Gesundheit und Pflege - Strukturänderungen notwendig

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Gesundheit und Pflege - Strukturänderungen notwendig

Beitrag von Presse » 18.04.2012, 15:28

Pressemitteilung vom 18.04.2012:

Gesundheitsminister Garg:
Projekt Gesundheit und Pflege stellt Weichen für Sicherung der Gesundheitsversorgung – Strukturänderungen im Gesundheitswesen notwendig

BERLIN. Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg hat heute (18.4.) gemeinsam mit Prof. Fritz Beske Ergebnisse des Projektes „Gesundheit und Pflege in Schleswig-Holstein“ vorgestellt. Das Fritz Beske Institut für Gesundheits-System-Forschung (IGSF) hatte vom Gesundheitsministerium im August 2011 den Auftrag erhalten, die aktuelle Versorgungssituation in Schleswig-Holstein zu analysieren, Defizite zu identifizieren und eine Projektion für die Bedarfe der Zukunft zu erstellen. In dem bundesweit einmaligen Projekt erarbeiteten 19 Verbände und Standesvertretungen in einem dafür etablierten Beirat in mehreren Handlungsfeldern Problemanalysen und Lösungsvorschläge.

„Die demografische Entwicklung stellt das Gesundheitssystem vor eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft. Es gibt kein Erkenntnis-, wohl aber ein Handlungsdefizit“, so Minister Garg. „Ich bin überzeugt, dass wir die Gesundheitsversorgung in den kommenden 30 Jahren sicherstellen können: Vorausgesetzt, wir stellen uns der Realität und akzeptieren, dass grundlegende Veränderungen notwendig sind. Politiker müssen aufhören, Versprechungen zu machen, die nicht einzuhalten sind. Dass in Schleswig-Holstein die Akteure der Gesundheitsversorgung bei diesem Projekt an einem Strang ziehen, ist ein Erfolg. Mit der ehrlichen Analyse und den Handlungsempfehlungen sind die Weichen zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in Schleswig-Holstein gestellt. Die Ergebnisse sind eine wichtige Basis für die aktuellen und zukünftigen gesundheitspolitischen Entscheidungen des Landes“, betonte Garg.

Zu den vielfältigen Empfehlungen des Projektes gehört beispielsweise eine stärkere sektorenübergreifende Versorgung, eine stärkere Einbindung der kommunalen Ebene in die Versorgung oder Verbesserungen der Ausbildungs- und Lehrstrukturen im Gesundheitswesen. Eine Zusammenfassung finden Sie in der anhängenden Mitteilung des Fritz Beske Instituts oder unter: http://www.sozialministerium.schleswig-holstein.de

Zu den notwendigen weiteren Schritten im Gesundheitswesen, die auch auf Bundesebene verfolgt werden müssen, zählen nach Einschätzung von Minister Garg:

Beseitigung von Fehlanreizen im Vergütungssystem
Zusammenführung Gesundheit und Pflege in einem Rahmengesetz
Ausbau sektorenübergreifender Zusammenarbeit
Dezentralisierung und Regionalisierung von Verantwortung
„Neben Verbesserungen auf Landesebene sind strukturelle Änderungen notwendig. Dazu gehört auch die Zusammenführung von Gesundheit und Pflege. Langfristig brauchen wir ein Sozialgesetz „Versorgung“, das den Rahmen unseres Gesundheitssystems vorgibt. Die derzeitige Trennung in Sozialgesetzbuch V und Sozialgesetzbuch XI ist dauerhaft unsinnig“, so Garg.

Die Erkenntnisse des aktuellen Projektes Gesundheit und Pflege in Schleswig-Holstein werden auf Landesebene unter anderem bei der derzeitigen Ausgestaltung des Gesetzes zur Entwicklung medizinischer Versorgungsstrukturen im Land berücksichtigt, das Ende April beschlossen werden soll. Schleswig-Holstein zählt mit dem Gesetz zu den Vorreitern bei der Umsetzung des Versorgungsstrukturgesetzes auf Länderebene.

Zu den auf Landesebene bisher eingeleiteten oder vollzogenen Schritten zur Sicherung der Gesundheits- und Pflegeversorgung gehören:

Ausbildungsreform Altenpflegehilfeausbildung für leichteren Berufseinstieg
Die Initiative„Zukunftsbranche Altenpflege“ gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und den Trägerverbänden trägt zur Gewinnung von Auszubildenden bei (Auszubildende + 57 % 2010 gegenüber 2007)
Erhöhung der Anzahl der geförderten Pflege-Ausbildungsplätze
Entbürokratisierung der Pflegearbeit durch eine neue Prüfrichtlinie
Start Kompetenzzentrum Demenz gemeinsam mit Pflegekassen
Sicherung der Krankenhausfinanzierung durch Umbau des Finanzierungssystems in Schleswig-Holstein, Investitionsprogramm von insgesamt 113 Millionen Euro
Mitgestaltung Versorgungsstrukturgesetz (Bundesgesetz): Erfolgreicher Einsatz Schleswig-Holsteins für regionale Gestaltungsmöglichkeiten auf Länderebene zur Sicherung der medizinischen Versorgung. Derzeit starten in Schleswig-Holstein zahlreiche Aktivitäten unter Ausnutzung der neuen gesetzlichen Spielräume (z. B. Zweigarztpraxen auf dem Land, Beteiligung von Kommunen)
Informationsoffensive für angehende Mediziner: „Hausärztin/Hausarzt in Schleswig-Holstein“.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Christian Kohl | Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein| Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431 988-5317 | Telefax 0431 988-5344 | E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter http://www.masg.schleswig-holstein.de | Das Landeswappen ist gesetzlich geschützt.

Medieninformation vom 18. April zum Herunterladen (PDF, 140 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
http://www.schleswig-holstein.de/MASG/D ... onFile.pdf

Fritz Beske Institut: Interessenübergreifende Analyse und Perspektive für die medizinische und pflegerische Versorgung: Ein Modell für Deutschland (PDF, 302 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
http://www.schleswig-holstein.de/MASG/D ... onFile.pdf

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GKV wird nicht mehr alles zahlen können ...

Beitrag von Presse » 28.08.2013, 13:17

Gastbeitrag: Es werden die falschen Fragen gestellt
Patienten werden aus deren Sicht nötige Leistungen verweigert - oft bedienen sich Medien solcher Schicksale. Klar ist:
Die GKV wird nicht mehr alles zahlen können, was medizinisch möglich ist.
Die richtigen Fragen werden aber bisher in der Diskussion nicht gestellt, meint Fritz Beske.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=844 ... hik&n=2935

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