Pflege, Gesundheit, Rente - Koalitionäre & die Sondierungsergebnisse

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Personaluntergrenzen - eine Milchmädchenrechnung?

Beitrag von WernerSchell » 18.01.2018, 15:39

Ärzte Zeitung vom 18.01.2018:
Springer Kongress Pflege
Personaluntergrenzen - eine Milchmädchenrechnung?

Wie lässt sich der Pflegenotstand mindern und wie hilfreich sind dazu Pflegeuntergrenzen? Im Vorfeld des Springer Kongress Pflege, der morgen eröffnet wird, diskutierten Experten bereits heute kontrovers zu diesem Thema. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
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Personalmangel in der Pflege gefährdet Patienten

Beitrag von WernerSchell » 19.01.2018, 07:31

Ärzte Zeitung online, 19.01.2018
Personalmangel in der Pflege gefährdet Patienten
Die Gesundheitspolitik der künftigen Regierung wird einen Schwerpunkt bei Pflege setzen müssen. Davon zeigten sich Fachleute im Vorfeld des Kongress Pflege überzeugt.
Von Anno Fricke
BERLIN. In ihrem Sondierungspapier haben Union und SPD angekündigt (> https://www.aerztezeitung.de/politik_ge ... ldern.html ), die Personalausstattung in der Pflege und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dafür sollen 8000 neue Fachkraftstellen in der Behandlungspflege in Heimen geschaffen werden. Auf allen bettenführenden Abteilungen in den Krankenhäusern sollen zudem Personaluntergrenzen eingeführt werden.
Der Pflegenotstand lässt sich auch anders benennen: In den Krankenhäusern gefährde die Überlastung der Pflegedienste manifest die Patientensicherheit, sagte der Pflegewissenschaftler Michael Simon von der Hochschule Hannover. Schwere Komplikationen aufgrund von Pflegepersonalmangel reichten vom Herzstillstand, über Thromboembolie, Sepsis und Dekubitus bis hin zu Medikationsfehlern.
Mehr als 100.000 Pflegestellen fehlten schon heute in den Krankenhäusern, sagte Simon bei der Auftaktpressekonferenz zum Kongress Pflege 2018 von Springer Pflege am Donnerstag in Berlin.
… (weiter lesen unter) …. https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr

Lesen Sie dazu auch den Kommentar:
Masterplan Pflege!? >>> https://www.aerztezeitung.de/politik_ge ... flege.html
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Mehr Personal für Altenpflege und Krankenhäuser - JETZT

Beitrag von WernerSchell » 20.01.2018, 13:24

Chronikbild - 20.01.2018 - bei Facebook:
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Sofortprogramme für Krankenhauspflege und Altenpflege gefordert

Beitrag von WernerSchell » 21.01.2018, 07:11

Bundestagssitzung am 19.01.2018 TOP 14 - Personalerhöhung in Alten- und Krankenpflege. - Die Reformvorschläge von Union und SPD sind völlig unzureichend. Bündnis90/Die Grünen präsentieren zwar höhere Stellenschlüssel und nennen Milliardenbeträge zur Finanzierung, aber auch das ist als Sanierungsrahmen für die Auflösung des Pflegenotstandes nicht auskömmlich. -
Debattenbeiträge >> http://www.bundestag.de/mediathek?video ... =mediathek
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Zukunft der Pflege ... Ein Blick in leere Räume ....

Beitrag von WernerSchell » 21.01.2018, 10:17

"Zukunft der Pflege" … - Ein eindrucksvoller Film, der allen Sondierern und Koalitionären zur Ansicht empfohlen werden kann. - Der Pflegenotstand kann weder mit "Trippelschritten" noch mit Sprechblasen (betreffend "Wertschützung und Anerkennung") aufgelöst werden. Erforderlich ist ein die demografische Entwicklung berücksichtigendes Konzept. Die zuständigen Politiker sollten sich dabei von solchen Personen beraten lassen, die sich wirklich auskennen und für eine Pflegereform endlich ausreichend Geld in die Hand nehmen!
https://www.facebook.com/81584952183572 ... =2&theater
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Grüne fordern Milliarden für die Pflege

Beitrag von WernerSchell » 22.01.2018, 07:30

Ärzte Zeitung online, 19.01.2018
Bundestag
Grüne fordern Milliarden für die Pflege

