Gefährdungsbeurteilung - Ratgeber veröffentlicht

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

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Gefährdungsbeurteilung - Ratgeber veröffentlicht

Beitrag von Presse » 19.10.2010, 06:40

Ratgeber zur Gefährdungsbeurteilung veröffentlicht
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Mit branchenunabhängiger Handlungshilfe Risiken vermindern

Arbeitsschutz ist Chefsache. So verpflichtet das Arbeitsschutzgesetz den Arbeitgeber, die Arbeitsbedingungen im Unternehmen im Hinblick auf Sicherheit und Gesundheit zu beurteilen und erforderliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Mit dem neuen Ratgeber zur Gefährdungsbeurteilung gibt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Fachleuten das nötige Rüstzeug an die Hand, um die Gefährdungsbeurteilung sicher durchzuführen. Das 630 Seiten starke Kompendium ist als Loseblattsammlung konzipiert, damit der Ratgeber zeitnah aktualisiert werden kann. Die ersten druckfrischen Exemplare werden jetzt auf der Messe "Arbeitsschutz Aktuell 2010" in Leipzig am BAuA-Stand in Halle 1 der Fachwelt vorgestellt.

Seit Jahren gehört der mehrfach aktualisierte "Ratgeber zur Ermittlung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen im Betrieb" zu Standardwerken der BAuA, wenn es um die Gefährdungsbeurteilung geht. Mit dem neuen Konzept des jetzt veröffentlichten Kompendiums erweitert die BAuA ihr praxiserprobtes Angebot, indem sie es der ständigen Aktualisierung öffnet. Der branchenunabhängig angelegte Ratgeber richtet sich in erster Linie an Fachleute im Arbeitsschutz, die die Gefährdungsbeurteilung im Auftrag des Arbeitgebers planen und durchführen. Dazu vermittelt er Grundwissen auf der Basis neuester arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse und bietet Handlungshilfen für die Durchführung an.

Der Ratgeber gliedert sich in drei Teile: Teil 1 enthält Hinweise, um die Gefährdungsbeurteilung auf der Grundlage des Arbeitsschutzgesetzes zu planen und durchzuführen. Im zweiten Teil werden die einzelnen Gefährdungsfaktoren wie Lärm, psychische Belastungen oder Gefahrstoffe detailliert dargestellt. Zu jedem Gefährdungsfaktor informiert der Ratgeber über Art und Wirkung, gibt Grenzwerte und Beurteilungskriterien an und führt Maßnahmen des Arbeitsschutzes auf. Zudem benennt das Kompendium die jeweiligen Vorschriften, technische Regeln, Normen und weiterführende Literatur. Mit Textbausteinen, die allen Gefährdungsfaktoren zugeordnet sind, lassen sich Prüflisten erstellen oder Dokumentationslisten ausfüllen. Teil 3 enthält zahlreiche Handlungshilfen, die die praktische Durchführung der Gefährdungsbeurteilung erleichtern. Dazu gehören beispielsweise Vorlagen zur Dokumentation, eine Checkliste, um die betriebliche Arbeitsschutzorganisation zu überprüfen, ein Bezugsquellenverzeichnis über Vorschriften und Regelwerke oder ein Stichwortverzeichnis.

Die BAuA passt den Ratgeber ständig an Veränderungen im Vorschriften- und Regelwerk, aber auch an neue arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse an. Die aktualisierten Kapitel können unter http://www.baua.de/gefaehrdungsbeurteilung heruntergeladen werden. Nutzer können die überarbeiteten Kapitel ausdrucken, um ihren Ratgeber auf den neuesten Stand zu bringen.

Darüber hinaus bietet die BAuA auch das Portal http://www.gefaehrdungsbeurteilung.de an. Es enthält rechtssichere Handlungshilfen der unterschiedlichsten Behörden und Organisationen. Durch die Freitextsuche oder durch Suchanfragen mit konkreten Kriterien, wie Anbieter, Branchen und Gefährdungsart, lässt sich rasch die Handlungshilfe der Wahl finden. Das Portal wurde von der BAuA in enger Abstimmung mit den Trägern der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie entwickelt.

Ratgeber zur Gefährdungsbeurteilung. Handbuch für Arbeitsschutzfachleute; 1. Auflage Bremerhaven; Wirtschaftsverlag NW 2010, ISBN 978-3-88261-677-4, 630 Seiten; 49,80 Euro.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt. Sie ermöglichen Unternehmen wie auch der gesamten Volkswirtschaft einen Vorsprung im globalen Wettbewerb. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben - im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Rund 660 Beschäftigte arbeiten am Hauptsitz in Dortmund und den Standorten Berlin, Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.
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Quelle: Pressemitteilung 75/10 vom 18. Oktober 2010

Weitere Pressemitteilungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin finden Sie auf unser Homepage im Internet unter:
http://www.baua.de/presse

Rauel Kombüchen
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Gefährdungsbeurteilung .... auch in der Pflege ?!

Beitrag von Rauel Kombüchen » 19.10.2010, 08:53

... ist wohl auch ein wichtiges Thema für die Pflege. Siehe dazu die vielfältigen Probleme mit Keimen - Hygiene ....
Aber offensichtlich reichen die personellen Kapazitäten nicht dazu, sich dieser Gefährdungslage ausreichend anzunehmen.

R.K.
Pflegeversicherung - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung nachhaltig sichern! BürgerInnen müssen mehr Informationen erhalten - z.B. wg. Individualvorsorge!

PflegeCologne
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Gefährdungsbeurteilung .... auch in der Pflege ?!

Beitrag von PflegeCologne » 20.10.2010, 07:30

Hallo,
ich glaube, dass der Gefährdungsbeurteilung auch im Pflegedienst mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Aber kümmert sich vor lauter Arbeitsdruck darum?
MfG Pflege Cologene
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

Anja Jansen
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Gefährdungsbeurteilung in der Pflege

Beitrag von Anja Jansen » 21.10.2010, 07:00

Meine Meinung:
Ich denke, dass die Gefährdungsbeurteilung in der Pflege notwendig ist, bedeutsam ist. Dennoch habe ich noch nichts davon gehört. Geschweige, dass irgendwelche Maßnahmen ergriffen worden sind. Wer schludert denn da? Sicherlich bleibt vieles offen, weil die personellen Kapapzitäten nicht reichen. Aber wir müssen das alles offen ansprechen.
Gruß Anja Jansen
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!

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