Jeder fünfte Pflegende denkt ans Aufhören

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

Moderator: WernerSchell

didado
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Beitrag von didado » 10.12.2007, 12:41

Hi PflegeCologne !

Marburger Bund mit Kritik hin oder her:
Entscheidend ist, daß sich die Pflegekräfte tarifrechtlich organisieren, und wenn sie eine eigne Gewerkschaft gründen.
Solange das nicht möglich ist, ist der Marburger Bund eine Alternative.

Wird nichts unternommen, dann bleibt wahrscheinlich alles wie es ist, und andere entscheiden, wie die Pflegekräfte zu arbeiten haben.

Gemäß des Deutschen Ärzteblatts vom 6. Dezember 2007 scheiterte der Kompromiss zur EU-Arbeitszeitrichtlinie zum 6. Mal, und somit konnten sich die Minister für Arbeit und Soziales der Europäischen Union (EU) wieder nicht auf eine wöchentliche Höchstgrenze für die Arbeitszeit von Mitarbeitern in Krankenhäusern, Rettungsdiensten und der Feuerwehr einigen.
Ein Kompromiss scheiterte vor allem am Widerstand Deutschlands und Großbritanniens.
Beide Länder fordern, dass eine tarifvertragliche Einigung beziehungsweise gesetzliche Festlegung von über 60 Wochenstunden möglich sein soll.
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/newsd ... p?id=30708

Soweit der politische Wille der Bundesregierung.

Die ver.di als Tarifpartner huldigte mit dem Tarifvertrag der Länder (TV-L), der am 01.11.2006 in Kraft trat, dem politischen Willen der Bundesregierung zu.
Und seit dem 01.11.2006 müssen sich die betroffenen Personenkreise mit den Tarifvorschriften unter § 43 der Sonderregelungen für die nichtärztlichen Beschäftigten in Universitätskliniken und Krankenhäusern Nr. 1 bis Nr. 8 auseinander setzen.
60 Stunden und mehr pro Wochen kommen zusammen, wenn die Bereitschaftsdienste der Operationspflegekräfte in das Gesamtauslastungskonzept des Arbeitgebers miteinbezogen werden, wobei sich nach § 8 Absatz 6a die Bereitschaftsdienste von 22.00 h bis 6.00 h morgens erstrecken (können).
Eine wöchentliche Arbeitszeit von bis zu maximal durchschnittlich 58 Stunden, wobei in den Bereitschaftsdienststufen A und B insgesamt 16 Stunden pro Tag gearbeitet werden dürfe.
Besteht eine Wochenarbeitszeit von bis zu maximal durchschnittlich 54 Stunden, und es liegen die Bereitschaftsdienststufen C und D vor, dann sei eine Gesamtarbeitszeit von 13 Stunden pro Tag zulässig.

Das entspricht nicht dem Willen der Europäischen Union (EU).

Die ver.di hat dem europäischen Willen mit aller Macht Folge zu leisten, und sie hat hinsichtlich einer einheitlichen EU-Lösung der Arbeitszeiten ein Konzept der 40 Stundenwoche zu erarbeiten.
Die ver.di hat nunmehr den TV-L zu bekämpfen.

Und weil die ver.di der Bundesregierung dem Willen nach zuhuldigt, und eine Veränderung nicht in Sicht ist, wird eine Veränderung sehr lange dauern, und von daher müssen die Pflegekräfte aus der ver.di austreten und einen eignen Tarifweg schnellst möglich suchen, finden, und einen Tarifabschluss zustande bringen.

Und übergangsweise hilft da nur:
... noch Aussteigen, und zwar schnellstens !
... noch: gar nicht erst einsteigen ! ...

und erst mal richtig ändern, und dann weitermachen !

Das bisherige Weitermachen hat nichts gebracht und nichts verändert.
Vielmehr freuten sich alle Veranrwortlichen, daß dem Willen der Bundesrgierungen artig gefolgt wurde.
So gehts halt nicht !

Streik total ist die Devise, und dann ändern !
Das hilft !

Aufwiederschreiben
didado

Monika Petzold
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Pflegekräfte dürfen keine "Prügelknaben" sein

Beitrag von Monika Petzold » 11.12.2007, 15:23

Presse hat geschrieben:... Im Alter: Engagierte Pflegekräfte am wichtigsten - Für 92 Prozent der Deutschen entscheidendes Kriterium - Aber: Jeder fünfte Pflegende denkt ans Aufhören ...
Nehmen eigentlich solche Aussagen unsere Politiker zur Kenntnis und wurschteln die nur vor sich hin und hangeln sich von einem Wahltermin zum anderen???
Pflegende sind gut beraten, nicht zu resignieren: Sie leisten durchweg gute Arbeit und haben sich nichts vorzuwerfen. "Prügelknaben" dürfen sie deshalb nicht sein.

