Mindestlohn gegen Lohndumping in der Pflege

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

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Mindestlohn gegen Lohndumping in der Pflege

Beitrag von Presse » 05.12.2007, 09:57

Siehe auch die Hinweise zu den Pflegetreffs von "Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk in Neuss-Erfttal:
Bei diesen Veranstaltungen geht es regelmäßig auch um aktuelle Fragen des Pflegenotstandes!
viewforum.php?f=7

Mindestlohn gegen Lohndumping in der Pflege

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe fordert von Bundesregierung anlässlich fortdauernder Auseinandersetzung über Mindestlohn in Deutschland Entscheidung über angemessene Mindestlohnregelung von mindestens neun Euro Stundenlohn für alle Arbeitnehmer/innen / Berufsverband setzt sich außerdem für adäquate Vergütung von Pflegefachkräften ein, um Attraktivität des Berufs angesichts des drohenden Pflegepersonalmangels zu erhöhen.

Angesichts der fortdauernden Diskussion um die Einführung einer Mindestlohnregelung hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) e.V. heute von der Bundesregierung die Einführung eines bundeseinheitlichen gesetzlichen Mindestlohns gefordert. „Wir erwarten von der Bundesregierung endlich ein klares Wort für die Einführung eines Mindestlohns in Anlehnung an andere westeuropäische EU-Staaten“, so DBfK-Bundesgeschäftsführer Franz Wagner heute in Berlin, „und unterstützen die Forderung der gewerkschaftsnahen Initiative Mindestlohn. Vor allem Pflege- und Hilfskräfte im Gesundheitswesen leiden bereits heute vielerorts unter einem unzumutbaren Lohndumping. Die Einführung eines Mindeststundenlohns von neun Euro würde diese gefährliche Entwicklung stoppen und als Grundlage für die längst fällige, angemessene Bezahlung von Pflegekräften in Deutschland dienen.“ Die Diskussion um einen branchenspezifischen Mindestlohn, so der DBfK-Bundesgeschäftsführer weiter, vernachlässige außerdem einen der wichtigsten Versorgungsbereiche der Bevölkerung, das Gesundheits- und Pflegewesen, das angesichts von Lohndumping, immer mehr ungelernten Arbeitskräften, Fachkräftemangel und Stellenabbau in seiner Substanz bedroht sei.

Für Pflegefachkräfte fordert der DBfK darüber hinaus eine der Qualifikation und Verantwortung der professionellen Altenpflege und Gesundheits- und Kranken- bzw. Kinderkrankenpflege entsprechende angemessene Vergütung, die deutlich über dem Mindestlohn liegt. Um die Attraktivität des Berufsfeldes Pflege zu erhalten und den Anschluss an die Einkommensentwicklung anderer Beschäftigtengruppen im Gesundheitswesen nicht zu verlieren, muss die Lohnentwicklung nach Meinung des Berufsverbands endlich angepasst werden. „Eine qualitativ gute und hochwertige fachpflegerische Versorgung kann nur über eine angemessene Vergütung, adäquate Arbeitsbedingungen und gesellschaftliche Wertschätzung für diese Tätigkeit sichergestellt werden“, so Wagner, „zumal wir angesichts des drohenden Pflegepersonalmangels in den kommenden Jahren dringend auf immer mehr Pflegefachkräfte angewiesen sein werden.“

Die Forderungen des Berufsverbands erscheinen vor dem Hintergrund der dramatischen Abwärts-spirale bei Löhnen und Gehältern im Pflegesektor mehr als dringlich: Aufgrund der Auswirkungen der allgemeinen Konjunktur- und Arbeitsmarktlage und der zunehmenden Privatisierung von Krankenhäusern und Pflegeheimen hat sich ein spürbarer Gehaltsrückgang vollzogen. Der drastische Bedeutungsverlust von Flächentarifverträgen insbesondere in strukturschwachen Regionen verschärft die Situation weiter. Lohndumping, Arbeitsplatzabbau, illegale Beschäftigung sowie die Ausbeutung von WanderarbeiterInnen in der ambulanten und Langzeitpflege nehmen zu. So erhalten nach DBfK-Angaben selbst Pflegefachkräfte in Alten- und Pflegeheimen oder ambulanten Pflegediensten immer häufiger sittenwidrige, d.h. unter einem Drittel des branchenüblichen Tariflohns liegende Entgelte. Für eine Pflegefachkraft im Tarifgebiet „West“ entspricht dies einem Lohn von unter 7,61 €/Stunde (1233,- €/Monat), bzw. im Tarifgebiet „Ost“ unter 7,39 €/Stunde und für Pflegehelfer entsprechend des Tarifgebietes ein Stundenlohn von 6,48 € (1050,- €) bzw. 6,19 € und 1003,- € Grundgehalt (Grundlage TVöD mit Anfangsgehältern, 2007).

