Alternative Behandlungsmethoden in der Palliativmedizin

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Alternative Behandlungsmethoden in der Palliativmedizin

Beitrag von Presse » 27.08.2012, 06:49

Alternative Behandlungsmethoden in der Palliativmedizin
Fallkonferenz diskutiert praxisnah mit Ärzten, Schwestern und Angehörigen

Schulmedizin und Naturheilkunde sind schon lange kein Gegensatz mehr, sie sollten idealerweise aber gemeinsam verantwortlich ausgeübt werden. „Der Naturheilkunde, die ein wichtiger Teil der Komplementärmedizin ist, wurde in den vergangenen Jahren eine wachsende Aufmerksamkeit nicht nur in der Bevölkerung zuteil“, freut es die Rostocker Professorin Karin Kraft. Sie leitet seit zehn Jahren an der Universitätsmedizin Rostock den Lehrstuhl für Naturheilkunde. Karin Kraft ist Fachärztin für Innere Medizin und seit vielen Jahren ausgewiesene Spezialistin für Naturheilverfahren. Für die 60-Jährige steht fest: „Der Kombination zwischen schulmedizinischer und komplementärmedizinischer Behandlung wie z. B. mit Naturheilverfahren im Sinne der Integrativen Medizin gehört die Zukunft“. „Integrative Medizin“ heißt aktuell die Formel, die international Schul- und Komplementärmediziner zu versöhnen scheint. „Ich habe den Eindruck, dass auch in Deutschland immer mehr Arztkollegen ganz selbstverständlich der Naturheilkunde, die ihre Wurzeln im deutschsprachigen Raum hat, offen gegenüberstehen".

Dass schulmedizinische und komplementärmedizinische Methoden gut mit einander vereinbar sind, möchte Professorin Kraft jetzt öffentlich demonstrieren. Sie leitet am 1. September in Rostock eine Fallkonferenz zur Integrativen Medizin in der Palliativmedizin, zu der von 9 bis 16 Uhr auch interessierte Bürger in den großen Hörsaal des Zentrums für Innere Medizin, Ernst-Heydemannstr. 6, eingeladen sind. „Es geht konkret um zwei Krebspatienten, bei denen für die Behandlung ihrer Beschwerden Schulmedizin und Komplementärmedizin in Kombination angewandt werden können. „Wir werden die verschiedenen Therapieansätze diskutieren und mögliche Schnittstellen beziehungsweise Unterschiede herausarbeiten, um die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen“, blickt Karin Kraft voraus.

Mit Blick auf diese Veranstaltung sagt sie: „Naturheilverfahren sind großenteils angewandte Physiologie, d.h. die normalen Körperfunktionen werden mit natürlichen Heilmitteln wie Bewegung, gesunder Ernährung, Entspannungsverfahren, kaltem Wasser und vielen weiteren Methoden angeregt bzw. normalisiert". Obwohl seit einigen Jahren Umfragen immer wieder belegen, dass über 80 Prozent der Bevölkerung Naturheilverfahren aufgeschlossen gegenüberstehen, hatten Naturheilverfahren in Deutschland bei den medizinischen Fachvertretern bislang eher einen geringen Stellenwert.

Der ehemalige Präsident der Bundesärztekammer, Professor Jörg-Dietrich Hoppe, hat deshalb vor über zehn Jahren innerhalb der Ärzteschaft zwischen Vertretern der konventionellen Medizin und komplementärer Therapieformen mit der Gründung des „Dialogforum Pluralismus“ eine Plattform für den gegenseitigen Dialog ins Leben gerufen, zu dem auch die Veranstaltung am 1.September gehört. „Wir wollen durch die Integrative Medizin für die Patienten erreichen, dass Beschwerden wie beispielsweise chronische Schmerzen oder ständige Infekte noch besser behandelt werden können“, sagt Karin Kraft. Sie will auch zukünftig dazu beitragen, dass die Gesundheitspolitik vom Wert der Integrativen Medizin überzeugt wird.

