Welt-Alzheimertag am 21. September 2013
Demenz – den Weg gemeinsam gehen
Berlin, 06.09.2013. Der Welt-Alzheimertag, der jedes Jahr am 21. September begangen wird, steht 2013 in Deutschland unter dem Motto „Demenz – den Weg gemeinsam gehen“. Menschen, die an einer Demenz erkranken und ihre Familien stehen am Beginn eines langen, oftmals schwierigen Weges. Doch neben den Herausforderungen, die das schwächer werdende Gedächtnis, zunehmende Orientierungsprobleme und ein größer werdender Unterstützungsbedarf darstellen, kann dieser Weg auch Lichtblicke mit sich bringen. Zum Beispiel dann, wenn die Familie wieder stärker zusammenrückt, wenn Freunde deutlich machen: „Ich bin für dich da, auch und gerade jetzt!“, wenn die Nachbarin spontan klingelt und etwas vom frisch gebackenen Kuchen vorbei bringt, oder wenn in der Malgruppe des Nachbarschaftstreffs ganz selbstverständlich auch Platz für einen Menschen mit Demenz ist, der etwas Neues ausprobieren möchte.
Den Weg mit der Demenz – die „Reise in den Sonnenuntergang des Lebens“ wie der frühere US-Präsident Ronald Reagan es genannt hat – sollte kein Mensch alleine gehen müssen. Demenzkranke und ihre Familien brauchen Wegbegleiter: Freunde und Kollegen, die sie weiterhin besuchen, Nachbarn, die ihre Hilfe anbieten und kompetente Fachleute aus Pflege, Beratung, Medizin und Therapie. Und nicht zuletzt eine Gesellschaft, die sie so akzeptiert, wie sie sind. Denn gemeinsam und in gegenseitigem Respekt lässt sich der Weg leichter gehen. Daran will das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertags erinnern.
Weltweit und an vielen Orten in Deutschland finden rund um den Welt-Alzheimertag vielfältige Aktionen statt. Einige Veranstaltungen greifen das Motto wörtlich auf. In Ludwigshafen am Rhein wird beispielsweise ein „Memory Walk“, ein „Gedächtnisspaziergang“ organisiert, in Herten sind alle Interessierten zum „Brain-Walking“, einem Erlebnisspaziergang mit Gedächtnisübungen in der Natur, eingeladen und in Wolfratshausen will man bei einer sportlichen Walking-Runde „den Weg gemeinsam gehen“. Darüber hinaus gibt es Theaterstücke, Filmvorführungen, Lesungen, Informationsveranstaltungen, Tanzcafés und Gottesdienste für Menschen mit und ohne Demenz und Vieles mehr. Eine ständig aktualisierte Liste steht auf den Internetseiten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft unter http://www.welt-alzheimertag.de zur Verfügung.
Bildmaterial:
Eine Datei des Plakats zum Welt-Alzheimertag 2013 können Sie für Presseveröffentlichungen anfordern unter mailto: info@deutsche-alzheimer.de.
Hintergrundinformationen
Der Welt-Alzheimertag wurde 1994 von Alzheimer’s Disease International (ADI) mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. ADI, die internationale Vereinigung von Alzheimer-Gesellschaften in 78 Ländern, koordiniert die Aktivitäten weltweit. Von der Alzheimer-Krankheit und anderen Demenzformen sind Menschen unabhängig von Nationalität, Hautfarbe und Kultur betroffen. Überall geht es darum, eine breite Öffentlichkeit auf die Situation der insgesamt etwa 35 Millionen Demenzkranken und ihrer Familien aufmerksam zu machen.
Heute leben in Deutschland etwa 1,4 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60% davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist ein gemeinnütziger Verein. Als Bundesverband von derzeit 135 Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigen¬gruppen und Landesverbänden vertritt sie die Interessen von Demenzkranken und ihren Familien. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer 01803 – 171017 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 – 259 37 95-14 (Festnetztarif).