Die Debatte um einen Mindestlohn in der Pflege verweist nicht zuletzt auf künftige Probleme: Denn 85,6 Prozent der Pflegenden sind Frauen, diese arbeiten zu fast 40 Prozent in Teilzeit und verfügen infolge von Familienzeiten über kürzere sozialversicherungspflichtig relevante Anspruchszeiten. Die körperliche Belastung wird es nicht erlauben, dass alle Pflegekräfte bis zum Eintritt ins Rentenalter im Beruf tätig sind. Hinzu kommen das niedrige Lohnniveau sowie die Beschäftigung in Leasing-Arbeitsverhältnissen, die perspektivisch in die Altersarmut führen dürften.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

http://www.pflege-uns-reichts.de:
Die bundesweite Unterschriftenaktion von DBfK und ver.di !

Pflegekollaps mit katastrophalen Folgen - Alarm !!!
viewtopic.php?t=7574

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder noch mehr Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 4.12.2007

Vgl. auch die Pressemitteilung unter
Berufsverband für Pflegeberufe fordert Mindestlohn von neun Euro
viewtopic.php?p=30843#30843

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DPR gegen Dumpinglöhne in der Pflegebranche

Beitrag von Presse » 13.12.2007, 12:05

DPR gegen Dumpinglöhne in der Pflegebranche

Der Deutsche Pflegerat (DPR) setzt sich ein für eine leistungs- und verantwortungsgerechte Vergütung von Pflegefachkräften. Er fordert die Tarifparteien auf, dies in den anstehenden Tarifverhandlungen zu berücksichtigen. „Pflegefachkräfte verfügen über hohe Expertise und erweitern ihre Kompetenzen durch Spezialisierung und Studium. Sie tragen große Verantwortung in allen Bereichen des Gesundheits- und Sozialwesens, in denen sie tätig sind“, so Marie-Luise Müller, Präsidentin des DPR. „Dies muss sich auch in der Anerkennung dieses Beitrags deutlich machen und ein Teil dieser Anerkennung ist eine angemessene Vergütung“.

Zeitgleich gibt es in der Pflege, insbesondere für Hilfs- und Assistenzkräfte – vereinzelt und zunehmend aber auch für qualifiziertes Pflegefachpersonal – Dumpinglöhne. Hier werden Menschen ausgebeutet. Deshalb begrüßt und unterstützt der Deutsche Pflegerat die Initiativen für einen Mindestlohn in der Pflege u.a. aus den Regierungsparteien, denn eine angemessene und würdige Versorgung und Betreuung ist nicht für 2 bis 4 Euro zu haben.

Qualifizierte Pflege ist für das Wohlergehen unserer Gesellschaft unverzichtbar. Die Gesellschaft ist aufgefordert die Leistungen der Menschen, die diesen Bedarf sicherstellen, entsprechend wertzuschätzen. Pflegende machen derzeit mit der Kampagne ‚Uns reicht’s!’ auf die Misere ihrer Arbeitssituation aufmerksam. Arbeitsplätze in der Pflege werden – bei steigendem Bedarf! – zunehmend unattraktiv. Politik und Gesellschaft sind aufgefordert, hier Abhilfe zu schaffen.

Weitere Informationen:
Deutscher Pflegerat e. V.
Salzufer 6
10785 Berlin
Tel.: + 49 30 219157-0
Fax: +49 30 21 9157-77
http://www.deutscher-pflegerat.de

Quelle: Pressemitteilung vom 13.12.2007
DBfK-Bundesverband e. V.
Susanne Adjei
http://www.pflege-uns-reichts.de
Sozialmanagerin
Tel.: +49 30 21 9157- 0
Fax: +49 30 21 9157-77
Salzufer 6
10587 Berlin
http://www.dbfk.de

didado
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Beitrag von didado » 18.12.2007, 15:35

Hi !

