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PiSaar - Pflegebedarf im Saarland - Abschlussbericht

Verfasst: 21.07.2013, 06:55
von WernerSchell
PiSaar - Pflegebedarf im Saarland - Abschlussbericht
Albert Brühl und Katarina Planer
im Auftrag der
Saarländischen Pflegegesellschaft e.V. Saarbrücken
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Albert Brühl
Lehrstuhl für Statistik und standardisierte Verfahren der Pflegeforschung
Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV)
Pflegewissenschaftliche Fakultät
Pallottistrasse 3
56179 Vallendar
0261-6402-257
abruehl@pthv.de
...
Dieser Bericht ist als Volltext über KiDokS (Kirchlicher Dokumenten Server der
AKThB und des VkwB) verfügbar:
http://opus.bsz-bw.de/kidoks/suche_uebersicht.php?la=de

Bewertungen und Kommentierungen der
PiSaar-Studie aus Sicht der Saarländischen
Pflegegesellschaft e.V.

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Die Saarländische Pflegegesellschaft e.V. (SPG) hat bereits im Jahr 2009 in eigener Analyse von 55
Wohnbereichen mit 1.853 Plätzen nachvollziehbar ermittelt, dass 16 % mehr Pflege- und
Betreuungspersonal erforderlich sind, um die Anforderungen, die aktuell an die Einrichtungen gestellt
werden, zu erfüllen. In einer weiteren Analyse wurde zudem festgestellt, dass von der zur Verfügung
stehenden Zeit der Pflegekräfte lediglich 67 % für bewohnernahe Tätigkeiten verbleiben.
...
Die Vertragspartner sind sich grundsätzlich auch einig darüber, dass die personelle Situation in den
Einrichtungen dringend weiterer Verbesserungen bedarf. Insbesondere stellt sich über den aktuellen
Bedarf hinaus die Frage nach dem zukünftigen Bedarf angesichts der demographischen Entwicklung.
Die notwendigen Grundlagen, um diesem Bedarf gerecht zu werden, müssen bereits heute z.B. in
Form verstärkter Ausbildung gelegt werden. Es stellt sich jedoch die Frage, welche Faktoren
maßgeblich für den heutigen und zukünftigen Personalbedarf der Einrichtungen sind.
Auch nach mehr als 15 Jahren nach Einführung der Pflegeversicherung gibt es keine befriedigende
Antwort darauf. Die Pflegeversicherung kennt bislang nur die Pflegestufen, an die mangels
Alternativen die Personalanhaltswerte in allen Bundesländern gekoppelt sind. Welche Bedeutung die
Pflegestufen jedoch für die tatsächlich benötigte Pflege- und Betreuungszeit haben und inwieweit sie
damit überhaupt zur Personalbemessung herangezogen werden sollten, ist daher für die SPG eine
zentrale Frage. Dass die Pflegestufen den tatsächlichen Bedarf nicht abbilden, ist nicht neu; aber
welche Rolle sie empirisch haben, ist bislang nicht deutlich.
...
Auch die PiSaar-Studie liefert noch keine Empfehlung für ein valides Personalbemessungssystem, sie
zeigt nur auf, wie das bestehende System funktioniert und was bei der Entwicklung eines
Personalbemessungssystems zu berücksichtigen ist. Vor allem macht sie deutlich, dass es zur
Entwicklung eines validen Personalbemessungsverfahrens weiterer empirischer Forschung bedarf.
Die SPG wird diese Forschung im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiter unterstützen.
Unabhängig von der Frage der Personalbemessung liefert die Studie der SPG Informationen zu
Häufigkeiten von Diagnosen, Risiken und besonderen Pflegebedarfen. Bei einer erneuten Erhebung
ergibt sich so die Möglichkeit, die Veränderungen im Zeitablauf festzustellen und weiteren
Handlungsbedarf zu identifizieren.
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Quelle: http://opus.bsz-bw.de/kidoks/volltexte/ ... t_2013.pdf

Vgl. auch unter:
Pflegenotstand - Personalbemessungssystem muss her
viewtopic.php?t=18285

Pflegenotstand der BRD in Zahlen

Verfasst: 05.10.2013, 06:50
von WernerSchell
Pflegenotstand der BRD in Zahlen ...

Auf 100 zu pflegende Personen ....
... über 80 Jahre kommen nach OECD-Berechnungen in der Langzeitpflege in Schweden 33,2 Vollzeitstellen, in Norwegen 22, in den Niederlanden 19, in der Schweiz 16,5 und in Deutschland lediglich 11,2.
Quelle: Zeitschrift "change", Das Magazin der Bertelsmann Stiftung, 3/2013 (Seite 46). Titel der Ausgabe "Pflege - Ganz nah bei den Menschen - Große Herausforderungen und neue Wege in der Pflege".


Damit ist eindrucksvoll bestätigt, warum wir in Deutschland von einem Pflegenotstand sprechen müssen.
Wir haben einen Mangel dergestalt, dass für die stationären Pflegeeinrichtungen keine auskömmlichen Stellenschlüssel vorgesehen sind. Folglich fehlt für die gehörige Zuwendung Personal vorne und hinten. Würde man die dadurch eintretende Arbeitsverdichtungen u.a. durch bessere Stellenschlüssel auflösen und ergänzend angemessene Vergütungen vereinbaren, könnten wir uns auch mit Blick auf die Zukunft Diskussionen um einen Fachkräftemangel in der Pflege sparen (zumindest vorerst). Das Thema Pflegenotstand wird am 13.05.2014 Gegenstand eines großen Pflegetreffs in Neuss-Erfttal sein. Siehe dazu die ersten Hinweise unter: viewtopic.php?t=19125
Zum Pflegenotstand finden Sie u.a. Beiträge unter:
viewtopic.php?t=18558
viewtopic.php?t=18285
Weiterhin richtig: Mehr Personal, bessere Pflege" -> http://www.ngz-online.de/neuss/nachrich ... e-1.316561


Siehe auch:
"Mehr Geld für Pflege" - Klartext !
viewtopic.php?t=19527
Statement Werner Schell beim Niederrheinischen Pflegekongress am 25.09.2013:
- > http://youtu.be/dGm3gF9p_Rs
oder -> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... erview.mp4

Werner Schell