Diagnose Alkoholmissbrauch ... mehr Kinder und Jugendliche

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Diagnose Alkoholmissbrauch ... mehr Kinder und Jugendliche

Beitrag von Presse » 06.02.2013, 07:47

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes
Nr. 044 vom 05.02.2013


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Diagnose Alkoholmissbrauch: 2011 wieder mehr Kinder und Jugendliche stationär behandelt
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WIESBADEN - Im Jahr 2011 wurden 26 349 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren aufgrund akuten Alkoholmissbrauchs stationär in einem Krankenhaus behandelt. Das waren 1,4 % mehr als 2010 (25 995). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg ihre Anzahl gegenüber 2010 auf 325 je 100 000 Einwohner (+ 3,3 %).

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Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version), sowie weitere Zusatzinformationen und -funktionen, ist im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
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Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.
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Herausgeber: (c) Statistisches Bundesamt, Pressestelle Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden
Telefon: +49 (0) 611 / 75 - 34 44, Telefax: +49 (0) 611 / 75 - 39 76 http://www.destatis.de/kontakt
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Sie erreichen uns montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr.
Zuletzt geändert von Presse am 12.02.2013, 08:31, insgesamt 2-mal geändert.

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Jugendliche im Rausch – Erwachsene auch!

Beitrag von Presse » 06.02.2013, 08:12

Jugendliche im Rausch – Erwachsene auch!

Wenn von Alkoholmissbrauch die Rede ist, so sind wir es seit einigen Jahren gewöhnt, fast ausnahmslos über Kinder und Jugendliche zu sprechen (und über sie zu urteilen!). So auch die Resonanz zur aktuell veröffentlichten Krankenhausstatistik: Jugendliche trinken bis zum Umfallen! Tatsächlich treten aber in allen Altersgruppen Probleme im Zusammenhang mit schwerem Alkoholmissbrauch auf. Nur wird zu selten darauf hingewiesen.

Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes sprechen für sich: 2011 wurden 26.349 Jugendliche unter 20 Jahren aufgrund einer akuten Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt, 1,4% mehr als 2010 (25.995), 62,3% mehr als 2004 (16.423). Zweifellos ist diese Entwicklung katastrophal. Doch im allgemeinen Medienecho bleibt unerwähnt: Diese Entwicklung betrifft auch Erwachsene. Über 90.000 der über 20-Jährigen haben sich ins Krankenhaus getrunken. Mit allein 35.508 Behandlungen belegt die Altersgruppe der 40-55-Jährigen die traurigen vordersten Plätze in Folge schweren Alkoholkonsums. Bei den 60-65-Jährigen ist die Anzahl der Alkoholvergiftungen gegenüber 2010 sogar um 11,3% gestiegen, bei den 75-80-Jährigen um 9,6%. Komatrinken also auch bei Erwachsenen und Hochbetagten. Noch nie davon gehört? Eben!

Fakt ist:
- Der mit Abstand meiste Alkohol wird von Erwachsenen getrunken, und auch missbräuchlich getrunken.
- Das durchschnittliche Alter der Alkoholabhängigen in therapeutischer Behandlung liegt zwischen 40 und 50 Jahren.
- Erwachsene prägen das Konsumverhalten im Guten und im Schlechten.

Es ist wenig hilfreich, den exzessiven Konsum Jugendlicher zu beklagen, ihre angeblich haltlosen und extremen Konsumgewohnheiten an den Pranger zu stellen und ihnen mit einer Zunahme angedrohter oder tatsächlicher Sanktionen gegenüber zu treten. Vielmehr sind zunächst Eltern und andere Vorbilder, Verkäuferinnen und Passanten auf der Straße, Wirte und andere Gewerbetreibende, Sozial- und Gesundheitspolitikerinnen und -politiker, Fachkräfte aus Prävention und Therapie, mithin Erwachsene in allen denkbaren Zusammenhängen gefordert, das jeweils ihre beizutragen, Jugendliche vor den Gefahren des Alkoholkonsums zu schützen. Effektive Präventionsmaßnahmen wie Preiserhöhungen, Verkaufsreduzierung und Werbeeinschränkungen sind nötig, um das Trinkniveau in Deutschland zu senken. Für alle!

