Mindestlohn gegen Lohndumping in der Pflege

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

Moderator: WernerSchell

Karl Büser
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Mindestlohn in der Pflege nicht erforderlich

Beitrag von Karl Büser » 09.12.2009, 08:01

Presse hat geschrieben: .... Der Mindestlohn für die Altenpflege wird immer fraglicher. ...
Über Mindestlöhne, gleich wo, kann man immer streiten. Für die Pflege halte ich aber eine solche Diskussion für überflüssig. Die Tarifvertragsparteien und auch die Politik sind in der Pflicht, die Pflege-Rahmenbedingungen zu verbessern, durch höhere Vergütungen per Tarifvertrag und durch mehr Personalstellen per Gesetzesbeschluss. Im Übrigen brauchen wir eine Pflegereform, die grundlegende Korrekturen vornimmt. Wenn wir diese "Hausaufgaben" gemacht haben, ist eine weitere Diskussion über Mindestlöhne für die Altenpflege entbehrlich.

K.B.
Die Würde des Menschen ist unantastbar - immer und ausnahmslos! Ich unterstütze daher Aktivitäten, die uns diesem Ziel näher bringen! Danke für Infos unter http://www.wernerschell.de

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Mindestlohn in der Pflege nicht verhindern

Beitrag von Presse » 28.01.2010, 14:08

Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung:
Mindestlohn in der Pflege nicht verhindern / Würdige Pflege erfordert würdige Arbeitsbedingungen

Berlin. "Würdige Pflege erfordert würdige Arbeitsbedingungen. Dazu gehört auch eine gerechte Bezahlung. Um die gesellschaftlich wichtige Aufgabe der Pflege zu stärken, ist ein angemessener Mindestlohn unverzichtbar", erklärt der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch. Wie die Berliner Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, soll diesen Freitag eine Findungskommission über Lohnuntergrenzen in der Pflegebranche entscheiden. "Obwohl allein in der Altenpflege derzeit rund 15.000 Stellen unbesetzt sind und gute Chancen bestehen, eine Stelle zu finden, entscheiden sich nach wie vor zu wenige Schulabgänger für eine Ausbildung in diesem Bereich", mahnt Brysch. "Die Pflegenden stehen unter enormem Druck und müssen körperlich wie seelisch an ihre Grenzen gehen. Gerade die Schwerstkranken, die besondere Zuwendung bräuchten, leiden unter diesen Missständen erheblich."

Brysch ruft die Kommission auf, die Verhandlungen nicht scheitern zu lassen und zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen. "Nach monatelangen Verzögerungen muss nun endlich ein zweckmäßiges Resultat her, das dazu beiträgt die anstehenden Aufgaben zu bewältigen", fordert er. "Auch die Politik muss ihren Teil dazu beitragen. Sie darf bei der Lohndiskussion nicht Zuschauer sein, da Dumpinglöhne in einem Sozialstaat unanständig sind."

Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern und unterhält das bundesweit einzigartige Patientenschutztelefon sowie die Schiedsstelle Patientenverfügung.

Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Matthias Hartmann: Tel.: 030/ 28 44 48 4 - 2
hartmann@patientenschutzorganisation.de http://www.patientenschutzorganisation.de

