Armutsrisiko ... Pflegebedürftige müssen mehr zahlen

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Moderator: WernerSchell

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Gaby Modig
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Armutsrisiko ... Pflegebedürftige müssen mehr zahlen

Beitrag von Gaby Modig » 16.08.2013, 07:24

Die in Düsseldorf erscheinenende "Rheinische Post" berichtet am 18.08.2013 zu folgendem Thema:

Armutsrisiko für Betroffene Pflegebedürftige müssen mehr zahlen
VON EVA QUADBECK - zuletzt aktualisiert: 16.08.2013
Berlin (RP). Der finanzielle Aufwand, den Pflegebedürftige für ihre Versorgung selbst leisten müssen, weil die Leistungen der Pflegeversicherungen
nicht reichen, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Trotz Versicherung wird Pflege zunehmend zu einem Armutsrisiko für die Betroffenen.

... (mehr) .... http://www.rp-online.de/wirtschaft/fina ... -1.3607801
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

WernerSchell
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Leistungen im Pflegesystem müssen angehoben werden

Beitrag von WernerSchell » 18.08.2013, 07:01

.... Pflegebedürftige müssen mehr zahlen ...

Es ist grundsätzlich richtig, dass die pflegebedürftigen Menschen stets höhere Zuzahlungen leisten müssen. Dies hat vor allem damit zu tun, dass die Leistungen der Pflegeversicherung seit ihrer Einführung nicht in ausreichender Weise aufgestockt worden sind. Die ersten Leistungsverbesserungen gab es 2008. Die damals vorgenommenen Anhebungen der Leistungsbeträge waren aber nicht einmal in der Lage, den Inflationsausgleich herbei zu führen. Auch die im PNG 2012 angefügten kleinen Zusatzleistungen haben die Probleme nicht gelöst. Daher müssen nicht nur in vielfältiger Weise Reformmaßnahmen eingeleitet werden, sondern auch die verschiedenen Geldleistungen kräftig angehoben werden.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt für eine
Pflegereform ein, die diesen Namen verdient:

Bild
- > viewtopic.php?t=19186
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Rob Hüser
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Re: Leistungen im Pflegesystem müssen angehoben werden

Beitrag von Rob Hüser » 18.08.2013, 07:18

WernerSchell hat geschrieben:.... Pflegebedürftige müssen mehr zahlen ...

Es ist grundsätzlich richtig, dass die pflegebedürftigen Menschen stets höhere Zuzahlungen leisten müssen. Dies hat vor allem damit zu tun, dass die Leistungen der Pflegeversicherung seit ihrer Einführung nicht in ausreichender Weise aufgestockt worden sind. Die ersten Leistungsverbesserungen gab es 2008. Die damals vorgenommenen Anhebungen der Leistungsbeträge waren aber nicht einmal in der Lage, den Inflationsausgleich herbei zu führen. Auch die im PNG 2012 angefügten kleinen Zusatzleistungen haben die Probleme nicht gelöst. Daher müssen nicht nur in vielfältiger Weise Reformmaßnahmen eingeleitet werden, sondern auch die verschiedenen Geldleistungen kräftig angehoben werden.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt für eine
Pflegereform ein, die diesen Namen verdient:

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- > viewtopic.php?t=19186
Das gefällt mir! R.H.
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

WernerSchell
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Pflege ist die größte Herausforderung - Quartierskonzepte

Beitrag von WernerSchell » 19.08.2013, 09:36

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


19.08.2013

An den
Rhein -Kreis Neuss und die
Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss


Nachrichtlich an weitere Adressaten


„Pflege ist die größte Herausforderung“
An der Entwicklung von Quartierskonzepten geht kein Weg vorbei


Sehr geehrte Damen und Herren,

die Rheinische Post berichtete am 16.08.2013 (Eva Quadbeck) u.a. darüber, dass die Pflegebedürftigen mehr zahlen müssen. In diesem Zusammenhang wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die Pflege trotz Versicherung zunehmend zu einem Armutsrisiko für die Betroffenen wird.

Der Bericht betrifft einen Sachverhalt, der eigentlich seit Jahren bekannt ist. Denn in der Pflegeversicherung hat es seit ihrer Einführung keine Anpassungen der Leistungsansprüche gegeben, die auch nur annähernd für einen Inflationsausgleich hätten sorgen können. Wirkliche Leistungsverbesserungen hat es auch nicht mit den Gesetzen gegeben, die uns als Pflegereformen angedient worden sind (2008 und 2012).

Fakt ist aufgrund dieser Entwicklung auch, dass die Sozialämter immer öfter und mit stets steigenden Beträgen für die Versorgung der selbst nicht mehr leistungsfähigen Versicherten aufkommen müssen. Den Sozialhilfeempfängern wird damit eine Komplettversorgung im Falle der Pflegebedürftigkeit (aus Steuermitteln) gewährleistet.

Zu all dem hat sich Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk im Laufe der letzten Jahre wiederholt geäußert und konstruktiv Verbesserungsvorschläge für die weitere Ausgestaltung der Pflegeversicherung (als Teilleistungsversicherung) unterbreitet.