Die DHS organisiert vom 25. Mai bis 2. Juni 2013 die Aktionswoche Alkohol. Sie richtet sich an die gesamte Bevölkerung. Neun Tage lang veranstalten tausende Engagierte zahlreiche Aktionen, um möglichst viele Menschen an möglichst vielen Orten zu erreichen. Alle, die Alkohol trinken – also 90 Prozent der Bevölkerung – sollen angeregt werden, ihr Trinkverhalten einzuschätzen und zu prüfen, ob der eigene Alkoholkonsum gesundheitsverträglich ist. Nicht nur für Jugendliche, auch für Erwachsene gilt die zentrale Botschaft: „Alkohol? Weniger ist besser!“

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.aktionswoche-alkohol.de .

Quelle: Pressemitteilung vom 05.02.2013
Kontakt: Christa Merfert-Diete
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS)
Westenwall 4, 59065 Hamm
Tel. +49 2381 9015-18, Fax +49 2381 9015-30
merfert-diete[at]dhs.de

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Beitrag von Presse » 06.02.2013, 08:18

Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 05.02.2013:

Akute Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen

Weiterhin keine Entwarnung: Prävention bei Jugendlichen unverzichtbar

Köln, 05. Februar 2013. Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu Krankenhauseinweisungen von Kindern und Jugendlichen aufgrund von Alkoholvergiftungen sind weiterhin besorgniserregend. Mit 26.349 eingelieferten Fällen im Jahr 2011 werden bundesweit zu viele junge Menschen zwischen 10 und 20 Jahren wegen einem akuten Alkoholrausch in Krankenhäuser eingewiesen.
„Die Zahl der Krankenhauseinweisungen ist erschreckend. Alkohol ist immer noch das am weitesten verbreitete Suchtmittel“, sagt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). „Das gilt aber nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene. Angesichts dieser gesamtgesellschaftlichen Situation steht die Alkoholprävention für junge Menschen vor einer besonderen Herausforderung. Mit der Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ spricht die BZgA vor allem junge Menschen an. Sie sollen frühzeitig lernen, wie schädlich Alkohol für ihre Gesundheit ist. Dazu leistet die Kampagne einen wichtigen Beitrag.“
Mit etwa 26.000 Alkoholvergiftungen aufgrund von Krankenhauseinweisungen jährlich seit 2009 in der Altersgruppe zwischen 10 bis 20 Jahren befindet sich Deutschland nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Das muss alle in der Suchtprävention Verantwortlichen zum Handeln veranlassen. Jugendliche, die exzessiv Alkohol konsumieren und die gesundheitlichen Risiken ihres Trinkverhaltens massiv unterschätzen, müssen noch gezielter als bisher mit Präventionsangeboten erreicht werden.
Die Jugendkampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“, die mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. im Jahre 2009 gestartet ist, nimmt riskantes Trinkverhalten in den Fokus. Die BZgA spricht mit ihren Angeboten weibliche und männliche junge Menschen gezielt an. Das ist vor allem deswegen erforderlich, weil männliche Jugendliche wesentlich riskanter Alkohol konsumieren als weibliche. So zeigen die aktuellen Studienergebnisse der BZgA (2011), dass die Verbreitung des häufigen Rauschtrinkens (viermal im Monat oder öfter) bei den männlichen 16- bis 17-Jährigen bei 12,4 Prozent liegt und bei den gleichaltrigen weiblichen Jugendlichen bei 3,7 Prozent. Vor diesem Hintergrund greift die BZgA die Trinkmotive und Trinkerwartungen beider Geschlechter auf, um sie für die Risiken zu sensibilisieren und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu motivieren.
Die BZgA spricht schon heute in der Alkoholprävention die verschiedenen Zielgruppen mit drei alterspezifischen Kampagnen bundesweit an. Dabei wird sie die geschlechtersensible und altersspezifische Aufklärung weiter intensivieren.
Das Informationsangebot der BZgA zum Thema Alkohol:
http://www.null-alkohol-voll-power.de (für Jugendliche unter 16 Jahren)
http://www.kenn-dein-limit.info (für Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren)
http://www.kenn-dein-limit.de (für Erwachsene)
________________________________________
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Postfach 91 01 52
51071 Köln
Telefon: 0221 8992-0 / Durchwahl: -280
Fax: 0221 8992-300 / - 201
E-Mail: marita.voelker-albert@bzga.de
Internet: http://www.bzga.de

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Trinken bis der Arzt kommt

Beitrag von WernerSchell » 10.02.2013, 07:43

10.02.2013, 18.00 - 18.30 Uhr, ZDF

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Alkohol und Jugendliche in Deutschland
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