Quelle: Pressemitteilung vom 27.01.2010

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Pflege-Mindestlohn

Beitrag von Presse » 28.01.2010, 14:11

Kommission entscheidet an diesem Freitag über Pflege-Mindestlohn

Am Freitag dieser Woche soll eine noch von der Großen Koalition eingesetzte Findungskommission die Lohnuntergrenze für rund 600.000 Beschäftigte der Pflegebranche festlegen. Das meldet die „Berliner Zeitung“ heute. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) müsse dann entscheiden, ob sie diesen Mindestlohn gesetzlich festschreiben wolle. Der Koalitionspartner FDP lehtn die Lohnuntergrenze allerdings ab.
Die Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung forderte die Kommission auf, die Verhandlungen nicht scheitern zu lassen und zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen. „Nach monatelangen Verzögerungen muss nun endlich ein zweckmäßiges Resultat her, das dazu beiträgt, die anstehenden Aufgaben zu bewältigen“, sagte der Geschäftsführende Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch, heute in Berlin. Würdige Pflege erfordere würdige Arbeitsbedingungen. Dazu gehöre auch eine gerechte Bezahlung. Ein Angemessener Mindestlohn sei darum unverzichtbar, „um die gesellschaftlich wichtige Aufgabe der Pflege zu stärken“. Obwohl allein in der Altenpflege derzeit rund 15.000 Stellen unbesetzt seien und gute Chancen bestünden, eine Stelle zu finden, entschieden sich nach wie vor zu wenige Schulabgänger für eine entsprechende Ausbildung. „Die Pflegenden stehen unter enormem Druck und müssen körperlich wie seelisch an ihre Grenzen gehen. Gerade die Schwerstkranken, die besondere Zuwendung bräuchten, leiden unter diesen Missständen erheblich.“

Quelle: Pressemitteilung vom 27.01.2010
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Mindestlohn in der Pflegebranche muss kommen

Beitrag von Presse » 29.01.2010, 14:11

Pressemitteilung 29. Januar 2010:

Mindestlohn in der Pflegebranche muss kommen

Zu den heutigen Verhandlungen über einen Mindestlohn für Pflegekräfte erklärt Elisabeth-Scharfenberg MdB, bayerische Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Pflegepolitik und Altenpolitik:

Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter müssen sich schnell auf eine Lohnuntergrenze in der Pflegebranche einigen, denn dort herrschen zum Teil untragbare Bedingungen. Ein Mindestlohn ist ein zentraler Baustein, um die Arbeitsbedingungen in der Pflege – auch in Bayern – zu verbessern und die Attraktivität der Pflegeberufe zu steigern.

Wir warnen die schwarz-gelbe Koalition, den Mindestlohn in der Pflege wie in anderen Branchen zur Disposition zu stellen. Laut Koalitionsvertrag will die Koalition bis Oktober 2011 prüfen, ob die bisherigen gesetzlichen Lösungen für Branchenmindestlöhne sinnvoll sind und ggf. aufgehoben werden. Das ist inakzeptabel und belastet die heutigen Verhandlungen.

Auch die Arbeitgeberseite ist gefragt, ihr eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen. Die zunehmende Tendenz, dass Träger in der Pflege eigene Zeitarbeitsfirmen gründen, um so die Löhne zu drücken, beobachten wir mit großer Sorge. Dies wollen wir gesetzlich unterbinden.

Nicht zuletzt ist aber Gesundheitsminister Philipp Rösler in der Pflicht. Die Koalition muss die gesamten Rahmenbedingungen in der Pflege dringend verbessern. Der Kostendruck in der Pflegebranche ist zweifellos immens. Vielerorts sind die vereinbarten Pflegesätze für die Leistungserbinger nicht kostendeckend. Eine würdevolle Pflege kann so nicht immer gewährleistet werden. Deshalb muss die Koalition bessere finanzielle Rahmenbedingungen schaffen. Der Abbau von Ausbildungsplätzen in den Ländern muss ein Ende haben. Die Pflegeausbildung muss reformiert werden. Die Reform des Pflegebedürftigkeitsbegriffs muss dringend angepackt werden, verbunden mit verbesserten, passgenaueren Leistungen für die Pflegebedürftigen.
________________________________
Elisabeth Scharfenberg, MdB
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
im Deutschen Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel: 030 227 74 531
Fax: 030 227 76 655
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Mindestlohn in der Pflege duldet keinen Aufschub

