Lebenserwartung: Der Kopf ist wichtiger als das Portemonnaie

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Je älter Kinder werden, desto weniger bewegen sie sich – doch die urbane Umgebung kann diesen Effekt stark beeinflussen

Beitrag von WernerSchell » 20.12.2019, 15:42

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Je älter Kinder werden, desto weniger bewegen sie sich – doch die urbane Umgebung kann diesen Effekt stark beeinflussen

Mit jedem gewonnenen Lebensjahr bewegen sich Kinder täglich zwei Minuten weniger. Was nach einem kleinen Effekt klingt, addiert sich im gesamten Zeitraum des Aufwachsens zu 20 Minuten verlorener Aktivität pro Tag – knapp einem Drittel der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Verhindern können das bestimmte stadtplanerische Maßnahmen – zumindest zum Teil.

Toben, rennen, spielen – Kinder bewegen sich in der Regel gerne. Das bereitet ihnen nicht nur Freude, sondern schützt sie auch vor Übergewicht, Diabetes und vielen anderen Gesundheitsproblemen im späteren Leben. Das zeigen zahlreiche Studien. Körperliche Aktivität gilt als eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen vor chronischen Krankheiten. Doch von dieser wertvollen „Medizin“ bekommen Kinder im Laufe ihres Heranwachsens immer weniger.

Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS in einer Studie, die sie vor Kurzem in der Fachzeitschrift International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity veröffentlicht haben. Das Besondere daran: Sie stützen sich dabei auf eine Langzeituntersuchung der IDEFICS / I.Family-Kohorte – vergleichbare Studien beruhen sonst meist nur auf Querschnittsdaten und können darum keinen zeitlichen Verlauf darstellen.

Die Daten zeigen, dass sich Kinder mit etwa vier Jahren im Schnitt knapp 60 Minuten am Tag moderat bis intensiv bewegen. Bis sie 14 Jahre alt sind, sinkt dieser Wert auf durchschnittlich etwa 40 Minuten. Pro Lebensjahr entspricht das zwei Minuten täglicher Aktivität, die verloren geht. Demnach erreichen Kinder mit vier Jahren im Durchschnitt noch die Empfehlung der WHO, mit 14 Jahren fehlt ihnen schon knapp ein Drittel davon. Ein ähnlicher Effekt zeigt sich bei der leichten Bewegung: Diese fällt im selben Zeitraum von etwas mehr als 350 Minuten täglich auf knapp 150 Minuten.

„Das Besondere an unseren Daten ist, dass wir bei ca. 2.500 Kindern aus Studienzentren in Deutschland, Italien und Schweden eine Entwicklung über die Zeit von 3 bis 15 Jahren aufzeigen konnten“, sagt Dr. Christoph Buck, Wissenschaftler am BIPS und Erstautor der Studie. „So konnten wir aufzeigen, dass bei Kindern die Bewegung mit steigendem Lebensalter abnimmt – und welche Faktoren im urbanen Raum diesen Effekt abschwächen.“

Dazu haben die Wissenschaftler die Messungen von Bewegungssensoren mit Daten zur Wohndichte, der Landnutzung, dem Straßennetzwerk, der Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel und gestalteter Freiflächen wie Spielplätzen oder Parks verknüpft. Dabei zeigt sich: Die Verfügbarkeit öffentlicher Freiflächen war für die Förderung von moderater und intensiver Bewegung in der Kindheit relevanter, während im Jugendalter die Wohnungs- und die Vernetzungsdichte an Bedeutung gewannen.

„Die Erkenntnis, dass Spielplätze Kindern dazu anregen, sich mehr zu bewegen, kommt natürlich nicht überraschend“, sagt Dr. Buck. „Der Effekt ist allerdings sehr deutlich und das Ergebnis sollte Politikern und Städteplanern noch einmal aufzeigen, wie wichtig diese Orte für ein gesundes Aufwachsen sind und dass es wichtig ist, sie instand zu halten und für Kinder attraktiv zu gestalten. Ab einem Alter von acht bis zehn Jahren wird dann eine sichere Infrastruktur von Fuß- und Fahrradwegen immer wichtiger. Diese fördert nicht nur die Aktivität im Alltag, sondern kann eine von Eltern unabhängige Mobilität unterstützen, um früh einen aktiven und gesunden Lebensstil zu etablieren.“

Das BIPS – Gesundheitsforschung im Dienste des Menschen

Die Bevölkerung steht im Zentrum unserer Forschung. Als epidemiologisches Forschungsinstitut sehen wir unsere Aufgabe darin, Ursachen für Gesundheitsstörungen zu erkennen und neue Konzepte zur Vorbeugung von Krankheiten zu entwickeln. Unsere Forschung liefert Grundlagen für gesellschaftliche Entscheidungen. Sie klärt die Bevölkerung über Gesundheitsrisiken auf und trägt zu einer gesunden Lebensumwelt bei.

Das BIPS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der 95 selbstständige Forschungseinrichtungen gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 19.100 Personen, darunter 9.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Buck, Christoph, Dr. rer. nat.
Abteilung: Biometrie und EDV
Tel.: +49 (0)421 218-56944
Fax: +49 (0)421 218-56941
buck(at)leibniz-bips.de

Originalpublikation:
Buck C, Eiben G, Lauria F, Konstabel K, Page A, Ahrens W, Pigeot I, on behalf of the IDEFICS and I.Family consortia. Urban moveability and physical activity in children: Longitudinal results from the IDEFICS and I.Family cohort. International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity. 2019; https://doi.org/10.1186/s12966-019-0886-2

Quelle: Pressemitteilung vom 20.12.2019
Rasmus Cloes Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS
https://idw-online.de/de/news729404
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Klöckner will Ernährungsbildung an Schulen verbessern