Zwei Milliarden-Sofortprogramme für mehr Personal in Altenpflege und Krankenhäusern fordern die Grünen im Bundestag. Im Grundsatz ernten sie Zustimmung.
BERLIN. Die Grünen haben am Freitag zwei Sofortprogramme gegen Pflegenotstand in den Bundestag eingebracht. Im Antrag zum Sofortprogramm für mehr Personal in der Altenpflegefordert die Fraktion, den Pflegevorsorgefonds aufzulösen und aus diesen Mitteln ein Sofortprogramm in Höhe von 1,2 Milliarden Euro pro Jahr aufzulegen. Der Pflegevorsorgefonds wurde 2015 von der großen Koalition eingerichtet. Er soll dazu beitragen, den Anstieg der Beitragssätze zu dämpfen, wenn die starken Jahrgänge der Babyboomer in ein Alter wachsender Pflegebedürftigkeit kommen.
Außerdem fordern die Grünen in einem zweiten Antrag ein Sofortprogramm im Volumen von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr für Pflegepersonal im Krankenhaus, mit denen 25.000 zusätzliche Krankenpflegestellen geschaffen werden sollen. Auch müssten verbindliche Personalbemessungsinstrumente entwickelt werden.
… (weiter lesen unter) …. https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
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Grüne plädieren für Sofortprogramme in der Pflege

Beitrag von WernerSchell » 22.01.2018, 09:06

Deutsches Ärzteblatt:
Grüne plädieren für Sofortprogramme in der Pflege
Die Bundestagsfraktion der Grünen hat sich in zwei Anträgen dafür ausgesprochen, sofort mehr in die Förderung der Pflege zu investieren. In einem Antrag fordern sie ein Sofortprogramm in Höhe von 1,3 Milliarden ... https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... der-Pflege

Pflege: Grüne wollen Sofortprogramm > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... der-Pflege
Pflege im Krankenhaus: Krankenkassen pochen auf Gesamtkonzept > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... rankenhaus
Pflegerat fordert „Masterplan Pflege“ > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... lan-Pflege
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Grüne plädieren für Sofortprogramme in der Pflege

Beitrag von WernerSchell » 22.01.2018, 09:07

Deutsches Ärzteblatt:
Grüne plädieren für Sofortprogramme in der Pflege
Die Bundestagsfraktion der Grünen hat sich in zwei Anträgen dafür ausgesprochen, sofort mehr in die Förderung der Pflege zu investieren. In einem Antrag fordern sie ein Sofortprogramm in Höhe von 1,3 Milliarden ... https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... der-Pflege

Pflege: Grüne wollen Sofortprogramm > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... der-Pflege
Pflege im Krankenhaus: Krankenkassen pochen auf Gesamtkonzept > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... rankenhaus
Pflegerat fordert „Masterplan Pflege“ > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... lan-Pflege
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Pflegenotstand und keine Ende ...

Beitrag von WernerSchell » 24.01.2018, 12:48

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"Zukunft der Pflege" …(wenn nicht schnellstens gehandelt wird) > https://www.facebook.com/81584952183572 ... =2&theater - Ein eindrucksvoller Film, der allen Sondierern und Koalitionären zur Ansicht empfohlen werden kann. - Der Pflegenotstand kann weder mit "Trippelschritten" noch mit Sprechblasen (betreffend "Wertschützung und Anerkennung") aufgelöst werden. Erforderlich ist eine die demografische Entwicklung berücksichtigende umfängliche Stellenaufstockung. Die zuständigen Politiker sollten sich dabei von solchen Personen beraten lassen, die sich wirklich auskennen und für eine Pflegereform endlich ausreichend Geld in die Hand nehmen! - Quelle und weitere Informationen: viewtopic.php?f=4&t=22459&p=101909#p101909
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Kranke Pflege - Pro Pflege ... legt den Finger in die Wunde ...

Beitrag von WernerSchell » 25.01.2018, 17:46

"Kranke Pflege" - Der gestern vom WDR ausgestrahlte Film ist bis zum 24.01.2019 in der Mediathek anschaubar! Anzumerken bleibt aber, dass es u.a. von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit vielen Jahren Statements zum Pflegenotstand gegeben hat. Und dies nicht nur als Anklage, sondern mit konstruktiven Handlungsanforderungen verbunden. Siehe z.B. unter
> Pflegenotstand - Auswege aus der Misere? - Statement aus Patientensicht vom 02.02.2010 > viewtopic.php?f=3&t=22463
> "Anforderungen an die von der Großen Koalition (GroKO) in Aussicht gestellte Pflegereform 2014." > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf
> Filmdokumentionen, u.a. über die Neusser Pflegetreffs belegen das Engagement von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk zur Auflösung des Pflegenotstandes > viewtopic.php?f=6&t=21070


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Pflegeunterricht in der Gesamtschule

