Notrufsystem mit akustischer Gefahrenerkennung
Verfasst: 04.12.2012, 07:24
Intelligentes Notrufsystem mit akustischer Gefahrenerkennung erhält Niedersächsischen Gesundheitspreis
Für die Entwicklung eines Notrufsystems, das kritische Situationen in der stationären und häuslichen Pflege anhand von akustischen Ereignissen erkennt, ist heute das interdisziplinäre Projekt »SonicSentinel« mit dem Niedersächsischen Gesundheitspreis ausgezeichnet worden. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung in der Kategorie »eHealth – Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter« geht damit an ein Konsortium aus der Oldenburger Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT, dem Lichtrufhersteller ILPER-Elektronik GmbH&Co.Kg, Tarmstedt, und der Johanniter-Unfallhilfe e. V. Ortsverband Stedingen sowie weiteren beteiligten Pflegeeinrichtungen.
Mit SonicSentinel wurde ein System entwickelt, das über die Funktion eines herkömmlichen Notrufs hinaus akustische Ereignisse wie Rufen, Wimmern, Husten oder Stürze analysiert und so Notsituationen automatisch erkennt und das Pflegepersonal oder eine Leitstelle alarmiert. Gerade in Notsituationen können ältere Menschen fest installierte oder tragbare Alarmknöpfe aufgrund von körperlichen Einschränkungen wie Demenz, Lähmungen, akuten Verletzungen oder Ohnmacht nicht immer betätigen. Bisher verfügbare akustische Überwachungstechnologien führen hingegen noch häufig zu Fehlalarmen, da sie in der Regel nur den Lautstärkepegel messen. Wissenschaftler der Fraunhofer-Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie haben nun zusammen mit Entwicklungsingenieuren der ILPER-Elektronik GmbH&Co.KG Signalverarbeitungsverfahren entwickelt, mit denen Ereignisse auch unter akustisch schwierigen Bedingungen wie Umgebungslärm und Raumhall zuverlässig erkannt und unterschieden werden können. Um die Privatsphäre der Patienten zu gewährleisten, filtert das System dabei nur die informationsrelevanten Signalanteile des Schalls heraus.
»Für SonicSentinel werden Mikrofone im Raum verbaut, so dass die Patienten keine Sensoren am Körper tragen müssen. Dadurch ist die Technologie in der Praxis verlässlicher und wird von den Nutzern gerne angenommen«, erklärt Stefan Goetze, Projektverantwortlicher am Fraunhofer IDMT.
In der Entwicklung der akustischen Erkennersysteme haben die Wissenschaftler und Techniker eng mit den beteiligten Pflegeeinrichtungen zusammengearbeitet. Bis zum Ende des Jahres wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF im Rahmen des Förderprogramms KMU Innovativ gefördert. In Zukunft soll SonicSentinel mit einer Grundausstattung für die stationäre Pflege am Markt erhältlich sein. Je nach Anwendungsgebiet kann die akustische Erkennungsleistung erweitert werden, z. B. für die akustische Überwachung von Säuglingsstationen oder für den Einsatz in der Psychiatrie. Die Technologie lässt sich herstellerunabhängig in bestehende Lichtrufsysteme einbinden.
Der Niedersächsische Gesundheitspreis wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen, um innovative Ansätze zur Entwicklung der gesundheitlichen Versorgung auch im Hinblick auf die Herausforderungen des demografischen Wandels zu würdigen. Träger des 2. Niedersächsischen Gesundheitspreises sind das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration, das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, die AOK Niedersachsen sowie die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen.
Quelle: Pressemitteilung vom 21.11.2012
Fraunhofer-Institut für
Digitale Medientechnologie IDMT
http://www.idmt.fraunhofer.de/de/presse ... preis.html
Für die Entwicklung eines Notrufsystems, das kritische Situationen in der stationären und häuslichen Pflege anhand von akustischen Ereignissen erkennt, ist heute das interdisziplinäre Projekt »SonicSentinel« mit dem Niedersächsischen Gesundheitspreis ausgezeichnet worden. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung in der Kategorie »eHealth – Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter« geht damit an ein Konsortium aus der Oldenburger Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT, dem Lichtrufhersteller ILPER-Elektronik GmbH&Co.Kg, Tarmstedt, und der Johanniter-Unfallhilfe e. V. Ortsverband Stedingen sowie weiteren beteiligten Pflegeeinrichtungen.
Mit SonicSentinel wurde ein System entwickelt, das über die Funktion eines herkömmlichen Notrufs hinaus akustische Ereignisse wie Rufen, Wimmern, Husten oder Stürze analysiert und so Notsituationen automatisch erkennt und das Pflegepersonal oder eine Leitstelle alarmiert. Gerade in Notsituationen können ältere Menschen fest installierte oder tragbare Alarmknöpfe aufgrund von körperlichen Einschränkungen wie Demenz, Lähmungen, akuten Verletzungen oder Ohnmacht nicht immer betätigen. Bisher verfügbare akustische Überwachungstechnologien führen hingegen noch häufig zu Fehlalarmen, da sie in der Regel nur den Lautstärkepegel messen. Wissenschaftler der Fraunhofer-Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie haben nun zusammen mit Entwicklungsingenieuren der ILPER-Elektronik GmbH&Co.KG Signalverarbeitungsverfahren entwickelt, mit denen Ereignisse auch unter akustisch schwierigen Bedingungen wie Umgebungslärm und Raumhall zuverlässig erkannt und unterschieden werden können. Um die Privatsphäre der Patienten zu gewährleisten, filtert das System dabei nur die informationsrelevanten Signalanteile des Schalls heraus.
»Für SonicSentinel werden Mikrofone im Raum verbaut, so dass die Patienten keine Sensoren am Körper tragen müssen. Dadurch ist die Technologie in der Praxis verlässlicher und wird von den Nutzern gerne angenommen«, erklärt Stefan Goetze, Projektverantwortlicher am Fraunhofer IDMT.
In der Entwicklung der akustischen Erkennersysteme haben die Wissenschaftler und Techniker eng mit den beteiligten Pflegeeinrichtungen zusammengearbeitet. Bis zum Ende des Jahres wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF im Rahmen des Förderprogramms KMU Innovativ gefördert. In Zukunft soll SonicSentinel mit einer Grundausstattung für die stationäre Pflege am Markt erhältlich sein. Je nach Anwendungsgebiet kann die akustische Erkennungsleistung erweitert werden, z. B. für die akustische Überwachung von Säuglingsstationen oder für den Einsatz in der Psychiatrie. Die Technologie lässt sich herstellerunabhängig in bestehende Lichtrufsysteme einbinden.
Der Niedersächsische Gesundheitspreis wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen, um innovative Ansätze zur Entwicklung der gesundheitlichen Versorgung auch im Hinblick auf die Herausforderungen des demografischen Wandels zu würdigen. Träger des 2. Niedersächsischen Gesundheitspreises sind das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration, das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, die AOK Niedersachsen sowie die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen.
Quelle: Pressemitteilung vom 21.11.2012
Fraunhofer-Institut für
Digitale Medientechnologie IDMT
http://www.idmt.fraunhofer.de/de/presse ... preis.html