Beitrag von WernerSchell » 14.01.2020, 08:07

Deutsches Ärzteblatt vom 14.01.2020:
Klöckner will Ernährungsbildung an Schulen verbessern
Berlin – Bundesernährungsministerin Julia Klöckner will die Ernährungsbildung in Schulen verbessern. Dazu will die CDU-Politikerin Ende März zu einem Runden Tisch einladen, wie ihr Ministerium mitteilte. Dabei soll ein Konzept zur Stärkung der... [mehr] > http://170770.eu1.cleverreach.com//c/32 ... 975-q420g3

Anmerkung:
Die für notwendig erachtete Ernährungsbildung an Schulen spricht eindeutig für das von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk geforderte Schulfach Gesundheit!
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Weniger Zucker, mehr Bewegung: Präventionsprogramm „fit4future Kids“ macht Grundschüler fitter

Beitrag von WernerSchell » 19.02.2020, 14:01

DAK Gesundheit
Presseteam der DAK-Gesundheit

Das gemeinsame Präventionsprogramm „fit4future Kids“ von Cleven-Stiftung und DAK-Gesundheit macht Grundschüler nachweislich gesünder. Drei Jahre nach dem Beginn der bundesweiten Initiative ernähren sich die Schüler bewusster, bewegen sich mehr und streiten weniger mit Mitschülern. Das zeigt eine aktuelle wissenschaftliche Untersuchung der Technischen Universität München. Lesen Sie mehr in der nachfolgenden Pressemeldung:

Weniger Zucker, mehr Bewegung: Präventionsprogramm „fit4future Kids“ macht Grundschüler fitter
TU München untersucht Wirkung der bundesweiten Initiative von Cleven-Stiftung und DAK-Gesundheit


Das gemeinsame Präventionsprogramm „fit4future Kids“ von Cleven-Stiftung und DAK-Gesundheit macht Grundschüler nachweislich gesünder. Drei Jahre nach dem Beginn der bundesweiten Initiative ernähren sich die Schüler bewusster, bewegen sich mehr und streiten weniger mit Mitschülern. Das zeigt eine aktuelle wissenschaftliche Untersuchung der Technischen Universität München. Dazu wurden deutschlandweit 2.500 Kinder zu Beginn der zweiten Klasse befragt und über die folgenden drei Jahre wissenschaftlich begleitet. Aufgrund der positiven Ergebnisse in Grundschulen wird „fit4future“ in diesem Jahr auch auf Kitas ausgeweitet. Bereits jetzt profitieren seit 2016 mehr als 600.000 Schülerinnen und Schüler an 2.000 Grund- und Förderschulen in Deutschland vom Präventionsprojekt unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

„Im Projektverlauf von ‚fit4future‘ zeigen sich zahlreiche positive Effekte im Bereich des Gesundheitsverhaltens und der sportmotorischen Fitness der Kinder – ein tolles Ergebnis“, sagt Prof. Dr. Martin Halle, Lehrstuhl für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin an der TU München. Vor allem bei der Ernährung gibt es deutliche Verbesserungen: So ging der regelmäßige Verzehr von Süßigkeiten ebenso zurück wie der Konsum von zuckerhaltigen Getränken. Während zu Beginn der zweiten Klasse über ein Viertel (28,1 Prozent) der Kinder angab, täglich Süßigkeiten zu essen, waren es am Ende der vierten Klasse nur noch 17,6 Prozent. Der tägliche Konsum von zuckerhaltigen Getränken ging um fast sechs Prozent zurück. „Nach drei Jahren ‚fit4future‘ wird deutlich, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit, zu den Ergebnissen.

Auch zeigen sich besondere Fortschritte im Bereich der körperlichen Fitness und der Koordination. Waren zu Beginn des Programms 11,6 Prozent der Kinder täglich mehr als eine Stunde körperlich aktiv, waren es am Ende der zweiten Klasse 20,7 Prozent. Positiv sind auch die Resultate im Bereich Stressbewältigung und Sozialkompetenz: Nach drei Jahren „fit4future“ gaben signifikant mehr Schüler als zu Beginn des Programms an, keinen Streit mit Mitschülern zu haben oder von ihnen geärgert worden zu sein. Dies lässt sich vermutlich auf die verbesserten und regelmäßigen Spiel- und Bewegungsangebote, die durch das Präventionsangebot geschaffen wurden, zurückführen.

Nachholbedarf gibt es laut Evaluationsbericht vor allem bei der Mediennutzung: Die Zeit, die Kinder und Jugendliche vor Computer, Smartphone und anderen digitalen Geräten verbringen, ist deutlich zu hoch und steigt im Verlauf der Jahre sogar noch an. Aus diesem Grund wird „fit4future Kids“ in diesem Jahr das Thema Medienkonsum besonders in den Fokus rücken.

„Unser Programm zeigt Wirkung, es macht Kinder fitter für die Zukunft. Ich bin sehr stolz darauf, dass ‚fit4future‘ nach drei Jahren einen so großen Unterschied im Leben der Kinder macht“, sagt Dr. Hans-Dieter Cleven, Gründer der Cleven-Stiftung, zu dem positiven Evaluationsergebnis. Noch zu Beginn der Initiative im Jahr 2016 ergab die DAK-Studie „Gesundheitsfalle Schule“, dass rund 70 Prozent der Lehrkräfte in den vergangenen zehn Jahren einen Anstieg von Gesundheitsproblemen bei den Schülern feststellten. „Dem Bewegungsmangel treten wir mit ‚fit4future‘ konsequent entgegen. Noch sind wir aber nicht am Ziel und wollen unsere Präventionsbemühungen weiter intensivieren“, erklärt auch Andreas Storm,
Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Mit ‚fit4future Kita‘ weiten wir unser Präventionsangebot deshalb nun auf Kindertagesstätten aus.“ Bereits im vergangenen Jahr startete „fit4future Teens“ an 400 weiterführenden Schulen, im Schuljahr 2020/2021 werden weitere 400 Schulen eingebunden. Damit ist „fit4future“ ein Programm für das gesamte junge Leben (3 bis 19 Jahre).