Beitrag von WernerSchell » 26.01.2018, 08:37

Ärzte Zeitung online, 26.01.2018
Reaktion auf sinkende Bewerberzahlen
Pflegeunterricht in der Gesamtschule

In der Pflegebranche fehlen Fachkräfte und Nachwuchs. Die Volkssolidarität, das Weiterbildungsinstitut IWK und eine Magdeburger Gesamtschule wollen nun mit einer Kooperation gegensteuern.
Von Jessica Hanack
MAGDEBURG. Stifte und Hefte bleiben bei den Schülern an diesem Nachmittag in der Tasche. Stattdessen werden Blutdruckmessgeräte und Stethoskope verteilt. Für die 14 Neuntklässler der Integrierten Gesamtschule "Regine Hildebrandt" in Magdeburg steht seit diesem Schuljahr Pflege auf dem Stundenplan. Dieses Mal heißt das: Puls messen, Blutdruck kontrollieren, das Herz-Kreislauf-System kennenlernen.
Das Kooperationsprojekt zwischen dem Landesverband der Volkssolidarität Sachsen-Anhalt, der Gesamtschule und dem Institut für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege (IWK) ist ein neuer Ansatz, um Schüler frühzeitig für Pflegeberufe zu begeistern. Der Wahlpflichtkurs geht über zwei Jahre und beinhaltet ein zweiwöchiges Praktikum, das in einer sozialen Einrichtung absolviert werden soll. "Wir müssen die Jugendlichen ansprechen und stärker fördern", sagt die Personalleiterin der Volkssolidarität Sachsen-Anhalt, Anja Girschik.
Immer mehr freie Stellen
… (weiter lesen unter) …. https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr

+++
Anmerkung der Moderation:
Wann endlich wird allseits verstanden, dass wir vorrangig deutlich verbesserte Stellenschlüssel und letztlich auch höhere Vergütungen für die Pflege brauchen? Alle anderen Maßnahmen sind allenfalls ergänzende Hilfen. - Werner Schell
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Patientenbeauftragte - 8 Punkte, auf die die GroKo reagieren soll

Beitrag von WernerSchell » 31.01.2018, 07:16

Ärzte Zeitung vom 31.01.2018:
Patientenbeauftragte
8 Punkte, auf die die GroKo reagieren soll

Der Blick auf Patienten und Pflegebedürftige ist trübe. Die Patientenbeauftragte fordert von der GroKo in spe mehr Aufmerksamkeit. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
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Politik verkennt den Pflegenotstand gründlich

Beitrag von WernerSchell » 31.01.2018, 15:49

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Auszubildende in Pflegeberufen leiden unter Zeitdruck - dpa Bildfunk
Notleidendes Pflegesystem = zielgerichtet verbessern!
viewtopic.php?f=4&t=22085
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Politik verkennt den Pflegenotstand gründlich

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) weist die gestern bekannt gewordenen Ergebnisse aus den Beratungen der Koalitionsrunde als völlig unzulänglich zurück. Union und SPD haben sich in den Koalitionsverhandlungen lediglich auf Maßnahmen für eine bessere Personalausstattung in der Pflege, ein Sofortprogramm mit 8.000 neuen Pflegefachpersonen und auf eine verbesserte Bezahlung von Pflegekräften verständigt. „Damit verstetigen sich die vagen Ankündigungen aus dem Sondierungspapier, mit minimalsten Maßnahmen den dramatischen Pflegenotstand in Krankenhäusern, stationären Pflegeeinrichtungen und im ambulanten Bereich zu kaschieren!“ sagt DBfK-Präsidentin Prof. Christel Bienstein dazu in Berlin. „Es ist kaum zu glauben, dass die Politik noch immer nicht versteht, wie brisant die Pflegesituation in Deutschland tatsächlich ist. Mit Ansätzen, die schon in den vergangenen Jahren ins Leere liefen, wird gar nichts bewegt. Von politisch Verantwortlichen, die Gegenwart und Zukunft unseres Landes gestalten wollen, darf die Bevölkerung und dürfen Menschen in den Pflegeberufen wahrlich mehr erwarten als ein so mageres Koalitionsprogramm.“
Als Berufsverband der Pflegeberufe fordert der DBfK, die Arbeitsbedingungen und die Personalausstattung in der Alten- und Krankenpflege sofort und spürbar zu verbessern. Schon die im Sondierungspapier angekündigten 8.000 Stellen im Bereich der sogenannten medizinischen Behandlungspflege erzeugen vor allem Fragezeichen. Woher soll das Geld dafür kommen, wird womöglich lediglich umgeschichtet von der Pflege- zur Krankenversicherung? Und was sollen 8000 Stellen bei einer Zahl von ca. 13.000 stationären Einrichtungen bewirken, die schon jetzt eine nachgewiesene Lücke von vielen tausend Fachkraftstellen aufweisen? Wie will man Menschen bewegen, in den Pflegeberuf zu gehen, von Teilzeit auf Vollzeit aufzustocken, wenn man ihnen nichts anderes bietet als dieselben belastenden Arbeitsbedingungen, die seit langem Auslöser der Berufsflucht sind? Die im Sondierungspapier angekündigte Ausweitung von Pflegepersonaluntergrenzen für alle bettenführenden Bereiche der Krankenhäuser hätte erwarten lassen, dass hierzu konkrete Aussagen zur Finanzierung und zur Personalgewinnung erfolgen. Knickt man nun einmal mehr ein vor dem Widerstand der Krankenhausträger? Und zur Ankündigung besserer Bezahlung: Union und SPD wissen sehr wohl, dass sich eine flächendeckende Vergütung nicht per Koalitionsvertrag regelt, sondern einzig durch die Aushandlung der Tarifpartner.