Quelle: Pressemitteilung vom 06.09.2013
Kontakt Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz Friedrichstraße 236, 10969 Berlin, Tel. 030 / 259 37 95 – 0, Fax: 030 / 259 37 95-29, mailto: info@deutsche-alzheimer.de
Internet: http://www.deutsche-alzheimer.de
Welt-Alzheimertag 21.09.2013 - den Weg gemeinsam gehen
Moderator: WernerSchell
Demenzkranke brauchen unsere Solidarität
Helfen statt Wegschauen: Demenzkranke brauchen unsere Solidarität
Anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages am kommenden Samstag erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Alten- und Pflegepolitik:
Der große Durchbruch in der Erforschung der Ursachen sowie der Behandlung dementieller Erkrankungen ist noch nicht gelungen. Umso wichtiger ist es, das Leben mit Demenz lebenswert zu gestalten. Die auf Hilfe und Unterstützung angewiesenen Menschen gehören nicht an den Rand unserer Gesellschaft, sondern mitten hinein. Sie gehören nicht als Ausnahmetatbestand in die Pflegeversicherung, sondern müssen körperlich eingeschränkten Personen gleichgestellt werden.
Viele der insgesamt 1,4 Millionen Demenzerkrankten in Deutschland werden von ihren Angehörigen zu Hause betreut – Tendenz steigend. Die pflegenden Angehörigen müssen deshalb stärker in den Fokus. Sie benötigen dringend Entlastungsangebote und gute niedrigschwellige Beratungsangebote.
Zudem könnte sich die Zahl der Menschen, die an Alzheimer oder an Demenz erkrankt sind, bis zum Jahr 2050 in etwa verdoppeln. Unser Pflege- und Gesundheitssystem ist darauf nicht ausreichend eingestellt. Die notwendigen Reformen hat Schwarz-Gelb sträflich vernachlässigt.
Wir benötigen eine zielgenaue Reform des Begriffs der Pflegebedürftigkeit. Die Betroffenen brauchen mehr Wissen über die vorhandenen Unterstützungsangebote. Wir brauchen Pflegekoordinatoren, die diese Hilfen effektiv miteinander vernetzen. Unsere Kommunen müssen demenzgerecht werden und Raum schaffen für ein Leben mit der Erkrankung. Der Fachkräftemangel in der Pflege muss beherzt angegangen werden, etwa über die Investition in zusätzliche Ausbildung und über verbindliche Personalschlüssel. Und wir müssen in Anbetracht der steigenden Anzahl der Betroffenen auch die Pflegeversicherung zukunftsfest machen. Das ist nur durch eine grüne Pflege-Bürgerversicherung möglich.
Quelle: Pressemitteilung vom 20.09.2013
Stefan Sewekow
MdB-Büro Elisabeth Scharfenberg
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel: 030/227-74571Fax: 030/227-76655
elisabeth.scharfenberg.ma02@bundestag.de
Anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages am kommenden Samstag erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Alten- und Pflegepolitik:
Der große Durchbruch in der Erforschung der Ursachen sowie der Behandlung dementieller Erkrankungen ist noch nicht gelungen. Umso wichtiger ist es, das Leben mit Demenz lebenswert zu gestalten. Die auf Hilfe und Unterstützung angewiesenen Menschen gehören nicht an den Rand unserer Gesellschaft, sondern mitten hinein. Sie gehören nicht als Ausnahmetatbestand in die Pflegeversicherung, sondern müssen körperlich eingeschränkten Personen gleichgestellt werden.
Viele der insgesamt 1,4 Millionen Demenzerkrankten in Deutschland werden von ihren Angehörigen zu Hause betreut – Tendenz steigend. Die pflegenden Angehörigen müssen deshalb stärker in den Fokus. Sie benötigen dringend Entlastungsangebote und gute niedrigschwellige Beratungsangebote.
Zudem könnte sich die Zahl der Menschen, die an Alzheimer oder an Demenz erkrankt sind, bis zum Jahr 2050 in etwa verdoppeln. Unser Pflege- und Gesundheitssystem ist darauf nicht ausreichend eingestellt. Die notwendigen Reformen hat Schwarz-Gelb sträflich vernachlässigt.