Der aktuelle Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit zeigt, dass Muskel-Skelett-Erkrankungen bei Kindern in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen haben. Auch die Häufigkeit psychischer Erkrankungen steigt in der Altersgruppe der bis Fünfjährigen immer weiter an. Deshalb schließen die Cleven-Stiftung und die DAK-Gesundheit diese Lücke der Prävention ab diesem Jahr mit der Ausweitung des Präventionsprogramms auf Kindertagesstätten. Die bewährten Maßnahmen von „fit4future“ werden hierfür an den Lebensraum Kita und die Bedürfnisse der Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren angepasst. Durch spielerische und kindgerechte Angebote werden dabei die Weichen so früh wie möglich in Richtung eines langfristigen und gesunden Lebensstils gestellt.

Das Projekt startet in diesem Jahr in 200 Kitas. Weitere 200 Kitas kommen dann im Jahr 2021 hinzu. Aktuell werden noch Bewerbungen von Kindertagesstätten für Hamburg, Leipzig, Nürnberg, Schwerin, Mainz, Köln, Esslingen und Neumünster auf kita.fit-4-future.de entgegengenommen. Zu „fit4future Teens“ erhalten interessierte Schulen unter www.teens.fit-4-future.de Informationen und das Bewerbungsformular.
Das Programm „fit4future“ trägt dem Präventionsgesetz Rechnung und setzt auf die Säulen Bewegung, Ernährung und Brainfitness/Stressbewältigung, die in einzelnen Modulen spielerisch und zielgruppengerecht behandelt werden. Diese sensibilisieren die Teilnehmer in Bewegungs- und Ernährungsfragen, behandeln aber auch Themenkomplexe wie Internetnutzung und Computerspiele. Neben der Förderung der körperlichen und geistigen Fitness für Kinder beinhaltet „fit4future“ zusätzlich Ansätze zur Verhältnisprävention in sechs Themenbereichen. Ebenso spielt die Einbindung der Lehr- und pädagogischen Fachkräfte eine zentrale Rolle: Deren Gesundheitszustand wird ebenfalls seitens der TU München abgefragt. Denn nicht nur die Kinder selbst, sondern auch die Pädagogen sollen in ihrer Vorbildfunktion von diesem umfangreichen Präventionsprogramm profitieren.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten gesetzlichen Kassen in Deutschland und versichert rund 5,7 Millionen Menschen. Die Cleven-Stiftung ist seit 2005 mit dem Projekt „fit4future“ im Einsatz für gesunde Schulen. Mehr zu „fit4future“: www.dak.de/fit4future und www.fit-4-future.de

Quelle: Pressemitteilung vom 19.02.2020
DAK-Gesundheit
Pressestelle
Telefon: 040/2396-1409
E-Mail: presse@dak.de


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Bewegungsmangel - Studie: Immer mehr Deutsche sitzen zu viel

Beitrag von WernerSchell » 26.08.2020, 16:25

Ärzte Zeitung vom 26.08.2020:
Bewegungsmangel
Studie: Immer mehr Deutsche sitzen zu viel

Immer mehr Menschen in Deutschland und Europa verbringen zu viel Zeit im Sitzen. Vor allem unter Jüngeren gibt es viele Bewegungsmuffel. Das Problem fange schon in der Schule an, klagt ein Experte.
Madrid / Münster. Immer mehr Menschen sitzen in Deutschland trotz Fitness-Boom jeden Tag viel zu lange auf dem Sofa, auf dem Bürostuhl oder im Auto – und gefährden dadurch ihre Gesundheit. Der Anteil jener, die nach eigenen Angaben täglich mehr als viereinhalb Stunden im Sitzen verbringen, kletterte zwischen 2002 und 2017 um 7,4 Prozent, wie Forscher der spanischen Universidad Rey Juan Carlos (URJC) berichten (BMC Public Health 2020; online 26. August). Nach dieser Studie gehörten in Deutschland zuletzt 57,2 Prozent der Männer und 50,2 Prozent der Frauen zu den „Dauersitzern“.
... (weiter lesen unter) ... > https://nlcontent.aerztezeitung.de/redi ... 07343DEF78
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Bewegungsmangel – Ein gesundheitlicher Risikofaktor

Beitrag von WernerSchell » 28.08.2020, 06:46

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Bewegungsmangel – Ein gesundheitlicher Risikofaktor

Prof. Dr. habil. Michael Tiemann publiziert Beitrag in Springer Reference Pflege – Therapie – Gesundheit.


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„Mangelnde körperliche Aktivität zählt global und national zu den bedeutendsten gesundheitlichen Risikofaktoren überhaupt und rückt zunehmend mehr in den gesundheitlichen und gesundheitspolitischen Fokus“, weiß Prof. Dr. habil. Michael Tiemann, Professor für Sportwissenschaften an der SRH Hochschule für Gesundheit. Er publiziert zum Thema „Mangelnde körperliche Aktivität – Prävalenz, Bedeutung und Implikationen für die Prävention und Gesundheitsförderung“ aktuell im Springer Reference Pflege – Therapie – Gesundheit. Der Beitrag gibt LeserInnen einen zusammenfassenden Überblick über die Prävalenz körperlicher bzw. mangelnder körperlicher Aktivität in Deutschland, deren Bedeutung für die individuelle und öffentliche Gesundheit (Public Health), damit verbundene wirtschaftliche Kosten sowie entsprechende Implikationen für die Prävention und Gesundheitsförderung.

Bewegungsmangel ist einer der wichtigsten gesundheitlichen Risikofaktoren, der zu einer Verringerung der Lebenserwartung und der Lebensqualität sowie einer deutlichen Erhöhung der Auftretenswahrscheinlichkeit wichtiger nicht-übertragbarer Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 sowie Brust- und Darmkrebs führt. Somit betrifft der Risikofaktor Bewegungsmangel sowohl die individuelle als auch die öffentliche Gesundheit (Public Health).

