Personalfluktuation in der stationären Pflege

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

Moderator: WernerSchell

Gesperrt
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Personalfluktuation in der stationären Pflege

Beitrag von WernerSchell » 19.03.2017, 07:25

Bild
Auszubildende in Pflegeberufen leiden unter Zeitdruck - dpa Bildfunk

Presseinformation vom 1.2.2017

Projekt am Institut für Gerontologie an der TU Dortmund zur Personalfluktuation in der stationären Pflege – drei große Träger aus NRW beteiligt

Welche Möglichkeiten haben Pflegeeinrichtungen, ihre Mitarbeiter möglichst lange im Unternehmen zu halten? Die Antwort auf diese Frage gewinnt angesichts des sich weiter zuspitzenden Fachkräftemangels in der Pflege an Dringlichkeit. Ein aktuelles Projekt des Instituts für Gerontologie an der TU Dortmund widmet sich diesem Thema, indem es bei drei großen Trägern in Nordrhein-Westfalen Pflegefachkräfte, Einrichtungsleitungen und Mitarbeitervertretungen befragt. Im Ergebnis wird das Forscherteam Handlungsempfehlungen entwickeln, die sowohl in den beteiligten Häusern als auch in anderen Pflegeinrichtungen zur Mitarbeiterbindung genutzt werden können.
Unter der Überschrift „Personalfluktuation in Einrichtungen der pflegerischen Versorgung – eine Analyse von Ursachen und Handlungsmöglichkeiten“ kooperiert das Institut für Gerontologie an der TU Dortmund mit der Sozial-Holding in Mönchengladbach, dem Evangelischen Christophoruswerk in Duisburg und der Seniorenhilfe der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel mit Sitz in Bestwig. Alle zusammen betreiben 23 Einrichtungen der pflegerischen Versorgung. Der Europäische Sozialfonds und das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW fördern das einjährige Projekt bis September 2017. Die drei Träger sind als Praxispartner außerdem mit einem finanziellen Beitrag beteiligt. Von politischer Seite werden die Ergebnisse mit Interesse erwartet.
In dem einjährigen Projekt, welches noch bis zum September 2017 läuft, haben die Wissenschaftler bislang Literatur und vorhandene Studien zum Thema ausgewertet, Personaldaten hinsichtlich vorhandener Fluktuation analysiert und mehr als 45 persönliche Interviews mit Leitungskräften und Mitarbeitervertretungen in den beteiligten Unternehmen geführt. Dabei zeigte die Analyse der Personaldaten bereits, dass die Personalfluktuation bei den drei untersuchten Trägern auf einem sehr niedrigen Niveau und damit weitaus geringer ist, als bisherige Studienergebnisse und Medienberichte dies für die Gesamtbranche berichten. Darum kann festgestellt werden: Es ist durchaus für einzelne Träger möglich, durch innovative und umfassende Maßnahmen die Arbeitsverhältnisse für die Beschäftigten so attraktiv zu gestalten, dass trotz widriger Verhältnisse in der Branche die Situation beim einzelnen Träger als durchaus attraktiv betrachtet werden kann. Gute Arbeitsbedingungen sind auch in schwierigen Rahmenbedingungen möglich, was jedoch nichts an der Notwendigkeit ändert, die Rahmenbedingungen selbst zu verbessern. Für (potentielle) Beschäftigte selbst bedeutet dies: Der Pflegeberuf kann sinnstiftend und zufriedenstellend sein, wenn vor Ort ein effektives Personalmanagement vorliegt. Für Arbeitgeber in der Pflege bedeutet dies: Es gibt durchaus Spielraum, die Bedingungen zu verbessern und die Fluktuation zu senken.
Als weiterer Schritt folgen ausführliche Interviews mit 60 Pflegefachkräften, die ihren Arbeitgeber oder den Beruf gewechselt haben. Zudem werden alle Pflegefachkräfte der drei Träger schriftlich befragt. Mithilfe dieser unterschiedlichen Blickwinkel auf das Thema Personalfluktuation ermittelt das Forscherteam die Gründe, die Pflegefachkräfte zum Arbeitgeber- oder sogar zum Berufswechsel bewegen können. Es identifiziert Faktoren der Arbeitszufriedenheit und erarbeitet Ideen, wie Pflegeeinrichtungen angesichts schwieriger Rahmenbedingungen in positiver Weise ihre Fachkräfte binden können.

