Gefährliche Medikamente für Ältere - Liste informiert

Allgemeine Informationen zu allen relevanten Themen einschließlich interessante Nachrichten aus dem weiten Gebiet der Medizin und Heilkunde (z.B. Studien- und Forschungsergebnisse)

Moderator: WernerSchell

WernerSchell
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Arzneimittel im Alter - Alt, krank, falsch behandelt

Beitrag von WernerSchell » 31.08.2013, 07:29

Siehe auch:
"test", Zeitschrift der Stiftung Warentest (September 2013):
"Arzneimittel im Alter - Alt, krank, falsch behandelt".
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Presse
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Welche Medikamente für Senioren gefährlich sind

Beitrag von Presse » 06.09.2013, 13:09

Arzneimittel im Alter
Welche Medikamente für Senioren gefährlich sind

Knapp 1 000 Menschen ab 65 Jahren beantworteten alle Fragen unserer Umfrage zu Arzneimitteln im Alter. Vielen Dank! Das Ergebnis: Gut jeder dritte Befragte nimmt fünf oder mehr Medikamente. Und jeder zehnte schluckt Arzneimittel, die für Senioren möglicherweise ungeeignet sind. Der Artikel "Arzneimittel im Alter" führt diese problematischen Arzneistoffe alphabetisch auf und nennt ausschließlich jene Alternativen, die die Stiftung Warentest als geeignet bewertet.
Zum Test
http://www.test.de/Arzneimittel-im-Alte ... 09-06-0821

Quelle: Mitteilung vom 06.09.2013
Stiftung Warentest
Lützowplatz 11-13
10785 Berlin
Telefon: (030) 26 31-0
Telefax: (030) 26 31-27 27
E-Mail: email@stiftung-warentest.de

Gaby Modig
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Unerwünschte Nebenwirkungen ...

Beitrag von Gaby Modig » 09.09.2013, 09:06

Nach zahlreichen Medienberichten es ein Medikament arg in die Kritik geraten. Spiegel-Online u.a.:
Unerwünschte Nebenwirkungen: Bayer-Blutverdünner Xarelto unter Verdacht
Der Blutverdünner Xarelto zählt zu den meist verkauften Pharmaprodukten von Bayer. Doch die Kritik an dem Medikament wächst:
Nach SPIEGEL-Informationen mehren sich Meldungen über unerwünschte Wirkungen und Todesfälle.... (weiter lesen unter) ...
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 21048.html

Die Rheinische Post berichtet am 09.09.2013 ebenfalls zum Thema und titelt:
Bayer Medikament Xarelto unter Verdacht
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

WernerSchell
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Arzneimittelversorgung älterer Menschen verbessern

Beitrag von WernerSchell » 14.09.2013, 09:39

Arzneimittelversorgung älterer Menschen dringend verbessern!

Wie bereits mitgeteilt wurde, hat der Rhein-Kreis Neuss (Gesundheitskonferenz) auf Initiative von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk einen Arbeitskreis (AK) „Arzneimittelversorgung älterer Menschen im Rhein-Kreis Neuss“ eingesetzt. Der AK hat bereits mehrfach getagt und wird nun in die Handlungsebene übergehen. Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hat dazu unter dem 29.07.2013 umfangreiche Ausführungen gemacht und konkrete Vorschläge unterbreitet. Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk erwartet, dass die vom Rhein-Kreis Neuss ausgehenden Initiativen für mehr Arzneimittelsicherheit auch überregional oder sogar bundesweit Bedeutung erlangen.

Aktuell gibt es zu diesem Thema eine Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie e.V. vom 13.09.2013 mit dem Titel
"Zu viele und inadäquate Medikamente für ältere Patienten – und die fatalen Folgen"
Quelle: viewtopic.php?p=75800#75800
Ergänzend gibt es weitere interessandte Hinweise unter dem Titel
"Schmerzmittel auf Dauer gefährlich"
Quelle: viewtopic.php?t=19578

Die neuerlichen Hinweise bestätigen eindrucksvoll, dass geeignete Maßnahmen zur sicheren Arzneimittelversorgung älterer Menschen dringlich sind.

