Jeder fünfte Pflegende denkt ans Aufhören

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

Moderator: WernerSchell

Presse
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Jeder fünfte Pflegende denkt ans Aufhören

Beitrag von Presse » 22.03.2007, 10:30

Aktuelle Informationen zur Pflege ------> http://www.wernerschell.de/Medizin-Infos/pflege.php

Im Alter: Engagierte Pflegekräfte am wichtigsten - Für 92 Prozent der Deutschen entscheidendes Kriterium - Aber: Jeder fünfte Pflegende denkt ans Aufhören

siehe hierzu die umfangreichen Informationen der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege unter
viewtopic.php?t=6239
Zuletzt geändert von Presse am 23.05.2009, 07:22, insgesamt 1-mal geändert.

Ina Böhmer
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Belastung des Pflegepersonals riesengroß!

Beitrag von Ina Böhmer » 25.03.2007, 09:11

Die Anforderungen in der (Alten)pflege sind bedrückend. Klar, dass der Krankenstand und die Zahl derjenigen hoch ist, die frühzeitig ausscheiden:
viewtopic.php?t=4997&highlight=burnout
Diese Entwicklung zeichnet sich aber bereits seit vielen Jahren ab und ist nicht neu. Man hätte auf die ersten Zeichen von Überlastung und weitere Negativauswirkungen rechtzeitig reagieren müssen. Jetzt "liegt das Kind im Brunnen".
Auch wegen der Belastung des Pflegepersonals sind Reformen in der Pflegelandschaft dringend. Wann endlich kapieren unsere Politiker, was in der Versorgung der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen los ist?

Ina Böhmer

Moonlight_Admin

Belastung des Pflegepersonals riesengroß! Stimmt!!!

Beitrag von Moonlight_Admin » 25.03.2007, 11:34

Hallo,

hier ist nichts zuzufügen....
unterstreiche und unterschreibe jeden einzelnen Satz!!
Danke Ina

Gruß Moonlight
http://www.krankheitenverstehen.de/

Karl Büser
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Für bessere Pflegebedingungen eintreten!

Beitrag von Karl Büser » 07.04.2007, 07:27

Am 12.5.2007 ist Tag der Pflege. Dazu habe ich soeben einen kurzen Beitrag eingestellt:
viewtopic.php?t=6337

Der Beitrag passt auch gut hierhin:

Pflegerische Unterversorgung haben wir seit Jahren - sie wird sich aber noch verschärfen. Hilfe- und pflegebedürftige Menschen haben in diesem Land Schlimmes zu befürchten.
Nur einige wenige Quellen, die zeigen, was los ist:
viewtopic.php?t=6314
viewtopic.php?t=3387
viewtopic.php?t=6286
viewtopic.php?t=3917
viewtopic.php?t=6173
viewtopic.php?t=6288
viewtopic.php?t=5905
viewtopic.php?t=380
....
Halten wir dagegen und kämpfen für bessere Pflege- und Versorgungsbedingungen. Wir alle sind gefordert!

In diesem Sinne frohe Ostern
Karl Büser
Die Würde des Menschen ist unantastbar - immer und ausnahmslos! Ich unterstütze daher Aktivitäten, die uns diesem Ziel näher bringen! Danke für Infos unter http://www.wernerschell.de

Manuela Berger

Beitrag von Manuela Berger » 10.04.2007, 07:18

Presse hat geschrieben: ..... Jeder fünfte Pflegende denkt ans Aufhören ....
Hallo Forum,

die o.a. Erkenntnis ist doch nicht etwa neu. Bereits jetzt ist nachweisbar, dass Altenpflegekräfte nur rd. fünf Jahre im Beruf bleiben, d.h. dem Berufstress nicht lange standhalten. Möglicherweise hat sich der Berufsstress in den letzten Jahren noch verstärkt.

Gehen so Deutschland wirklich die Pflegekräfte aus?

Guten Morgen
Manuela

Pflegefan
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Pflegezeit nur Teilaspekt - Umfassende Reformen dringlich

Beitrag von Pflegefan » 13.04.2007, 07:18

Siehe auch meine Texteinstellung unter
Einführung einer Pflegezeit
viewtopic.php?t=5750
"Die Menschenwürde ist unanstastbar" (Art. 1 Grundgesetz). Dies muss in der Pflege oberste Handlungsmaxime sein - für alle!

