Problem Multimedikation bei Älteren

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Problem Multimedikation bei Älteren

Beitrag von Presse » 15.12.2009, 08:03

Problem Multimedikation bei Älteren - RUBIN: Studie soll Lösungsansätze bringen

Morgens drei, mittags zwei, abends drei Tabletten ...

Zehn oder mehr Tabletten am Tag sind für viele Ältere keine Seltenheit. Die eine gegen Knieschmerz durch Arthrose, die andere gegen Diabetes, noch eine gegen Bluthochdruck und eine fürs Herz, dazu vielleicht noch rezeptfreie Nahrungsergänzungsmittel. Das kann nicht gut sein, meinen RUB-Forscher im Verbund PRISCUS (Prerequisites for a new health care model for elderly people with multi-morbidity).

Sie haben erstmals ermittelt, wie viele Medikamente Ältere tatsächlich einnehmen, und eine Liste von Substanzen erarbeitet, die man älteren Menschen besser nicht oder nur unter Vorbehalt verschreiben sollte. Darüber berichtet RUBIN, das Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität, in seiner aktuellen Ausgabe.

RUBIN im Internet
Den gesamten Beitrag finden Sie im Internet unter: http://www.rub.de/rubin


Lange Listen: Ältere schlucken viele Mittel

Um zu ermitteln, welche Medikamente ältere Menschen überhaupt nehmen, wurden rund 2.500 Patienten im Alter von über 70 Jahren zu Hause angerufen und befragt. Es zeigte sich: Im Durchschnitt nahm jeder Befragte sechs verschiedene Medikamente regelmäßig ein. Bei einigen Patienten waren es durchaus auch über zehn, je älter der Patient war desto mehr. Blutdruckmedikamente, Lipidsenker und Diabetesmedikamente gehörten zu den am häufigsten verordneten Präparaten. Eine genauere Auswertung förderte ein besorgniserregendes Bild zutage: "Die Patienten werden mit wilden Mischungen von Wirkstoffen behandelt, die sich teils in ihrer Wirkung gegenseitig aufheben und teils Wechselwirkungen hervorrufen können, über die man kaum Kenntnisse hat", sagt Dr. Ulrich Thiem, Altersmediziner am RUB-Klinikum.

Gegenstrategie: Prioritäten setzen

Als Gegenmittel beschreiten die Forscher zwei Wege: Zum einen wollen sie mittels Befragungen ermitteln, was für Patienten wirklich wichtig ist. Denn alle Erkrankungen gleichermaßen zu behandeln, ist unmöglich. "Ein 80-jähriger Patient mit Bluthochdruck und Arthrose wünscht sich erfahrungsgemäß zuallererst, seinen Alltag weiterhin alleine bewältigen zu können. Dafür braucht er Schmerzmittel. Ob er Bluthochdruck hat, der auf mehrere Jahre hinaus sein Schlaganfallrisiko erhöht, ist ihm nicht so wichtig", illustriert Dr. Thiem. Darüber hinaus haben die PRISCUS-Forscher eine Idee aus Amerika aufgegriffen und eine Liste der 131 häufig verordneten Arzneien erstellt. Ein Expertengremium hat sie dann drei Kategorien zugeteilt: Für Ältere unbedenklich, für Ältere nicht geeignet, für Ältere nur unter Vorbehalt empfehlenswert. 82 Arzneistoffe wurden dabei als potenziell inadäquat für ältere Menschen eingestuft, hierfür schlagen die Experten Alternativen vor. Für Medikamente in der Grauzone helfen sie mit Hinweisen und Kommentaren. Nur 26 Medikamente befanden sie als uneingeschränkt für Ältere geeignet. Eine vereinfachte Liste soll an Hausärzte ausgegeben werden.

Themen in RUBIN Familienforschung
Regionalforschung: Nirgends ist es so wie im Durchschnitt; Die widrige Wirkung des Wohnviertels; Sozialpolitik: Ohne Kinder gibt es keine Renten; Entwicklungspsychologie: Klischees zerbröseln unbemerkt; Schulpädagogik: Mathe bei Mehmet; Schülerlabor: Kleine Hobbyforscher; Sozialpsychologie: Zerrbilder einer Ehe; Familienrecht: Wer pflegt, soll Gläubiger sein; Technikmanagement: Mikrosystemtechnik im Kugelschreiber; Hirnforschung: Rhythmisches Gehirnjogging; Sportmedizin: Wer rastet, der rostet; Altersforschung: Morgens drei, mittags zwei, abends drei Tabletten; Neurologie: Wider den Kalk in den Adern; Umweltmedizin: Nicht alle atmen die gleiche Luft.