Moni

Rauel Kombüchen
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Gibt es überhaupt gute Heimpflege?

Beitrag von Rauel Kombüchen » 28.12.2007, 16:54

Hallo,

unter
Pflegeheime in Nordrhein-Westfalen (NRW) sind die teuersten!
habe ich die Frage aufgeworfen:
Gibt es überhaupt gute Heimpflege?
viewtopic.php?t=7785
Eher nein, denn die Pflege-Rahmenbedingungen lassen dies nicht zu. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Pflegekräfte serienweise "in die Knie" gehen und eher ans Aufhören als an Fortsetzung ihrer eigenen Leidensgeschichte denken.
Darum müssen wir die Pflegesituation entscheidend verbessern! Hoffentlich kapieren die Politiker dies noch rechtzeitig!

MfG Rauel

PflegeCologne
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Pflegende müssen kräftig entlastet werden

Beitrag von PflegeCologne » 29.01.2008, 08:19

Pflegende müssen kräftig entlastet werden, ...
in jeder Hinsicht! Eine Stellenvermehrung in beträchtlichem Ausmaß ist aber zwingend. Das wird mehr kosten, aber das muss den Menschen eine gute Versorgung wert sein. Anders geht es nicht.

PflegeCologne

Siehe auch unter
viewtopic.php?t=8092

Ärztliche Aufgaben an die Pflegenden ? Ja, aber ...

Den Pflegekräften werden bereits seit Jahrzehnten ärztliche (d.h. heilkundliche) Aufgaben zur Erledigung übertragen. Dies ist die Realität in den Ärztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Eine solche Aufgabenerledigung, z.T. Aufgabenübertragung kraft ausdrücklicher Delegation, hat sich bewährt und kann durchaus ausgeweitet werden. Dem stehen weder ernsthafte rechtliche noch tatsächliche Probleme entgegen.
Allerdings müsste eine kräftige Ausweitung des pflegerischen Personals erfolgen, um weitere ärztliche Aufgaben verantwortlich übernehmen zu können. Bereits jetzt ist ein Fehlbestand in der Pflege vorhanden, der dringend ausgeglichen gehört (hier im Forum wird von mindestens 20 % gesprochen). Kämen weitere Aufgaben hinzu, wäre eine Stellenausweitung um 30% mehr als überfällig!
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

PflegeCologne
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Stellen für Pflegekräfte schaffen !

Beitrag von PflegeCologne » 16.02.2008, 07:45

Guten Morgen,
es freut mich sehr, dass Herr Willi Zylajew, MdB, nach dem Neusser Pflegetreff im Bundestag die Schaffung von 10.000 Stellen für Pflegekräfte gefordert hat (an Stelle von teuren überflüssigen Pflegestützpunkten). Ich denke, so kommen wir weiter! Bravo Herr Zylajew!
MfG PflegeCologne

Siehe Text unter
Beratungsschecks statt Pflegestützpunkte ?


Pressemitteilung:

Pflegereform muss Bürokratie abbauen und nicht neu auftürmen - Pflegestützpunkte überflüssig

Es wurde bereits im August und Oktober 2007 ausführlich zu den geplanten Änderungen in der Pflegeversicherung Stellung genommen und das dem Deutschen Bundestag vorliegende "Pflege-Reförmchen" als völlig unzureichend eingestuft. Vor allem wurde kritisiert, dass die Reformvorstellungen die wirklichen Bedürfnisse der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen außer Acht lassen. Beitragserhöhung und damit einhergehende Veränderungen müssen uneingeschränkt den hilfe- und pflegebedürftigen Menschen zugute kommen. Dementiell erkrankte Menschen müssen mit ihren Bedürfnissen ohne Wenn und Aber in alle Leistungsangebote des Pflegesystems einbezogen werden.

