachen sich vor allem jene Bevölkerungsgruppen für den Nutri-Score aus, die besonders stark von Fehlernährung betroffen sind. Die Befragten mit geringem formalem Bildungsgrad und jene mit starkem Übergewicht bevorzugten jeweils zu drei Vierteln den Nutri-Score. Beide Gruppen bewerteten den Nutri-Score auch häufiger als hilfreicher bei der Auswahl gesunder Produkte. Den "Wegweiser Ernährung" hingegen empfand ein besonders großer Anteil der Personen mit starkem Übergewicht als das kompliziertere Label.

"Das neue Kennzeichnungssystem muss gerade für die besonders von Fehlernährung und Übergewicht betroffenen Bevölkerungsgruppen verständlich sein", sagte Prof. Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. "Wenn Eltern einen geringen Bildungsstand haben oder übergewichtig sind, dann haben ihre Kinder ein deutlich erhöhtes Risiko, auch dick zu werden. Der Nutri-Score erreicht diese Bevölkerungsgruppen offenbar gut und kann deshalb wirksam helfen, Kinder vor Übergewicht zu schützen."

Die Umfrage erfasste auch, wie wichtig den Verbraucherinnen und Verbrauchern bestimmte Eigenschaften bei einer Kennzeichnung sind. Ein Label muss demnach vor allem "eindeutig" sein (72 Prozent halten dies für sehr wichtig), "leicht verständlich" (70 Prozent) und "unkompliziert" (61 Prozent). Genau diese Eigenschaften sahen die Befragten vor allem beim Nutri-Score gegeben. Detaillierte Informationen auf der Vorderseite der Verpackung wie beim "Wegweiser Ernährung" waren den Menschen hingegen deutlich weniger wichtig (35 Prozent).

"Die Umfrage zeigt klar, dass der Nutri-Score genau das liefert, was die Menschen erwarten - eine schnelle, verständliche Orientierung beim Einkauf", sagte Prof. Dr. Hans Hauner, Vorsitzender der Deutschen Diabetes Stiftung und Beiratsmitglied der Deutschen Adipositas-Gesellschaft. "Die Politik muss diese wirksame Maßnahme für eine gesündere Ernährung endlich umsetzen."

Ärzteverbände, medizinische Fachgesellschaften und Verbraucherorganisationen fordern schon seit langem verbindliche Maßnahmen gegen Fehlernährung und Übergewicht - eine verständliche Nährwertkennzeichnung in Ampelfarben ist dabei ein wichtiger Baustein. In Ermangelung einer verbindlichen EU-weiten Regelung haben inzwischen mehrere Länder Ampelkennzeichnungen auf freiwilliger Basis eingeführt. Der von unabhängigen französischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entwickelte Nutri-Score wird bereits in Frankreich und Belgien verwendet, Spanien hat seine Einführung angekündigt und auch in Portugal, Luxemburg und der Schweiz wird über die Einführung diskutiert. Das Modell nimmt eine Gesamtbewertung der Nährwertzusammensetzung eines Produktes vor, indem es ernährungsphysiologisch günstige und ungünstige Nährwertbestandteile miteinander verrechnet und auf einer von grün nach rot abgestuften Farbskala einordnet. Mit dem Nutri-Score lassen sich so die Nährwerte verschiedener Lebensmittel wie Tiefkühlpizzen, Frühstücksflocken oder Fruchtjoghurts auf einen Blick vergleichen.

Den "Wegweiser Ernährung" hat Julia Klöckner im Mai vorgelegt, das staatliche Max Rubner-Institut hatte das Modell in ihrem Auftrag entwickelt. Anders als beim Nutri-Score fehlt bei diesem "Waben"-Modell eine Einordnung in Ampelfarben.


Die Umfrage wurde beauftragt von:
Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten DANK
foodwatch e.V.
Deutsche Diabetes Gesellschaft
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin
Deutsche Diabetes Stiftung
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte
diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe
Deutsche Adipositas-Gesellschaft
Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin


Quellen und Bildmaterial:
- Zusammenfassung der Forsa-Ergebnisse: http://mailings.foodwatch.de/c/35781485 ... f0f-pw7yhp
- Ergebnisse der Forsa-Umfrage im Original: http://mailings.foodwatch.de/c/35781486 ... f0f-pw7yhp
- Fotos und Grafiken zur Umfrage (Download, zip-Datei) unter: http://mailings.foodwatch.de/c/35781484 ... f0f-pw7yhp
- Fotostrecke: So entlarvt der Nutri-Score ungesunde Produkte (Download, zip-Datei): http://mailings.foodwatch.de/c/35781686 ... f0f-pw7yhp

Quelle: Pressemitteilung vom 14.08.2019
Pressekontakt:
Barbara Bitzer
Deutsche Diabetes Gesellschaft / Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten DANK
Tel: 01577 393 41 81

Sarah Häuser
foodwatch
Tel.: 030 / 24 04 76 290
Mail: presse@foodwatch.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Nährwertkennzeichnungsystem Nutri-Score einsetzen!