Weitere Informationen
Dr. Ulrich Thiem, Abteilung Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Hans-Joachim Trampisch), 44780 Bochum, Tel. 0234/32-27253, E-Mail: ulrich.thiem@rub.de, http://www.priscus.net

Redaktion: Meike Drießen

Quelle: Pressemitteilung vom 14.12.2009
Dr. Josef König, Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

Weitere Informationen:
http://www.rub.de/rubin - RUBIN im Internet

URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news348797

Brigitte Bührlen
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Ergänzungsmedikation

Beitrag von Brigitte Bührlen » 28.12.2009, 13:49

Wer hat Studien gemacht, wieviel rezeptfreie Medikamente, Vitamin- "Aufbau"-und sonstige Präparate von älteren Menschen noch zusätzlich zu ärztlich verordneten Medikamenten genommen werden?
Privat kann Jeder nehmen was er möchte, wie will man die Gesamtwechselwirkungen überprüfen?

Anja Jansen
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Weniger ist oft mehr - Sprechende Medizin fördern

Beitrag von Anja Jansen » 28.12.2009, 17:43

Hallo Brigitte, Forum,

wir müssen m.E. viel achtsamer mit den Medikamenten und sonstigen angeblich gesundheitsförderlichen Präparaten umgehen. Wer auch immer Verantwortung zu tragen hat: Arzneimittel sind mittlerweile zum Allheilmittel geworden. Beispiel: Apotheken werben z.B. seit geraumer Zeit mit Sonderpreisen für "Paracetamol" und suggerieren, dass man Schmerzen nicht mehr einfach auch mal ertragen muss, sondern mit einer Pille einfach "wegpusten" kann.
Ich würde mir, mit anderen, sehr wünschen, dass die Ärzte wieder in die Lage versetzt würden, den Patienten mehr Aufmerksamkeit / Zuwendung zu schenken. Leider gibt es insoweit nicht genügend ärztliche Angebote. Die "sprechende Medizin" zählt in unserem Gesundheitssysm wenig bis nichts. Das Honorierungssystem müsste entsprechend geändert werden.
Nachfolgend habe ich einige Beiträge aufgelistet, die kritisch zu unserem Medikationsgeschehen informieren.

Viele Grüße
Anja


Siehe zum Thema u.a. im Forum (Auswahl):
Kinder und Ältere erhalten zu viele Medikamente
viewtopic.php?t=12275&highlight=medikamente
Medikamentengebrauch - Ärzten & Apothekern oft unklar
viewtopic.php?t=12528&highlight=weniger
Schlaf- und Beruhigungsmittel vom Vortag - Vorsicht!
viewtopic.php?t=13355&highlight=medikamente
Sichere Arzneimitteltherapie – acht wichtige Regeln
viewtopic.php?t=12603&highlight=medikamente
Ärzte: Einfluss der Pharmaindustrie verringern
viewtopic.php?t=12081&highlight=medikamente
Demenzkranke durch Beruhigungsmittel gefährdet
viewtopic.php?t=12117&highlight=medikamente
Medikamente - Aufklären über Risiken ... unzureichend
viewtopic.php?t=12578&highlight=medikamente
Pharmafirmen informieren bewusst falsch
viewtopic.php?t=12254&highlight=medikamente
Tablettensucht - Ärzte fördern die Tablettensucht
viewtopic.php?t=11695&highlight=medikamente
407.000 gesetzlich Versicherte nehmen Medikamente gegen ADHS
viewtopic.php?t=11474&highlight=medikamente
Medikamente sind nicht seniorengerecht
viewtopic.php?t=11211&highlight=medikamente
Sedative verdoppeln Sterberisiko bei Demenz - Kritik!
viewtopic.php?t=10760&highlight=medikamente
Krankmachende Medikamente
viewtopic.php?t=10345&highlight=medikamente
Zu viele Medikamente zugleich machen Senioren krank
viewtopic.php?t=9842&highlight=medikamente
Medikamentenwirkung bei älteren Menschen kaum untersucht
viewtopic.php?t=9815&highlight=medikamente
Medikamentenmissbrauch
viewtopic.php?t=8481&highlight=medikamente
Verblistern - Medikamentengabe einschränken - mehr Zuwendung
viewtopic.php?t=8211&highlight=medikamente
Psychopharmaka im Altenheim
viewtopic.php?t=3595&highlight=medikation
Arzneimittelgabe in Pflegeheimen - hohe Fehlerrate
viewtopic.php?t=8384&highlight=medikation
Bittere Pillen - Medikamentenversorgung ?
viewtopic.php?t=10108&highlight=medikation
Jeder vierte Bewohner in Heimen hat ein Arzneimittel-Problem
viewtopic.php?t=6055&highlight=medikation
Siehe auch unter
http://www.wernerschell.de/Rechtsalmana ... lrecht.php
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!