In der Veröffentlichung wird deutlich, dass es systematischer Strategien und Interventionen bedarf, um die durch mangelnde körperliche Aktivität verursachten Kosten sowie das Gesundheitsrisiko für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Deutschland zu reduzieren. Prof. Dr. habil. Michael Tiemann ergänzt: „Dabei kommt es insbesondere auch darauf an, Menschen, die bislang wenig körperlich aktiv waren, für Bewegung und einen aktiven Lebensstil zu begeistern und ihnen den Zugang zu entsprechenden Maßnahmen zu erleichtern.“

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. habil. Michael Tiemann
Professor für Sportwissenschaften,
Studiengang Physiotherapie, B. Sc.

E-Mail: michael.tiemann@srh.de
Campus Leverkusen
Telefon: + 49 2171 74382-01

Quelle: Pressemitteilung vom 21.08.2020
SRH Hochschule für Gesundheit Marketing / PR
SRH Hochschule für Gesundheit
https://idw-online.de/de/news752849



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Der Beitrag „Mangelnde körperliche Aktivität – Prävalenz, Bedeutung und Implikationen für die Prävention und Gesundheitsförderung“ ist folgender Adresse nachlesbar >>> https://link.springer.com/referencework ... 793-8_29-1
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Lebenserwartung für neugeborene Mädchen 83,4 Jahre, für Jungen 78,6 Jahre

Beitrag von WernerSchell » 29.09.2020, 07:35

PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) Nr. 377 vom 29.09.2020

Lebenserwartung für neugeborene Mädchen 83,4 Jahre, für Jungen 78,6 Jahre / Modellrechnung zur künftigen Lebenserwartung ergibt noch deutlich höhere Werte

WIESBADEN – Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt für neugeborene Mädchen aktuell 83,4 Jahre und für neugeborene Jungen 78,6 Jahre. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach den Ergebnissen der Sterbetafel
2017/2019 weiter mitteilt, ist die Lebenserwartung in Deutschland damit gegenüber der letzten Berechnung (für den Zeitraum 2016 bis 2018) bei Mädchen und Jungen jeweils um rund 0,1 Jahre gestiegen.
+++
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Herausgeber:
DESTATIS | Statistisches Bundesamt
Gustav-Stresemann-Ring 11
65189 Wiesbaden
Telefon: +49 (0) 611 / 75 - 34 44
www.destatis.de/kontakt
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Europäer trainieren ihre Muskeln zu wenig

Beitrag von WernerSchell » 27.11.2020, 07:38

Ärzte Zeitung vom 26.11.2020:
Gesundheitsumfrage
Europäer trainieren ihre Muskeln zu wenig

Sich fit halten mit Laufen, Schwimmen, Fahrradfahren – Ausdauertraining ist für viele Menschen wichtig. Nur wenige denken jedoch daran, die Muskeln ausreichend zu kräftigen, wie eine Umfrage unter Europäern zeigt.
Springfield. Wer seine Muskelkraft trainiert, lebt im Schnitt gesünder und länger. Doch nicht einmal ein Fünftel aller Europäer kommt auf den empfohlenen Trainingsumfang von zwei oder mehr Tagen pro Woche, so das Ergebnis einer Studie australischer Wissenschaftler (PLoS One 2020, online 25. November).
Besonders wenig wird demnach in Südosteuropa Sport getrieben, Deutschland befindet sich auf Platz 6 der 28 untersuchten Länder.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Eu ... NEWSLETTER


Siehe auch > http://170770.eu1.cleverreach.com//c/34 ... 72d1d92b91
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WHO gibt neue Aktivitäts­empfehlungen heraus – „für die Gesundheit zählt jede Bewegung“

Beitrag von WernerSchell » 27.11.2020, 07:43

Deutsches Ärzteblatt vom 26.11.2020:
Medizin
WHO gibt neue Aktivitäts­empfehlungen heraus – „für die Gesundheit zählt jede Bewegung“
Genf - Die Welt­gesund­heits­organi­sation (WHO) hat neue Aktivitätsempfehlungen für verschiedene Bevölkerungsgruppen herausgegeben. Während die Richtlinie klare Vorga­ben für die optimale Dauer und Intensität körperlicher Bewegung macht, betont die WHO dennoch, dass „für die Gesundheit jede Bewegung zählt“.
1 von 4 Erwachsenen und 4 von 5 Jugendlichen bewegen sich der WHO zufolge nicht ausreichend. Mehr als 5 Millionen Todesfälle ließen sich ihren Angaben zufolge jedes Jahr vermeiden, wenn sich die Bevölkerung weltweit mehr bewegen würde.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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WHO-Studie: Gesundheitsgefahren durch Bewegungsmangel – Kinder und Jugendliche müssen sich endlich mehr bewegen!

Beitrag von WernerSchell » 04.12.2020, 17:23

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Fakultät für Sport- und Gesundheits­wissenschaften

WHO-Studie: Gesundheitsgefahren durch Bewegungsmangel – Kinder und Jugendliche müssen sich endlich mehr bewegen!

Prof. Renate Oberhoffer-Fritz, Leiterin des Lehrstuhls für Präventive Pädiatrie und Dekanin der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften der Technischen Universität München (TUM), fordert nach aktuellen WHO-Empfehlungen: „Kinder und Jugendliche müssen sich endlich mehr bewegen!“

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Prof. Dr. med. Renate Oberhoffer-Fritz,
Dekanin Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften, Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie
an der Technischen Universität München


Laut aktueller Statistiken der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bewegen sich 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen nicht ausreichend. Zudem ließen sich mehr als fünf Millionen vorzeitige Todesfälle jedes Jahr vermeiden, wenn sich die Bevölkerung weltweit mehr bewegen würde. Aus diesem Grund hat die WHO neue Aktivitätsempfehlungen für verschiedene Bevölkerungsgruppen herausgegeben.

