Demenz - Studie zum Technikeinsatz bei der Pflege

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Demenz - Studie zum Technikeinsatz bei der Pflege

Beitrag von Presse » 21.02.2013, 07:33

Technikeinsatz bei der Pflege von Menschen mit Demenz: Teilnehmer für Studie gesucht

Netzwerk AlternsfoRschung untersucht die Rolle und Akzeptanz neuer Technologien in der familiären Pflege

Für eine Studie zur familiären Pflege von Menschen mit Demenz sucht das Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) der Universität Heidelberg Teilnehmer für eine Befragung. Im Rahmen der Studie „Der Einsatz neuer Technologien bei der Pflege von Menschen mit Demenz“ wird untersucht, welche neuen Technologien in der familiären Pflege zur Verfügung stehen, inwieweit diese bekannt sind und ob sie akzeptiert und als hilfreich angesehen werden. Teilnehmen kann jeder Erwachsene, der innerhalb seiner Familie einen Menschen mit Demenz betreut und pflegt. Interessenten müssen dabei nicht im gleichen Haushalt wie der von Demenz Betroffene leben. Erfahrungen mit Technologien in der Pflege oder die Absicht, solche Hilfsmittel einzusetzen, sind nicht erforderlich.

„In Deutschland leiden derzeit etwa 1,4 Millionen Menschen an einer Demenz. Rund 70 Prozent der Betroffenen werden zu Hause betreut, was für die pflegenden Angehörigen oft eine enorme Belastung darstellt“, erklärt Studienleiterin Birgit Kramer. Neue Technologien wie beispielsweise eine Personenortung über GPS bei Demenzpatienten mit Weglauftendenzen können nach Angaben der Wissenschaftlerin für Entlastung sorgen, wenn sie sinnvoll in ein individuelles Pflegekonzept eingebettet sind. „Gleichzeitig können technische Assistenzsysteme Menschen mit Demenz helfen, möglichst lange und selbstbestimmt zu Hause zu leben.“ Mit der Studie soll die Rolle der Technik im Rahmen der familiären Pflege umfassend untersucht werden. Neben der Frage, welche Technologien bereits heute in den Haushalten im Einsatz sind und welche Anforderungen an neue Techniken gestellt werden, geht es auch um die Bedenken, die pflegende Angehörige bei der Nutzung neuer Technologien haben.

Interessenten für eine Studienteilnahme können sich telefonisch unter 06221/54-8109 oder per Mail an technik@nar.uni-heidelberg.de bei Birgit Kramer melden. Die Befragung dauert etwa 60 Minuten und besteht aus einem strukturierten Interview, das bei den Studienteilnehmern zu Hause oder am Institut für Gerontologie durchgeführt werden kann.

Kontakt:
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

Quelle: Pressemitteilung vom 18. Februar 2013 – Nr. 39/2013
http://www.uni-heidelberg.de/presse/new ... ogien.html

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Technikeinsatz in der Altenpflege auf dem Vormarsch

Beitrag von Presse » 03.09.2014, 06:34

Technikeinsatz in der Altenpflege auf dem Vormarsch

Der voranschreitende Technikeinsatz in der Pflege ist ein aus dem Krankenhaussektor bereits länger bekanntes Phänomen. Eine nun veröffentlichte internationale Literaturrecherche des iso-Instituts in Saarbrücken hat gezeigt, dass die „Technologisierung der Pflegearbeit“ auch im Bereich der Altenpflege voranschreitet. Die wichtigsten Praxisfelder des Technikeinsatzes betreffen die EDV-gestützte Dokumentation und Pflegeplanung, die Betreuung von Pflegebedürftigen über Distanzen hinweg (Telecare) sowie perspektivisch der Einsatz von Robotern. Die Ergebnisse sind in der Reihe „iso-Report. Berichte aus Forschung und Praxis“ unter http://www.iso-institut.de zum kostenlosen Download verfügbar.