Wenn die gestern verkündete Einigung in der Verhandlungsgruppe Pflege unverändert in den Koalitionsvertrag kommen sollte, hätte das für die Pflege fatale Konsequenzen.


Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 31.01.2018
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140
https://www.dbfk.de/de/presse/meldungen ... tstand.php

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk stimmt der kritischen Beurteilung des DBfK vollinhaltlich zu!

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Pflegepläne sind wie ein Silvesterfeuerwerk

Beitrag von WernerSchell » 02.02.2018, 07:39

Ärzte Zeitung vom 31.01.2018:
Reaktionen auf GroKo-Beschluss
"Pflegepläne sind wie ein Silvesterfeuerwerk"

Die in der Nacht vereinbarten Koalitionsprojekte zur Pflege stoßen auf Skepsis - unter anderem beim Patientenschutz und dem Pflegerat. mehr »https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
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Koalitionseinigung für Pflege ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein

Beitrag von WernerSchell » 02.02.2018, 07:58

Koalitionseinigung für Pflege ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein

Berlin, 31. Januar 2018. Laut Medienberichten haben sich die Koalitionäre auf ein Sofortprogramm in der Pflege mit einer besseren Personalausstattung in der Altenpflege geeinigt. Dazu erklärt AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker:
„Die Arbeitsbedingungen in der Pflege müssen dringend verbessert werden. Die AWO begrüßt, dass die möglichen Koalitionäre beim Thema Pflege auf mehr Fachkräfte setzen wollen. Allerdings bedeuten 8.000 zusätzliche Stellen umgerechnet auf die Zahl der deutschen Pflegeheime einmalig nur 0,6 Stellen pro Einrichtung. Die Situation in der ambulanten Pflege wird dabei ganz außen vor gelassen. Die Effekte des Sofortprogramms sind damit weder nachhaltig noch geeignet, die Situation vor Ort spürbar zu verbessern. Nach Ansicht der AWO muss das Sofortprogramm vor allem darauf abzielen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, damit der Pflegeberuf insgesamt attraktiver wird.
Die AWO unterstützt daher die Forderung des Bündnisses für Gute Pflege mindestens den gegenwärtig höchsten Personalrichtwert in den Bundesländern für ganz Deutschland festzuschreiben, und auch für die ambulante Pflege ist eine adäquate Zwischenlösung zu finden.
Mehrkosten, die durch Personalverbesserungen entstehen, dürfen nicht allein zu Lasten der betroffenen Pflegebedürftigen gehen, sondern sie müssen und können stattdessen von der Pflegeversicherung getragen werden. Geld dafür wäre durchaus vorhanden. Allein durch die Übernahme der Kosten der medizinischen Behandlungspflege in stationären Pflegeeinrichtungen aus der Krankenversicherung stünden für die Leistungen aus der Pflegeversicherung mindestens drei Milliarden Euro mehr zur Verfügung. Dieses wäre eine systemische Verbesserung mit langfristigem Effekt. Darüber hinaus könnten durch Umwidmung des Pflegevorsorgefonds weitere finanzielle Mittel für mehr Personal und bessere Löhne bereitgestellt werden. Im Pflegevorsorgefonds werden jährlich rund 1,2 Milliarden Euro bei der Bundesbank geparkt, um ab 2035 Beitragssteigerungen in der Pflegeversicherung abzufedern. Aufgrund der aktuellen Zinslage fallen für die Anlage aber Negativzinsen an, so dass hier Geld für dringend benötigte Leistungsverbesserungen vernichtet wird.
Mit diesem Betrag würde der personellen Unterausstattung durch Behebung eines Systemfehlers begegnet und eine dauerhafte Verbesserung von deutlich mehr als 8.000 Stellen - für ca. 25.000 stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen - erreicht.“