Unter anderem empfiehlt die neue Richtlinie allen Kindern und Jugendlichen im Alter von fünf bis 17 Jahren, mindestens 60 Minuten pro Tag mit moderater bis hoher Intensität aktiv zu sein. Zudem sollten hochintensive Aktivitäten sowie solche, die Muskeln und Knochen stärken, an mindestens drei Tagen pro Woche durchgeführt werden, da körperliche Aktivität bei Kindern und Jugendlichen mit verbesserter körperlicher, geistiger und kognitiver Gesundheit verbunden ist.

Weiterhin sprechen die neuen Richtlinien die Empfehlung aus, die Zeit, die Kinder und Jugendliche im Sitzen verbringen, zu begrenzen. Dies betreffe insbesondere die Zeit, die sie am Handy oder vor dem Computer verbringen.

Prof. Renate Oberhoffer-Fritz leitet den Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie der TU München, dessen Forschungsschwerpunkt die Prävention von Erkrankungen, insbesondere des Herz-Kreislauf-Systems, im Kindes- und Jugendalter ist.

Dabei werden kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Schwangeren untersucht, zudem etabliert der Lehrstuhl nichtinvasive, alters- und geschlechtsspezifische Referenzdaten und erfasst Determinanten der Sporttauglichkeit jugendlicher Sportler. Für gesunde und chronisch kranke Kinder und Jugendliche werden Bewegungskonzepte entwickelt und Präventionsprogramme evaluiert.

In Ihrer Funktion als Dekanin der Fakultät und Inhaberin des Lehrstuhls für Präventive Pädiatrie ordnet Prof. Oberhoffer-Fritz die neuen Aktivitätsempfehlungen der WHO ein:

Prof. Renate Oberhoffer-Fritz über…

…die Umsetzbarkeit der neuen Aktivitätsempfehlungen der WHO für Kinder und Jugendliche:

„Die aktuellen WHO-Empfehlungen 2020 gehen von einer durchschnittlichen körperlichen Aktivität von 60 Minuten pro Tag aus – beliebig über die Woche verteilt, im Bereich mäßiger bis stärkerer Belastung überwiegend im Ausdauerbereich. Dies ist durch die Sportstunden in der Schule oder im Verein, aber auch in Form des täglichen bewegten Schulwegs zu Fuß oder mit dem Fahrrad sowie mit jedem Spielsport in der Pause (Ballspielen, Fangenspielen u. a.) zu erzielen. Für Kinder und Jugendliche, die bislang eher inaktiv war, gibt es die ermutigende Botschaft: Jede Bewegung ist besser als keine! Dies trifft auch für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen zu, die in den WHO-Empfehlungen ebenso als Zielgruppe genannt sind.“

…die positiven Effekte von regelmäßiger Bewegung und Aktivität auf Kinder und Jugendliche:

„Regelmäßige Bewegung im Kindes- und Jugendalter hat positive physiologische und funktionelle Effekte auf den sich entwickelnden Organismus, zum Beispiel auf das Muskelwachstum und die Knochendichte, auf die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems sowie die Lungenfunktion, auf den Zucker- und Lipidstoffwechsel. Außerdem auf exekutive Funktionen wie Balance, Geschicklichkeit, Fein-und Grobmotorik sowie auf mentale Gesundheit und letztlich auch auf die Gehirnleistung. Wer sich als Kind regelmäßig bewegt und Sport treibt, nimmt diesen Lebensstil in das Erwachsenenalter mit. Übrigens werden diese Effekte teilweise schon in die Wiege gelegt: Körperliche Aktivität in der Schwangerschaft trägt zur Gesundheit des Nachwuchses bei – daher gibt die WHO hierzu auch erstmals gesonderte Empfehlungen.“

…Maßnahmen, durch die Kinder und Jugendliche zu mehr Bewegung und körperlicher Aktivität motiviert werden können:

„Hier spielen sicher bewegungsfreundliche Angebote in der unmittelbaren Umgebung eine große Rolle, zum Beispiel sichere Fahrradwege, ansprechend gestaltete Pausenhöfe sowie vernünftig ausgestattete Sporthallen. Wichtig ist aber auch die Vorbildfunktion der Eltern, Wochenenden aktiv zu gestalten, sowie die Vielfalt moderner Sportangebote im Schul- und Vereinssport.“

…die Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung und der Entwicklung von eSports auf die körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen:

„eSports als sportlicher Gebrauch von Videospielen beinhaltet zwar eine gewisse eigenmotorische Betätigung, taktisches Denken und kommunikative Fähigkeiten, kann aber Sport und Bewegung keinesfalls ersetzen. Der Einsatz digitaler Technologien kann allerdings dazu beitragen, körperliche Aktivität zu fördern, zum Beispiel durch App-gesteuerte Bewegungsinterventionen oder durch Nutzen digitaler Landkarten.“

…die Auswirkung der COVID-19-Pandemie auf die Aktivitätsempfehlungen der WHO für Kinder und Jugendliche:

„Generell ist während der COVID-19-Pandemie ein verstärktes sitzendes Verhalten zu erwarten. Dies sollte nach den neuen WHO-Leitlinien ein bestimmtes altersentsprechendes Maß nicht überschreiten sollte, weil es eben nicht gesundheitsfördernd oder besser eher gesundheitsschädlich ist. Meist verbunden mit der sogenannten ‚screen time‘ sind negative Auswirkungen auf Fitness, Körperkomposition und Stoffwechsel, Sozialverhalten und Schlaf zu befürchten. Erste Studienergebnisse aus Kanada belegen dies.“