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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blitzer2013
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Beitrag von blitzer2013 » 24.09.2013, 12:11

absolut richtig was sie da meinen...aber es bringt keinen prfit nur eine Produkt auf den markt zu bringen schauen sie sich mal in Amerika oder auch gern in Deutschand das system an es ist vom staat aus nicht verboten wenn ärtze gescheke von Pharmaunternehemn annehmen...un so wird der makt überschwemmt alles wird verkauft ohne rücksicht auf die Nebenwirkungen...man kennt sie aber man nimmt sie billigend in kauf in der hoffnung das nichts passiert und wenn was passiert stand es ja im beipackzettel

WernerSchell
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Pflegeheime müssen ihr medizinisches Netzwerk offenlegen

Beitrag von WernerSchell » 28.12.2013, 07:58

Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz:
Pflegeheime müssen ihr medizinisches Netzwerk offenlegen.

Vollstationäre Pflegeeinrichtungen sind künftig verpflichtet, die Pflegekassen regelmäßig und unmittelbar über Regelungen zur ärztlichen Versorgung sowie zur Arzneimittelversorgung in den Einrichtungen, z.B. über Kooperationsverträge mit Ärzten und Apotheken, zu informieren. Dies sieht eine Regelung des 2012 verabschiedeten Pflege-Neuausrichtungs-Gesetzes vor, die zum Jahreswechsel in Kraft tritt. Die Informationen sollen von den Pflegekassen verständlich, übersichtlich und kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, damit sie Pflegebedürftigen und deren Angehörigen die Suche nach einer passenden Einrichtung erleichtern.
Weitere Informationen zum Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz finden Sie hier:
http://www.bmg.bund.de/pflege/das-pfleg ... esetz.html

Quelle: Quelle: Gesundheitspolitische Informationen: GP_aktuell Nr. 24/13 vom 20.12.2013
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Presse
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Arzneiverordnung: Viel hilft meist eher weniger

Beitrag von Presse » 31.12.2013, 07:46

Arzneiverordnung: Viel hilft meist eher weniger
Viele Versicherte werden von mehr als einem Hausarzt und von mehreren Fachärzten behandelt.
Ein Beispiel der Knappschaft-Bahn-See zeigt: Dies führt nicht selten zu Über- und Fehlverordnungen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=850 ... pte&n=3193

WernerSchell
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Medikationsfehler - Pillen-Checks für Patienten gefordert

Beitrag von WernerSchell » 11.02.2014, 08:59

Aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=20215

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post berichtete am 10.02.2014 über die Medikationsproblematik bei älternen Menschen - ein Thema,
das von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bereits vor Jahren aufgegriffen wurde und mehrfach Thema bei Pflegetreffs war.

Medikationsfehler vermeiden - Kasse fordert regelmäßige Pillen-Checks für Patienten
Berlin. Wer von seinen Ärzten so viele Rezepte ausgestellt bekommt, dass er mehr als fünf Wirkstoffe regelmäßig einnimmt, soll nach einem Vorschlag der KKH (Kaufmännische Krankenkasse)
regelmäßig die Einnahme seiner Medikamente überprüfen lassen
Von Eva Quadbeck
"In Deutschland ist nach Schätzungen alle acht Sekunden ein Patient von einem Medikationsfehler betroffen", sagte KKH-Chef Ingo Kailuweit unserer Redaktion. "Gerade, wer mehr als fünf Medikamente
gleichzeitig einnehmen muss, leidet häufig unter Neben- und Wechselwirkungen. ….
(weiter lesen unter) … http://www.rp-online.de/politik/kasse-f ... -1.4026487
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Cornelia Süstersell
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Zu viele Medikamente ... Ärzte in der Verantwortung ...