Beitrag von WernerSchell » 14.08.2019, 13:53

Zur Umfrage der Verbraucher- und Medizinverbände zu Nährwert-Logos finden Sie nachfolgend ein Zitat von Amira Mohamed Ali, Sprecherin für Verbraucherschutz der Fraktion DIE LINKE, zu Ihrer Verwendung.
Evelyn Waldt


Amira Mohamed Ali, Sprecherin für Verbraucherschutz der Fraktion DIE LINKE:
"Die Mehrheit der Bevölkerung befürwortet das gute und transparente Nährwertkennzeichnungsystem Nutri-Score. Ernährungsministerin Klöckner sollte diesem Wunsch Folge leisten und sich nicht nur für das einsetzen, was der Lebensmittelindustrie schmeckt."


Quelle: Pressemitteilung vom 14.08.2019
-----------------------------------------------------------------------------------------
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressesprecher: Michael Schlick, Tel. 030/227-50016, Mobil 0172/373 13 55 Stellv. Pressesprecher: Jan-Philipp Vatthauer Tel. 030/227-52801, Mobil 0151/282 02 708 Telefax 030/227-56801, pressesprecher@linksfraktion.de, www.linksfraktion.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Ernährung - Mehrheit der Bürger präferiert Nutri-Score

Beitrag von WernerSchell » 15.08.2019, 06:40

Ärzte Zeitung vom 15.08.2019:

Ernährung
Mehrheit der Bürger präferiert Nutri-Score

Im Urteil der Bundesbürger ist die Nutri-Score-Ampel im Vergleich zum „Wegweiser Ernährung“ von Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner verständlicher. Zudem erleichtert er die Auswahl gesunder Lebensmittel. ... > http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test

Kommentar zur Lebensmittelampel
Eindeutiges Urteil

Die aktuelle Umfrage über das Label zur Kennzeichnung von Lebensmitteln gibt Ernährungsministerin Klöckner eine klare Ansage. ... > http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

foodwatch begrüßt Nutri-Score-App der Bundesregierung

Beitrag von WernerSchell » 22.08.2019, 12:25

foodwatch begrüßt Nutri-Score-App der Bundesregierung - Bildungsministerium fördert Smartphone-App für Ampel-Kennzeichnung

Berlin, 22. August 2019. Die Bundesregierung fördert eine neue App, mit der Verbraucherinnen und Verbraucher sich die Nutri-Score-Bewertung von Lebensmitteln auf ihrem Smartphone anzeigen lassen können. Die Verbraucherorganisation foodwatch begrüßte die Initiative - sprach sich aber gleichzeitig erneut dafür aus, dass die Nutri-Score-Ampel auch direkt auf Produktverpackungen steht. Die zuständige Ernährungsministerin Julia Klöckner müsse dafür endlich die rechtliche Grundlage schaffen, forderte foodwatch. Mit der App "nutriCARD - gesünder essen" können Nutzerinnen und Nutzer den Barcode eines Lebensmittels scannen und dann sehen, wie das Produkt beim Nutri-Score abschneidet. Die Anwendung wurde von den Universitäten Halle, Jena und Leipzig im Rahmen des "Kompetenzclusters Ernährungsforschung" entwickelt, das mit mehr als 13 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Die App soll "Verbrauchern eine wissenschaftlich fundierte und leicht verständliche Entscheidungsgrundlage bei der Lebensmittelauswahl geben".

"Während Bundesernährungsministerin Julia Klöckner bei der Nutri-Score-Ampel bisher noch auf der Bremse steht, ist das Bundesforschungsministerium offenbar schon weiter", erklärte Luise Molling von foodwatch. "Es ist zwar schön, dass sich Verbraucherinnen und Verbraucher jetzt per Smartphone über den Nutri-Score informieren können. Aber: Nur eine Ampel-Kennzeichnung gut sichtbar auf der Packungsvorderseite erreicht wirklich alle Menschen und führt nachweislich zu einem gesünderen Einkaufsverhalten. Die Nutri-Score-Ampel ist wissenschaftlich geprüft und ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Fehlernährung und Fettleibigkeit."