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Renate Oberhoffer-Fritz
Dekanin Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften
Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Telefon 089 289 24570
E-Mail: renate.oberhoffer@tum.de

Originalpublikation:
World Health Organization 2020 guidelines on physical activity and sedentary behaviour
Fiona C Bull et. al.
Br J Sports Med 2020;54:1451–1462. DOI: 10.1136/bjsports-2020-102955

Weitere Informationen:
https://bjsm.bmj.com/content/bjsports/5 ... 1.full.pdf Originalpublikation der WHO
https://www.sg.tum.de/news/news-singlev ... n-sich-en/ Pressestatement der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften der TU München

Quelle: Pressemitteilung vom 04.12.2020
Dr. Andreas Battenberg Corporate Communications Center
Technische Universität München
https://idw-online.de/de/news759311
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Kaum Sport – aber mehr Bewegung im Lockdown

Beitrag von WernerSchell » 11.12.2020, 16:41

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Kaum Sport – aber mehr Bewegung im Lockdown


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Beim Spielen im Freien haben sich Kinder und Jugendliche im Lockdown Bewegung verschafft.
(Foto: Martin Köhler für die Motorik-Modul-Studie)



Als im Frühjahr 2020 Fußballclubs und Turnvereine wegen der Corona-Pandemie für mehrere Wochen geschlossen waren, haben Kinder und Jugendliche sich Bewegungsmöglichkeiten im Alltag gesucht. Die Motorik-Modul-Studie (MoMo) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) stellt im Rahmen einer ergänzenden Studie mit mehr als 1 700 Kindern und Jugendlichen zwischen vier und 17 Jahren fest: Sie haben sich rund 36 Minuten länger pro Tag in ihrem Alltag bewegt, verbrachten aber auch eine Stunde länger am Bildschirm. Über die Ergebnisse berichtet das Team aktuell in der Zeitschrift Scientific Reports. (DOI: 10.1038/s41598-020-78438-4)

„Erstaunlicherweise haben sich die Jungen und Mädchen für den Wegfall der Sportangebote Ersatz gesucht, und zwar auch diejenigen, die vorher nicht sportlich aktiv waren“, sagt Dr. Claudia Niessner. Die Wissenschaftlerin vom Institut für Sport und Sportwissenschaft (IfSS) des KIT leitet gemeinsam mit ihrer Kollegin Dr. Doris Oriwol, KIT und PHKA, das Untersuchungsprojekt, dessen Ergebnisse im Journal Scientific Reports des Verlags Nature Research veröffentlicht wurden. Dass zur Eindämmung der Corona-Pandemie Schulen, Sport- und Spielplätze von Mitte März bis Anfang Mai geschlossen waren, war für das zehnköpfige Forschungsteam am KIT Pech und Chance zugleich: Die Forschenden mussten die aktuellen Felduntersuchungen ihrer Motorik-Modul-Studie (MoMo) zu motorischer Leistungsfähigkeit und Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen wegen des Lockdowns unterbrechen, nutzten aber die Möglichkeit von Online-Befragungen. „Wir konnten schnell reagieren und die Lockdown-Phase sehr gut abdecken. Der Vorher-Nachher-Vergleich war nur möglich, weil wir langjährige Daten haben; das ist international einzigartig“, so Niessner. Die Forschenden fanden unter anderem heraus, dass sowohl die allgemeine Bewegungszeit als auch die vor dem Bildschirm verbrachte Zeit zugenommen haben. „Es ist nicht so, dass mehr Medienzeit per se weniger körperliche Aktivität bedeutet. In beiden Bereichen gibt es U-förmige Zusammenhänge mit einem gesunden Lebensstil“, sagt Dr. Steffen Schmidt, der Erstautor der wissenschaftlichen Publikation, die innerhalb des Forschungsprojekts MoMo entstand.

Alltagsbewegung weniger intensiv als Vereinssport

„Die Erhebung zeigt, dass die Alltagsaktivität zugenommen hat, aber sie war eine Momentaufnahme in einem außergewöhnlich warmen Frühjahr, und Quantität ist nicht Qualität“, sagt Professor Alexander Woll, Leiter des IfSS und Verbundleiter der 2003 gestarteten MoMo-Studie. „Spielen im Freien, Fahrradfahren, Garten- oder Hausarbeit haben nicht dieselbe Intensität wie Training und Wettkämpfe im Verein. Außerdem fallen ohne Verein und Schule die sozialen Aspekte weg“, betont der Sportwissenschaftler. „Vor dem Lockdown gab es so viel Vereinssport wie noch nie, rund 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind in Sportvereinen aktiv. Wie sich der Wegfall von Sport in Schule und Verein langfristig auf die Motorik oder das Übergewicht auswirkt, wissen wir noch nicht“, so Woll. Die Schließung der Vereine bedeutete laut Studie im Schnitt 28,5 Minuten weniger Sport pro Tag. „Digitale Bewegungsangebote haben zwar zugenommen und werden weiterwachsen, es macht aber einen Unterschied, ob ich mich vor dem Bildschirm bewege oder über eine grüne Wiese laufe“, sagt Woll. Neben ihrer Alltagsbewegung verbrachten die Kinder und Jugendlichen knapp 18 Minuten mehr pro Tag mit „unorganisiertem Sport“ wie Kicken, Basketball- oder Federballspielen, nämlich rund 24 statt knapp sieben Minuten vor dem Lockdown. Auch wenn die von der WHO empfohlenen 60 Minuten Bewegung pro Tag nicht erreicht wurden, habe der Lockdown die Bewegung eher gefördert, so Woll. Skeptisch ist der Sportwissenschaftler allerdings im Blick auf das Aktivitätsverhalten in der aktuellen Lockdown-Situation im Winter. Zwar sei der Schulsport noch offen, das sei positiv, aber die Outdoor-Bewegungsmöglichkeiten würden in der kalten, dunklen Jahreszeit wohl deutlich weniger genutzt, erklärt er.