Wer heute mehr Geld verdienen möchte als HartzIV muß eine Gewerkschaft gründen, die auch in der Lage ist dermaßen Druck auszuüben, daß mehr Geld gezahlt wird.

Von einer Gründung einer Gewerkschaft für Pflegepersonal lese ich hier nichts.

Wenn wenigstens die Verbände in der Lage wären möglichst viele Pflegekräfte zu einem Generalstreik zu bewegen.
Aber auch davon ist nichts zu lesen.

Wenigstens könnten die Verbände versuchen Betriebsräte (Mitarbeitervertretungen) zu gründen, wenns geht ohne ver.di .
Dann könnte wenigstens der Grundstein für eine Gewerkschaft gelegt werden.
Aber davon lese ich nichts.

Das soll nicht heißen, daß niemand auf einen solchen Schritt wartet.
Ich glaube, daß viele Pflegekräfte, die ausgestiegen sind oder gar noch tätig sind, gerne in eine solche Gewerkschaft eintreten würden.


Da aber nichts dergleichen geplant ist bleibt nur ...

Bis dahin hilft nur AUSSTEIGEN und einen anderen lukrativen Job machen.
Bis dahin hilft nur GAR NICHT ERST EINSTEIGEN, und einen anderen lukrativen Job suchen.


Aufwiederschreiben
didado

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Pflegekräfte fordern erneut Mindestlohn

Beitrag von Pflegefan » 27.01.2008, 08:03

Dass es neue vernünftige Rahmenbedingungen für die Pflege geben muss, ist nahezu unbestritten. Dazu gehört aber eine gerechte Entlohnung, für qualifizierte und körperlich anstrengende Arbeit am Menschen muss ordentlich bezahlt werden, kein Bettellohn. Es bereitet mir allerdings Unbehagen, dass Pflegekräfte mit anderen Berufen, ohne berufliche Qualifizierung, gleichgestellt werden. Wir sind keine angelernten Briefzusteller!
Mindestlohnforderungen sind aber grundsätzlich zur politischen Verdeutlichung des Problems durchaus gerechtfertigt. Die Medien haben ja auch gleich das Thema aufgegriffen.

Siehe z.B.
Pflegekräfte fordern erneut Mindestlohn
Ein Drittel der ambulanten Pflegekräfte verdient nach Angaben des Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) sittenwidrige Löhne. Das will der DBfK nun ändern und fordert einen Mindestlohn für die Branche. Während Ministerin Schmidt das Anliegen unterstützt, kommt Widerstand aus der Union. [mehr]
http://newsletter.tagesschau.de/re?l=6m8884I1o9nofI32

Jeder fünfte ostdeutsche Stundenlohn unter 7,50 Euro
http://newsletter.tagesschau.de/re?l=6m8884I1o9nofI33

Forum: Mindestlohn
http://newsletter.tagesschau.de/re?l=6m889sI1o9nofI3j
"Die Menschenwürde ist unanstastbar" (Art. 1 Grundgesetz). Dies muss in der Pflege oberste Handlungsmaxime sein - für alle!

Herbert Kunst
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Lohndumping in der Pflege - nein danke!

Beitrag von Herbert Kunst » 30.01.2008, 07:58

Lohndumping in der Pflege - nein danke!

Hallo,

die Mindestlohndebatte wird in den Parteien eher "links" geführt. Mindestlöhne haben etwas damit zu tun, dass marktwirtschaftliche Regeln außer Kraft gesetzt werden sollen. Aber die Frage ist natürlich, ob die Pflege überhaupt, so wie es ist, in den Wirtschaftsmarkt gehört oder ob sie nicht stärker solidarisch finanziert werden soll, in jeder Hinsicht.
Ich bin ein wenig unschlüssig, wie das Thema anzugehen ist. Aber für mich steht fest, die bundesdeutsche Pflege muss anständig bezahlt werden. Das muss die Politik entsprechend regeln. Es kann und darf nicht sein, dass die Pflege der Menschen zu einem Markt verkommt, wo mit immer niedrigeren Löhnen um die Kunden geworben wird.

