Lässt SPD in Bayern Pflegebedürftige "links liegen"

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

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Elisabeth Findeisen

Lässt SPD in Bayern Pflegebedürftige "links liegen"

Beitrag von Elisabeth Findeisen » 12.09.2008, 06:37

Arbeitskreis gegen Menschenrechtsverletzungen an Pflegebedürftige

Fürstenfeldbruck, den 10.09.2008

Brief an:

SPD München
Oberanger 38/IV
80331 München


Ihre Broschüre münchner post magazin
Ausgabe Juli 2008


Sehr geehrte Damen und Herren,

am Samstag, den 06.09.2008 fuhr ich gegen Mittag in der U2 Richtung Trudering. In der Haltestelle Silberhornstrasse stieg ein netter Herr zu und hatte einige der o. g. Broschüren in der Hand. Dieser Herr kam zielbewusst zu mir und sprach mich auf die Landtagswahl am
28. September an und überreichte mir eine dieser Publikation. Besonders interessiert war ich an der Familienpolitik.

Interessant fand ich die Ausführungen über Ihren Spitzenkandidat, Herrn Maget, der von 1983 – 1988 Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt München und von 1989 – 2000 den Vorsitz der Arbeiterwohlfahrt in Oberbayern innehatte.
Sicher hat er während dieser Zeit sehr viel Erfahrungen gerade auch im Bereich der Altenpflege sammeln und zum Nutzen unserer älterer Mitbürger einsetzen können.

In letzter Zeit wird immer massiver Kritik an der Pflege, auch in Bayern, geäußert. Warum greift Herr Maget dieses Thema nicht auf? Warum macht er keine Aussagen zur Verbesserung der Situation der Pflegebedürftigen im betreuten, im ambulanten oder auch im stationären Bereich? Warum weist er nicht auf Verbesserungsmöglichkeiten, auf neue Programme hin?

Mit keinem Wort werden pflegebedürftige Mitbürger oder deren Angehörige in seinem Wahlprogramm erwähnt. Auch habe ich noch kein Wahlplakat entdeckt, in dem ein gebrechlicher Mensch mit Gehwagen oder Rollstuhl gezeigt wird.

Zusammen mit unserem „Forum Pflege aktuell“ haben gerade die Wähler im Seniorenalter vitales Interesse daran zu erfahren, wie die hohen Pflegesätze besonders in den stationären Einrichtungen zustande kommen, wie sie verwendet werden und warum die Heimleitungen und Träger sich scheuen, Bilanzen und Verlust- und Gewinnrechnungen für ihre Einrichtungen zu veröffentlichen. Warum gibt es da keine Zahlen? Ein Heim mit ca. 100 Bewohnern hat einen Umsatz von rund 3,5 Mio. € und ist damit ein schöner mittelständischer Betrieb. Sie hätten ein phantastisches Instrument zu einer Vertrauensbildung in der breiten Bevölkerung.

Ich freue mich auf Ihre Antwort und verbleibe
mit freundlichen Grüssen

Elisabeth Findeisen
Mitglied „Forum Pflege aktuell“
Beschwerdetelefon Altenpflege
Postanschrift: Ickstattstr. 9, 80469 München

Pflegefan
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Registriert: 16.01.2007, 13:48

Lässt SPD in Bayern Pflegebedürftige "links liegen"

Beitrag von Pflegefan » 13.09.2008, 06:53

Elisabeth Findeisen hat geschrieben: .... In letzter Zeit wird immer massiver Kritik an der Pflege, auch in Bayern, geäußert. Warum greift Herr Maget dieses Thema nicht auf? Warum macht er keine Aussagen zur Verbesserung der Situation der Pflegebedürftigen im betreuten, im ambulanten oder auch im stationären Bereich? Warum weist er nicht auf Verbesserungsmöglichkeiten, auf neue Programme hin?
Mit keinem Wort werden pflegebedürftige Mitbürger oder deren Angehörige in seinem Wahlprogramm erwähnt. Auch habe ich noch kein Wahlplakat entdeckt, in dem ein gebrechlicher Mensch mit Gehwagen oder Rollstuhl gezeigt wird. ....
Hallo Elisabeth,
gut geschrieben! Genau so muss es gehen. Wir müssen die Politiker packen und konkret auf die Probleme aufmerksam machen, Hilfen einfordern.
Aber die SPD, im Bund verantwortlich für die Gesundheits- und Pflegepolitik, bekommt ja nicht einmal eine vernünftige Pflegereform zustande. Mehr Pflegepersonal wäre notwendig, es kommt aber nicht. Der Pflegebegriff wurde nicht neu formuliert. Leider.
Herr Magath in München, ein lieber Mann, hat m.E. keine Chance, eigene Ideen zu entwickeln. Deshalb geht er auch nicht auf die Altenpolitik ein. Er würde auch nur Allgemeinplätze bieten können. Die Entscheidungen fallen in Berlin - oder gerade nicht.
Viele Grüße
Pflegefan
"Die Menschenwürde ist unanstastbar" (Art. 1 Grundgesetz). Dies muss in der Pflege oberste Handlungsmaxime sein - für alle!

Hildegard Kaiser
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Parteien müssen sich zu Bürgerfragen äußern

Beitrag von Hildegard Kaiser » 14.09.2008, 06:31

Hallo Elisabeth / Pflegefan,

stimme der Kritik und Bewertung zu. Auf die Parteien muss mehr Druck ausgeübt werden. Sie müssen sich endlich auch zu solchen Fragen äußern, die den Menschen auf den Nägeln brennen.
Oder hat die SPD in Bayern keine Antworten?

MfG
Hilde
Mehr Pflegekräfte = bessere Pflege!

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