Die Nutri-Score-Ampel wurde von unabhängigen französischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entwickelt und wird bereits in Frankreich und Belgien verwendet, Spanien hat ihre Einführung angekündigt. Das Modell nimmt eine Gesamtbewertung der Nährwertzusammensetzung eines Produktes vor, indem es ernährungsphysiologisch günstige und ungünstige Nährwertbestandteile miteinander verrechnet und auf einer von grün nach rot abgestuften Farbskala einordnet. Die Nährwertqualität verschiedener Lebensmittel wie Tiefkühlpizzen, Frühstücksflocken oder Fruchtjoghurts lässt sich so auf einen Blick vergleichen.

Quellen und weiterführende Informationen:
- Nutri-Score-App: nutricard.baggid.com/
- Kompetenzcluster Ernährungsforschung: www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/nut ... t-3991.php
- Fragen und Antworten zum Nutri-Score: www.foodwatch.org/de/informieren/ampelk ... antworten/

Quelle: Pressemitteilung vom 22.08.2019
Pressekontakt:
Andreas Winkler
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 290
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Hohe Triglyceride - US-Experten raten zu Omega-3-Fettsäuren

Beitrag von WernerSchell » 26.08.2019, 06:06

Ärzte Zeitung online, 25.08.2019
Hohe Triglyceride
US-Experten raten zu Omega-3-Fettsäuren

Für Patienten mit einfacher Hypertriglyceridämie könnte eine Monotherapie mit Omega-3-Fettsäuren ausreichend sein, heißt es in neuen Empfehlungen der US-amerikanischen Kardiologengesellschaft.
Von Robert Bublak
DALLAS. Experten der American Heart Association (AHA) haben eine wissenschaftliche Empfehlung herausgegeben, Patienten mit Hypertriglyceridämie Omega-3-Fettsäuren zu verordnen (Circulation 2019, online 19. August).
In ihrer Empfehlung zur Behandlung von Hypertriglyceridämie mit den Fischölen Eicosapentaen- (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) unterscheiden die AHA-Experten zwischen einfach (200–499 mg/dl) und ausgeprägt erhöhten Triglyceridspiegeln (≥ 500 mg/dl).
Für Patienten mit einfacher Hypertriglyceridämie könnte demnach sogar eine Monotherapie mit Omega-3-Fettsäuren ausreichend sein. --- (weiter lesen unter) ... http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Nutri-Score senkt Kalorien und Mortalität

Beitrag von WernerSchell » 27.08.2019, 12:27

Ärzte Zeitung vom 27.09.2019:
Modellrechnung
Nutri-Score senkt Kalorien und Mortalität

Der Nutri-Score begünstigt im Vergleich zu anderen Labels die Wahl gesunder Kost am besten, so eine aktuelle Studie. ... > http://ods-mailing.springer-sbm.com/red ... FE7AC783EB
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Europäische Studie: Süßgetränke erhöhen Sterberisiko

Beitrag von WernerSchell » 05.09.2019, 06:20

Deutsches Ärzteblatt vom 04.09.2019:
Europäische Studie: Süßgetränke erhöhen Sterberisiko
Lyon – Erwachsene, die täglich zwei oder mehr Süßgetränke konsumieren, hatten in einer prospektiven Kohortenstudie in JAMA Internal Medicine (2019; doi: 10.1001/jamainternmed.2019.2478) auch dann ein erhöhtes Sterberisiko, wenn die Getränke keinen Zucker enthielten. Getränke mit künstlichen Süßstoffen waren mit einem erhöhten Risiko auf einen Herz-Kreislauf-Tod assoziiert, während zuckerhaltige Getränke eher das Risiko auf tödliche Verdauungserkrankungen erhöhten. --- (weiter lesen unter) ... http://170770.eu1.cleverreach.com//c/30 ... 975-pxbi40
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

foodwatch zur Umfrage der Lebensmittelindustrie zu Nährwert-Logos

Beitrag von WernerSchell » 14.09.2019, 06:43

foodwatch zur Umfrage der Lebensmittelindustrie zu Nährwert-Logos

Berlin, 13. September 2019. Zur heute veröffentlichten Umfrage des Lobbyverbands der Lebensmittelindustrie (Lebensmittelverband Deutschland) zur Lebensmittelampel Nutri-Score und dem vorgeschlagenen Modell der Lebensmittelindustrie erklärt Luise Molling von der Verbraucherorganisation foodwatch:

"Jeder der so tut, als sei der Nutri-Score ein Ersatz für die detaillierte Nährwerttabelle auf der Verpackungsrückseite, führt die Öffentlichkeit in die Irre. Es ist gerade die Stärke des Nutri-Score, dass er komplexe Daten zur Nährwertqualität eines Produkts leicht verständlich auf der Verpackungsvorderseite darstellt. Selbst die Umfrage des Lebensmittelverbandes ergibt, dass sich Verbraucherinnen und Verbraucher eine zusätzliche zusammenfassende Bewertung der Nährwertqualität eines Produkts wünschen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen bereits, dass der Nutri-Score am verständlichsten ist und zu einem gesünderen Einkaufsverhalten führt. Das Kennzeichnungsmodell des Lebensmittelverbandes hingegen fällt im Rahmen einer Studie des staatlichen Max-Rubner-Instituts als undifferenziert und unverständlich durch."