Brigitte Bührlen
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"sprechende Medizin"

Beitrag von Brigitte Bührlen » 28.12.2009, 18:08

Liebe Anja,
d´accord! Einerseits sollte die Eigenverantwortung der Menschen für ihren Medikamentenkonsum gefördert werden: nicht alles was auf dem Markt verkauft werden will muss für den Einzelnen gut sein.
Andererseits muss der Arzt-Patienten Kontakt zu einem Gutteil wieder in einem sprechenden Mensch- zu- Mensch Kontakt bestehen. Auch das Erfahrungswissen und -handeln von Medizinern sollte wieder einen Stellenwert bekommen.
Es gibt Patienten, die sind regelrecht sauer, wenn sie kein Medikament verordnet bekommen ( "an mir wird gespart"), andere wiederum sind verärgert, wenn sie etwas verordnet bekommen ("ich werde mich doch nicht vergiften").
Alte und pflegebedürftige Menschen sind oft hilflos allen möglichen Expertenmeinungen ausgeliefert. Sie können nicht mehr entscheiden und nehmen deshalb alles, was man ihnen sagt, dass gut für sie sei. Hier regiert der Markt. Wer soll an dieser Stelle entscheiden? Ein Hausarzt verordnet die Grundmedikation, ein Neurologe ergänzt. Wenn nun auch noch ein Orthopäde, ein Dermatologe und der Kardiologe das Seine dazu verordnet und die Tochter der Mutter/dem Vater etwas Gutes rezeptfreies aus Apotheke und Reformhaus dazugibt..........wer stellt fest, wie was interagiert und kumuliert?
Ich denke, wir werden uns praxisnahe Gedanken machen und reale Handlungsketten analysieren müssen, wenn wir Verbesserungen erreichen wollen.

Dieter Radke
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Zuwendung statt Pillen

Beitrag von Dieter Radke » 02.01.2010, 08:20

Hallo im neuen Jahr!

Die Pharmaindustrie hat laut Medienberichte zahlreiche neue Medikamente für das begonnene Jahr 2010 angekündigt. Ärzte und Patienten sollten wachsam sein, was es mit diesen angeblich neuen Präparaten auf sich hat. Wir werden ja förmlich von Arzneimitteln überschwemmt, jedes Wehwehchen kann man kurzerhand beheben. Und damit es haftungsrechtlich keine Komplikationen gibt, folgt immer der Zusatz "Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker".
Es sollte eigentlich seitens der Krankenkassen einmal der Anruf ergehen, mit Medikamenten zurückhaltender umzugehen! Oder besser noch: Es sollte schnellstmöglich eine Positivliste angestrebt werden.

In diesem Sinne gute Gesundheit!
Dieter Radke
Menschenwürdige Pflege ohne Ausnahme! - Dafür müssen wir alle eintreten.

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Konferenzen

Beitrag von Brigitte Bührlen » 02.01.2010, 12:09

Wer Interesse daran hat mitzuverfolgen wie der Gesundheits-und Pflegemarkt systematisch analysiert wird, welche regelmäßig als Referenten im Einsatz befindlichen Persönlichkeiten, die bei den nicht ganz billigen Konferenzen die Märkte hochrangig begutachten und Weichen stellen, der kann ja den nachfolgenden Link aufrufen und sich überlegen, an welcher Konferenz sie/er teilnehmen möchte?

http://www.euroforum.de/Konferenzen.aspx

Recht interessant dürfte angesichts des Medikamententhemas folgende Konferenz sein :

http://www.handelsblatt.com/_p=316,_t=i ... gung.shtml

Ein Schuft, wer Schlechtes bei so hochrangig besetzten und so teuer bezahlten Tagungen denkt!?

WernerSchell
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Übertherapiert .....

Beitrag von WernerSchell » 03.01.2010, 14:54

Siehe auch den TV-Tipp für den 04.01.2010
Übertherapiert .....

viewtopic.php?t=13400
Zuletzt geändert von WernerSchell am 08.01.2010, 08:00, insgesamt 1-mal geändert.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Rob Hüser
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Sieg der Pharma-Lobby: Aus für den Pillen-TÜV?