Wir benötigen eine zielgenaue Reform des Begriffs der Pflegebedürftigkeit. Die Betroffenen brauchen mehr Wissen über die vorhandenen Unterstützungsangebote. Wir brauchen Pflegekoordinatoren, die diese Hilfen effektiv miteinander vernetzen. Unsere Kommunen müssen demenzgerecht werden und Raum schaffen für ein Leben mit der Erkrankung. Der Fachkräftemangel in der Pflege muss beherzt angegangen werden, etwa über die Investition in zusätzliche Ausbildung und über verbindliche Personalschlüssel. Und wir müssen in Anbetracht der steigenden Anzahl der Betroffenen auch die Pflegeversicherung zukunftsfest machen. Das ist nur durch eine grüne Pflege-Bürgerversicherung möglich.
Quelle: Pressemitteilung vom 20.09.2013
Stefan Sewekow
MdB-Büro Elisabeth Scharfenberg
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel: 030/227-74571Fax: 030/227-76655
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Menschen mit Demenz gehören in die Mitte der Gesellschaft
+++ Siehe auch unter +++
Ministerin Steffens:
Menschen mit Demenz gehören in die Mitte der Gesellschaft
Forum: viewtopic.php?t=19615
Ministerin Steffens:
Menschen mit Demenz gehören in die Mitte der Gesellschaft
Forum: viewtopic.php?t=19615
Zahl Demenzkranker soll sich verdreifachen
Spiegel-Online:
Welt-Alzheimer-Bericht 2013:
Zahl Demenzkranker soll sich verdreifachen
115 Millionen Demenzkranke, 277 Millionen Pflegebedürftige: So sieht die Prognose des Welt-Alzheimer-Berichts für 2050 aus.
Trotz des Trends sehen die Autoren kaum ein Land der Welt für die düstere Zukunft gewappnet....
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 23369.html
Welt-Alzheimer-Bericht 2013:
Zahl Demenzkranker soll sich verdreifachen
115 Millionen Demenzkranke, 277 Millionen Pflegebedürftige: So sieht die Prognose des Welt-Alzheimer-Berichts für 2050 aus.
Trotz des Trends sehen die Autoren kaum ein Land der Welt für die düstere Zukunft gewappnet....
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 23369.html
Demenz: den Weg gemeinsam gehen
Demenz: den Weg gemeinsam gehen
Die Zahl der Demenzerkrankungen (davon zwei Drittel vom Typ Alzheimer) nimmt ständig zu, und die Zeit drängt. Das zeigen die neuesten Berechnungen. Etwa jeder Dritte über 90 ist betroffen. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der Erkrankten von etwa 1,4 Millionen auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt. Der hohe und lange Pflegeaufwand macht sie zu einer der teuersten Krankheiten im Gesundheitssystem. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, mit mehr Erkrankten und immer weniger personellen und finanziellen Ressourcen, werden die Demenzen zu einer der größten Herausforderung für das Gesundheits- und Sozialwesen weltweit.
“Bislang gibt es kein Medikament, das die Alzheimer-Krankheit heilen kann. Irgendwann wird eine wirksame Therapie zur Verfügung stehen, aber wann das sein wird, ist völlig unklar“, so Frau Prof. Isabella Heuser, Charité Berlin, vom Vorstand der Hirnliga e. V.
“Die Forschung geht intensiv voran und es gibt vielversprechende Ergebnisse, aber auch Ernüchterungen, so ist etwa die Euphorie über eine baldig verfügbare ursachenbezogene Behandlung verflogen. Als Forscher können wir nur immer wieder dringend empfehlen, alle heute schon vorhandenen Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung zu nutzen. Es ist bekannt, dass beispielsweise die Behandlung von Diabetes und Bluthochdruck das Risiko an einer Demenz zu erkranken senkt.
Bei einer frühzeitigen Diagnose und rechtzeitigem Beginn der Demenz-Therapie ist es möglich, den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen“, so Prof. Heuser weiter. Dabei sollen Medikamente, nichtmedikamentöse Therapien und pflegerische Maßnahmen in einem therapeutischen Gesamtkonzept eingesetzt werden. Die Therapien bewirken eine Verlangsamung der Krankheitsentwicklung und ermöglichen den Betroffenen und ihren Angehörigen, über einen längeren Zeitraum in Selbstbestimmung und Würde zu leben.
