Demenz - Wissenslücken und Angst vor der Erkrankung
Verfasst: 11.10.2013, 07:36
BARMER GEK Pressemitteilung vom 10. Oktober 2013
Gesundheitsmonitor zu Demenz
Wissenslücken und Angst vor der Erkrankung
Berlin - Die Bevölkerung in Deutschland hat Angst vor Demenz, bringt Demenzkranken aber Sympathie und Hilfsbereitschaft entgegen. Dies sind Kernergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.795 Personen für den Gesundheitsmonitor von Bertelsmann Stiftung und BARMER GEK. Demnach empfinden fast drei von vier Befragten (74 Prozent) den Gedanken an eine eigene Demenzerkrankung als bedrohlich und sogar 97 Prozent schätzen das Zusammenleben mit einem Erkrankten als außerordentliche Belastung ein. Trotzdem haben knapp 84 Prozent das Bedürfnis zu helfen. Ziel der für die Studie verantwortlichen Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf war, Erfahrungen mit Dementen, emotionale Reaktionen und das Wissen über Alzheimer zu ermitteln. Erfragt wurden auch Einstellungen zum Umgang mit der Erkrankung.
In Deutschland haben etwa 1,5 Millionen Menschen eine Demenzdiagnose. Zu den Ergebnissen der aktuellen Umfrage gehört unter anderem, dass knapp die Hälfte der Befragten (45 Prozent) schon einmal Kontakt zu Dementen hatte. Von diesen war etwa jeder Vierte (27 Prozent) in der Vergangenheit oder zum Befragungszeitpunkt persönlich in die Betreuung eines Demenzkranken eingebunden.
Gefragt nach den Emotionen, die eine Begegnung mit Demenzkranken auslöst, berichten die Befragten relativ häufig von Angst, Unbehagen und Verunsicherung. So bejaht knapp ein Viertel, dass Demenzkranke Angst bei ihnen auslösen. 39 Prozent fühlen sich verunsichert, und 46 Prozent gaben an, Unbehagen zu empfinden. Ärger lösen demente Menschen dagegen nur selten aus, am ehesten noch ein Gefühl der „Genervtheit“, von dem etwa 10 Prozent der Befragten berichten.
Dagegen sind Einstellungen wie Mitleid oder Sympathie weitaus stärker ausgeprägt. So empfinden 82 Prozent Mitleid, sechs von zehn Befragten verspüren Sympathie. Demenzerkrankte lösen damit offenbar deutlich mehr prosoziale Einstellungen aus als Menschen mit anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Schizophrenie. Dies ist vermutlich dem Bild des hilflosen alten Menschen geschuldet, das Demente oft bieten.
Geht es um konkretes Faktenwissen über die Erkrankung Demenz, so werden Fragen zur Diagnostik am seltensten korrekt beantwortet. So wussten nur 9 Prozent, dass Alzheimerdemenz erst nach dem Tod verlässlich diagnostiziert werden kann, wobei klinische Untersuchungen und Tests schon vorher ein recht sicheres Bild geben. Symptome und Erscheinungsbild von Demenz sind dagegen recht gut bekannt.
Weitere Informationen:
Gesundheitsmonitor www.bertelsmann-stiftung.de/gesundheitsmonitor oder www.barmer-gek.de/544097.
Ansprechpartner:
Dr. Jan Böcken, Bertelsmann Stiftung Gütersloh, 05421 81-81462
Athanasios Drougias, BARMER GEK, 0800 33 20 60-991421
BARMERGEK Pressestelle
Tel.: 0800 33 20 60 99 1401
presse@barmer-gek.de
Athanasios Drougias (Ltg.), Tel.: 0800 33 20 60 99 1421
Dr. Kai Behrens, Tel.: 0800 33 20 60 44 3020
Gesundheitsmonitor zu Demenz
Wissenslücken und Angst vor der Erkrankung
Berlin - Die Bevölkerung in Deutschland hat Angst vor Demenz, bringt Demenzkranken aber Sympathie und Hilfsbereitschaft entgegen. Dies sind Kernergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.795 Personen für den Gesundheitsmonitor von Bertelsmann Stiftung und BARMER GEK. Demnach empfinden fast drei von vier Befragten (74 Prozent) den Gedanken an eine eigene Demenzerkrankung als bedrohlich und sogar 97 Prozent schätzen das Zusammenleben mit einem Erkrankten als außerordentliche Belastung ein. Trotzdem haben knapp 84 Prozent das Bedürfnis zu helfen. Ziel der für die Studie verantwortlichen Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf war, Erfahrungen mit Dementen, emotionale Reaktionen und das Wissen über Alzheimer zu ermitteln. Erfragt wurden auch Einstellungen zum Umgang mit der Erkrankung.
In Deutschland haben etwa 1,5 Millionen Menschen eine Demenzdiagnose. Zu den Ergebnissen der aktuellen Umfrage gehört unter anderem, dass knapp die Hälfte der Befragten (45 Prozent) schon einmal Kontakt zu Dementen hatte. Von diesen war etwa jeder Vierte (27 Prozent) in der Vergangenheit oder zum Befragungszeitpunkt persönlich in die Betreuung eines Demenzkranken eingebunden.
Gefragt nach den Emotionen, die eine Begegnung mit Demenzkranken auslöst, berichten die Befragten relativ häufig von Angst, Unbehagen und Verunsicherung. So bejaht knapp ein Viertel, dass Demenzkranke Angst bei ihnen auslösen. 39 Prozent fühlen sich verunsichert, und 46 Prozent gaben an, Unbehagen zu empfinden. Ärger lösen demente Menschen dagegen nur selten aus, am ehesten noch ein Gefühl der „Genervtheit“, von dem etwa 10 Prozent der Befragten berichten.
Dagegen sind Einstellungen wie Mitleid oder Sympathie weitaus stärker ausgeprägt. So empfinden 82 Prozent Mitleid, sechs von zehn Befragten verspüren Sympathie. Demenzerkrankte lösen damit offenbar deutlich mehr prosoziale Einstellungen aus als Menschen mit anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Schizophrenie. Dies ist vermutlich dem Bild des hilflosen alten Menschen geschuldet, das Demente oft bieten.
Geht es um konkretes Faktenwissen über die Erkrankung Demenz, so werden Fragen zur Diagnostik am seltensten korrekt beantwortet. So wussten nur 9 Prozent, dass Alzheimerdemenz erst nach dem Tod verlässlich diagnostiziert werden kann, wobei klinische Untersuchungen und Tests schon vorher ein recht sicheres Bild geben. Symptome und Erscheinungsbild von Demenz sind dagegen recht gut bekannt.
Weitere Informationen:
Gesundheitsmonitor www.bertelsmann-stiftung.de/gesundheitsmonitor oder www.barmer-gek.de/544097.
Ansprechpartner:
Dr. Jan Böcken, Bertelsmann Stiftung Gütersloh, 05421 81-81462
Athanasios Drougias, BARMER GEK, 0800 33 20 60-991421
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