Beitrag von Rob Hüser » 08.01.2010, 07:57

Hallo Forum!

Gestern, 7.1.2010, berichtete Monitor, ARD zu folgendem Thema:
Sieg der Pharma-Lobby: Aus für den Pillen-TÜV?

Dazu sind Informationen nachlesbar:
Das Institut zur Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen ist der Pharma-Industrie seit seiner Gründung unbequem und zu kritisch. Gegründet wurde es, um durch unabhängige Studien zu verhindern, dass zu teure oder gar schädliche Arzneimittel auf den Markt kommen. Die Lobbyisten der Pharmabranche sind jetzt offenbar am Ziel: Regierungspolitiker aus FDP und CDU fordern unverhohlen eine Neuausrichtung des Instituts. Es gelte, die Wettbewerbsfähigkeit des Pharmastandortes Deutschland zu erhöhen. Der Leiter des Instituts soll abgesetzt werden. [zum Beitrag]
http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/ ... harma.php5
Bericht: Georg Restle, Ursel Sieber, Frank Konopatzki

Der Beitrag war sehenswert / aufschlussreich. Wurde doch die erfolgreiche Lobbyarbeit der Pharmaindustrie beschrieben. Die Patienen zahlen die Zeche!

MfG Rob H.
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

WernerSchell
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Beitrag von WernerSchell » 07.03.2011, 07:57

Arzneimittelsicherheit: Techniker Krankenkasse klärt mit neuem Service auf

Hamburg, 25. Januar 2011. Morgens zwei, mittags eine, abends drei: Pillenalltag für viele Senioren. Sechs verschiedene Medikamente pro Tag nehmen ältere Menschen in Deutschland durchschnittlich ein. Obwohl die über 60-Jährigen nur ein Viertel der Bevölkerung ausmachen, entfallen zwei Drittel aller verschriebenen Arzneimittel auf diese Altersgruppe. Der bunte Pillenmix ist eine tickende Zeitbombe, gerade für die Generation "60 Plus". Der Grund: Besonders Senioren sind anfällig für Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten. Ihre Organe arbeiten nicht mehr so schnell, Wirkstoffe können nicht mehr so gut aufgenommen beziehungsweise abgebaut werden. Mögliche Folgen: Sturzgefahr, Nierenschäden, Magenblutungen. Deswegen hat die Techniker Krankenkasse (TK) jetzt ihren Arzneimittelkontoauszug um einen Service speziell für Senioren erweitert, der auf Medikamente hinweist, die mögliche Neben- oder Wechselwirkungen hervorrufen können.

"Nach einer aktuellen Analyse der TK hat im ersten Halbjahr 2010 jeder sechste über 65-Jährige mindestens ein Medikament erhalten, das gefährliche Nebenwirkungen hervorrufen kann", erklärt Tim Steimle, Apotheker und Fachbereichsleiter Arzneimittel bei der TK. "Um die Therapiesicherheit zu erhöhen, haben wir unseren Arzneimittelkontoauszug-Service TK-ViA deswegen jetzt um einen Hinweis auf die sogenannte 'Priscus-Liste' erweitert. Damit wollen wir informieren, nicht verunsichern. Patienten, die ein entsprechendes Medikament erhalten, sollen es auf keinen Fall eigenmächtig absetzen, sondern stattdessen die weitere Therapie mit ihrem behandelnden Arzt besprechen.“

Diese Liste enthält eine Aufstellung von 83 Arzneimittelwirkstoffen, die für Senioren ab 65 Jahren nur eingeschränkt zu empfehlen sind und deswegen nur nach einer genauen Nutzen-Risiko-Bewertung vom Arzt verordnet werden sollten. Darunter fallen zum Beispiel Medikamente gegen Bluthochdruck, Depressionen und Schmerzmittel. Um die Arzneimitteltherapie von älteren Patienten sicherer zu machen, haben Wissenschaftler im Auftrag des Bundesforschungsministeriums diese Liste erstmalig für Deutschland erstellt. Neben der Aufstellung der Wirkstoffe erläutert die 'Priscus-Liste' die Risiken dieser Medikamente sowie mögliche Therapiealternativen.

Bestellt ein über 65 Jahre alter Versicherter jetzt TK-ViA und seine Übersicht enthält ein 'Priscus-Medikament', wird die entsprechende Verordnungszeile fett hervorgehoben. In einem Begleitbrief informiert die TK zum Thema. Bei Fragen können sich die Versicherten an den telefonischen Beratungsservice TK-ÄrzteZentrum wenden. TK-ViA listet alle verordneten Medikamente der letzten zwei Jahre auf.