Die Ärztin und Wissenschaftlerin wünscht sich eine Änderung der Forschungsförderung in Deutschland. So sollten auch Projekte, außerhalb der üblichen Forschungsansätze gefördert werden, damit so schnell wie möglich eine effektive medikamentöse Behandlung entwickelt werden kann.
„Demenzkranke müssen als Mitglieder unserer Gemeinschaft akzeptiert, ihre Bedürfnisse von der Zivilgesellschaft als verpflichtende Aufgaben wahrgenommen werden. Bislang ist unser Gesundheits- und Sozialwesen darauf nicht eingestellt. Wir wissen aus vielen Modellversuchen, was zu tun ist. Mehr als schöne Reden und Verständnis brauchen die Erkrankten ein entsprechend solide finanziertes System. Solange mit Kranken- und Pflegekassen unterschiedliche „Töpfe“ existieren führt das zu Fehlanreizen, denn die komplexen Leistungen in Diagnostik und Therapie werden sowohl bei den Hausärzten, niedergelassenen Fachärzten und in den Kliniken nicht adäquat honoriert. Mit der Konsequenz, dass Demenzkranke, gemessen an internationalen Standards, in Deutschland nicht angemessen behandelt werden“, so der Präsident der deutschen Alterspsychiater Prof. Dr. Hans Gutzmann.
„Solange die Trennung zwischen Kranken- und Pflegekasse bestehen bleibt, ist es für eine Krankenkasse betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll, eine Behandlung zu bezahlen, deren Nutzen – durch die erst später eintretende Pflegebedürftigkeit – die Pflegekasse hat.“, so Prof. Hans Gutzmann weiter. „So wird die notwendige Behandlung oft versäumt und die pflegenden Angehörigen tragen körperlich, seelisch und finanziell die Hauptlast, mit dem hohen Risiko, selbst zu erkranken.“
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft wendet sich dieses Jahr unter dem Motto „Demenz – den Weg gemeinsam gehen“ an die Öffentlichkeit. „Menschen, die an einer Demenz erkranken, und ihre Familien stehen am Beginn eines langen, oftmals schwierigen Weges. Doch sie müssen und sollen diesen Weg nicht alleine gehen. Sie brauchen Information, Beratung und Unterstützung. Und sie brauchen Wegbegleiter: Freunde und Kollegen, die sie weiterhin besuchen, Nachbarn, die ihre Hilfe anbieten und kompetente Fachleute aus Pflege, Beratung, Medizin und Therapie. Und nicht zuletzt eine Gesellschaft, die sie so akzeptiert, wie sie sind“, so Heike von Lützau-Hohlbein, Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V.
„Entsprechend ist auch unsere Erwartung an die neue Bundesregierung, die wir demnächst haben werden. Es wird endlich Zeit, dass die Pflege von Demenzkranken ein ganz ‚normaler’ Grund für Pflegebedürftigkeit ist. Wir erwarten, dass die neue Regierung nicht wieder Jahre braucht, bis sie die Ergebnisse des Expertenbeirats zur Ausgestaltung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs umsetzt, sondern dieses Vorhaben zügig startet. Überhaupt kommt die Herausforderung Demenz, der wir mit der demografischen Entwicklung begegnen müssen, uns viel zu wenig in den Programmen der Parteien vor.“
Hintergrund:
Seit 1994 findet jeweils am 21. September der Welt-Alzheimertag statt, der von der Dachorganisation Alzheimer’s Disease International (ADI) mit Unterstützung der WHO initiiert wurde, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Alzheimer-Krankheit und andere Formen der Demenz-Erkrankungen zu richten.
Quelle: Pressemitteilung vom 20.09.2013
Kontaktadressen:
Hirnliga e.V. - Geschäftsstelle
Tel.: 02262 / 999 99 17
www.hirnliga.de
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Tel.: 030 / 25 93 79 5-0
www.deutsche-alzheimer.de
www.welt-alzheimertag.de
Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie e.V.
