Ärzte verordnen mehr Arzneimittel

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

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Presse
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Ärzte verordnen mehr Arzneimittel

Beitrag von Presse » 12.12.2013, 07:36

Ärzte verordnen mehr Arzneimittel
Die Zahl der von Ärzten zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verordneten Packungseinheiten ist von Januar bis Oktober
um 2,2 Prozent auf 575 Millionen gestiegen. Das berichtet der Gesundheitsdienstleister Insight ... » http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... zneimittel
Arzneimittelausgaben: Zwei Milliarden Euro mehr im nächsten Jahr http://www.aerzteblatt.de/archiv/148540 ... hsten-Jahr
Sachsen und Thüringen: Neues Modell zur Arzneimittelversorgung http://www.aerzteblatt.de/archiv/134274 ... versorgung

Gaby Modig
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Medikamente - Weniger ist oft mehr

Beitrag von Gaby Modig » 12.12.2013, 08:28

Hallo Forum,
eigentlich gibt es eine weit verbreitete Vorstellung darüber, dass zu viele Medikamente verordnet und eingenommen werden.
Dies trifft in erster Linie für ältere Menschen zu. Darüber wird ja in diesem Forum seit Jahren großartig informiert. Auch in
verschiedenen Neusser Pflegetreffs wurde die Problematik erläutert. Näheres ist u.a. nachlesbar unter "Priscus-Liste".
Wenn nun berichtet wird, dass das Verordnungsverhalten ungebremst weiter geht, sogar von einer Zunahme berichtet wird,
ist das mehr als besorgniserregend. Das Gegenteil wäre richtig. Denn (wie schon oft gesagt): Weniger ist oft mehr!
Ich denke, dass weitere Initiativen vonnöten sind, um das Medikationsverhalten zu ändern.
LB. Grüße Gaby Modig
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

WernerSchell
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Medikationsfehler - Pillen-Checks für Patienten gefordert

Beitrag von WernerSchell » 11.02.2014, 08:58

Aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=20215

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post berichtete am 10.02.2014 über die Medikationsproblematik bei älternen Menschen - ein Thema,
das von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bereits vor Jahren aufgegriffen wurde und mehrfach Thema bei Pflegetreffs war.

Medikationsfehler vermeiden - Kasse fordert regelmäßige Pillen-Checks für Patienten
Berlin. Wer von seinen Ärzten so viele Rezepte ausgestellt bekommt, dass er mehr als fünf Wirkstoffe regelmäßig einnimmt, soll nach einem Vorschlag der KKH (Kaufmännische Krankenkasse)
regelmäßig die Einnahme seiner Medikamente überprüfen lassen
Von Eva Quadbeck
"In Deutschland ist nach Schätzungen alle acht Sekunden ein Patient von einem Medikationsfehler betroffen", sagte KKH-Chef Ingo Kailuweit unserer Redaktion. "Gerade, wer mehr als fünf Medikamente
gleichzeitig einnehmen muss, leidet häufig unter Neben- und Wechselwirkungen. ….
(weiter lesen unter) … http://www.rp-online.de/politik/kasse-f ... -1.4026487
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Cornelia Süstersell
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Pillen - Ärzte in die Pflicht nehmen

Beitrag von Cornelia Süstersell » 02.03.2014, 10:41

Text unter viewtopic.php?f=3&t=20260
zu dem Beitrag von Hildegard Kaiser vom 28.02.2014:
Hildegard Kaiser hat geschrieben: ... die zeitlichen Vorgaben in der Heimversorgung sind den Einstufungszeiten nachgebildet.
Bei den Stellenschlüsseln für die stationären Pflegeeinrichtungen gibt es keine wirklich
nützlichen Zeitzuschläge für die Aktivierung der Bewohnerinnen.
Das Problem bei der fehlenden Aktivierung hat also auch mit dem Pflegenotstand zu tun.
Es bestätikgt sich auch im Zusammenhang mit der hier angestoßenen Diskussion erneut, dass
eine bessere Versorgung der HeimbewohnerInnen nur mit mehr Personal zu bewerkstelligen sein wird.
Das muss immer wieder gesagt werden. ...
Pflegekräfte wollen eine gute Pflege abliefern, werden aber permanent daran gehindert, weil ihnen
die Zeit dafür fehlt. Das Pflegepersonal, das kann man drehen und wenden wie man will, ist überall
zu knapp bemessen. Und das hat Folgen. Wer als Pflegekraft seine Pflichten ordentlich erledigen
will, muss immer Abstriche machen und sich im Zweifel auf das Notwendigste beschränken. Das
führt aber schnell zu Beanstandungen bzw. zu dem, was viele Neunmalkluge als Mängel bezeichnen.
Pflegekräfte werden auch gerne von solchen Leuten für diejenigen HeimbewohnerInnen verantwortlich
gemacht, die scheinbar unbeachtet oder unversorgt herumsitzen. Dann wird auch noch behauptet,
die Pflege würde diese Personen mit Pillen voll dröhnen. Eine völlige Verkennung der Situation. Wie
schon gesagt, es fehlt die Zuwendungszeit an allen Ecken und Enden. Und Pillen können / dürfen nur vom
Pflegepersonal verabreicht werden, wenn sie ärztlich verordnet sind. Wer sich also über zu viele Pillen
für ältere Menschen aufregt, muss die Ärzte in die Pflicht nehmen.


