Der kranke Rücken: Symptom und Person
Verfasst: 20.11.2009, 16:17
Der kranke Rücken: Symptom und Person
Der Berufsverband der Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Deutschlands (BPM) e.V. befasst sich auf seiner Jahrestagung am 27./28.11.2009 in Berlin mit dem Thema „Der kranke Rücken: Symptom und Person“. Die Jahrestagung beleuchtet das Phänomen der Rückenbeschwerden interdisziplinär aus orthopädischer, psychosomatischer und schmerztherapeutischer Sicht. Es sollen fachgruppenübergreifende Behandlungsansätze diskutiert werden, da Rückenbeschwerden und Schmerzempfinden ein multifaktorielles Geschehen darstellen.
Gemäß der nationalen Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz sind neben somatischen auch psychische und soziale Faktoren (z. B. soziale Netze, Versorgungsstatus) bei Diagnostik und Therapie zu berücksichtigen. Nach Auskunft von Dr. med. Herbert Menzel, Vorsitzender des BPM, haben psychosoziale Faktoren einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung und Prognose dieser Erkrankung. Er plädiert deshalb für ein psychosomatisches Konsil zwischen den Fachgebieten: „Man sollte gemeinsam überlegen, wie man dem Patienten über einen differenzierten Behandlungsplan weiterhelfen kann“. Denn die komplementäre fachärztliche Behandlung unter Hinzuziehung eines Psychosomatikers kann die Behandlungsergebnisse deutlich verbessern.
Hier sieht der BPM insbesondere die Erstbehandler in der Pflicht, psychosomatische Kompetenz für eine komplementäre fachärztliche Diagnostik und Behandlung in Anspruch zu nehmen, statt additiv zu arbeiten. Grundlage der Behandlung sollte ein bio-psycho-soziales Erklärungsmodell für die Rückenschmerzen sein.
„Oft ist ein Konflikt, der sich im Inneren des Patienten abspielt, ein Spiegelbild dessen, was wir dann als Symptom erleben“, berichtet Dr. Menzel aus seiner Praxis. Verhärtete Muskeln können Signale für Probleme am Arbeitsplatz, in der Familie oder in der Beziehung sein. Menschen, die unter Spannungen leben, neigen dazu, diese Spannungen auf die Muskulatur zu übertragen. Es sind Patienten, die sich überfordern, die aber ihre Überforderung nicht an sich heranlassen. Dem BPM geht es aber auch darum, dass Patienten, die eine schwere Erkrankung wie chronische Rückenschmerzen haben, diese besser verarbeiten können, wenn sie von psychosomatisch geschulten Experten begleitet werden.
Rückenschmerzen sind die Volkskrankheit Nummer 1. Im Laufe ihres Lebens haben 85% aller Deutschen einmal Rückenprobleme, jeder Dritte davon einmal im Jahr. Rund 25 Millionen Patienten befinden sich derzeit wegen eines Rückenleidens in ärztlicher Behandlung. Rückenschmerzen belasten das Gesundheitssystem mit mindestens 9 Mrd. Euro jährlich und stellen mit 26% den höchsten Anteil am
Krankenstand.
Quelle: Pressemitteilung vom 20.11.2009
Berufsverband der Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Deutschlands (BPM) e.V.
Dr. med. Herbert Menzel, Vorsitzender des BPM; Landauer Str. 7, 14197 Berlin - Tel.: 030 8229133; Fax 030 8215191; E-Mail: doktor.h.menzel@t-online.de
Der Berufsverband der Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Deutschlands (BPM) e.V. befasst sich auf seiner Jahrestagung am 27./28.11.2009 in Berlin mit dem Thema „Der kranke Rücken: Symptom und Person“. Die Jahrestagung beleuchtet das Phänomen der Rückenbeschwerden interdisziplinär aus orthopädischer, psychosomatischer und schmerztherapeutischer Sicht. Es sollen fachgruppenübergreifende Behandlungsansätze diskutiert werden, da Rückenbeschwerden und Schmerzempfinden ein multifaktorielles Geschehen darstellen.
Gemäß der nationalen Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz sind neben somatischen auch psychische und soziale Faktoren (z. B. soziale Netze, Versorgungsstatus) bei Diagnostik und Therapie zu berücksichtigen. Nach Auskunft von Dr. med. Herbert Menzel, Vorsitzender des BPM, haben psychosoziale Faktoren einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung und Prognose dieser Erkrankung. Er plädiert deshalb für ein psychosomatisches Konsil zwischen den Fachgebieten: „Man sollte gemeinsam überlegen, wie man dem Patienten über einen differenzierten Behandlungsplan weiterhelfen kann“. Denn die komplementäre fachärztliche Behandlung unter Hinzuziehung eines Psychosomatikers kann die Behandlungsergebnisse deutlich verbessern.
Hier sieht der BPM insbesondere die Erstbehandler in der Pflicht, psychosomatische Kompetenz für eine komplementäre fachärztliche Diagnostik und Behandlung in Anspruch zu nehmen, statt additiv zu arbeiten. Grundlage der Behandlung sollte ein bio-psycho-soziales Erklärungsmodell für die Rückenschmerzen sein.
„Oft ist ein Konflikt, der sich im Inneren des Patienten abspielt, ein Spiegelbild dessen, was wir dann als Symptom erleben“, berichtet Dr. Menzel aus seiner Praxis. Verhärtete Muskeln können Signale für Probleme am Arbeitsplatz, in der Familie oder in der Beziehung sein. Menschen, die unter Spannungen leben, neigen dazu, diese Spannungen auf die Muskulatur zu übertragen. Es sind Patienten, die sich überfordern, die aber ihre Überforderung nicht an sich heranlassen. Dem BPM geht es aber auch darum, dass Patienten, die eine schwere Erkrankung wie chronische Rückenschmerzen haben, diese besser verarbeiten können, wenn sie von psychosomatisch geschulten Experten begleitet werden.
Rückenschmerzen sind die Volkskrankheit Nummer 1. Im Laufe ihres Lebens haben 85% aller Deutschen einmal Rückenprobleme, jeder Dritte davon einmal im Jahr. Rund 25 Millionen Patienten befinden sich derzeit wegen eines Rückenleidens in ärztlicher Behandlung. Rückenschmerzen belasten das Gesundheitssystem mit mindestens 9 Mrd. Euro jährlich und stellen mit 26% den höchsten Anteil am
Krankenstand.
Quelle: Pressemitteilung vom 20.11.2009
Berufsverband der Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Deutschlands (BPM) e.V.
Dr. med. Herbert Menzel, Vorsitzender des BPM; Landauer Str. 7, 14197 Berlin - Tel.: 030 8229133; Fax 030 8215191; E-Mail: doktor.h.menzel@t-online.de