Die aktuelle Priscus-Liste ist online abrufbar unter: http://www.priscus.net
TK-Versicherte können TK-ViA telefonisch oder im Internet bestellen: http://www.tk.de

Hinweis für die Redaktionen
Die TK bezieht sich auf den Arzneiverordnungsreport 2010 und aktuelle Daten der Ruhr-Uni Bochum. Dort wurden in einer telefonischen Befragung 2.500 Patienten über 70 Jahren zu ihrem Arzneimittelgebrauch befragt.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.01.2011
TK-Pressestelle
Telefon 040 - 69 09-17 83
Fax 040 - 69 09-13 53
E-Mail pressestelle@tk.de

Texte zum Thema Priscus-Liste und Medikamentenversorgung für Senioren unter
viewtopic.php?t=14576&highlight=priscus
viewtopic.php?t=6880&highlight=priscus
viewtopic.php?t=14771
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Medikamenten-Check für ältere Patienten

Beitrag von Presse » 14.05.2011, 06:56

Medikamenten-Check für ältere Patienten soll Pflegequalität verbessern

Hannover –Die KKH-Allianz macht sich für eine Verbesserung der Pflegequalität stark. „Durch Qualitätsmängel in der Pflege erfahren Pflegebedürftige nicht nur großes persönliches Leid, den Kassen entstehen dadurch auch hohe vermeidbare Kosten“, erklärte KKH-Allianz-Vorstandsvorsitzender Ingo Kailuweit. Die gestern auf dem14. Berliner Dialog vorgestellte „Pflegeoffensive 2011 – Wegweiser für mehr Qualität“ zeigt dazu mögliche Wege auf. .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... essern.htm

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Priscus-Liste - Forscher gegen planlose Medikamention

Beitrag von Presse » 26.05.2011, 06:45

Forscher gegen planlose Medikamention: PRISCUS-Verbund mit 1,5 Mio. EUR weiter gefördert

Medikamentenliste für Ärzte und Bewegungsprogramm für Ältere

Mit ihrem Ergebnis, dass ältere Menschen im Schnitt sechs Medikamente täglich einnehmen, von denen viele gar nicht für sie geeignet sind oder sich untereinander nicht vertragen, haben die Forscher im Verbund PRISCUS (Prerequisites for a new health care model for elderly people with multi-morbidity) für viel Aufsehen gesorgt. Als Gegenmaßnahme entwickelten sie eine Liste, die Ärzten als Hilfe bei der Auswahl und Zusammenstellung von Medikamenten für Ältere dienen soll.

Ob und wie die Liste wirkt, wollen sie in der zweiten Projektphase untersuchen: Der Verbund, koordiniert von Prof. Dr. Hans-Joachim Trampisch, RUB-Abteilung Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, wird vom Bundesforschungsministerium (BMBF) mit 1,5 Mio. Euro für drei Jahre weiter gefördert.

Kurzliste für den Praxisalltag

83 Arzneistoffe setzte das interdisziplinäre PRISCUS-Expertenteam auf die Liste derer, die man älteren Menschen möglichst nicht verordnen sollte. Zu groß ist bei ihnen das Risiko ernster Nebenwirkungen, die den Patienten nicht selten sogar ins Krankenhaus bringen: Verwirrtheit, Herzkreislaufprobleme, Stürze. In der zweiten Projektphase wollen die Spezialisten die lange Liste noch einmal prüfen und eine handhabbare Kurzfassung für die tägliche Praxis entwickeln. Diese Liste wird dann in Hausarztpraxen in den Großräumen Ruhrgebiet und Hannover erprobt. Der Zufall entscheidet darüber, ob eine Praxis die PRISCUS-Liste erhält oder eine allgemein gehaltene Handreichung für die Verschreibung von Medikamenten an ältere Menschen als Kontrollgruppe. Über ein Jahr hinweg werten die Forscher dann die Verordnungen an 1680 Patienten über 70 Jahre dieser Praxen aus. Sie vergleichen, welche Medikamente die Patienten zu Beginn und nach Einführung der jeweiligen Liste in der Hausarztpraxis bekommen, erfragen zudem die Lebensqualität der Patienten und führen Buch über eventuelle Krankenhauseinweisungen. Nach einem Jahr soll sich zeigen, was die Kurzfassung der Liste bewirkt. Gesundheitsökonomen ermitteln darüber hinaus, ob sie auch wirtschaftliche Auswirkungen hat.

