Medikamentenabhängigkeit: Ein Problem von Frauen?

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Presse
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Medikamentenabhängigkeit: Ein Problem von Frauen?

Beitrag von Presse » 13.04.2013, 06:41

Medikamentenabhängigkeit: Ein Problem von Frauen? Neue Medien zur heimlichen Sucht!

Schlaf- und Beruhigungsmittel und andere Psychopharmaka werden Frauen fast doppelt so häufig verschrieben wie Männern. Zwei Drittel aller Medikamentenabhängigen sind Frauen. Selbsthilfegruppen für Frauen können helfen, die Problematik zu bewältigen. Informationen und Anleitung zur Selbsthilfe erhalten Frauen und Angehörige durch das neue Handbuch der DHS. In Kooperation mit der BKK wurden aufklärende und motivierende Materialien zum Thema erstellt.

Frauen sehen ihre Gesundheit eher ganzheitlich und heben psychische Aspekte stärker hervor. Dies kann dazu führen, dass ihre somatischen Beschwerden nicht ernst genommen und gesellschaftlich als „psychisch“ abgetan werden. Ärzte müssen bei der Medikation mit abhängigkeitsverursachenden Schlaf- und Beruhigungsmitteln umsichtig vorgehen, denn eine zu hohe Dosis oder zu lange Einnahmezeit führt bei vielen dieser häufig verordneten Medikamente schnell zur Abhängigkeit.

Frauen sind stärker betroffen
Sogenannte Benzodiazepine werden millionenfach vor allem Frauen zur Behandlung von z.B. Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen, Ängsten und Panikattacken ärztlich verordnet. Diese Mittel bergen jedoch, neben der erwünschten therapeutischen Wirkung, auch das hohe Risikopotential der Medikamentenabhängigkeit. Hier sind Informationen für die Patientinnen wichtig, damit sie die Gefahren von Missbrauch und Abhängigkeit einschätzen können. Die Broschüre „Immer mit der Ruhe… Nutzen und Risiken von Schlaf- und Beruhigungsmitteln“ mit Basis-Informationen kann dabei helfen, zusammen mit Ärztinnen oder Ärzten eine sorgfältige Entscheidung über die Einnahme von Schlaf- und Beruhigungsmitteln zu treffen. Der gut verständliche und umfassende Flyer war lange vergriffen und wird jetzt in aktualisierter und überarbeiteter Form neu erscheinen.

Selbsthilfegruppen für Frauen mit Medikamentenproblemen
Frauen versuchen häufiger, ihre Belastungen im Alltag mit Hilfe von Medikamenten zu bewältigen. Ihr Anspruch, trotz Beschwerden weiterhin den Alltag zu bewältigen, kann in einen Teufelskreis münden. In einer Selbsthilfegruppe können betroffene Frauen sich dazu austauschen, unterstützen und ermutigen. Schwierige und sensible Themen, die damit im Zusammenhang stehen, können leichter unter Frauen besprochen werden. „Wir möchten alle Frauen ermutigen, den Schritt zu mehr Unabhängigkeit zu wagen“, sagt Gabriele Bartsch von der DHS, „es lohnt sich! Körper und Seele werden es Ihnen danken.“

Das Handbuch „Gemeinsam mehr erreichen! Frauen, Medikamente, Selbsthilfe“ macht betroffene Frauen Mut und hilft bei der Gründung einer Selbsthilfegruppe für Frauen mit Medikamentenproblemen. Der Band gibt Erläuterungen zu Arbeitsweisen in Gruppen und beschreibt wichtige Gruppenthemen. Interessierte Leserinnen finden zudem viele Informationen zur Medikamentenabhängigkeit und Expertentipps für einen besseren Umgang mit Stress.

Beide Broschüren können dank der Unterstützung des BKK Bundesverbandes kostenlos bei der DHS unter: http://www.dhs.de bestellt werden.

Quelle: Pressemitteilung vom 12.04.2013
Kontakt: Regina Müller
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS)
Westenwall 4, 59065 Hamm
Tel. +49 2381 9015-11, Fax +49 2381 9015-30
mueller@dhs.de

Siehe auch Forum unter
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WernerSchell
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Sucht im Alter - Altenpfleger können helfen

Beitrag von WernerSchell » 03.05.2013, 06:48

Pressemitteilung von BARMER GEK und DHS vom 2. Mai 2013

Sucht im Alter – Altenpfleger können helfen

Berlin - Medikamente, Alkohol und Tabak sind unter alten Menschen in Deutschland weit verbreitet. Vor allem der Gebrauch von Medikamenten ist bei der Generation 60 plus oft problematisch. Häufig passiert dies in Alten- und Pflegeheimen, in denen bis zu einem Viertel der über 70-Jährigen von Psychopharmaka abhängig sein soll. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen bietet gemeinsam mit der BARMER GEK jetzt verstärkt Pflegekräften und Pflegedienstleitungen in den stationären Einrichtungen und der ambulanten Pflege Unterstützung beim Thema „Sucht im Alter“ an.