Das musste so noch einmal in aller Deutlichkeit gesagt werden.

Cornelia
Ich trete für eine menschenwürdige Pflege ein und halte für es zwingend, mehr Pflegepersonal einzustellen.

WernerSchell
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Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt

Beitrag von WernerSchell » 26.12.2014, 09:32

Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt geboten!

Bild --- Bild

"Das wichtigste Medikament in der Gerontopsychiatrie ist Wasser.
Ein wesentlicher Anteil der unklaren Verwirrtheitszustände im Alter
ist auf einen Flüssigkeitsmangel zurückzuführen."

Ältere Menschen sind nicht einfach nur alte Erwachsene. Sie haben andere Erkrankungen, andere Stoffwechselgeschwindigkeiten
und andere Bedürfnisse.
Quelle: Dr. med. Jan Dreher in "Psychopharmakotherapie griffbereit", Schattauer Verlag, 2015
> viewtopic.php?f=4&t=20833

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Gute Informationen bzw. Handlungsempfehlungen sind im übrigen zu entnehmen:

Gesundheitsamt Bremen:
Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen - aktueller Kenntnisstand
Quelle: Internethinweise
> http://www.gesundheitsamt.bremen.de/det ... .c.7978.de

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V.
Zu viele und inadäquate Medikamente für ältere Patienten – und die fatalen Folgen
Quelle: Pressemitteilung vom 13.09.2013
> viewtopic.php?f=6&t=19582&hilit=Arbeitskreis

Cornelia Stolze:
"Krank durch Medikamente", Piper Verlag, 2014
> viewtopic.php?f=4&t=20774

Hilko J. Meyer / Stefanie Kortekamp (Herausgeber):
Medikationsmananagement in stationären Pflegeeinrichtungen: Teamarbeit der Solisten
> viewtopic.php?f=4&t=20735

MDS:
"Grundsatzstellungnahme Essen und Trinken im Alter Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen"
> viewtopic.php?f=3&t=20533

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk:
Seit Jahren wird in Pflegetreffs und Veröffentlichungen auf die Notwendigkeit, die Arzneimittelversorgung
älterer Menschen zu verbessern, aufmerksam gemacht. Auf Drängen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
hat sich der Rhein-Kreis Neuss in der Gesundheitkonferenz durch Einrichtung eines Arbeitskreises mit der
Thematik befasst und am 04.06.2014 Handlungsempfehlungen für die Pflegeeinrichtungen beschlossen.
Quelle. Zahlreiche Informationen im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
> index.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Trend zur ambulanten Medizin treibt Ausgaben hoch

Beitrag von WernerSchell » 23.02.2015, 07:41

Ärzte Zeitung, 23.02.2015
Arzneimittel: Trend zur ambulanten Medizin treibt Ausgaben hoch
Dass die Arzneimittelausgaben 2014 deutlich zulegten, hat mehrere Gründe - dazu gehört auch die wachsende Zahl
ambulant behandelter schwer kranker Patienten. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=879 ... ebs&n=4057
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Mehrausgaben durch höheren Verbrauch und neue Medikamente

Beitrag von WernerSchell » 10.06.2015, 06:40

Deutsches Ärzteblatt:
Arzneimittel:
Mehrausgaben durch höheren Verbrauch und neue Medikamente

Der Mehrverbrauch von Arzneimitteln sowie die Verschreibung von Innovationen haben 2014 zu einem Ausgabenanstieg von jeweils
1,3 Milliarden Euro geführt (2013: 726 Millionen Euro). Das geht aus dem Arzneimittel- ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... edikamente

Auch neue Arzneimittel ohne Zusatznutzen werden häufig verordnet
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... -verordnet
Arzneimittel-Preissprüngen: Fachgesellschaft fordert Sonderregeln
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... sspruengen
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Zu viele Medikamente ...

Beitrag von WernerSchell » 13.06.2015, 07:11

Texteinstellung bei Facebook:
Die Pharmaindustrie bringt zu viele Medikamente mit geringer Innovationskraft auf den Markt. Es gibt daher massive Krankenkassenkritik. Es war und ist daher richtig festzustellen: Weniger ist oft mehr! > viewtopic.php?f=4&t=20834 - Am 23.06.2015, 20:15 bis 21:15 Uhr, greift der NDR - Visite - das Thema "Zu viele Medikamente schaden der Gesundheit" auf. > viewtopic.php?f=7&t=21097
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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