Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Um die Mundhydiene in Pflegeberufen steht’s schlecht
Pfleger vergessen eigene Gesundheit
Während sich Pflegende um andere kümmern, vergessen sie oft ihre eigene Gesundheit – besonders die orale, so neueste Studienergebnisse

08.06.06 - Pflegen ist mit erhöhten Level an Plaque und Gingivitis assoziiert, so Fernando Hugo der State Univesity of Campinas in Sao Paulo, Brasilien. Er untersuchte wie sich chronischer Stress, Depressionen und erhöhte Kortisollevel auf die orale Gesundheit von Personen aus Pflegeberufen auswirken.

Pflegende Studienteilnehmer wiesen im Vergleich zu Nichtpflegenden eine schlechtere orale Gesundheit und ein vierfach erhöhtes Risiko für erhöhte Plaquewerte sowie ein doppeltes Risiko für Gingivitis auf.

jh / Journal of Periodontology 77 (2006) 1008-1014

Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis", 8.6.2006
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel? ... 763774&n=1

Pflegende unterliegen einem erhöhten Gesundheitsrisiko

Dass Pflegende einem erhöhten Gesundheitsrisiko unterliegen, ist nun wirklich sattsam bekannt. Dazu bedarf es keiner weiteren Studien. Mängel in der Mundhygiene sind nur ein Aspekt - und sicherlich nicht der wichtigste.
Pflegende müssen die Möglichkeit erhalten, unter vertretbaren Bedingungen ihrer schweren Arbeit an hilfe- und pflegebedürftigen Menschen nachzugehen. Dass glatte Gegenteil ist heute der Fall. Pflegende arbeiten unter Bedingungen, die zum Teil klar unwürdig sind und nach kurzer Zeit zu Gesundheitsstörungen führen.
In diesem Zusammenhang: AltenpflegerInnen sind nur etwa 5 Jahre im Beruf. Das verdeutlicht, was los ist. Hier ist Abhilfe zu schaffen. Die Politik muss dringend die Pflege-Rahmenbedingungen verändern und damit den Betroffen helfen - den Pflegenden und den Gepflegten.

Rob Hüser