Wohnumfeld spielt wichtige Rolle

„Unsere Untersuchung zeigt, dass es eine große Rolle spielt, in welcher Umgebung die Kinder und Jugendlichen leben“, sagt die Sportwissenschaftlerin Niessner. Am meisten bewegt haben sich diejenigen, die in einem Einfamilienhaus in einer kleinen Gemeinde wohnen, am wenigsten die Kinder und Jugendlichen, die in mehrstöckigen Häusern in der Großstadt zu Hause sind. „Bewegungsflächen verschwinden in der Stadtplanung, hier ist dringend eine Gegenbewegung nötig“, sagt Woll.

Die MoMo-Studie ist ein gemeinsames Verbundprojekt von KIT und PHKA. Die stellvertretende Verbundleiterin Professorin Annette Worth von der PHKA erklärt: „Der Schule kommt in Bezug auf die körperlich-sportliche Aktivität in Zeiten von Corona eine wichtige Aufgabe zu, indem die Lehrerinnen und Lehrer anleiten, begleiten, rückmelden und motivieren. Das ist vor allem wichtig für die Kinder, bei denen zuhause Bewegung, Spiel und Sport eine geringe Rolle spielen“.

Die Langzeitstudie MoMo zur Entwicklung von Motorik und körperlich-sportlicher Aktivität bei Kindern und Jugendlichen ist Teil der bundesweiten Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KIGGS) des Robert Koch-Instituts (RKI) und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. MoMo soll nach Möglichkeit 2021 fortgeführt werden, um der Frage nachzugehen, welche langfristigen Auswirkungen die quantitativen und qualitativen Veränderungen in der Bewegungswelt – auch durch die Pandemie – auf die Entwicklung der Motorik und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland haben.

Originalpublikation:

Steffen C. E. Schmidt, Bastian Anedda, Alexander Burchartz, Ana Eichsteller, Simon Kolb, Carina Mnich, Claudia Niessner, Doris Oriwol, Annette Worth & Alexander Woll: Physical Activity and Screen Time of Children and Adolescents before and during the COVID-19 Lockdown in Germany: A Natural Experiment. Scientific Reports 2020.

http://www.nature.com/articles/s41598-020-78438-4

Information zur Motorik-Modul-Studie (MoMo):

http://www.sport.kit.edu/MoMo/

Weiterer Pressekontakt:

Sandra Wiebe, Pressereferentin KIT, Tel.: +49 721 608-41172
E-Mail: sandra.wiebe@kit.edu

Regina Schneider, Pressesprecherin PHKA, Tel.: +49 721 925-4115, E-Mail: regina.schneider@vw.ph-karlsruhe.de

Als bildungswissenschaftliche Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht forscht und lehrt die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) zu schulischen und außerschulischen Bildungsprozessen. Ihr unverwechselbares Profil prägen der Fokus auf MINT, mehrsprachliche Bildung und Heterogenität sowie eine aktive Lehr-Lern-Kultur. Das Studienangebot umfasst Lehramtsstudiengänge für Grundschule und Sekundarstufe I, Bachelor- und Masterstudiengänge für andere Bildungsfelder sowie professionelle Weiterbildungsangebote. Rund 220 in der Wissenschaft Tätige betreuen rund 3.600 Studierende.

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und
Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 24 400 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer
natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

Quelle: Pressemitteilung vom 11.12.2020
Monika Landgraf Strategische Entwicklung und Kommunikation - Gesamtkommunikation
Karlsruher Institut für Technologie

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: https://www.kit.edu/kit/presseinformationen.php

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Menschen leben länger, aber oft in schlechter Gesundheit

Beitrag von WernerSchell » 16.12.2020, 07:30

Ärztezeitung vom 15.12.2020:
WHO-Report
Menschen leben länger, aber oft in schlechter Gesundheit

Nicht übertragbare Krankheiten machen mittlerweile sieben der weltweit zehn häufigsten Todesursachen aus. Zu diesem Ergebnis kommt die WHO in ihrem Globalen Gesundheitsreport 2019. Ganz oben steht aber ein anderes Leiden.
Von Ingrid Kreutz
Genf. Herzerkrankungen sind bereits seit 20 Jahren die führende Todesursache. Nach dem Globalen Gesundheitsreport 2019 der WHO sterben daran jetzt jedoch mehr Menschen als je zuvor. Die Zahl der Todesfälle durch Herzkrankheiten ist demnach seit dem Jahr 2000 um mehr als zwei Millionen auf beinahe neun Millionen im Jahr 2019 gestiegen.
Herzleiden sind jetzt für 16 Prozent aller Todesfälle jeglicher Ursache verantwortlich. Mehr als die Hälfte der zusätzlichen zwei Millionen Todesfälle haben sich in Regionen des Westpazifik ereignet. Umgekehrt hat es in Europa einen relativen Rückgang der Herzerkrankungen gegeben, die Sterberate sank um 15 Prozent, heißt es im WHO-Bericht.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Me ... NEWSLETTER
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Bis 2035 wird die Zahl der Menschen ab 67 Jahre um 22 % steigen

Beitrag von WernerSchell » 30.09.2021, 07:10

PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) Nr. 459 vom 30.09.2021

Bis 2035 wird die Zahl der Menschen ab 67 Jahre um 22 % steigen

WIESBADEN – In Deutschland wird es bis 2035 wesentlich mehr Menschen im Rentenalter geben. Die Zahl der Personen im Alter ab 67 Jahren wird zwischen 2020 und 2035 um 22 % von 16 Millionen auf voraussichtlich 20 Millionen steigen, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen der ersten mittelfristigen Bevölkerungsvorausberechnung weiter mit. Diese Vorausberechnung hilft zu verstehen, ob und gegebenenfalls wie die pandemiebedingten Veränderungen das Tempo des demografischen Wandels in den kommenden Jahren beeinflussen könnten.