Einer dieser Vorschläge zielt darauf ab, die Kommunen zu motivieren, dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ u.a. durch die Mitgestaltung von Quartierskonzepten zur Geltung zu verhelfen. Damit sind Maßnahmen angesprochen, die nicht nur die hilfe- und pflegebedürftigen Menschen unterstützen, sondern auch geeignet sind, Sozialhilfeleistungen zu vermeiden, zumindest aber in Grenzen zu halten. Daher hat auch das Landespflegeministerium NRW wiederholt herausgestellt, dass selbst solche Kommunen, die sich in einer Haushaltssicherung befinden, mit Rücksicht auf eingesparte Sozialhilfekosten Quartierskonzepte finanziell unterstützen können und dürfen.

Aufgrund dieser Gegebenheiten wird auch dem Kommentar in der Rheinischen Post vom 16.08.2013 (Eva Quadbeck) „Pflege ist die größte Herausforderung“ ausdrücklich zugestimmt. Dort heißt es u.a.:

„Von allen Herausforderungen, die eine schrumpfende und alternde Gesellschaft mit sich bringt, ist die Versorgung der Pflegebedürftigen die größte.“

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk nimmt den Bericht zum Anlass, noch einmal die Kommunen im Rhein-Kreis Neuss (und darüber hinaus) auf die notwendigen kommunalen Folgerungen im Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung aufmerksam zu machen. Dabei wird u.a. auf die diesseitigen Schreiben vom 7.01., 12.03. und 04.07.2013 aufmerksam gemacht.

Die Medien werden gebeten, das Thema aufzugreifen und für eine schnelle Entwicklung von Quartierskonzepten umfassend Öffentlichkeit herzustellen. Denn vereinzelte kommunale Initiativen sind möglicherweise gut gemeint, lassen aber die Folgerungen, die mit Rücksicht auf rapide ansteigende Zahl von hilfe- und pflegebedürftigen Menschen geboten erscheinen, weitgehend außer Acht.

Allein langwierige Erörterungen in Kommissionen, Arbeitskreisen usw. über die bekannte demografische Entwicklung und Planspiele helfen nicht weiter. Das zum Beispiel in der Stadt Neuss vorgelegte Handlungskonzept der Enquétekommission wird den Anforderungen, die an Quartierskonzepte zu stellen sind, nicht gerecht. Es gibt in dem Papier kaum Aussagen über die gebotenen Hilfen und Unterstützungsnotwendigkeiten für die älter werdende Gesellschaft gibt. Das Thema werde leider nur gestreift.

Auf die angefügten Internetverweise wird aufmerksam gemacht.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell,
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk


„Quartierskonzepte im Rhein-Kreis Neuss - demografische Entwicklung und die Handlungserfordernisse“
Brief von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 04.07.2013 an den Rhein -Kreis Neuss und die Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss hier (PDF) http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 072013.pdf
Brief von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 12.03.2013 an den Rhein -Kreis Neuss und die Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss hier (PDF) http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 032013.pdf
Siehe dazu auch die Hinweise im Forum unter Quartierskonzepte im Rhein-Kreis Neuss ... Vorschläge viewtopic.php?t=18314
Brief von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 07.01.2013 an den Rhein -Kreis Neuss und die Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss hier (PDF) http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... ef2013.pdf
Dazu passend ein ca. 11-minütiger TV-Bericht vom 05.01.2013 (mit Live-Interviews Werner Schell), Lokalzeit Düsseldorf, WDR-Fernsehen. Videodatei hier --> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... iathek.mp4

Deutschland braucht ein neues Verständnis von Pflege
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe und die Friedrich-Ebert-Stiftung legen eine umfassende Pflegereform vor. Die Würde der pflegebedürftigen Menschen und eine neue Infrastruktur der Versorgung sind Dreh- und Angelpunkte.
viewtopic.php?t=19375

Abschlussbericht der Enquêtekommission Handlungskonzept Demographie Neuss am Rhein: Auf dem Weg – 2013 > 2030 > 2050 …
viewtopic.php?t=19268

+++ Die Medien berichten u.a. +++
http://www.ak-gewerkschafter.de/2013/08 ... den-punkt/
http://www.heide-bote.de/index.php?name ... &sid=26779
Zuletzt geändert von WernerSchell am 21.08.2013, 06:36, insgesamt 1-mal geändert.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Pflege ist die größte Herausforderung - Quartierskonzepte

Beitrag von WernerSchell » 19.08.2013, 09:37

Bei Facebook gepostet:

„Pflege ist die größte Herausforderung“ - An der Entwicklung von Quartierskonzepten geht kein Weg vorbei.
Dazu gibt es aktuelle Informationen von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk – http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de unter folgender Adresse: viewtopic.php?t=18314
Es wird gebeten, auf diesbezügliche Handlungserfordernisse im Interesse der älter werdenden Menschen aufmerksam zu machen und damit die Aktivitäten von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk zu unterstützen:
An der Entwicklung von Quartierskonzepten geht kein Weg vorbei.
Insoweit gibt es keine Erkenntnis-, sondern allenfalls Umsetzungsprobleme!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Rob Hüser
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Re: Pflege ist die größte Herausforderung - Quartierskonzept

Beitrag von Rob Hüser » 21.08.2013, 07:05

WernerSchell hat geschrieben: An der Entwicklung von Quartierskonzepten geht kein Weg vorbei.
Insoweit gibt es keine Erkenntnis-, sondern allenfalls Umsetzungsprobleme!
Sehe ich genau so und bedaure, dass die Medien, diesem Thema nicht die gehörige Aufmerksamkeit schenken.

Rob Hüser
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

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