Beitrag von Cornelia Süstersell » 02.03.2014, 10:44

Text unter viewtopic.php?f=3&t=20260
zu dem Beitrag von Hildegard Kaiser vom 28.02.2014:
Hildegard Kaiser hat geschrieben: ... die zeitlichen Vorgaben in der Heimversorgung sind den Einstufungszeiten nachgebildet.
Bei den Stellenschlüsseln für die stationären Pflegeeinrichtungen gibt es keine wirklich
nützlichen Zeitzuschläge für die Aktivierung der Bewohnerinnen.
Das Problem bei der fehlenden Aktivierung hat also auch mit dem Pflegenotstand zu tun.
Es bestätikgt sich auch im Zusammenhang mit der hier angestoßenen Diskussion erneut, dass
eine bessere Versorgung der HeimbewohnerInnen nur mit mehr Personal zu bewerkstelligen sein wird.
Das muss immer wieder gesagt werden. ...
Pflegekräfte wollen eine gute Pflege abliefern, werden aber permanent daran gehindert, weil ihnen
die Zeit dafür fehlt. Das Pflegepersonal, das kann man drehen und wenden wie man will, ist überall
zu knapp bemessen. Und das hat Folgen. Wer als Pflegekraft seine Pflichten ordentlich erledigen
will, muss immer Abstriche machen und sich im Zweifel auf das Notwendigste beschränken. Das
führt aber schnell zu Beanstandungen bzw. zu dem, was viele Neunmalkluge als Mängel bezeichnen.
Pflegekräfte werden auch gerne von solchen Leuten für diejenigen HeimbewohnerInnen verantwortlich
gemacht, die scheinbar unbeachtet oder unversorgt herumsitzen. Dann wird auch noch behauptet,
die Pflege würde diese Personen mit Pillen voll dröhnen. Eine völlige Verkennung der Situation. Wie
schon gesagt, es fehlt die Zuwendungszeit an allen Ecken und Enden. Und Pillen können / dürfen nur vom
Pflegepersonal verabreicht werden, wenn sie ärztlich verordnet sind. Wer sich also über zu viele Pillen
für ältere Menschen aufregt, muss die Ärzte in die Pflicht nehmen.


Das musste so noch einmal in aller Deutlichkeit gesagt werden.

Cornelia
Ich trete für eine menschenwürdige Pflege ein und halte für es zwingend, mehr Pflegepersonal einzustellen.

Presse
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PRISCUS-Liste: Verordnung ungeeigneter Medikamente

Beitrag von Presse » 21.05.2014, 06:34

PRISCUS-Liste: Verordnung ungeeigneter Medikamente hat abgenommen

fzm, Stuttgart, Mai 2014 – Die Verordnung „potenziell inadäquater Medikamente“ an ältere Menschen ist in den letzten Jahren in Deutschland insgesamt leicht zurückgegangen. Ärzte verschreiben die Mittel jedoch noch immer in den höheren Altersgruppen, in denen sie besonders riskant sind. Dies geht aus einer Analyse von Verordnungszahlen der Techniker Krankenkasse hervor, die jetzt in der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2014) veröffentlicht wurde.
Zur ausführlichen Pressemitteilung

R. Linder et al.:
Ärztliches Verordnungsverhalten von potenziell inadäquaten Medikamenten für ältere Menschen
Eine Potenzialanalyse anhand der PRISCUS-Liste auf Basis von TK-Routinedaten
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2014; 139 (19); S. 983–989

Antwortformular:

O Bitte schicken Sie mir den folgenden Artikel per Mail zu

O R. Linder et al.:
Ärztliches Verordnungsverhalten von potenziell inadäquaten Medikamenten für ältere Menschen
Eine Potenzialanalyse anhand der PRISCUS-Liste auf Basis von TK-Routinedaten
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2014; 139 (19); S. 983–989
NAME:
MEDIUM/RESSORT:
ADRESSE:
TEL/FAX:

Bitte schicken Sie das Antwortformular per E-Mail an presse@thieme.de oder per Fax an 0711/8931-167.
**********************************************************************

Quelle: Mitteilung vom 13.05.2014
**********
Thieme Verlagsgruppe
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Catrin Hölbling
E-Mail: presse@thieme.de

Alexandra Hofmann
Tel: 0711 8931-318
Fax: 0711 8931-167
E-Mail: alexandra.hofmann@thieme.de

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Eine Millition Ältere sind tablettensüchtig

Beitrag von Gaby Modig » 29.07.2014, 06:52

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post berichtet am 29.07.2014 über
"Eine Millition Ältere sind tablettensüchtig ".
In diesem Beitrag wird erneut verdeutlicht, dass viele ältere Menschen tablettensüchtig, abhängig, sind.
Anscheinend will das Bundesgesundheitsministerium dem entgegen wirken. Das ist gut so.
Allerdings ist auch Ursachenforschung angesagt. Dazu gehört dann festzustellen, dass offensichtlich
seitens der Ärzteschaft zuviel und die falschen Arzneimittel veordnet werden. Sie folgen damit dem
Druck der Pharmaindustrie.
Die Politik wäre demnach gut beraten, dem Verschreibungsverhalten der Ärzte und dem Wachstums-
streben der Pharmaindustrie entgegen zu wirken.
Gaby Modig
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt

Beitrag von WernerSchell » 26.12.2014, 09:44

Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt geboten!