+++
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Herausgeber:
DESTATIS | Statistisches Bundesamt
Gustav-Stresemann-Ring 11
65189 Wiesbaden
Telefon: +49 611 75 3444
www.destatis.de/kontakt

Erreichbarkeit: montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr.
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Schulfach Gesundheit - Einsatz von Gesundheitsfachkräften

Beitrag von WernerSchell » 23.11.2021, 16:46

Zum Thema "Schulfach Gesundheit - Einsatz von Gesundheitsfachkräften" wurden im Forum - Archiv (bis 2020) zahlreiche Beiträge eingestellt: > viewtopic.php?f=4&t=23267&p=109496#p109496 / viewtopic.php?f=4&t=23267&p=109495#p109495
Die Informationen zu diesem Thema werden - im Forum - Beiträge ab 2021 - fortgeführt! - Siehe > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 3326#p3326



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Lebenserwartung: Deutschland in Westeuropa unter den Schlusslichtern

Beitrag von WernerSchell » 11.05.2023, 06:46

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Lebenserwartung: Deutschland in Westeuropa unter den Schlusslichtern

Im westeuropäischen Vergleich erreicht Deutschland bei der durchschnittlichen Lebenserwartung nur hintere Ränge. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die Forschende aus dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) und dem Max-Planck-Institut für demografische Forschung veröffentlicht haben.

Unter 16 westeuropäischen Ländern belegt die Bundesrepublik bei den Männern Rang 15, bei den Frauen Rang 14. Spitzenreiter bei den Frauen sind Spanien und Frankreich, bei den Männern die Schweiz und Schweden. Wesentliche Ursache für den Rückstand ist eine erhöhte Zahl von Todesfällen aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die Forschende aus dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) und dem Max-Planck-Institut für demografische Forschung im „European Journal of Epidemiology“ veröffentlicht haben.


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Zu viele Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Für die Studie wurden die Sterbefälle nach Todesursachen in Deutschland mit sechs ausgewählten Ländern verglichen. Im Vergleich zu Vorreiterländern bei der Verlängerung der Lebenserwartung wie Japan, Spanien, der Schweiz und Frankreich schneidet Deutschland gerade bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen schlecht ab. Beim Vergleich nach Alter treten bei Männern bereits ab einem Alter von 50 Jahren Lebenserwartungsrückstände gegenüber den Vorreiterländern auf. So verliert Deutschland gegenüber der Schweiz allein fast ein Jahr an Lebenserwartung aufgrund erhöhter Todeszahlen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren. Bei Frauen erklärt sich der Rückstand dagegen überwiegend aus erhöhter Sterblichkeit in Altern über 65 Jahren.

„Dass Deutschland bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich zurückliegt, ist Anlass zur Sorge, da diese heutzutage als weitgehend vermeidbar gelten“, erklärt Mortalitätsforscher Pavel Grigoriev vom BiB die Ergebnisse.

Krankheiten medizinisch und durch gesunde Lebensweise besser vorbeugen
Die Befunde lassen darauf schließen, dass es Defizite bei der Vorbeugung auch gerade von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. Zu späte Diagnosen erschweren zudem eine erfolgreiche Behandlung „Unsere Analysen verdeutlichen den Nachholbedarf, den Deutschland in diesem Bereich hat“, meint Sebastian Klüsener, Forschungsdirektor am BiB. „Durch eine bessere Vorbeugung von Krankheiten können nicht nur Gesundheitskosten gespart, sondern auch das Wohlbefinden der Bevölkerung gesteigert werden.“ Auch die Bundesregierung hat den Handlungsbedarf erkannt, wie die zahlreichen Maßnahmen zur Verbesserung von Prävention im Koalitionsvertrag verdeutlichen.

„Bei dem Thema ist aber nicht nur der Staat, sondern sind wir alle gefragt“, sagt Sebastian Klüsener. „Etwa indem wir uns gesünder ernähren und mehr bewegen.“

Geringere Lebenserwartung trotz hoher Gesundheitsausgaben
Die Studienergebnisse mögen angesichts von Deutschlands kostenintensivem Gesundheitssystem mit hohen technischen Standards überraschend wirken.

„Große wirtschaftliche Stärke und ein für den Großteil der Bevölkerung gut zugängliches und leistungsfähiges Gesundheitssystem stehen in Kontrast zu einer westeuropäischen Schlusslichtposition bei der Lebenserwartung“, urteilt Pavel Grigoriev.

Der Widerspruch zwischen den hohen Investitionen in die Gesundheitsversorgung und den Ergebnissen bei der Lebenserwartung ist auch als Warnsignal für die Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems zu bewerten – schließlich werden die gesundheitlichen Herausforderungen aufgrund der Alterung der Babyboomer in den nächsten Jahren noch mehr ansteigen.

Pressemitteilung und Datentabelle
Deutschland in Westeuropa unter den Schlusslichtern (pdf, 149KB) > https://www.bib.bund.de/DE/Presse/Mitte ... onFile&v=4
Lebenserwartung: Deutschland in Westeuropa unter den Schlusslichtern (xlsx, 22KB) > https://www.bib.bund.de/DE/Presse/Mitte ... onFile&v=1

Publikation
The underwhelming German life expectancy > https://www.bib.bund.de/Publikation/202 ... nn=1219342

Forschung am BiB
Sterblichkeitsentwicklung in Deutschland > https://www.bib.bund.de/DE/Forschung/Al ... hland.html

Quelle: Pressemitteilung vom 10.05.2023
Pressekontakt
Dr. Katja Patzwaldt
Dr. Katja Patzwaldt
Telefon: 0611 75 2271 / 030 18644 9448 (Berliner Büro)
E-Mail: presse@bib.bund.de
> https://www.bib.bund.de/DE/Presse/Mitte ... htern.html
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