Tel.: 02262 / 79 76 83
www.dggpp.de
Die Zahl der Demenzerkrankungen (davon zwei Drittel vom Typ Alzheimer) nimmt ständig zu, und die Zeit drängt. Das zeigen die neuesten Berechnungen. Etwa jeder Dritte über 90 ist betroffen. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der Erkrankten von etwa 1,4 Millionen auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt. Der hohe und lange Pflegeaufwand macht sie zu einer der teuersten Krankheiten im Gesundheitssystem. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, mit mehr Erkrankten und immer weniger personellen und finanziellen Ressourcen, werden die Demenzen zu einer der größten Herausforderung für das Gesundheits- und Sozialwesen weltweit.
“Bislang gibt es kein Medikament, das die Alzheimer-Krankheit heilen kann. Irgendwann wird eine wirksame Therapie zur Verfügung stehen, aber wann das sein wird, ist völlig unklar“, so Frau Prof. Isabella Heuser, Charité Berlin, vom Vorstand der Hirnliga e. V.
“Die Forschung geht intensiv voran und es gibt vielversprechende Ergebnisse, aber auch Ernüchterungen, so ist etwa die Euphorie über eine baldig verfügbare ursachenbezogene Behandlung verflogen. Als Forscher können wir nur immer wieder dringend empfehlen, alle heute schon vorhandenen Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung zu nutzen. Es ist bekannt, dass beispielsweise die Behandlung von Diabetes und Bluthochdruck das Risiko an einer Demenz zu erkranken senkt.
Bei einer frühzeitigen Diagnose und rechtzeitigem Beginn der Demenz-Therapie ist es möglich, den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen“, so Prof. Heuser weiter. Dabei sollen Medikamente, nichtmedikamentöse Therapien und pflegerische Maßnahmen in einem therapeutischen Gesamtkonzept eingesetzt werden. Die Therapien bewirken eine Verlangsamung der Krankheitsentwicklung und ermöglichen den Betroffenen und ihren Angehörigen, über einen längeren Zeitraum in Selbstbestimmung und Würde zu leben.
Die Ärztin und Wissenschaftlerin wünscht sich eine Änderung der Forschungsförderung in Deutschland. So sollten auch Projekte, außerhalb der üblichen Forschungsansätze gefördert werden, damit so schnell wie möglich eine effektive medikamentöse Behandlung entwickelt werden kann.
„Demenzkranke müssen als Mitglieder unserer Gemeinschaft akzeptiert, ihre Bedürfnisse von der Zivilgesellschaft als verpflichtende Aufgaben wahrgenommen werden. Bislang ist unser Gesundheits- und Sozialwesen darauf nicht eingestellt. Wir wissen aus vielen Modellversuchen, was zu tun ist. Mehr als schöne Reden und Verständnis brauchen die Erkrankten ein entsprechend solide finanziertes System. Solange mit Kranken- und Pflegekassen unterschiedliche „Töpfe“ existieren führt das zu Fehlanreizen, denn die komplexen Leistungen in Diagnostik und Therapie werden sowohl bei den Hausärzten, niedergelassenen Fachärzten und in den Kliniken nicht adäquat honoriert. Mit der Konsequenz, dass Demenzkranke, gemessen an internationalen Standards, in Deutschland nicht angemessen behandelt werden“, so der Präsident der deutschen Alterspsychiater Prof. Dr. Hans Gutzmann.
„Solange die Trennung zwischen Kranken- und Pflegekasse bestehen bleibt, ist es für eine Krankenkasse betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll, eine Behandlung zu bezahlen, deren Nutzen – durch die erst später eintretende Pflegebedürftigkeit – die Pflegekasse hat.“, so Prof. Hans Gutzmann weiter. „So wird die notwendige Behandlung oft versäumt und die pflegenden Angehörigen tragen körperlich, seelisch und finanziell die Hauptlast, mit dem hohen Risiko, selbst zu erkranken.“
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft wendet sich dieses Jahr unter dem Motto „Demenz – den Weg gemeinsam gehen“ an die Öffentlichkeit. „Menschen, die an einer Demenz erkranken, und ihre Familien stehen am Beginn eines langen, oftmals schwierigen Weges. Doch sie müssen und sollen diesen Weg nicht alleine gehen. Sie brauchen Information, Beratung und Unterstützung. Und sie brauchen Wegbegleiter: Freunde und Kollegen, die sie weiterhin besuchen, Nachbarn, die ihre Hilfe anbieten und kompetente Fachleute aus Pflege, Beratung, Medizin und Therapie. Und nicht zuletzt eine Gesellschaft, die sie so akzeptiert, wie sie sind“, so Heike von Lützau-Hohlbein, Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V.