Beitrag von Presse » 26.02.2010, 10:58

Nr. 0214 der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
26.02.2010


Mindestlohn in der Pflege duldet keinen Aufschub

Anfang März sollen abschließende Verhandlungen der Mindestlohnkommission zur Einführung eines
branchenspezifischen Mindestlohns in der Pflegebranche stattfinden. Dazu erklären
Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte, und Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin
für Pflegepolitik:
Wir wiederholen unseren Appell an die Verhandlungspartner, sich zügig und einvernehmlich auf einen
Mindestlohn in der Pflegebranche zu verständigen. Um Existenz bedrohende Löhne in der Pflege zu
verhindern, muss unbedingt eine Lohnuntergrenze eingezogen werden. Arbeit muss sich auch in der
Pflegebranche lohnen. Die gefährliche Abwärtsspirale der Löhne muss dringend durchbrochen werden.
Wir fordern von der Bundesregierung, dass sie die Verhandlungen unterstützt und ihre unbegründete und
ablehnende Haltung gegen branchenspezifische Mindestlöhne endlich ad acta legt. Wir haben nicht
erwartet, dass Schwarz-Gelb die Pflegepolitik voran bringt. Wir erwarten aber, dass sie wenigstens
diesen notwendigen Prozess nicht behindert.
In der Pflegebranche gibt es bereits heute einen massiven Fachkräftemangel. Dieser wird sich in den
kommenden Jahren noch deutlich zuspitzen, wenn nicht gehandelt wird. Deshalb müssen die
Arbeitsbedingungen und die Attraktivität der Pflegeberufe dringend verbessert werden. Dazu leistet ein
Mindestlohn einen wichtigen Beitrag. Ansonsten verkommt die Pflege zu einem Billig-Arbeitsfeld.
Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat in der Pflege kein Konzept. Bis auf unsoziale
Kapitaldeckungsfantasien lässt Schwarz-Gelb bisher nicht einmal im Ansatz erkennen, wie sie die Pflege
in diesem Lande verbessern will. Es gibt aber mehr als genug zu tun. Das muss auch die neue
Bundesregierung endlich begreifen.
Die Finanzierung der Pflegeversicherung muss dringend reformiert werden, um eine würdevolle Pflege,
aber auch würdevolle Arbeitsbedingungen und Löhne gewährleisten zu können. Wir brauchen dringend
mehr Ausbildungsplätze, und die Pflegeausbildung muss reformiert werden. Es ist absurd, dass
Pflegekräfte gebraucht werden, aber zu wenige Ausbildungsplätze vorhanden sind. Hier sind auch die
Länder gefordert, zum Beispiel über die Einführung einer Ausbildungsumlage. Daran müssten sich alle
Leistungserbringer beteiligen, auch jene, die sich nicht an der praktischen Ausbildung beteiligen.

Pressedienst Herausgeberin:
Bündnis 90/Die Grünen • Deutscher Bundestag • 11011 Berlin
E-Mail: presse@gruene-bundestag.dehttp://www.gruene-bundestag.de

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Pflege-Mindestlohn von 10 Euro gefordert

Beitrag von Rob Hüser » 27.02.2010, 07:58

Gaby Modig hat geschrieben: .... Pflege-Mindestlohn von 10 Euro gefordert
.... Nach einem Bericht in der Rheinischen Post, Düsseldorf, vom 18.09.2009 hat Willi Zylajew, MdB und pflegepolitischer Sprecher der Union im Bundestag, mehrfach beim Neusser Pflegetreff als Referent zu Gast, einen Pflege-Mindestlohn von 10 Euro gefordert. .....
Ich bin bezüglich Mindestlohn nicht sicher, ob damit der richtige Weg beschritten wird. 10 Euro / Stunde wären aber wohl schon mal nicht verkehrt.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Pflegekräfte allgemein eine höhere Vergütung verdient haben. Ihre schwere Arbeit rechtfertigt dies. Daher sind die Sozialpartner gefordert, in den Tarifverträgern für Besserstellungen zu sorgen. Wenn Tarife gerechte Vergütungen vorsehen, brauchen wir keine Mindestlöhne. Die Kirchen und Wohlfahrtsverbände könnten / sollten Vorreiter sein!