Gruß
Herbert Kunst
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

Bombadil
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Beitrag von Bombadil » 30.01.2008, 15:22

Das Lohndumping in der Pflege ist in diesem Land von den politisch Verantwortlichen gewollt. Seinerzeit wurde, um Lohndumping entgegen zu wirken, ein sogenanntes "Entsendegesetz" verabschiedet. Das verpflichtet beispielsweise Baufirmen aus dem Ausland hier in Deutschland nach hiesigen Tarifen zu bezahlen. Die Berufe, wo das Gestz Geltung hat sind klar aufgeführt. Die Pflege ist nicht genannt.
Erzähle mir keiner, dass dies ein Versehen ist.

mfg Bombadil

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Mindestlohn für welche Qualifikation?

Beitrag von Service » 01.02.2008, 14:57

Mindestlohn für welche Qualifikation?

BERLIN (1. Februar 2008) – In der Debatte um einen Mindestlohn in der Pflegebranche hat sich der Anbieterverband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG)* e.V für eine differenzierte Betrachtung ausgesprochen. „Wenn es um Mindest-löhne in der Pflege geht, muss zunächst einmal geklärt werden, für welche Qualifika-tionen ein solcher Mindestlohn eingeführt werden soll“, erklärte AVG-Vorstandsmitglied Thomas Meißner in Berlin.

Pflege sei traditionell ein sehr heterogener Berufszweig, so der Experte. „In kaum einer an-deren Branche gibt es so viele unterschiedliche Qualifikationen der Beschäftigten.“ Die Diskussion um einen Mindestlohn in der Pflege müsse deshalb „sachorientiert und nicht populis-tisch geführt werden“, so Meißner. „Einen Stundenlohn von mindestens 7,50 € für eine exa-minierte Krankenschwester in Deutschland wäre absurd.“ In der Konsequenz könnte dies dazu führen, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck entstehe, ein solcher Lohn werde der Arbeit und dem Qualifikationsprofil einer Pflegefachkraft gerecht. „Wir dürfen Kostenträger und manche Arbeitgeber durch die Diskussion um Mindestlöhne nicht dazu motivieren, auf eine Absenkung der Löhne zu drängen – und zwar mit dem Argument, das entspreche ja der Höhe des von der Pflege geforderten Mindestlohnes.“
Mit der „Mindestlohndiskussion“ soll auf die Misere der Pflegekräfte insgesamt aufmerksam gemacht werden, nicht aber auf die Höhe leistungsgerechter Löhne!
In der ambulanten Pflege sei die Höhe der Gehälter maßgeblich an die Leistungsentgelte für die häusliche Krankenpflege bzw. Pflege gekoppelt. Die Leistungssätze seien aber seit Jahren unverändert, obwohl die Anforderungen an die Pflegedienste und ihre Mitarbeiter konti-nuierlich gestiegen seien, kritisierte Meißner. „Die Dynamisierung der Leistungsentgelte darf daher nicht in ferne Zukunft verschoben werden.“ Die knapp 11.000 ambulanten Pflegedienste – egal ob Wohlfahrtsverbände oder Private – könnten auf Dauer die Motivation ihrer Mitarbeiter und die Zahlung der Löhne, bei gleichzeitig stagnierenden und sinkenden Preisen der Leistungsentgelte, nicht kompensieren. Die von den Kostenträgern immer wieder zitierte „exorbitante“ Kostensteigerung von 9 % in der häuslichen Krankenpflege sei keine Erhöhung der Entgelte, sondern das Ergebnis einer starken Ambulantisierung im Gesundheitswesen. „Das heißt, es findet eine schnellere Entlassung aus dem stationären in den ambulanten Bereich statt, wo mehr Fälle höhere Kosten nach sich ziehen.“

* Der AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG) e.V. – die Berufstandsvertretung für ambulante und teilstationäre Pflege in Berlin – wurde im Sommer 2001 gegründet und vertritt derzeit mehr als 70 Anbieter.
Ansprechpartner für die Presse: Thomas Meißner, Tel. (030) 49 90 53 80,
E-Mail: info@avg-ev.com, Internet: http://www.avg-ev.com


Quelle: Pressemitteilung vom 1.2.2008
AVG AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V.
Schönholzer Straße 3
13187 Berlin
Tel. (030) 49 90 53 80
Fax (030) 49 90 53 88
E-Mail: info@avg-ev.com
Internet: http://www.avg-ev.com