„Entsprechend ist auch unsere Erwartung an die neue Bundesregierung, die wir demnächst haben werden. Es wird endlich Zeit, dass die Pflege von Demenzkranken ein ganz ‚normaler’ Grund für Pflegebedürftigkeit ist. Wir erwarten, dass die neue Regierung nicht wieder Jahre braucht, bis sie die Ergebnisse des Expertenbeirats zur Ausgestaltung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs umsetzt, sondern dieses Vorhaben zügig startet. Überhaupt kommt die Herausforderung Demenz, der wir mit der demografischen Entwicklung begegnen müssen, uns viel zu wenig in den Programmen der Parteien vor.“
Hintergrund:
Seit 1994 findet jeweils am 21. September der Welt-Alzheimertag statt, der von der Dachorganisation Alzheimer’s Disease International (ADI) mit Unterstützung der WHO initiiert wurde, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Alzheimer-Krankheit und andere Formen der Demenz-Erkrankungen zu richten.
Quelle: Pressemitteilung vom 20.09.2013
Kontaktadressen:
Hirnliga e.V. - Geschäftsstelle
Tel.: 02262 / 999 99 17
www.hirnliga.de
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Tel.: 030 / 25 93 79 5-0
www.deutsche-alzheimer.de
www.welt-alzheimertag.de
Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie e.V.
Tel.: 02262 / 79 76 83
www.dggpp.de
11.500 Demenz-Patienten in NRW-Krankenhäusern behandelt
11.500 Demenz-Patienten in NRW-Krankenhäusern behandelt
(Quelle: IT.NRW). Im Jahr 2011 wurden in den nordrhein-westfälischen Krankenhäusern 11.469 Patientinnen und Patienten wegen einer Demenz stationär behandelt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages (21. September 2013) mitteilte, waren das 5,8 Prozent weniger als 2012.
Die Zahl der mit der Hauptdiagnose Demenz behandelten Frauen (7.115) war fast doppelt so hoch wie diejenige der Männer (4.354). Hauptursache dafür ist, dass der Frauenanteil an der Bevölkerung mit steigendem Alter zunimmt. 46,0 Prozent der 50- bis 59-jährigen und 78,5 Prozent der über 90-jährigen Demenz-Patienten waren Frauen. In Hinblick auf das Alter der Erkrankten zeigt sich, dass nahezu alle (99,8 Prozent) Demenz-Erkrankten 50 Jahre oder älter waren; 98,1 Prozent waren mindestens 60 Jahre und 91,2 Prozent mindestens 70 Jahre alt.
Zu den Demenz-Patienten zählen in der Diagnosestatistik neben Alzheimerpatienten auch Erkrankte, die an vaskulärer Demenz oder an nicht näher bezeichneten Demenzformen leiden. Die Alzheimer-Krankheit ist eine degenerative Hirnerkrankung und ist die am häufigsten auftretende Form von Demenz.
In der Krankenhausdiagnosestatistik wird die Hauptdiagnose aller vollstationär behandelten Kranken einschl. der sog. Stundenfälle ausgewiesen. Als Stundenfälle bezeichnen die Statistiker Patientinnen und Patienten, die bereits am Aufnahmetag entweder wieder aus dem Krankenhaus entlassen oder in ein anderes Krankenhaus verlegt wurden bzw. am Aufnahmetag verstarben. Die Hauptdiagnose ist die Erkrankung mit dem größten Anteil an der Behandlungsdauer oder an der medizinischen Leistung. Daher sind sowohl die Demenzbefunde in Verbindung mit anderen Hauptdiagnosen als auch die Gesamtzahl der an Demenz Erkrankten hieraus nicht ermittelbar. Mehrfach in einem Jahr vollstationär behandelte Patienten werden in der Statistik auch mehrfach gezählt.