Der Entwurf der Bundesregierung zur Neuregelung der Pflegeversicherung sieht u.a. die Einrichtung von Pflegestützpunkten und Fallmanagern vor. Damit soll angeblich die Beratung der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen verbessert werden. Klingt zunächst gut und einleuchtend. Es handelt sich aber um eine glatte Fehlplanung, weil hierdurch nur neue Verwaltungsmonster geschaffen werden, die den Bürokratieaufwand in der pflegerischen Versorgung unnötig vermehren, statt zu reduzieren, und erhebliche Finanzmittel binden. Allein richtig ist, die Mini-Pflegereform mit einer Beitragserhöhung von 0,25 % so zu gestalten, dass die Mehrleistungen uneingeschränkt den pflegebedürftigen Menschen zugute kommen. Wir brauchen in den Pflegeeinrichtungen - und auch in den Krankenhäusern - mehr Pflegepersonal - zurückhaltend geschätzter Fehlbestand: 20%.

Es ist zu begrüßen, dass sich der pflegepolitische Sprecher der Union im Deutschen Bundestag, Willi Zylajew, erneut in aller Deutlichkeit gegen Pflegestützpunkte und Fallmanager ausgesprochen hat (die Rheinische Post berichtete am 8.2.2008). Stattdessen werden 10.000 zusätzliche Pflegekräfte gefordert. Das ist die richtige Vorgehensweise im Interesse der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen. Die Initiative für menschenwürdige Pflege schließt sich dem an!

Werner Schell, Harffer Str. 59, 41469 Neuss, Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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Pflegekräfte verdienen mehr Aufmerksamkeit

Beitrag von Pflegefan » 29.02.2008, 13:18

Aus Forum:
viewtopic.php?p=32721#32721

Pflegekräfte verdienen mehr Aufmerksamkeit

Dass die Ärzte ein hohes Ansehen genießen, ist nicht zu bestreiten, es ist wohl auch gerechtfertigt.
Allerdings dürfen die Pflegekräfte nicht hinten anstehen. Sie brauchen auch eine entsprechende Lobbyarbeit. Dazu sind die Berufsverbände aufgerufen.
Pflegekräfte sind leider allzu oft die "Prügelknaben" für ein schlechtes Pflegesystem. Pflegekräfte leisten aber im Wesentlichen gute Arbeit, nur das System ist mies.

Pflegefan
"Die Menschenwürde ist unanstastbar" (Art. 1 Grundgesetz). Dies muss in der Pflege oberste Handlungsmaxime sein - für alle!

Gaby Modig
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Pflegekräfte leiden öfter an Burn-Out

Beitrag von Gaby Modig » 09.06.2008, 15:25

Pflegekräfte leiden öfter an Burn-Out

So sieht es jedenfalls der DBfK: Immer mehr Pflegekräfte fühlen sich ausgebrannt. Schuld daran seien steigende Arbeitsbelastungen und Personalkürzungen in Krankenhäusern - so der Geschäftsführer des DBfK, Franz Wagner. Angesichts des immer größer werdenden Pflegenotstandes sei es eine gefährliche Situation, dass immer mehr Kranken- und Altenpfleger erkrankten, in andere Berufssparten oder aus Ausland wechselten. Franz Wagner fordert Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zum Handeln auf.
So ein Bericht in der Rheinischen Post vom 9.6.2008

Kimmi
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Pflegekräfte leiden öfter an Burn-Out

Beitrag von Kimmi » 13.06.2008, 06:10

Gaby Modig hat geschrieben:Pflegekräfte leiden öfter an Burn-Out ... So sieht es jedenfalls der DBfK: Immer mehr Pflegekräfte fühlen sich ausgebrannt. Schuld daran seien steigende Arbeitsbelastungen und Personalkürzungen in Krankenhäusern - so der Geschäftsführer des DBfK, Franz Wagner. Angesichts des immer größer werdenden Pflegenotstandes sei es eine gefährliche Situation, dass immer mehr Kranken- und Altenpfleger erkrankten, in andere Berufssparten oder aus Ausland wechselten. Franz Wagner fordert Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zum Handeln auf. ....
Hier passt auch meine Stellungnahme zur Fussek`schen Erklärung, 40% der Pflegekräfte seien ungeeignet, hin:

Ich kann die Diskussion um die Eignung von Pflegekräften kaum nachvollziehen. Pflegekräfte geben meist ihr Bestes, sind hoch engagiert, allerdings sind sie nach wenigen Jahren verbraucht. Das System hat sie kaputt gemacht. Unter solchen Umständen auf die Pflegekräfte herumzuhacken, halte ich für unzumutbar und muss als eindeutige Fehleinschätzung der Pflegekritik eingestuft werden. Man könnte auch fragen, inwieweit bestimmte Kritiker überhaupt über die notwendige Befähigung verfügen, Urteile über eine ganze Berufsgruppe abzugeben.