Rob
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

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Pflege-Mindestlohn: Entscheidung erneut vertagt

Beitrag von Presse » 02.03.2010, 15:59

Pflege-Mindestlohn: Entscheidung erneut vertagt

Berlin. Die Pflegebranche muss weiter auf einen bundesweiten Mindestlohn warten. Eine vom Bundesarbeitsministerium eingesetzte Kommission konnte sich am Montagabend in Berlin nicht auf eine Empfehlung für eine konkrete Höhe der geplanten Lohnuntergrenze für Pflegehilfskräfte verständigen. Die Verhandlungen seien auf den 25. März vertagt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
In der Kommission sind die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die kommunalen und privaten Arbeitgeber sowie für die evangelische und die katholische Kirche die Diakonie und Caritas vertreten. Eine Einigung in der Kommission ist die Voraussetzung dafür, dass die Bundesregierung einen Mindestlohn per Verordnung für die gesamte Pflegebranche für allgemeinverbindlich erklären könnte.

Quelle: Pressemitteilung vom 2.3.2010
Vincentz Network, Hannover, http://www.vincentz.net

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Rösler zeigt sich offen für Pflege-Mindestlöhne

Beitrag von Presse » 22.03.2010, 14:13

Rösler zeigt sich offen für Pflege-Mindestlöhne
Hannover – Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) ist trotz der grundsätzlichen Ablehnung von Mindestlöhnen offen für eine gesetzliche Lohnuntergrenze in der Pflege. „Ich akzeptiere, dass es in der Pflege um einen Sonderweg geht“, sagte [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=34917

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Mindestlohn in der Pflege: Den Endspurt nicht verstolpern

Beitrag von Presse » 24.03.2010, 13:08

Pressemitteilung vom 24. März 2010:

Mindestlohn in der Pflege: Den Endspurt nicht verstolpern

Anlässlich der voraussichtlich abschließenden Verhandlungsrunde der Kommission zur Einführung eines Mindestlohns in der Pflegebranche am 25. März 2010 erklärt Elisabeth Scharfenberg MdB, bayerische Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Pflegepolitik:

Wir freuen uns über aktuelle Meldungen, wonach sich die Verhandlungspartner wohl einvernehmlich auf einen Mindestlohn in der Pflegebranche verständigen werden. Gelingt dies, wäre ein erster Schritt zur Begrenzung der Abwärtsspirale bei den Löhnen und zur Attraktivitätssteigerung des Pflegeberufs getan – auch in Bayern. Die Verhandlungen dürfen nun nicht mehr auf den letzten Metern scheitern.

Positiv überrascht sind wir über die Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler, einen Mindestlohn für die Pflegebranche zu befürworten. Es freut uns, dass Teile der FDP langsam begreifen, von welcher Wichtigkeit ein Mindestlohn ist. Es ist aber entschieden zu wenig, wenn Herr Rösler gönnerhaft vermeldet, sich die Ergebnisse der Kommission „ansehen“ zu wollen. Das ist doch wohl eine Selbstverständlichkeit. Wir erwarten vom Gesundheitsminister, dass er den Prozess nun bis zum Ende aktiv und positiv unterstützt und gegenüber seinen Kollegen im Kabinett den Mindestlohn in der Pflegebranche durchsetzt.

Entgegen Herrn Röslers Meinung darf die Pflegebranche kein „Sonderweg“ sein. Branchenspezifische Mindestlöhne sind zwingend notwendig, um Millionen von Beschäftigen vor Lohndumping und Armut trotz Erwerbstätigkeit zu schützen.
________________________________
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Beitrag von thorstein » 24.03.2010, 13:47

anbei ein aktueller Beitrag von WDR5 als podcast:

http://www.podcast.de/episode/1539735/W ... m_23.03.10

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Welche Pflege wollen wir (uns leisten)?