Bild --- Bild

"Das wichtigste Medikament in der Gerontopsychiatrie ist Wasser.
Ein wesentlicher Anteil der unklaren Verwirrtheitszustände im Alter
ist auf einen Flüssigkeitsmangel zurückzuführen."

Ältere Menschen sind nicht einfach nur alte Erwachsene. Sie haben andere Erkrankungen, andere Stoffwechselgeschwindigkeiten
und andere Bedürfnisse.
Quelle: Dr. med. Jan Dreher in "Psychopharmakotherapie griffbereit", Schattauer Verlag, 2015
> viewtopic.php?f=4&t=20833

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Gute Informationen bzw. Handlungsempfehlungen sind im übrigen zu entnehmen:

Gesundheitsamt Bremen:
Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen - aktueller Kenntnisstand
Quelle: Internethinweise
> http://www.gesundheitsamt.bremen.de/det ... .c.7978.de

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V.
Zu viele und inadäquate Medikamente für ältere Patienten – und die fatalen Folgen
Quelle: Pressemitteilung vom 13.09.2013
> viewtopic.php?f=6&t=19582&hilit=Arbeitskreis

Cornelia Stolze:
"Krank durch Medikamente", Piper Verlag, 2014
> viewtopic.php?f=4&t=20774

Hilko J. Meyer / Stefanie Kortekamp (Herausgeber):
Medikationsmananagement in stationären Pflegeeinrichtungen: Teamarbeit der Solisten
> viewtopic.php?f=4&t=20735

MDS:
"Grundsatzstellungnahme Essen und Trinken im Alter Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen"
> viewtopic.php?f=3&t=20533

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk:
Seit Jahren wird in Pflegetreffs und Veröffentlichungen auf die Notwendigkeit, die Arzneimittelversorgung
älterer Menschen zu verbessern, aufmerksam gemacht. Auf Drängen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
hat sich der Rhein-Kreis Neuss in der Gesundheitkonferenz durch Einrichtung eines Arbeitskreises mit der
Thematik befasst und am 04.06.2014 Handlungsempfehlungen für die Pflegeeinrichtungen beschlossen.
Quelle. Zahlreiche Informationen im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
> index.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Priscus-Liste: Forscher sehen Nutzen bestätigt

Beitrag von WernerSchell » 10.02.2016, 10:18

Studie: Wegen Medikamenten ins Krankenhaus
Mit PRISCUS-Medikamenten um 38 Prozent höheres Risiko für Einweisung

Göttingen, 9. Februar 2016, Ältere Menschen müssen häufig eine Reihe von Medikamenten zu sich nehmen. Die sog. PRISCUS-Liste weist Medikamente aus, die für ältere Menschen, aufgrund des höheren Risikos unerwünschter Arzneimittelwirkungen, für potenziell ungeeignet gehalten werden. Die Bedeutung der PRISCUS-Liste ist aber noch immer umstritten. In der renommierten Online-Fachzeitschrift PLOS ONE wurde nun eine Studie veröffentlicht, in der mögliche Zusammenhänge zwischen der Einnahme von nicht altersgerechten (PRISCUS-) Medikamenten und Krankenhauseinweisungen untersucht wurden. Die Messpunkte waren das erstmalige Abholen eines Medikaments in der Apotheke und die Einweisung in ein Krankenhaus bis zu sechs Monate danach.

„In unserer Studie haben wir zwei Patientengruppen miteinander verglichen. Beide Gruppen hatten jeweils eine alterstypische Basismedikation erhalten. Die erste Gruppe, die PRISCUS-Medikamente zu sich nahmen, hatte ein um rund 38 Prozent (37,8 Prozent) erhöhtes Risiko, sich im Krankenhaus behandeln lassen zu müssen. Die zweite Gruppe, die zum Vergleich herangezogen wurde, bestand aus Patienten, denen für Ältere besser verträgliche Alternativen verschrieben wurden“, sagt Dr. Heinz Endres, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim AQUA-Institut und Erst-Autor der Studie.

Der Studie lagen die anonymisierten Abrechnungsdaten von knapp 400.000 (392.337) Versicherten im Alter von 65 Jahren und älter der AOK Baden-Württemberg aus den Jahren 2009 und 2010 zugrunde.