Rita Reinartz
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Altenpflegekräfte wollen raus - Druck z.T. unerträglich!

Beitrag von Rita Reinartz » 29.04.2007, 06:57

Hallo Forum,
der Frust in der Altenpflege ist groß. Ich kenne viele Leute, die unbedingt dort raus wollen. Nicht, weil sie ältere Menschen nicht mögen, sondern allein, weil sie den Druck nicht mehr aushalten können.
Wütend kann man werden, wenn Politiker und andere Sonntagsredner behaupten, es sei alles in Ordnung - man möge Einzelfälle nicht überbewerten. Der "Einzelfall" sind eher die Regel!
Siehe hierzu auch Im Alter: Engagierte Pflegekräfte am wichtigsten - Für 92 Prozent der Deutschen entscheidendes Kriterium - Aber: Jeder fünfte Pflegende denkt ans Aufhören unter
viewtopic.php?t=6239&highlight=ausstieg
MfG
Rita Reinartz

BGW

hohe Personalfluktuation in Heimen und Pflegediensten

Beitrag von BGW » 20.05.2007, 07:08

Ältere Menschen wollen keine wechselnden Betreuer. Feste Bezugsperson in der Altenpflege besonders wichtig – Realität: hohe Personalfluktuation in Heimen und Pflegediensten

Im Alter ist es für die meisten Menschen ausgesprochen wichtig, dass die Pflege in den Händen einer festen Bezugsperson liegt und nicht ständig wechselt. Das hat eine Forsa-Umfrage ( http://www.bgw-online.de/internet/gener ... wnload.pdf ) im Auftrag der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), der gesetzlichen Unfallversicherung für Pflegekräfte, ergeben. Dieser Wunsch steht jedoch häufig im Widerspruch zur Realität in der Pflege.

Nach der BGW-Umfrage halten 61 Prozent der Befragten die Pflege durch eine feste Bezugsperson für „sehr wichtig“, weitere 25 Prozent stufen die verlässliche Betreuung als „wichtig“ ein. Damit sehen ältere Menschen dieses Kriterium für eine gute Pflege an zweiter Stelle hinter dem Engagement der Pflegerinnen und Pfleger (76 % „sehr wichtig“) und weit vor anderen Aspekten wie der Anbindung des Pflegeheims an ein Krankenhaus (40 %) oder einem umfangreichen Angebot des Heims im Bereich Kultur und Bildung (35 %). Befragt wurden 1.000 Personen über 50 Jahre.

Viele Aushilfen und Quereinsteiger
Die demografischen Prognosen zeigen jedoch, dass künftig immer mehr alte Menschen von einem immer spärlicher nachrückenden Berufsnachwuchs versorgt werden müssen. „Diese ungünstige Perspektive wird noch verschärft, weil wegen der hohen körperlichen und psychischen Belastungen in der Altenpflege viele Pflegekräfte vorzeitig aus dem Beruf aussteigen“, erläutert Prof. Dr. Stephan Brandenburg von der Geschäftsführung der BGW. „Dies führt tendenziell zu einem häufigen Betreuerwechsel – also genau zum Gegenteil von dem, was sich die älteren Menschen wünschen.“ Ein Pflege-Dilemma müsse es aber nicht geben, so Brandenburg weiter. Politik, Verbände und Einrichtungen sollten deshalb jetzt ihre Handlungsmöglichkeiten nutzen.

Nachwuchs für die Altenpflege sichern
Die BGW macht derzeit mit ihrer Kampagne „Aufbruch Pflege“ auf die Krise der Altenpflege aufmerksam. Ein Thema ist die Sicherung einer verlässlichen Betreuung. „Dafür müssen wir zum einen das Berufsfeld Altenpflege attraktiver machen und die Ausbildung verbessern, um wieder mehr Nachwuchs zu gewinnen“, fordert Brandenburg. „Genauso wichtig ist aber eine Veränderung der Arbeitsorganisation in Altenpflegeeinrichtungen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Pflegerinnen und Pfleger langfristig gesund und motiviert im Beruf bleiben. Zur Unterstützung hat die BGW besondere Präventionsprogramme entwickelt.“
Neben praktischen Hilfsangeboten für Pflegeeinrichtungen setzt sich die BGW mit ihrer Kampagne dafür ein, das Thema Pflege auch auf der politischen Agenda nach vorn zu rücken.