Beitrag von WernerSchell » 24.03.2010, 14:02

thorstein hat geschrieben: .... Beitrag von WDR5 als podcast: ....
Mindestlohn, neuer Pflegebedürftigkeitsgetriff, Familienpflegezeit .... usw. ... Alles nett gemeinte Einzelaktionen.
Wir brauchen eine in die Zukunft weisende umfassende Pflegereform, die alle Aspekte von menschenwürdiger Pflege, ambulant wie stationär, aufgreift und sie "aus einem Guss" demografiefest macht. Alles muss sinnvoll ineinandergreifen. Einzelmaßnahmen helfen nicht weiter.
Das Thema "Welche Pflege wollen wir (uns leisten)? ist daher Gegenstand des Neusser Pflegetreffs am 27.04.2010 - http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de Wir werden dort alle Reformerfordernisse ansprechen.

Werner Schell - http://www.wernerschell.de
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https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Welche Pflege wollen wir (uns leisten)?

Beitrag von PflegeCologne » 24.03.2010, 17:45

WernerSchell hat geschrieben: .... Mindestlohn, neuer Pflegebedürftigkeitsgetriff, Familienpflegezeit .... usw. ... Alles nett gemeinte Einzelaktionen.
Wir brauchen eine in die Zukunft weisende umfassende Pflegereform, die alle Aspekte von menschenwürdiger Pflege, ambulant wie stationär, aufgreift und sie "aus einem Guss" demografiefest macht. Alles muss sinnvoll ineinandergreifen. Einzelmaßnahmen helfen nicht weiter. ....
Hallo,
genau, das ist die richtige Sichtweise. Statt über Mindestlohn müssen wir uns über den Wert der Pflege unterhalten und werden feststellen, dass die professionelle Pflege nicht angemessen vergütet wird. Die pflegerische Dienstleistung ist, ebenso wie in den Familien, total unterbewertet. Da muss der Hebel angesetzt werden. Im Übrigen bin ich auch der Meinung, dass alle Aspekte der bestmöglichen Ausstattung der Pflegesysteme als Paket erörtert werden muss. Alles andere ist Stückwerk und bringt uns nicht voran.
Viele Grüße
Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
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Pflege-Mindestlohn: Kommission einigt sich

Beitrag von Presse » 25.03.2010, 12:18

Informationen bei Reuters:
Mindestlohn auch für Pflegebranche vereinbart
http://de.reuters.com/article/domesticN ... JV20100325
++++++
Pflege-Mindestlohn: Kommission einigt sich / Empfehlung muss noch vom Bundeskabinett bestätigt werden

Berlin. Nach sechsmonatiger Beratung hat sich die Kommission zur Festlegung eines Mindestlohns in der Pflege einstimmig geeinigt: Ab dem 1. Juli 2010 soll für Pflegehilfskräfte eine Lohnuntergrenze von 8,50 Euro in den alten und 7,50 Euro in den neuen Bundesländern gelten. Die Empfehlung muss noch vom Bundeskabinett bestätigt werden.
Thomas Greiner, Vorsitzender des Arbeitgeberverbands Pflege, begrüßt den Beschluss der Kommission. Der Mindestlohn helfe allen, so Greiner: "Den ungelernten Pflegehilfskräften, weil sie einen fairen Lohn erhalten; den Unternehmen, weil ein maßvoller Mindestlohn vereinbart worden ist, der keine Arbeitsplätze gefährdet; und den Sozialversicherungspflichtigen, weil die Pflege in Deutschland bezahlbar bleibt."

Mehr zum Thema lesen Sie in den Print-Ausgaben von CAREkonkret.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.03.2010
Vincentz Network, Hannover, http://www.vincentz.net

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Mindestlohn in der Pflege

Beitrag von Presse » 25.03.2010, 12:22

Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung zur Einigung über einen Mindestlohn in der Pflege: Arbeitsministerin von der Leyen muss dem Kompromiss jetzt Geltung verschaffen / Würdige Pflege braucht würdige Arbeitsbedingungen

Berlin. "Um die gesellschaftlich wichtige Aufgabe der Pflege zu stärken und die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, ist ein angemessener Mindestlohn unverzichtbar. Dass nach monatelangen, zähen Verhandlungen heute endlich ein für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer annehmbarer Kompromiss auf dem Tisch liegt, ist daher zu begrüßen", kommentiert Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung das jetzt bekannt gewordene Ergebnis der Mindestlohn-Findungskommission. "Bundesarbeitsministerin von der Leyen muss den ausgehandelten Lohnuntergrenzen in der Pflege nun zügig Geltung verschaffen. Denn würdige Arbeitsbedingungen sind die Grundlage für ein die Würde wahrendes Pflegesystem."