„Auch wenn die Studie nicht umfassend alle Gründe für die Krankenhauseinweisungen untersuchen konnte und sie insofern eine Unschärfe beinhaltet, zeigen die Ergebnisse dennoch zumindest eine deutliche Tendenz auf, dass alterstypische Komplikationen bei Einnahme von PRISCUS-Medikamenten nicht zu vernachlässigen sind. Aus unserer Sicht sollten die behandelnden Ärzte deshalb die Empfehlungen der PRISCUS-Liste bei ihrer Therapieentscheidung berücksichtigen, da dies zu einer verbesserten Arzneimittel- bzw. Patientensicherheit beiträgt“, ergänzt Endres.

Quelle: Pressemitteilung vom 09.02.2016
AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung
im Gesundheitswesen GmbH
Maschmühlenweg 8–10
37073 Göttingen
Telefon: (+49) 0551 / 789 52 -0
Telefax: (+49) 0551 / 789 52-10
https://www.aqua-institut.de/de/aktuell ... tudie.html

+++

Ärzte Zeitung, 10.02.2016
Priscus-Liste: Forscher sehen Nutzen bestätigt
Für alte Patienten gelten bestimmte Arzneimittel als potenziell ungeeignet: Taugt die Priscus-Liste in der Praxis?
GÖTTINGEN. Die Beachtung der Empfehlungen der Priscus-Liste verbessert bei älteren Patienten die Arzneimittelsicherheit. Dieses Fazit zieht eine Gruppe von Wissenschaftlern um Dr. Heinz Endres vom AQUA-Institut in Göttingen. Sie haben in einer prospektiven Kohortenstudie Zusammenhänge zwischen der Einnahme potenziell ungeeigneter Medikamente für ältere Patienten und ihrer Einweisung ins Krankenhaus untersucht (PLoS ONE 2016, e0146811). Der Studie lagen anonymisierte Abrechnungsdaten von knapp 400.000 Versicherten über 65 Jahre der AOK Baden-Württemberg zugrunde.
Bei älteren Patienten gelten bestimmte Arzneimittel als potenziell ungeeignet, weil sie mit einem erhöhten Risiko für unerwünschte Arzneimittelereignisse einhergehen können. .... (weiter lesen unter) ... http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=904 ... tik&n=4783

+++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird sich am 27.04.2016 beim 24. Neusser Pflegetreff mit dem Thema Arzneimittelversorgung der älteren Menschen befassen und in diesem Zusammenhang vielfältige Medikationsprobleme erörtern bzw. Lösungen einfordern.
Näheres (stets aktuell) unter folgender Adresse:
viewtopic.php?f=7&t=21371
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Arzneitests an Demenzkranken in der Kritik

Beitrag von WernerSchell » 22.05.2016, 17:16

Teilnahme von Demenzkranken an Arzneimitteltests bzw. klinischen Studien: Dazu finden Sie Hinweise im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
> viewtopic.php?f=6&t=21640
Daraus ergibt sich zunächst, dass der Patientenwille maßgeblich bzw. bestimmend ist (vgl. auch § 40ff. AMG). Pro Pflege … hat das BMG angeschrieben
und gebeten, die geplanten Änderungen näher darzustellen. Erst dann werden sich weitere Erkenntnisse und ggf. Korrekturerfordernisse ergeben.


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Gefahr Multimedikation - Gegenstratie: "Weniger ist mehr!"

Beitrag von WernerSchell » 10.07.2016, 06:58

Arznei­mittel im Alter: Welche Medikamente für Senioren gefähr­lich sind
Beitrag in Zeitschrift "test", 09/2013, weiterhin aktuell:
Knapp 1 000 Menschen ab 65 Jahren beant­worteten alle Fragen unserer Umfrage zu Arznei­mitteln im Alter. Vielen Dank! Das Ergebnis: Gut jeder dritte Befragte nimmt fünf oder mehr Medikamente. Und jeder zehnte schluckt Arznei­mittel, die für Senioren möglicher­weise unge­eignet sind. Der Artikel „Arznei­mittel im Alter“ führt diese problematischen Arznei­stoffe alpha­betisch auf und nennt ausschließ­lich jene Alternativen, die die Stiftung Warentest als geeignet bewertet.
... > https://www.test.de/Arzneimittel-im-Alt ... 4597215-0/
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