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Personalabbau muss gestoppt werden

Beitrag von Service » 06.02.2008, 08:00

CAREkonkret - Vincentz-Net - informiert:

DBfK bekräftigt Forderung nach mehr Gehalt für Pflegende / "Personalabbau stoppen"

Berlin. Angesichts massiven Stellenabbaus und drohenden Nachwuchsmangels hat der Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) seine Forderungen nach mehr Gehalt und besseren Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte bekräftigt. "Wenn die Pflege nicht stärker anerkannt wird, werden sich nur noch Menschen für eine Ausbildung in dem Bereich interessieren, die sonst nirgends unterkommen", sagte DBfK-Geschäftsführer Franz Wagner.
Vor allem ungelernte Helfer, aber in Einzelfällen auch ausgebildete Pflegefachkräfte gingen mit Niedriglöhnen nach Hause. Die Einführung eines flächendeckenden branchenübergreifenden Mindestlohns - wie von den Gewerkschaften gefordert - könnte nach DBfK-Ansicht spürbare Verbesserungen bringen.
Gelernte Pflegefachkräfte würden im Regelfall besser bezahlt, so dass Mindestlöhne für diese Gruppe nicht zwingend besser wären. "Zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern gibt es aber in Einzelfällen auch Krankenschwestern, die nur 4,50 Euro verdienen." In den vergangenen zwölf Jahren seien im Pflegebereich bei steigender Zahl von Patienten und Demenzkranken 48.225 Stellen abgebaut worden, sagte Wagner. "Der Personalabbau muss gestoppt werden."

Mehr zu diesem Thema lesen Sie in der nächsten Ausgabe von CAREkonkret am 8.2.2008.

Quelle: Vincentz Network, Hannover, http://www.vincentz.net/

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Welche Pflege wollen wir und zu welchen Bedingungen?

Beitrag von Karl Büser » 06.02.2008, 08:22

Welche Pflege wollen wir und zu welchen Bedingungen?

Ich denke, dass die Mindestlohndebatte nicht weiter hilft. Unser marktwirtschaftliches System ist für solche Regelungen eigentlich weniger geeignet. Wir brauchen grundlegende Entscheidungen zum Pflegesystem, wir müssen endlich definieren, welche Pflege wir wollen und was wir dafür ausgeben wollen. Vor solchen Entscheidungen drückt sich die Politik, auch bei der anstehenden Pflegereform. Insoweit brauchen wir endlich eine Wende - ein "Pflegereförmchen hilft da nicht weiter!

Das meint Karl Büser
Die Würde des Menschen ist unantastbar - immer und ausnahmslos! Ich unterstütze daher Aktivitäten, die uns diesem Ziel näher bringen! Danke für Infos unter http://www.wernerschell.de

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Kirche muss sich an die eigene Nase fassen

Beitrag von Pflegefan » 23.03.2008, 19:34

Kirche muss sich an die eigene Nase fassen

Der neue Erzbischof von München und Freising hat laut Medienberichte in seiner Osterbotschaft 2008 für angemessene Löhne geworben und auch anständige Leistungen bei Hartz IV angemahnt. Soweit so gut!

Herr Marx sollte aber doch lieber einmal in seinen eigenen kirchlichen Institutionen dafür sorgen, dass überall angemessen mit den Arbeitnehmerinnen umgegangen wird. Nicht überall wird angemessen bezahlt. Nicht überall gibt es Vollzeitbeschäftigung, obwohl sie für eine Familien dringend geboten wäre. Wieso weicht die Kirche auf Zeitarbeitsfirmen aus? Wie kommt es, dass ausgebildete SchülerInnen in der Krankenpflege oder Krankenhilfe keine Anstellung bekommen - und wenn, dann nur befristet?
Herr Marx, bevor man Fingern auf andere zeigt, muss man seinen "Laden" selbst in Ordnung bringen.

Pflegefan

Siehe auch
posting.php?mode=reply&t=8512
"Die Menschenwürde ist unanstastbar" (Art. 1 Grundgesetz). Dies muss in der Pflege oberste Handlungsmaxime sein - für alle!

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Bsirske fordert schnelle Umsetzung des Entsendegesetzes

Beitrag von Presse » 01.04.2008, 17:03

Bsirske fordert schnelle Umsetzung des Entsendegesetzes

Der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Frank Bsirske fordert die Koalition auf, das Entsendegesetz zügig umzusetzen. Mit dem Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministers könnten Niedriglöhne bekämpft und faire Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden.