Pressekontakt:
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
Torsten Beckel, Telefon: (040) 202 07-27 00, Fax (040) 202 07-27 99
E-Mail: Presse@bgw-online.de

• Mehr zur BGW-Kampagne finden Sie in unserer Rubrik „Aufbruch Pflege“
http://www.bgw-online.de/internet/porta ... /navi.html

Quelle: Pressemitteilung vom 18.5.2007
http://www.bgw-online.de/internet/porta ... sonen.html

Rauel Kombüchen
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Re: Belastung des Pflegepersonals riesengroß!

Beitrag von Rauel Kombüchen » 02.06.2007, 07:13

Ina Böhmer hat geschrieben: .... Die Anforderungen in der (Alten)pflege sind bedrückend. Klar, dass der Krankenstand und die Zahl derjenigen hoch ist, die frühzeitig ausscheiden:
viewtopic.php?t=4997&highlight=burnout
Diese Entwicklung zeichnet sich aber bereits seit vielen Jahren ab und ist nicht neu. Man hätte auf die ersten Zeichen von Überlastung und weitere Negativauswirkungen rechtzeitig reagieren müssen. Jetzt "liegt das Kind im Brunnen". Auch wegen der Belastung des Pflegepersonals sind Reformen in der Pflegelandschaft dringend. Wann endlich kapieren unsere Politiker, was in der Versorgung der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen los ist? ..
Die Beschreibungen treffen zu und müssten eigentlich jeden Politiker veranlassen, schnellstens entsprechende Initiativen einzuleiten. Aber nein, unsere Politiker orientieren sich eher an solchen Themen, die ihnen vor der nächsten Wahl politische Punkte bringen. Die Pflege hilfe- und pflegebedürftiger Menschen ist leider kein Thema, was Politikern genehm erscheint. Und so wird seit langer Zeit eine vernünftige Reform verschleppt. Die jetzigen Diskussionen werden auch nur halbherzgig geführt und werden wohl kaum eine entscheidende Wende bringen. - Daher sind massive Aktivitäten "von unten" nötig. Wir müssen unsere teuren Abgeordneten auf Trapp bringen. Auch die Pflegekräfte sollten sich an diesem Druck beteiligen!!

MfG
Rauel K.

Rob Hüser
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Kaum einer will in die Altenpflege

Beitrag von Rob Hüser » 03.06.2007, 15:13

Hallo,
es ist nicht nur so, dass zahlreiche Altenpflegekräfte ans Aufhören denken, sondern viele qualifizierte Pflegekräfte wollen erst garnicht in die Altenpflege hinein.
Zur Zeit gibt es einen Trend zur Krankenhauspflege, hilfsweise ambulante Pflege.
Dass die meisten Pflegekräfte sich vor der Heimpflege fürchten, hat doch Gründe. Will die keiner ernsthaft zur Kenntnis nehmen?
MfG
Rob Hüser

Dieter Radke
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Kaum einer will in die Altenpflege

Beitrag von Dieter Radke » 04.06.2007, 06:10

Rob Hüser hat geschrieben: .... es ist nicht nur so, dass zahlreiche Altenpflegekräfte ans Aufhören denken, sondern viele qualifizierte Pflegekräfte wollen erst garnicht in die Altenpflege hinein.
Zur Zeit gibt es einen Trend zur Krankenhauspflege, hilfsweise ambulante Pflege. Dass die meisten Pflegekräfte sich vor der Heimpflege fürchten, hat doch Gründe. Will die keiner ernsthaft zur Kenntnis nehmen? ...
Mir ist auch bekannt, dass sich eigentlich hoch motivierte Pflegekräfte, wenn es irgendwie geht, an der Heimpflege vorbei drücken. Selbst wenn eine Stelle nur schwer zu finden ist, versucht man alles, um nicht in einem Heim zu landen. Das hat Gründe, und die die sind hier reichlich beschrieben worden. Warum kapieren das die Verantwortlichen nicht und warum wird nicht das "Ruder" herum geworfen???

Dieter
Menschenwürdige Pflege ohne Ausnahme! - Dafür müssen wir alle eintreten.

didado
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... wer will denn freiwillig im Burnout landen ?