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Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird bundesweit von über 335.000 Mitgliedern,
66.000 ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern sowie 225.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen.
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Quelle: Mitteilung vom 31.01.108
i.A. Mona Finder
AWO Bundesverband e. V.
Pressesprecherin
T.: + 49 (0)30 26 309 222
Mobil: +49 (0)172 - 261 50 14
www.awo.org
mona.finder@awo.org

+++
Auch der Paritätische äußert sich entsprechend:

Bestenfalls ein Einstieg: GroKo-Einigung zu Pflege aus Sicht des Paritätischen viel zu wenig

Aus Sicht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands sind die von Union und SPD vereinbarten Verbesserungen bei der Pflege nicht annähernd ausreichend, um den Pflegenotstand wirksam zu beheben. Die Verständigung auf die Einführung flächendeckender Tarifverträge sei unbedingt zu begrüßen, doch müsse dies konsequenterweise auch auf die Häusliche Krankenpflege ausgeweitet werden. Auf keinen Fall dürfe die Umsetzung mit einer finanziellen Mehrbelastung der Pflegebedürftigen einhergehen, warnt der Verband. Die angekündigten 8.000 neuen Stellen dürften, so der Paritätische, zudem nur ein Einstieg sein. Der Verband verlangt eine Vereinbarung auch dazu, wie und bis wann insgesamt 100.000 zusätzliche Pflegekräfte gewonnen und finanziert werden sollen.
Der Paritätische begrüßt die Pläne zur Einführung flächendeckender Tarifverträge in der Pflege, fordert jedoch eine Klarstellung von Union und SPD, dass es zu keiner zusätzlichen finanziellen Belastung der Pflegebedürftigen kommen darf. „Es ist gut und ein überfälliger Schritt, wenn Tarifverträge in der Pflege flächendeckend zur Anwendung kommen. Wenn die angehenden Koalitionäre dabei jedoch die Frage der Refinanzierung ausklammerten, wäre das ganze letztlich nicht mehr als ein ungedeckter Scheck. Es muss sichergestellt werden, dass es am Ende nicht die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und die Sozialhilfeträger sind, die die Zeche zahlen. Eine weitere finanzielle Belastung ist den Betroffenen nicht zuzumuten“, warnt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands. Der Paritätische fordert eine gesetzliche Regelung, dass die Pflegeversicherung künftig grundsätzlich mindestens 85 Prozent der Kosten übernimmt und der Eigenanteil der Pflegebedürftigen damit auf 15 Prozent gedeckelt wird.
Den Bedarf an zusätzlichem Pflegepersonal insgesamt schätzt der Paritätische mittelfristig auf rund 100.000 Pflegekräfte. Sollten dem Sofortprogramm für 8000 neue Stellen in der medizinischen Behandlungspflege keine weiteren verbindlichen Schritte folgen, sei das allenfalls ein „Trostpflaster“, das die Dauerkrise in der Pflege nicht heilen könne. „In der Pflege ist es mit Stückwerk nicht mehr getan. Gemessen an den Wahlkampfversprechungen von Schulz und Merkel ist es eigentlich ein schlechter Witz, was dem Publikum hier angeboten wird. Die Bürgerinnen und Bürger haben einen Anspruch darauf, dass den berechtigten Wahlkampfversprechen nun auch Taten folgen“, so Schneider.
Der Verband unterstreicht, dass deutlich umfassendere Maßnahmen und eine solidarische Strategie zur Refinanzierung der Kosten erforderlich sind, um den Pflegenotstand wirklich zu beenden. „Eine menschenwürdige gute Pflege für alle ist nicht zum Nulltarif zu haben. Wenn die künftige Bundesregierung den Pflegenotstand endlich stoppen will, muss sie zusätzliche Milliarden in die Hand nehmen“, so Schneider. Ohne Beitragserhöhungen oder zusätzliche Steuermittel sei die Krise nicht zu beheben.
Mit freundlichen Grüßen
Gwendolyn Stilling

Pressesprecherin
Der Paritätische Gesamtverband
Oranienburger Str. 13-14
10178 Berlin
Telefon: 030 24636-305
Telefax: 030 24636-110
Mail: pr@paritaet.org
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