Ältere Menschen in Bewegung bringen

Ein zweiter Teil der PRISCUS-Studie bringt ältere Menschen in Bewegung. Ziel ist es, ihre Mobilität zu verbessern. Dazu haben Sportmediziner der RUB unter dem Namen HOMEfit eine neuartige Kooperation zwischen Hausärzten und Bewegungstherapeuten ins Leben gerufen, über die älteren Patienten ein spezielles Trainingsprogramm vermittelt wird. Dieses Konzept wurde in der ersten Phase der Studie erprobt. Die Studienteilnehmer werden über ihren Hausarzt angesprochen und ihre aktuelle Kraft und Koordination wird von den Wissenschaftlern in der Hausarztpraxis gemessen. Unter anderem wird ermittelt, wie schnell die Teilnehmer es schaffen, fünfmal hintereinander von einem Stuhl aufzustehen. Ein Bewegungstherapeut übernimmt dann eine eingehende Beratung zu körperlicher Aktivität und eine Einweisung in das individuelle Trainingsprogramm, das die Teilnehmer zu Hause regelmäßig absolvieren. In bestimmten Abständen finden weitere Schulungstermine in der Hausarztpraxis und am Telefon statt. Das Trainingsprogramm wird dem Fortschritt angepasst und umfasst insgesamt zwölf Wochen. Am Ende der Trainingszeit wird die Mobilität wiederum gemessen, um zu bewerten, ob das Konzept erfolgreich war.

Partner in PRISCUS

Partner in PRISCUS sind neben der Ruhr-Universität die Universität Witten-Herdecke, die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Universität Bielefeld.

Weitere Informationen

Dr. Ulrich Thiem, Abteilung Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Hans-Joachim Trampisch), 44780 Bochum, Tel. 0234/32-27253, ulrich.thiem@rub.de

Dr. Timo Hinrichs, Lehrstuhl Sportmedizin und Sporternährung (Prof. Dr. Petra Platen), Fakultät für Sportwissenschaft der RUB, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-29166, timo.hinrichs@rub.de

Redaktion: Meike Drießen

Quelle: Pressemitteilung vom 25.05.2011
Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

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Demenzkranke - Medikation verbessern !

Beitrag von WernerSchell » 18.06.2011, 16:17

Siehe auch die Pressemitteilung vom 18.06.2011 - Demenzkranke - Medikation verbessern - unter
viewtopic.php?t=15951
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Geriatrie: Anticholinerge Last als Sterberisiko

Beitrag von Presse » 24.06.2011, 17:50

Geriatrie: Anticholinerge Last als Sterberisiko

Cambridge – Der häufige Einsatz von Medikamenten mit anticholinergen Eigenschaften birgt bei älteren Patienten erhebliche Risiken. Neben einer Einschränkung der kognitiven Fähigkeiten ermittelt eine Studie des britischen Medical Research Council im Journal of the American Geriatrics Society (2011; doi: 10.1111/j.1532-5415.2011.03491.x) ein deutlich erhöhtes Sterberisiko. .....
Weiter lesen unter
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... risiko.htm

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Medikation - Schäden bei älteren Menschen

Beitrag von Presse » 06.07.2011, 06:15

Iatrogenität: Warum ältere Menschen häufiger durch Medikamente und Operationen zu Schaden kommen

fzm - Senioren laufen eher als jüngere Menschen Gefahr, durch medizinische Behandlungen geschädigt zu werden. Experten nennen in der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2011) die vier häufigsten Probleme und wie sie sich vermeiden lassen.

Wenn der Arzt (griechisch: iatros) seinem Patienten Schaden zufügt, sprechen Experten von Iatrogenität. Senioren sind aufgrund ihrer verminderten körperlichen Reserven und häufiger Begleiterkrankungen besonders gefährdet. Das erste Problem, das Dr. Philipp Bahrmann vom Klinikum Nürnberg und Mitautoren nennen, sind unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW). Sie treten laut Studien bei bis zu 15 Prozent aller Patienten im Krankenhaus auf. Nicht selten seien diese sogar der Anlass für die Klinikbehandlung, so Dr. Bahrmann. Er sieht die Ursache vor allem in einer so genannten Polypharmazie: Viele Senioren nehmen vier oder mehr Medikamente ein. Im Alter steigt aber das Risiko auf eine UAW, weil Wirksamkeit und Ausscheidung der Mittel durch eine Nierenschwäche verändert werden. Sehstörungen, geistige Leistungsschwächen oder eine eingeschränkten Beweglichkeit in den Fingern führen außerdem zu Einnahmefehlern. Einige Wirkstoffe sollten deshalb bei älteren Menschen vermieden werden, fordert Dr. Bahrmann. Er verweist auf die kürzlich von Experten zusammengestellte PRISCUS-Liste der Medikamente, die Ärzte älteren Menschen nicht verordnen sollten.