Die Literaturrecherche wurde im Rahmen eines von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Forschungsprojekts durchgeführt, welches die Auswirkungen des Technikeinsatzes auf die Arbeit der Pflegekräfte untersucht. Dabei wurde die internationale Fachliteratur daraufhin ausgewertet, welche Trends und Erfahrungen für den Technikeinsatz in der Alten- und Langzeitpflege vorliegen. Drei Bereiche konnten identifiziert werden, in denen der forcierte Einsatz moderner Technologien für die Pflegearbeit in Europa, Nordamerika und Australien eine besondere Rolle spielt:
Für die Pflegekräfte wandeln sich die Arbeitsanforderungen vor allem durch die Umstellung von papierne auf IT-gestützte Dokumentation und Pflegeplanung. Nach den vorliegenden Erfahrungen verbessern sich dadurch die Vollständigkeit und die Qualität der Pflegedokumentation. Uneinheitlich wird jedoch die Frage beantwortet, ob sich durch den Computereinsatz nennenswert Zeit in der Pflege einsparen lässt. Zudem verlangt die Umstellung auf EDV in der Dokumentation von den Beschäftigten Kompetenzen in der Beherrschung von Computern und mobilen Endgeräten – dies stellt eine Herausforderung für die Aus- und Weiterbildung in der Pflege dar.
Daneben wird es durch die Entwicklung der Kommunikationstechnik möglich, Patienten und Pflegebedürftige per Videotechnologie auch über Distanzen hinweg zu betreuen. So können biomedizinische Daten „vom Bett aus“ an entfernte Stellen übertragen und dort ausgewertet werden; Pflegebedürftige und Angehörige können mittels Telefon- und Videoübertragung durch Fachkräfte angeleitet und beraten werden. Solche „Telecare“-Projekte gewinnen vor allem in dünn besiedelten Regionen an Bedeutung, in denen Pflegeanbieter und Ärzte nicht überall vor Ort sein können. Sie ermöglichen unter Umständen einen längeren Verbleib in der Häuslichkeit und können Heim- oder Krankenhauseinweisungen vermeiden. Für die hier eingesetzten Pflegekräfte wandelt sich jedoch die Arbeit: Die unmittelbare pflegerische Interaktion mit dem Menschen verliert an Bedeutung und es stellt sich die Frage, in welchem Maße der direkte persönliche Kontakt in der Pflege durch Telekommunikation tatsächlich ersetzbar ist.
Schließlich wird der internationale Diskurs wesentlich durch die Debatten um den Robotereinsatz in der Pflege bestimmt. Technisch ist es möglich, Service- und Pflegeroboter einzusetzen, die – vor allem in der stationären Pflege – alltagsunterstützende oder auch direkte pflegerische Leistungen erbringen. Angesichts der nicht nur in Deutschland, sondern auch international bestehenden Fachkräfteknappheit in der Pflege wird für den Einsatz von Robotern einerseits ein großer Wachstumsmarkt vermutet. Andererseits muss der Robotereinsatz sowohl von den Pflegebedürftigen wie auch von den Pflegenden akzeptiert werden. Bei den Pflegebedürftigen ist dies vor allem ein kulturell geprägter Faktor: Während in manchen Ländern eine Präferenz besteht, im persönlichen Kontakt durch eine Pflegeperson gepflegt zu werden, befördern in anderen Ländern das Streben nach Autonomie oder auch Schamgefühle die Akzeptanz von Robotertechnik. Professionelle Pflegekräfte hingegen scheinen einen Robotereinsatz dann zu begrüßen, wenn er die Pflegearbeit erleichtert – ein Ersatz der Pflege durch Roboter wird jedoch abgelehnt.
Obwohl hier große Erwartungen bestehen, scheint der Robotereinsatz in der Pflege noch am ehesten „Zukunftsmusik“. Der IT-Einsatz in der Dokumentation und Planung sowie die Nutzung von Telekommunikation für eine pflegerische Betreuung über Distanzen hinweg finden hingegen mittlerweile eine große Verbreitung. Die verstärkte Anwendung moderner Technologie dürfte also die Pflegearbeit von morgen prägen. Wie die Praxis des Technikeinsatzes in der ambulanten und stationären Pflege in Deutschland aussieht, wird im Rahmen der Studie gegenwärtig in weiteren empirischen Erhebungen erforscht. Die Ergebnisse der Literaturstudie sind als iso-Report Nr. 1 unter http://www.iso-institut.de zum kostenlosen Download verfügbar.

Quelle: Pressemitteilung vom 02.09.2014
Dr. Volker Hielscher Pressestelle
Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso)
http://idw-online.de/de/news601576

WernerSchell
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Zukunft: Werden wir bald von Robotern versorgt?

Beitrag von WernerSchell » 05.08.2016, 06:47

Ärzte Zeitung vom 05.08.2016:
Zukunft: Werden wir bald von Robotern versorgt?
Für die stationäre Pflege wird fieberhaft nach Optionen gesucht, das Personal durch Roboter zu entlasten.
Einige Lösungen sind im Pflegealltag bereits angekommen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=916 ... ege&n=5146
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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