Kimmi

Bajuware
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Pflegende pflegen!

Beitrag von Bajuware » 15.06.2008, 07:20

Fussek kritisiert Pflegende - `40 % sind ungeeignet`

Diese von CAREkonkret übermittelte Botschaft ist hier im Forum zurecht in aller Deutlichkeit kritisiert worden:
viewtopic.php?t=8862
Es kann nicht angehen, dass in dieser Form gegen Pflegekräfte agiert wird. Das darf man auch dann nicht, wenn man sich gern als Robin Hood der Pflege feiern lässt:
viewtopic.php?t=7133

Um es aus meiner Sicht noch einmal klar zu sagen:
Unser Pflegesystem, vor über 15 Jahren geschaffen und bis heute nicht wirkungsvoll reformiert, ist nicht geeignet, die pflegerischen Anforderungen für die hilfe- und pflegebedürftigen Menschen, orientiert am Verfassungsgebot "Menschenwürdegarantie" zu gewährleisten. Die Pflegekräfte sind also in einem System tätig, das sie das nicht tun lässt, was sie gelernt haben, dem Stand der aktuellen Pflegewissenschaft gemäß pflegen! Die Strukturen sind völlig unzulänglich und dabei haben auch Träger und Leitungskräfte Mitverantwortung. Arbeitsverdichtungen, kaputtmachende Arbeitsbedingungen, sind die Regel. So gesehen sind die Pflegekräfte auch die Opfer unzulänglicher Strukturen.
Wer unter diesen Umständen das gebeutelte Personal pauschal nieder macht, nahezu die Hälfte des Personalbestandes verteufelt, hat keine reale Lage beschrieben, sondern muss sich vorwerfen lassen, eine weitgehend gutwillige und engagierte Berufsgruppe zu diskretitieren.

Leider habe ich bisher kein Wort von Claus Fussek darüber gehört, dass er seine Behauptung relativiert oder sich gar entschuldigt!

Das muss ich als Bajuware, einer gewissen Deftigkeit nicht abgeneigt, als sehr bedaurenswert bezeichnen. Ich greife zur "roten Karte"!
Die Rahmenbedingungen des Pflegesystems stimmen nicht (mehr)! Dies gilt es zu beklagen. Pflegebedürftige und Pflegepersonal leiden unter dem System. - Verantwortungsträger sind gefordert!

Nursing-Neuss

Belastungen in der Pflege – kaum zu ertragen

Beitrag von Nursing-Neuss » 15.06.2008, 08:37

Belastungen in der Pflege – kaum zu ertragen!

Bajuware hat die Fussek`sche Pflegekräftebeschimpfung „auf die Hörner“ genommen und dabei die richtige Klarstellung gebracht. Dem schließe ich mich uneingeschränkt an.

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post, nicht unbedingt als pflegefreundliches Presseorgan aufgefallen, hat erst gestern (14.6.2008) auf die „Belastungen für Pfleger“ aufmerksam gemacht und sie als hoch bezeichnet. Dabei hat sich die Zeitung u.a. auf Bernhard Juchniewsicz, Präsident der Eurpean Coaching Association in Düsseldorf bezogen. Juchniewsciz hatte darauf hingewiesen, dass von Pflegekräften etwas verlangt werde, was sie nicht erfüllen könnten. Auf der einen Seite müssten Pflegekräfte einen engen Zeitplan einhalten, andererseits menschliche Unterstützung geben. Beides lasse sich aber angesichts der Umstände kaum vereinbaren.

In diesem Zusammenhang ist auch bedeutsam, dass die Pflegekräfte dem Bundesgesundheitsministerium eine Liste mit 185.000 Unterschriften ergeben haben. Sie haben damit gegen die Belastungen im Berufsstand protestiert, sie leiden häufig unter Belastungen und Burnout-Syndrom. Darauf wies die Rheinische Post ebenfalls hin.

Meine Botschaft an alle: Bitte nicht die Pflegekräfte durch Beschimpfungen attackieren, lieber auf die Politiker und Heimträger eindreschen. Denn die haben das System zu verantworten und drücken sich an vernünftigen Regelungen vorbei.

Krankenschwester, seit Jahrzehnten in der Pflege, und noch nicht mutlos!