Brysch betont, dass gerade die Schwerstkranken, die besondere Zuwendung brauchen, stark unter Missständen in der Pflege zu leiden haben. "Die Pflegenden stehen unter enormem Druck und müssen körperlich wie seelisch an ihre Grenzen gehen", erklärt Brysch. "Entschlossenes Handeln ist gefragt, um dem akuten Arbeitskräftemangel und den daraus folgenden Belastungen für Pflegende und Patienten wirkungsvoll zu begegnen. Die nun vorgeschlagenen Schranken gegen Lohndumping sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung."

Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern.

Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Stephan von der Trenck: Tel.: 030 / 2 84 44 84 - 0
trenck@patientenschutzorganisation.de
http://www.patientenschutzorganisation.de

Quelle: Pressemitteilung vom 25.03.2010

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Mindestlohn in der Pflege

Beitrag von Presse » 25.03.2010, 12:32

bpa: Einigung auf Mindestlohn in der Pflege mit vernünftigem Ergebnis
Regelung zur ortsüblichen Vergütung ist damit überholt


Berlin (ots) - Die Pflegekommission beim Bundesarbeitsministerium hat sich heute auf einen Mindestlohn für die rund 800.000 Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen geeinigt, der sich auf die Hilfskräfte in der Pflege auswirkt. Demnach soll es ab dem 01.07.2010 für Hilfskräfte, die überwiegend in der Grundpflege eingesetzt werden, eine Lohnuntergrenze von EUR 7,50 in den neuen und EUR 8,50 in den alten Bundesländern geben. Ab 01.01.2012 erhöht sich diese jeweils um EUR 0,25 und ab 01.07.2013 noch einmal um jeweils EUR 0,25. Diese Regelung gilt mindestens bis 01.01.2015.

"Die Einigung ist ein Zeichen der Vernunft beim Einstiegslohn für Hilfskräfte in der Pflege. Mit Blick auf die bevorstehende volle Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa ab 1. Mai 2011 wird damit eine Lohnuntergrenze für die Pflegebranche verpflichtend", so bpa-Präsident Bernd Meurer. "Der Mindestlohn wird auch für ausländische Unternehmen gelten, die Pflegeleistungen in Deutschland anbieten. Damit gibt es auch für ausländische Hilfskräfte künftig keinen Grund, für einen geringeren Stundenlohn in Privathaushalten zu arbeiten."

Wenn das Bundesarbeitsministerium sich für eine entsprechende Verordnung ausspricht und das Kabinett zustimmt, kann der Mindestlohn in Kraft treten. Allerdings besteht gesetzgeberischer Korrekturbedarf dann noch an anderer Stelle. "Mit dem Mindestlohn für die Pflegebranche ist die Regelung zur ortsüblichen Vergütung überholt und zu streichen", fordert Bernd Meurer. Und weiter: "Mindestlöhne sind keine Durchschnittslöhne! Eines muss aber klar sein: Nur eine solide Refinanzierung ermöglicht es den Unternehmen in der Pflege, auch künftig verlässliche Leistungen in guter Qualität zu erbringen. Dies wurde seinerzeit auch vom Bundesrat unterstützt."

Damit der heute von der Kommission beschlossene Mindestlohn in der Pflege gültig ist, bedarf es noch einer Rechtsverordnung des Bundesarbeitsministeriums. Zum Erlass der Rechtsverordnung ist das Ministerium gesetzlich nicht verpflichtet. Zudem haben die Regierungskoalitionen im Koalitionsvertrag vereinbart, dass sie über neue Mindestlöhne einvernehmlich im Kabinett entscheiden.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 6.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.

Für Rückfragen:
Herbert Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.03.2010

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