Quelle: Mitteilung vom 21.09.2013
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Weißenburger Straße 12
44135 Dortmund
Tel.: 0231/ 579743
Fax: 0231/ 579754
E-Mail: info@vkm-rwl.de
(Quelle: IT.NRW). Im Jahr 2011 wurden in den nordrhein-westfälischen Krankenhäusern 11.469 Patientinnen und Patienten wegen einer Demenz stationär behandelt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages (21. September 2013) mitteilte, waren das 5,8 Prozent weniger als 2012.
Die Zahl der mit der Hauptdiagnose Demenz behandelten Frauen (7.115) war fast doppelt so hoch wie diejenige der Männer (4.354). Hauptursache dafür ist, dass der Frauenanteil an der Bevölkerung mit steigendem Alter zunimmt. 46,0 Prozent der 50- bis 59-jährigen und 78,5 Prozent der über 90-jährigen Demenz-Patienten waren Frauen. In Hinblick auf das Alter der Erkrankten zeigt sich, dass nahezu alle (99,8 Prozent) Demenz-Erkrankten 50 Jahre oder älter waren; 98,1 Prozent waren mindestens 60 Jahre und 91,2 Prozent mindestens 70 Jahre alt.
Zu den Demenz-Patienten zählen in der Diagnosestatistik neben Alzheimerpatienten auch Erkrankte, die an vaskulärer Demenz oder an nicht näher bezeichneten Demenzformen leiden. Die Alzheimer-Krankheit ist eine degenerative Hirnerkrankung und ist die am häufigsten auftretende Form von Demenz.
In der Krankenhausdiagnosestatistik wird die Hauptdiagnose aller vollstationär behandelten Kranken einschl. der sog. Stundenfälle ausgewiesen. Als Stundenfälle bezeichnen die Statistiker Patientinnen und Patienten, die bereits am Aufnahmetag entweder wieder aus dem Krankenhaus entlassen oder in ein anderes Krankenhaus verlegt wurden bzw. am Aufnahmetag verstarben. Die Hauptdiagnose ist die Erkrankung mit dem größten Anteil an der Behandlungsdauer oder an der medizinischen Leistung. Daher sind sowohl die Demenzbefunde in Verbindung mit anderen Hauptdiagnosen als auch die Gesamtzahl der an Demenz Erkrankten hieraus nicht ermittelbar. Mehrfach in einem Jahr vollstationär behandelte Patienten werden in der Statistik auch mehrfach gezählt.
Quelle: Mitteilung vom 21.09.2013
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Weißenburger Straße 12
44135 Dortmund
Tel.: 0231/ 579743
Fax: 0231/ 579754
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Musik und Tanz am 23.09.2013 - Haus St. Georg
Die nachfolgende Veranstaltung steht im Zusammenhang mit dem Welt-Alzheimertag am 21.09.2013:
Musik und Tanz am 23.09.2013, 15.00 - 18.00 Uhr
Seniorentanznachmittag mit Live-Musik im Haus St. Georg
Selikumerstr. 2 - 41464 Neuss
Quelle und weitere Informationen: http://www.haus-st-georg-neuss.de/
Eintritt 8,50 € . Darin sind Kaffee und Kuchen, ein kleiner Snack am Abend sowie alle alkoholfreien Getränke enthalten.
Anmeldung erforderlich!
Ansprechpartnerin: Gabi Heynen
Leitung sozialer Dienst
Telefon: 02131 52915524 - Fax: 02131 2591551
E-Mail: g.heynen@ak-neuss.de
Musik und Tanz am 23.09.2013, 15.00 - 18.00 Uhr
Seniorentanznachmittag mit Live-Musik im Haus St. Georg
Selikumerstr. 2 - 41464 Neuss

Quelle und weitere Informationen: http://www.haus-st-georg-neuss.de/
Eintritt 8,50 € . Darin sind Kaffee und Kuchen, ein kleiner Snack am Abend sowie alle alkoholfreien Getränke enthalten.
Anmeldung erforderlich!
Ansprechpartnerin: Gabi Heynen
Leitung sozialer Dienst
Telefon: 02131 52915524 - Fax: 02131 2591551
E-Mail: g.heynen@ak-neuss.de