Für Fragen stehen gerne zur Verfügung:
Dr. Jürgen Bauknecht (Projektkoordination)
Markus Kühnel, M.A., und Anja Ehlers, M.A. (Projektbearbeitung)
Wissenschaftliche Mitarbeiter
Institut für Gerontologie an der TU Dortmund/
Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V.
Tel. 0231/728488 – 15/ -14/-13
E-Mail: jbauk@post.tu-dortmund.de, markus.kuehnel@tu-dortmund.de; ehlers@post.tu-dortmund.de

Quelle: Mitteilung vom 03.02.2017
Geschäftsführung:
Helmut Wallrafen
Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH
Königstr. 151
41236 Mönchengladbach
Tel. 02166 - 455 4100
Fax 02166 - 455 4119
Internet: http://www.sozial-holding.de/

+++
Pressemitteilung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 02.02.2017

Mehr Pflegekräfte = bessere Pflege
K.J. Laumann, Pflegebeauftragter der Bundesregierung, hat alle Pflegeeinrichtungen angeschrieben und für attraktivere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte geworben. Diese Aufmunterung liegt nahe bei den Äußerungen der Bundeskanzlerin Merkel, die den Pflegekräften bereits großen Respekt gezollt hat. Ergänzt wird das alles durch eine aktuelle Kolumne von Kardinal Woelki, der mehr gesellschaftliche Anerkennung für die Pflege angemahnt hat.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist der Meinung, dass alle netten Sprüche und Aufmunterungen in Richtung Pflegekräfte und Einrichtungen allein wenig hilfreich sind. Wir brauchen, und das wird seit Jahren verdeutlicht, auch bei den Neusser Pflegetreffs, ein Personalbemessungssystem für die Pflegeeinrichtungen, das ein an § 11 SGB XI ausgerichtetes Pflegen möglich macht. Es geht einfach um die Auflösung des Pflegenotstandes - um mehr Pflegekräfte - JETZT! Nur mit Pflegekräften wird es eine bessere Pflege geben.
Näheres > viewtopic.php?f=4&t=21979
Werner Schell

Bild
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Mehr Pflegepersonal beschäftigt ...

Beitrag von WernerSchell » 04.04.2017, 06:21

2015 beschäftigten NRW-Pflegeeinrichtungen 9,4 Prozent mehr Personal als zwei Jahre zuvor

(Quelle: IT.NRW). Ende 2015 waren in Nordrhein-Westfalen 171.044 Personen in 2.626 Pflegeheimen (stationären Pflegeeinrichtungen) und weitere 75.399 Personen bei 2.593 ambulanten Pflegediensten tätig. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt, stieg die Gesamtzahl der Beschäftigten im Pflegebereich seit 2013 um 9,4 Prozent auf 246.443. Die Beschäftigtenzahl der ambulanten Pflegedienste stieg um 12,5 Prozent; in Pflegeheimen lag der Anstieg bei 8,0 Prozent. Wie bereits 2013 war etwa die Hälfte des gesamten Personals teilzeitbeschäftigt (127.718).
Weitere 63.858 Vollzeitkräfte und 33.729 sogenannte "Mini- Jobber" wurden in den Einrichtungen eingesetzt. Außerdem lernten 18.581 Auszubildende oder Umschüler in den nordrhein-westfälischen Pflegebetrieben. Die übrigen 2.557 Beschäftigten absolvierten entweder ein Praktikum außerhalb einer Ausbildung, ein freiwilliges soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst.
Mit 5.219 gab es Ende 2015 in Nordrhein-Westfalen 7,9 Prozent mehr Pflegeeinrichtungen als zwei Jahre zuvor. Etwa jede zweite Einrichtung befand sich in privater oder freigemeinnütziger Trägerschaft; 128 Einrichtungen wurden von der "öffentlichen Hand" betrieben.

Quelle: Mitteilung vom 02.04.2017
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Beratgerstraße 36
44149 Dortmund
Tel.: 0231/ 579743
Fax: 0231/ 579754
E-Mail: info@vkm-rwl.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Gesperrt