Link:
- PM des Lebensmittelverbands zur Umfrage: www.presseportal.de/pm/12796/4374367
- Bewertung des Max-Rubner-Instituts zum Kennzeichnungsmodell des Lebensmittelverbands Deutschland: www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ernaeh ... cationFile
- Repräsentative Umfrage von foodwatch und mehreren medizinisch-wissenschaftlicher Organisationen: Große Mehrheit für Nutri-Score-Ampel: www.foodwatch.org/de/pressemitteilungen ... ore-ampel/

Quelle: Pressemitteilung vom 13.09.2019
Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Dario Sarmadi
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 2 90
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Nutri-Score motiviert Lebensmittelhersteller zu gesünderen Produkten

Beitrag von WernerSchell » 24.09.2019, 08:47

Bild

Nutri-Score motiviert Lebensmittelhersteller zu gesünderen Produkten

• Französische Supermarktkette Intermarché will die Rezepturen von über 900 Eigenprodukten ändern – für eine bessere Nutri-Score-Bewertung
• Belgische Supermarktkette senkt Preise für 100 Produkte mit der Nutri-Score-Bewertung A und B um 20 bis 50 %
• Aldi Schweiz führt Nutri-Score auf Eigenmarken ein


Die Lebensmittelampel Nutri-Score motiviert Lebensmittelhersteller, ihre Produkte gesünder zu gestalten. Das zeigt sich gerade in Frankreich: Die Supermarktkette Intermarché hat angekündigt, die Rezepturen von über 900 Eigenprodukten zu verändern – so dass diese die Nutri-Score-Bewertung A, B oder C bekommen (gesundheitlich sehr günstig bis mittelmäßig). Zeitgleich senkt die belgische Supermarktkette Delhaize die Preise für 100 Produkte mit Nutri-Score A und B um 20 bis 50 %. „Der Nutri-Score löst offenbar im Ausland einen Innovations- und Marketingschub in Richtung gesunde Ernährung aus“, sagt Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK). „Genau diesen brauchen wir auch in Deutschland dringend.“

In Deutschland hat sich gerade mit dem Unternehmen HAK ein weiterer Lebensmittelhersteller zum Nutri-Score bekannt. Auch Aldi Schweiz hat angekündigt, ab 2020 den Nutri-Score auf seinen Eigenmarken einzuführen. Damit ist Deutschland demnächst geradezu umzingelt vom Nutri-Score. Dennoch erwägt Ernährungsministerin Julia Klöckner weiterhin die Option, in Deutschland ein eigenes, einfarbiges Label einzuführen. „Frau Klöckner sollte die Macht des Faktischen anerkennen“, sagt Bitzer, „der Nutri-Score ist das Label, das sich europaweit bei den Unternehmen durchsetzt und sogar kreativ genutzt wird. Zudem bringt er genau die Innovationen bei Fertigprodukten, die die Ministerin auch für Deutschland erreichen möchte.“

Über 35 wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Nutri-Score von den Verbrauchern am besten verstanden wird und am stärksten dazu führt, dass diese gesündere Produkte einkaufen. „Auch die Hersteller und Supermärkte erkennen immer mehr die Chancen, die sich aus dem Nutri-Score ergeben“, sagt Bitzer, „umso bedauerlicher ist es, dass der Lebensmittelverband Deutschland diesen Trend verpasst.“
______________________________________________________
Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) ist ein Zusammenschluss von 22 medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften, Verbänden und Forschungseinrichtungen, der sich für Maßnahmen zur Verhinderung von Krankheiten wie Adipositas, Diabetes, Krebs und Herz-Kreislaufkrankheiten einsetzt. http://www.dank-allianz.de
_____________________________________________________
Kontakt:
Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK)
c/o Deutsche Diabetes Gesellschaft
Barbara Bitzer (Sprecherin)
Albrechtstraße 9, 10117 Berlin
Telefon 030 / 3 11 69 37 0
Telefax 030 / 3 11 69 37 20
E-Mail info@dank-allianz.de

Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Geschäftsstelle
Daniela Erdtmann
Albrechtstraße 9, 10117 Berlin
Tel.: 030 3116937-24, Fax: 030 3116937-20
erdtmann@ddg.info
http://www.ddg.info

Weitere Informationen:
http://www.dank-allianz.de

Quelle: Pressemitteilung vom 24.09.2019
Kerstin Ullrich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten
https://idw-online.de/de/news724086
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Gesperrt