„Pflegerinnen und Pflegern kommt eine Schlüsselrolle zu im Kampf gegen Sucht im Alter. Sie können oft als Erste Veränderungen und gesundheitliche Probleme erkennen“, erläutert Andrea Jakob-Pannier, Präventionsexpertin bei der BARMER GEK. Den alten Menschen aus ihrer Sucht zu helfen lohne sich zu jedem Zeitpunkt und sei immer dann am erfolgreichsten, wenn Pflegende, Ärzte und Angehörige gemeinsam aktiv werden. „Der Umgang mit Medikamenten und der Konsum von Alkohol oder Tabak birgt bei alten Menschen schon weit vor einer Sucht hohe Risiken“, betont DHS-Geschäftsführer Dr. Raphael Gaßmann. Diese könnten oft beseitigt werden, zum Beispiel wenn in Absprache mit den behandelnden Ärzten Medikationen verändert werden.

Einen Einstieg in das Thema bietet die Broschüre „Medikamente, Alkohol, Tabak: Informationen für die Altenpflege“. Sie widmet sich vor allem dem Medikamenten- und Alkoholmissbrauch, streift aber auch die Tabakabhängigkeit. Sie wendet sich sowohl an Pflege- und Einrichtungsleitungen wie an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der ambulanten und stationären Altenpflege. Kurzgefasste wissenschaftliche Informationen werden durch Erfahrungen ausgewiesener Praktiker und Handlungsempfehlungen ergänzt. Die Broschüre kann kostenlos unter info@dhs.de oder in allen Geschäftsstellen der BARMER GEK angefordert werden. Weitere Informationen gibt es unter http://www.unabhaengig-im-alter.de
________________________________________
BARMER GEK Pressestelle
Tel.: 0800 33 20 60 99 1420
presse@barmer-gek.de
Athanasios Drougias (Ltg.), Tel.: 0800 33 20 60 99 1421
Dr. Kai Behrens, Tel.: 0800 33 20 60 44 3020
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Medikamentenabhängigkeit: Checkliste für Senioren

Beitrag von WernerSchell » 27.05.2014, 09:24

Medikamentenabhängigkeit: Checkliste für Senioren
Dtsch Arztebl 2014; 111(21): A-953
http://www.aerzteblatt.de/archiv/160301 ... r-Senioren

Medikamentenabhängigkeit im Alter
Leitfaden für Angehörige und Betreuer älterer Menschen

http://www.berlin.de/imperia/md/content ... alter_.pdf

Hilfeangebote für ältere Medikamentenabhängige Stand: Februar 2014
Diese Übersicht wurde anhand der Meldungen aus den Bezirken, des Suchthilfesystems bzw. Betroffener selbst erstellt. Sie erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.
Die Einrichtungen sind barrierefrei bzw. über Fahrstühle erreichbar und haben ihre Beratungs- und Betreuungsarbeit u.a. auch auf ältere Suchtkranke bzw. ältere Medikamentenabhängige ausgerichtet bzw. wurden für ältere Medikamentenabhängige empfohlen.
... weiter ....
http://www.berlin.de/imperia/md/content ... _ngige.pdf
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Gaby Modig
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Eine Millition Ältere sind tablettensüchtig

Beitrag von Gaby Modig » 29.07.2014, 07:00

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post berichtet am 29.07.2014 über
"Eine Millition Ältere sind tablettensüchtig ".
In diesem Beitrag wird erneut verdeutlicht, dass viele ältere Menschen tablettensüchtig, abhängig, sind.
Anscheinend will das Bundesgesundheitsministerium dem entgegen wirken. Das ist gut so.
Allerdings ist auch Ursachenforschung angesagt. Dazu gehört dann festzustellen, dass offensichtlich
seitens der Ärzteschaft zuviel und die falschen Arzneimittel veordnet werden. Sie folgen damit dem
Druck der Pharmaindustrie.
Die Politik wäre demnach gut beraten, dem Verschreibungsverhalten der Ärzte und dem Wachstums-
streben der Pharmaindustrie entgegen zu wirken.
Gaby Modig
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

WernerSchell
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Volksdroge Valium - TV-Tipp für den 20.04.2016

Beitrag von WernerSchell » 20.04.2016, 06:27

Am 20.04.2016 bei Facebook gepostet:
Volksdroge Valium - TV-Tipp für den 20.04.2016, 21:00 - 21:45 - RBB Fernsehen: > viewtopic.php?f=7&t=21595 10,4 Millionen Packungen gehen heute jährlich in Deutschlands Apotheken über den Ladentisch. Ohne es zu ahnen, geraten Menschen in einen Teufelskreis aus Abhängigkeit und Entzug. Rund 1,4 Millionen Deutsche sind nach Schätzungen tablettenabhängig. Die Nebenwirkungen sind fatal, der Entzug ist hart. Viele wurden abhängig auf Rezept. Wie sieht die Verschreibungspraxis dieser hochwirksamen Medikamente aus? Ist die Aufklärung über das Suchtpotential ausreichend? Der Film "Deutschland auf Droge" geht diesen Fragen nach und erzählt den Leidensweg von Menschen, deren Leben durch die Tablettensucht aus den Fugen geriet.
Dies und vieles mehr ist Grund genug, beim Pflegetreff am 27.04.2016 über die Arzneimittelversorgung zu sprechen: > viewtopic.php?f=7&t=21371
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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