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Studie zum Berufsverbleib von Altenpflegefachkräften

Beitrag von Service » 17.06.2008, 17:36

Studie zum Berufsverbleib von Altenpflegefachkräften

Eine längere Verweildauer im Beruf und die Wiedereingliederung temporär ausgestiegener Fachkräfte können dazu beitragen, den Herausforderungen des wachsenden Personalbedarfs an qualifizierten Altenpflegerinnen und Altenpflegern zu begegnen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat deshalb eine Studie (Laufzeit bis Mai 2009) in Auftrag gegeben, die untersucht, wie lange Altenpflegerinnen und Altenpfleger tatsächlich im Beruf bleiben, wie sich Unterbrechungen gestalten und wann und warum sie aus dem Beruf aussteigen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Diskussion über die Verweildauer und die Rahmenbedingungen in diesem Beruf auf einer wissenschaftlich fundierten Grundlage voranzubringen. Weitere Informationen:
http://www.iwak-frankfurt.de/projanspre ... rbleib.htm, Ansprechpartnerin: Dr. Angela Joost, Tel.: 069-798 23646, E-Mail: joost@soz.uni-frankfurt.de .

Quelle: Pressemitteilung vom 17.6.2008

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Burnout durch Pflegeknappheit ....

Beitrag von Presse » 22.05.2009, 06:52

Studie:
Burn-Out durch Pflegeknappheit – Auch erhöhte Patienten-Sterblichkeit
Dienstag, 24. Oktober 2006

London - Ein Mangel an Pflegepersonal führt nicht nur zum “Burn-out” der Mitarbeiter einer Klinik. Er erhöht auch die Sterblichkeit der Patienten, wie eine Studie im International Journal of Nursing Studies (2006; doi:10.1016/j.ijnurstu.2006.07.004) zeigt.
...
Überlastete Pflegekräfte leiden nach der Studie zu 71 Prozent häufiger an einem “Burn-Out-Syndrom”, und sie waren im Vergleich zu Schwestern mit geringerer Arbeitsbelastung zu 91 Prozent häufiger unzufrieden mit ihrer Arbeit.
...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=26149

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Burn-Out-Prävention muss frühzeitig beginnen

Beitrag von Presse » 23.05.2009, 07:20

Burn-Out-Prävention muss frühzeitig beginnen

Heidelberg – Hausärzte, die sich vor einem „Burn-out“ durch ihren aufreibenden Job schützen wollen, müssen frühzeitig etwas für sich tun. Nur so haben sie genug Energie, um ihre Patienten auf Dauer engagiert medizinisch versorgen zu können. Das riet Armin Wiesemann, Lehrbeauftragter der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg niedergelassenen Ärzten beim 10. Heidelberger Tag der Allgemeinmedizin.
.... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... ginnen.htm

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Burn-out: Nicht immer brennt es im Job

Beitrag von Presse » 15.10.2011, 06:27

Burn-out: Nicht immer brennt es im Job

Hamburg (ots) - Burn-out ist in diesen Tagen auch medial ein Dauerbrenner. In den Talkshows geben sich prominente Patienten die Klinke in die Hand und berichten, wie sie durch überzogene Ansprüche von innen und außen krank geworden sind. Krankenkassen melden, dass immer mehr Beschäftigte aufgrund psychischer Störungen, allen voran die Depression - denn der Burn-out ist gar keine eigenständige Diagnose -arbeitsunfähig sind. Verbreitet sich der Burn-out tatsächlich wie ein Flächenbrand oder ist es nur ein mediales Strohfeuer? Und ist die Arbeitswelt hierzulande wirklich anstrengender geworden, so dass immer mehr Arbeitnehmer nicht mehr mithalten können?

Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) sind fast 40 Prozent der Erwachsenen in Deutschland der Meinung, dass ihr Leben nicht stressiger ist als früher, sondern dass nur mehr darüber gesprochen wird. Nur knapp 60 Prozent der Befragten finden, dass das Leben anstrengender ist als früher. Von denen sehen die meisten die Ursache in ihrem Job (59 Prozent) bzw. auf dem Weg dorthin (26 Prozent). Einen großen Teil, 43 Prozent der Umfrageteilnehmer, belasten aber vor allem finanzielle Sorgen, drei von zehn Befragten leiden darunter, ständig erreichbar sein zu müssen. Weitere Stressfaktoren sind neue Medien wie Smartphones und soziale Netzwerke (19 Prozent) und die Familie (23 Prozent).