"Die Arbeitnehmer in den Niedriglohnbereichen brauchen das Signal, dass ihre Arbeit anerkannt wird. Ihr Verdienst muss ausreichen, um mit Vollzeitarbeit den Lebensunterhalt bestreiten zu können, ohne auf staatliche Unterstützung angewiesen zu sein", betonte Bsirske.

ver.di habe mit dem gestrigen Tag vier Branchen für die Aufnahme in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz angemeldet: die Weiterbildung, die Abfallwirtschaft, Pflegedienste in ambulanter und stationärer Altenpflege sowie, in Tarifgemeinschaft mit dem DGB, die Zeitarbeit.

Bsirske warnte CDU und FDP davor, die Umsetzung der Regelung zu blockieren. Menschen für Hungerlöhne arbeiten zu lassen, entspreche nicht dem christlichen Menschenbild und sei mit der sozialen Marktwirtschaft nicht vereinbar.

-----------------------------------------
Quelle: Pressemitteilung vom 1.4.2008

"Arm trotz Arbeit.
Kein Lohn unter 7,50 Euro pro Stunde"
http://www.initiative-mindestlohn.de
http://www.blog.mindestlohn.de

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VDAB lehnt Mindestlohn ab

Beitrag von Service » 08.04.2008, 17:47

VDAB lehnt Mindestlohn ab / "Würde illegaler Pflege Tür und Tor öffnen"

Essen. Der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) hat sich gegen einen Mindestlohn in der Pflege ausgesprochen. "Wir sind gegen einen staatlich festgelegten Mindestlohn für die Pflegebranche", betont VDAB-Vorsitzender Stephan Baumann. "Wir befürchten, dass durch die Einführung eines Mindestlohns ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen ihre Preise anheben müssen und folglich auf Pflegebedürftige und Angehörige höhere Pflegekosten zukommen."
Bereits heute beklage sich die Gesellschaft über eine zu teure Pflege, so Baumann. Ein Mindestlohn in der Pflege führe letztlich zu Mehrkosten bei Bedürftigen bzw. Sozialhilfeträger und öffne Schwarzarbeit und illegaler Pflege Tür und Tor. Darüber hinaus müsse die professionelle Pflege mit einem hohen Verlust an Arbeitsplätzen rechnen. Baumann: "Dies kann nicht politische Intention sein." Anstelle eines staatlichen Lohndiktats benötige die Pflegebranche mehr unternehmerischen Freiraum für flexiblere Gehaltsstrukturen, so Baumann weiter.

Wie die Chancen für die Einführung eines Mindestlohns in der Pflege stehen, lesen Sie in der nächsten CAREkonkret am 11.4.2008

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Pflegebranche fordert Mindestlohn

Beitrag von Service » 11.04.2008, 06:51

Pflegebranche fordert Mindestlohn
VDAB: Mindestlohn verteuert die Pflege


Insgesamt acht Branchen, darunter die Altenpflege, haben bis zum Ablauf der Meldefrist am 31. März beim Bundesarbeitsministerium eine Aufnahme ins Entsendegesetz beantragt, um auf diesem Weg verbindliche Mindestlöhne festzuschreiben. Unter Federführung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) wollen mehrere Arbeitgeberverbände zusammen mit der Gewerkschaft Verdi einen Mindestlohn für Pflegeberufe einführen.

„Wir sind gegen einen staatlich festgelegten Mindestlohn für die Pflegebranche“, betont Stephan Baumann, Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB). „Wir befürchten, dass durch die Einführung eines Mindestlohns ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen ihre Preise anheben müssen und folglich auf Pflegebedürftige und Angehörige höhere Pflegekosten zukommen.“

„Bereits heute beklagt sich die Gesellschaft über eine zu teure Pflege“, so Baumann. Ein Mindestlohn in der Pflege führe letztlich zu Mehrkosten bei Bedürftigen bzw. Sozialhilfeträger und öffne Schwarzarbeit und illegaler Pflege Tür und Tor. „Damit gerät unsere pflegerisch qualitativ hochwertige Versorgungsstruktur ins Wanken“, kritisiert Baumann. Darüber hinaus müsse die professionelle Pflege mit einem hohen Verlust an Arbeitsplätzen rechnen. Baumann: „Dies kann nicht politische Intention sein.“

Im Rahmen der Pflegereform wurden – bis auf die künftige Dynamisierung der Leistungen – keine bzw. nur geringe Erhöhungen der Leistungsbeträge für Pflegeleistungen beschlossen. „Will der Staat einen Mindestlohn in der Pflege durchsetzen, muss er auch deutliche Ausweitungen in den Leistungsbeträgen bewilligen, um einer Verteuerung der Pflege entgegenzuwirken“, so Baumann.