Medikamente sind häufig auch am Risiko Nummer zwei beteiligt: Etwa ein Drittel der zu Hause lebenden Menschen über 65 stürzt im Durchschnitt einmal im Jahr. Schuld sind nicht nur Sehstörungen und die körperliche Gebrechlichkeit. Auch Medikamente gegen Depressionen oder Schlaftabletten erhöhen das Sturzrisiko, warnt Dr. Bahrmann. Mittel gegen Bluthochdruck können bewirken, dass Menschen nach dem Aufstehen kollabieren - und dabei nicht selten zu Schaden kommen. Bei fünf Prozent aller Stürze der Senioren kommt es zu Knochenbrüchen, berichtet Dr. Bahrmann: Eine gebrochene Hüfte kann schnell zum tödlichen Risiko werden. Bei den über 65-Jährigen sterben bis zu 24 Prozent im ersten Jahr nach einem Schenkelhalsbruch. Andere verlieren ihre Selbstständigkeit und müssen im Pflegeheim betreut werden.

Ein Klinikaufenthalt überfordert ältere Menschen schnell. Der Stress durch die ungewohnte Umgebung löst in Kombination mit der Erkrankung und einer Operation schnell Verwirrtheitszustände aus. Das Delirium ist das dritte der vier von Dr. Bahrmann genannten Iatrogenitätsrisiken. Es ist keineswegs selten. Nach operativen Eingriffen erleiden bis zu 62 Prozent und auf Intensivstationen bis zu 87 Prozent Verwirrtheitszustände. Auslöser sind auch hier häufig Medikamente, die auf das Gehirn wirken und deshalb auf dem PRISCUS-Index stehen. Nach Ansicht von Dr. Bahrmann sollten sich die Vorsichtsmaßnahmen aber nicht auf das Meiden bestimmter Arzneien beschränken. Wichtig für ältere Menschen sei eine stressfreie Umgebung im Krankenhaus, ein ruhiger Umgang mit dem Patienten sowie eine klare und einfache Kommunikation.

Operationen sind das vierte Risiko: Nach chirurgischen Eingriffen erleiden ältere Menschen doppelt so häufig Komplikationen wie jüngere. Gefürchtet ist vor allem eine Lungenentzündung, die nicht selten tödlich endet. Sie wird nicht nur durch die Bettruhe begünstigt. Viele ältere Menschen haben Schluckstörungen, berichtet der Experte. Um zu vermeiden, dass Speisereste in die Atemwege gelangen, sollte die Nahrung angedickt und der Schluckakt trainiert werden. Dies gelingt am besten, wenn die Patienten auf die Operation vorbereitet werden. Die Sterblichkeit ist nach geplanten Operationen deutlich niedriger als nach Notoperationen, berichtet Dr. Bahrmann. Er rät, erforderliche Eingriffe nicht unnötig hinauszuschieben.

P. Bahrmann et al.:
Iatrogenität. Unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2011; 136 (22): S. 1169-1171

º Bitte schicken Sie mir den Artikel von P. Bahrmann et al. per Mail.

Quelle: Pressemitteilung vom 05.07.2011
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Medikation - Zu Risiken und Nebenwirkungen

Beitrag von Presse » 16.07.2011, 06:43

Zu Risiken und Nebenwirkungen

Münstersche Studie soll Arzneitherapie von Alten- und Pflegeheimbewohnern verbessern

Bewohner münsterscher Alten- und Pflegeheime nehmen im Durchschnitt 8,4 verschiedene Medikamente dauerhaft ein. Diese Zahl stammt aus einer Untersuchung, die derzeit in der Arbeitsgruppe Klinische Pharmazie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) durchgeführt wird. Ziel ist es, arzneimittelbezogene Probleme zu reduzieren und durch eine verbesserte Therapie die Arzneimittelkosten zu senken. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass ältere Menschen oft zu viele, zu wenige oder die falschen Medikamente erhalten, so der Hintergrund. An der Untersuchung nehmen sieben Alten- und Pflegeheime in Münster teil. Die Bewohner haben ein Durchschnittsalter von 81 Jahren.