Beitrag von didado » 04.06.2007, 20:05

Hi Ho !

Ich würde bei dieser miesen Bezahlung, bei der Arbeitsdauerüberlastung, bei diesem Mobbing, usw., auch aufhören.
Insbesondere wenn die Wirbelsäule Schaden nehmen wird, oder nehmen könnte.
Und wer will denn freiwillig im Burnout landen ?

Auf wieder schreiben
didado

Moonlight_Admin

Beitrag von Moonlight_Admin » 05.06.2007, 09:56

Hallo,

Zitat didado
miesen Bezahlung, bei der Arbeitsdauerüberlastung, bei diesem Mobbing
jedes einzelne aufgeführte stimmt und man kann es nur unterschreiben !!!

Dennoch...

Komme ich in ein Zimmer herein und ein Lächeln macht sich breit auf einem alten aber wahrlich schönen Gesicht...weiß ich warum ich es tue...

Unterhalte ich mich in einer schlaflosen Nacht mit einem Menschen der Angst hat die Augen zu schließen, halte seine/ihre Hand und erlabe wie ruhig und zufrieden dieser Jemand wird und dann in seelenruhe einschläft...weiß ich warum ich es tue...

Sitze ich am Sterbebett und mein Gegenüber lächelt mich an und sagt, jetzt kann ich gehen und danke für alles!! ...weiß ich warum ich das tue...

Ich könnte noch jede Menge weitere Beispiele dieser Art bringen aber das würde den Rahmen sprengen :-)

Das wirkliche Problem ist das dieser Beruf niemals die Anerkennung bekommen wird die er verdient !! Und aus Verzweiflung darüber werden die Pflegekräfte krank und denken über das aufhören nach...das ist der Grund...

Gruß
Moonlight
http://www.krankheitenverstehen.de/

didado
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Beitrag von didado » 06.06.2007, 19:25

Hi Ho !

Die Pflegekräfte können nicht nur immer geben.
Irgendwann ist Schluss.

Die meisten Pflegekräfte werden krank, die wenigsten Pflegekräfte verirren sich in Tötungsdelikten bei hilflosen Patienten.

Das kann es nicht sein !

Die Verwaltungsbeschäftigten in den Krankenhäusern und Alten- und Pflegeinrichtungen müssen an die Pflegefront, sozusagen:
"Der Volkssturm gegen die Arbeitsdauerüberlastung bei Pflegekräften."

Auf wieder schreiben
didado

Sabrina Merck
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Registriert: 18.05.2007, 10:32

Situation in der Altenpflege ist bedrückend

Beitrag von Sabrina Merck » 15.07.2007, 06:18

Hallo,
die Situation in der Altenpflege ist nicht nur bedrückend für die pflegebedürftigen Menschen, sondern auch, oder manchmal heftiger, für die Pflegekräfte.
Siehe auch
NEXT- Studie - Pflegekräftemangel & Ausstiege
viewtopic.php?t=932
Dort heißt es u.a.:
Schon heute besteht in fast allen europäischen Ländern ein enormer Mangel an Pflegepersonal. Wegen der alternden Gesellschaft wird sich das in den nächsten 10 Jahren weiter verschärfen. ...
Erste Ergebnisse zeigen, dass in Deutschland fast jeder Fünfte ernsthaft daran denkt, den Pflegeberuf zu verlassen. Dabei handelt es sich insbesondere um Jüngere und Besserqualifizierte. Damit ist die Stimmung unter den Angehörigen der Pflegeberufe in Deutschland nach Großbritannien und gleichauf mit Italien unerwartet schlecht. ...
Auffällig ist der große Unterschied zwischen einzelnen Pflegeeinrichtungen. Der Anteil derer, die aus der Pflege aussteigen wollen, schwankt je nach Einrichtung zwischen fünf und 50 Prozent. Offensichtlich gibt es attraktive und unattraktive Einrichtungen. Der Zusammenhang mit den Arbeitsbedingungen ist deutlich: Wo sie als schlecht empfunden werden, möchten mehr aus dem Beruf aussteigen. ...

Wo sind die Lösungen??
MfG Sabrina
Dem Pflegesystem und den pflegebedürftigen Menschen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden! Daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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