Es freut sie, dass die Universitätsmedizin Rostock dem aktuellen Trend Rechnung trägt, indem die Entwicklung und Anwendung komplementärmedizinischer Heilverfahren im Klinikalltag vorangetrieben werden. „Die Naturheilkunde“, so Professorin Kraft, „wurde früher von den Kollegen oft belächelt. Dass die Zweifel an der Wirksamkeit vieler Verfahren überholt sind, zeigen die aktuellen Ergebnisse von Forschungsarbeiten, auf denen ein Lehrbuch basiert, das sie gemeinsam mit einem Kollegen veröffentlicht hat. Auch die Lehre zu den Naturheilverfahren ist fester Bestandteil des Medizinstudiums in Rostock. „Die Medizinstudenten sind sehr aufgeschlossen“, bilanziert Prof. Kraft. Zudem wird unter ihrer Leitung am Klinikum eine Hochschulambulanz für Naturheilverfahren betrieben. „Der Bedarf an naturheilkundlicher Therapie ist gestiegen, und die Ergebnisse naturheilkundlicher Forschung können in der klinischen Praxis gut umgesetzt werden“, stellt sie fest und plädiert für „die wirkungsvolle Verknüpfung von naturheilkundlichen mit herkömmlichen Verfahren“. Neben der Empfehlung von naturheilkundlichen Medikamenten und Verfahren geht es in ihrer Ambulanz immer auch um die Hilfe zur Selbsthilfe. „Die Patienten müssen aktiv in den Heilungsprozess eingebunden werden“, sagt Professorin Kraft.

Quelle: Pressemitteilung vom 20.08.2012
Kontakt: Professorin Karin Kraft
Universitätsmedizin Rostock
T: 0381 494 7413
E-Mail: karin.kraft@med.uni-rostock.de
http://www.uni-rostock.de/aktuelles/pre ... lliativme/
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Siehe auch die Beiträge zur Palliativversorgung unter:
Palliativversorgung & Hospizarbeit ausweiten
viewtopic.php?t=17534

WernerSchell
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Palliativversorgung - Heime umfassend einbeziehen

Beitrag von WernerSchell » 28.08.2012, 17:58

Unabhängig von den von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit geraumer Zeit erhobenen Forderungen, die palliative Versorgung zu verbessern, hat jetzt auch die Ärztezeitung in ihrer Ausgabe vom 28.08.2012 das Thema aufgegriffen. Daraus ergibt sich, dass dringender Handlungsbedarf besteht:

Das Wehklagen der Palliativmediziner
Die Verbände der Palliativmediziner schlagen Alarm: Obwohl immer mehr Menschen in stationären Einrichtungen sterben, ist es mit der palliativmedizinischen Versorgung nicht weit her. Ändern sollen das Politiker - und die Hausärzte. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... terbehilfe

SAPV: Ein deutscher Flickenteppich
Der Norden ist Vorreiter, der Süden hinkt hinterher - eine Recherche der "Ärzte Zeitung" zeigt: Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) gleicht bundesweit einem Flickenteppich. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... terbehilfe
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Palliativversorgung in den Pflegeheimen verbessern

Beitrag von WernerSchell » 29.08.2012, 06:35

Das Deutsche Ärzteblatt berichtete am 28.08.2012 zur Palliativversorgung und stellte die Erfordernisse der Heime in den Mittelpunkt der Betrachtung:

Reformbedarf in Altenpflegeheimen
Dienstag, 28. August 2012

Berlin – Reformen in stationären Pflegeeinrichtungen sind nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) und des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands (DHPV) dringend notwendig. „Die weiter wachsende Zahl hoch betagter Menschen in Pflegeheimen stellt unsere Gesellschaft vor eine der größten Herausforderungen. Sie alle haben ein Recht darauf, in Würde zu leben und zu sterben“, erklärte Birgit Weihrauch, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands heute in Berlin. Darauf müssten nicht nur die Pflegeheime reagieren, sondern auch Selbstverwaltung, Bund, Länder und Kommunen müssten die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen für die Umsetzung schaffen.

Die Organisationen stellten ihr Grundsatzpapier „Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen im hohen Lebensalter in Pflegeeinrichtungen“ vor > http://www.dhpv.de/tl_files/public/Them ... 060612.pdf
…. Weiter lesen unter
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/51416

zum Thema
Datenlage und Forderungskatalog
http://www.dhpv.de/tl_files/public/Aktu ... P-DHPV.pdf
aerzteblatt.de
Pflegereform beschlossen
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/50698
Fachärztliche Versorgungslücken in Pflegeheimen reduzieren Lebensqualität
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/50701
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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