Heiko Schulz, Psychologe bei der TK: "Die Arbeitswelt, aber auch unser gesellschaftliches Zusammenleben haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Der Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft, zeigt sich auch darin, dass die Beschäftigten weniger Schmerzen durch schwere körperliche Arbeit haben, Stress und psychische Belastungen nehmen dafür zu. Wir leben heute in einer Pop-up-Gesellschaft, in der auf Handy-Displays und Bildschirmen ständig Fenster aufpoppen, die zum Multitasking zwingen und Arbeitsabläufe, aber auch unser Privatleben oft mehr beeinflussen als uns bewusst und lieb sein kann." Zudem sorgt die mobile Kommunikation dafür, dass die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit immer weiter verschwimmt. Dennoch warnt der TK-Psychologe davor, den Begriff Burn-out inflationär einzusetzen: "Nicht jede Belastung oder Überforderung ist ein Burn-out oder sofort behandlungsbedürftig. Denn: Zum einen ist der Burn-out gar keine eigenständige Diagnose und damit auch nicht zu quantifizieren, zum anderen handelt es sich in den meisten Fällen um eine Erschöpfungsdepression, die am Ende eines langen Prozesses steht", so Schulz.

Wer jedoch über einen längeren Zeitraum feststellt, dass Freizeit und Urlaub nicht mehr zur Erholung ausreichen und unter Schlafstörungen und körperlichen Beschwerden leidet, sollte medizinische Hilfe suchen. "Besonders gefährdet sind oft überengagierte Menschen, die einen hohen Anspruch an sich selbst stellen. Die Betroffenen nehmen keine Erfolge mehr wahr, Dinge, die früher Spaß machten, bereiten keine Freude mehr. Sie entwickeln einen Tunnelblick, entfernen sich von ihrer Umwelt, fühlen eine innere Leere und werden zynisch," erklärt der Psychologe die typischen Anzeichen.

Die Ursache muss dabei nicht immer im Job liegen. "Nicht jeder, der beruflich stark eingespannt ist, ist Burn-out-gefährdet. Wer Spaß an seiner Arbeit hat, positives Feedback bekommt und das Gefühl hat, etwas Sinnhaftes zu tun, brennt auch in stressigen Phasen nicht aus", so Schulz. Wichtig ist, dass man nicht dauerhaft auf Hochtouren läuft und in der Freizeit für ausreichend Ausgleich sorgt. "Ein Burn-out entsteht erst, wenn es nicht gelingt, den Körper in eine vernünftige Balance aus Anspannung und Entspannung zu bringen, wenn Familie und Freundeskreis nicht als positive Ressource empfunden werden, sondern die familiäre Situation zusätzlich belastet. Das betrifft häufig die Sandwich-Generation der 30- bis 50-Jährigen, die im Job stehen und sich um die Kinder und ihre Eltern kümmern. Wenn zudem keine Zeit für Sport und Entspannung bleibt, gerät man schnell an seine Grenzen", erläutert der TK-Experte. Auch die elektronischen Medien sieht der Psychologe als Freizeitbeschäftigung eher kritisch: "Facebook und Fernsehen sind zum Entspannen ungeeignet. Vor allem Menschen, die bereits ihren Arbeitstag weitgehend vor dem Bildschirm verbringen, sollten nach Feierabend einen die Sinne schonenden und sinnstiftenden Ausgleich suchen."

Hinweis für die Redaktionen:

Bildmaterial und Infografiken zum Thema psychische Störungen finden Sie in unserem Online-Pressecenter unter www.presse.tk.de zum kostenlosen Download.

Quelle: Pressemitteilung vom 14.10.2011
Pressekontakt: TK-Pressestelle, Michaela Hombrecher, michaela.hombrecher@tk.de,
040-6909-2223, Social Media Newsroom: www.newsroom.tk.de , Twitter:
www.twitter.com/TK_Presse

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Anteil Älterer wächst

Beitrag von Service » 13.01.2012, 15:30

Anteil Älterer wächst

Rhein-Kreis Neuss Der Rhein-Kreis Neuss wird immer älter. Nach den aktuellen Zahlen der Landesstatistiker waren vor etwa einem Jahr 21% der Gesamtbevölkerung über 65 Jahre alt. Fünf Jahre vorher betrug der Anteil noch 19%. Während der Anteil an Jugendlichen und jungen Erwachsenen gleich geblieben ist, ist der der Kinder gesunken. Das entspricht in etwa auch dem Landestrend.

Quelle: Mitteilung Radiossender News89,4 vom 12.01.2012

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