"Ein Drittel der Menschen über 70 Jahre leidet an mindestens fünf chronischen Erkrankungen", verweist Julia Kruse auf eine Berliner Untersuchung. Die Apothekerin führt die münstersche Studie im Rahmen ihrer Doktorarbeit unter der Leitung von Dr. Georg Hempel, Außerplanmäßiger Professor an der WWU, durch. "Diese sogenannte Multimorbidität wird mit diversen Arzneimitteln therapiert, die nicht immer miteinander verträglich sind. Häufig werden Symptome einer Nebenwirkung als neue Erkrankung fehlinterpretiert, und ein zusätzliches Medikament wird verschrieben. Diese sogenannten Verschreibungskaskaden erhöhen das Risiko einer Einweisung ins Krankenhaus aufgrund von unerwünschten Arzneimittelwirkungen." Zusätzlich verändert sich der Stoffwechsel mit dem Alter, sodass häufig Dosisanpassungen notwendig sind. "Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die ältere Menschen nicht mehr gut vertragen. Kürzlich ist dazu die sogenannte Priscus-Liste erschienen, die diese Arzneistoffe auflistet. Viele dieser Arzneimittel führen im Alter häufig zu Verwirrung oder Müdigkeit und erhöhen somit maßgeblich das Sturzrisiko", erklärt Julia Kruse.

Die Untersuchung wird als Interventionsstudie durchgeführt. Das bedeutet, dass während der Studie ein Eingriff durch die Wissenschaftler erfolgt. In diesem Fall handelt es sich dabei um Empfehlungen zu einer Verbesserung der Arzneitherapie. Julia Kruse untersucht die Situation vorher und nachher.

In der ersten, inzwischen abgeschlossenen Projektphase hat die Doktorandin zunächst Daten zum gegenwärtigen Zustand gesammelt. Demnach wurden bei den Bewohnern der an der Studie teilnehmenden Heime durchschnittlich 8,1 Erkrankungen diagnostiziert. Jeder Bewohner wird im Durchschnitt von 2,4 Ärzten betreut und nimmt 8,4 verschiedene Medikamente dauerhaft ein. "Viele Ärzte wissen voneinander nicht, was der andere verschreibt. Dadurch kann es häufig zu Interaktionen zwischen den verschiedenen Arzneimitteln kommen", sagt Julia Kruse.

Nun überprüft die Apothekerin, welche Heimbewohner ungeeignete Arzneimittel nehmen und ob Probleme wie Wechselwirkungen oder falsche Dosierungen auftreten. In die Untersuchung fließen Gespräche mit Pflegekräften ein. "Dabei erfährt man oft von zusätzlichen Problemen, die bei der Arzneimittelversorgung auftreten und allein durch eine Akteneinsicht nicht auffallen", erklärt sie. "Häufig müssen Tabletten zum Beispiel gemörsert werden, weil die Bewohner Schluckschwierigkeiten haben. Dies ist jedoch nicht mit allen Medikamenten problemlos durchführbar, was häufig bei der Verschreibung nicht beachtet wird."

Bei nahezu allen der bis jetzt untersuchten Bewohner ergeben sich Möglichkeiten zur Verbesserung der Arzneitherapie. Julia Kruse schickt entsprechende Vorschläge an die verschreibenden Ärzte. Diese haben somit die Möglichkeit, sich dem Problem anzunehmen und bei Bedarf Rücksprache mit der Apothekerin zu halten. Etwa acht bis zwölf Wochen nach der Intervention überprüft die Wissenschaftlerin, ob sich die Arzneitherapie und der Zustand der Patienten verändert haben.

In dem münsterschen Projekt, das von der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe und der Förderinitiative Pharmazeutische Betreuung e.V. gefördert wird, werden insgesamt 374 Alten- und Pflegeheimbewohner in sieben Heimen betreut, die der Teilnahme an dem Projekt zugestimmt haben. Durch eine weitere Förderung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen steht eine zusätzliche Apothekerin zur Verfügung, die in den Kreisen Hamm, Wesel und Soest in analoger Weise 196 weitere Alten- und Pflegeheimbewohner betreut.
Weitere Informationen:
http://www.uni-muenster.de/Chemie.pz/fo ... index.html Arbeitskreis apl. Prof. Dr. Georg Hempel

Quelle: Pressemitteilung vom 15.07.2011
Dr. Christina Heimken Presse- und Informationsstelle
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

http://idw-online.de/de/news433394

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