„Anstelle eines staatlichen Lohndiktats braucht die Pflegebranche mehr unternehmerischen Freiraum für flexiblere Gehaltsstrukturen“, betont Baumann. „Eine hohe Pflegequalität ist der Verdienst qualifizierter Mitarbeiter. Diese sind ohne entsprechende Entlohnung kaum zu finden.“ Eine freie Gestaltung der Heimentgelte – und somit auch der Personalkosten – sei jedoch durch die vorgegebene Preisstruktur seitens der Kostenträger bei Vergütungsverhandlungen nicht möglich. „Einrichtungen müssen die Möglichkeit erhalten, die Löhne ihrer hochqualifizierten Mitarbeiter, insbesondere in Führungspositionen, nach oben zu öffnen“, so Baumann abschließend.

Quelle: Pressemitteilung vom 8.4.2008
Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB)
Nicole Meermann
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Im Teelbruch 132
45219 Essen
Fon 0 20 54/ 95 78 15
Fax 0 20 54/ 95 78 40
E-Mail nicole.meermann@vdab.de oder presse@vdab.de

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Kippen kirchliche Arbeitgeber Mindestlohn in der Pflege ?

Beitrag von Presse » 17.04.2008, 12:23

Kippen kirchliche Arbeitgeber den Mindestlohn für die Pflegebranche?

Berlin - "Es ist beschämend, dass Organisationen wie Caritas und Diakonie, die immer die Menschenwürde im Munde führen, so mit ihren Beschäftigten umgehen", kritisiert Ilja Seifert die Ablehnung eines Mindestlohns für die Pflegebranche durch die beiden Organisationen. Der pflegepolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Die von den kirchlichen Arbeitgebern angeführten Argumente, ein Mindestlohn würde den Kostendruck in der Pflege verschärfen und Arbeitslosen noch länger eine Beschäftigungsperspektive versperren, sind vorgeschoben und scheinheilig. Caritas und Diakonie wollen damit nur davon ablenken, dass durch ihre Ablehnung sämtlichen Pflegekräften ein Mindestlohn verwehrt bleiben könnte.

Dabei ist der Sinkflug der Löhne im Pflegebereich auch für Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, verheerend. Private Anbieter bezahlen inzwischen teilweise nur noch 4 bis 6 Euro pro Stunde. Es ist doch einleuchtend, dass schlecht bezahlte Beschäftigte nur schwer zu motivieren sind, gut zu pflegen und ihre Assistenzfunktion so auszufüllen, dass die Menschenwürde von beiden, der Pflegekräfte und derjenigen, die gepflegt werden, gewahrt wird."

Quelle: Pressemitteilung vom 17.4.2008
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Pressestelle
Platz der Republik 1, D-11011 Berlin
pressesprecher@linksfraktion.de
Fax: +49.30.227.56801
Hendrik Thalheim, Pressesprecher, Tel. +49.30.227.52800
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Kirchliche Arbeitgeber gegen Mindestlohn im Pflegebereich

Beitrag von Presse » 18.04.2008, 06:36

Kirchliche Arbeitgeber gegen Mindestlohn im Pflegebereich

Berlin – Die kirchlichen Arbeitgeber wehren sich gegen die Einführung eines staatlichen Mindestlohns im Pflegebereich. Dadurch würden weder Armut noch Schwarzarbeit wirksam bekämpft, erklärten der Vorsitzende des Verbands diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD), Markus Rückert, und der Chef der Arbeitsgemeinschaft caritativer Unternehmen (AcU), Bernd Molzberger, am Donnerstag in Berlin.Zudem sei ein staatlicher Eingriff in die kirchliche Selbstbestimmung unzulässig. SPD-Fraktionsvize [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=26045

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